Er trennt sich aus dem nichts

Zitat von La_joie:

Ihr Lieben, ich hatte so sehr gehofft, hier nicht mehr reinschreiben zu müssen. Da bin ich aber wieder, leider. Und brauche Rat und Unterstützung, Ich danke euch schon einmal fürs Lesen. Im Dezember '21 habe ich einen Mann kennengelernt. Das Kennenlernen lief sehr gut, bis er nach gut 3 Monaten sagte, dass er sich ...

Einfach beenden, es war nichts zwischen Euch und es wird auch nie was sein zwischen Euch. Man kann halt nicht oder ohne den Anderen aus div. Gründen aber es wird nicht gut enden. Es bringt leider nichts, egal was man da quatscht oder eben auch nicht. Es wird nicht gut, sorry.

Phuu, verständlich, dass du das alles erstmal sacken lassen musst.

Hattest du mit deiner Sprachnachricht denn noch den Funken einer Hoffnung, er könnte dadurch zurückkommen?

Bzw. würde mich persönlich auch interessieren, ob er ohne deine Nachricht auf dich zugekommen wäre.

Lass dir bei deiner Entscheidung, ob du euch irgendwann nochmal eine Chance geben möchtest genug Zeit.

Bis dahin hat er selber ja Zeit, seine Vorsätze umzusetzen.

Du warst sehr geduldig mit ihm, hast eigene Fehler reflektiert und an dir gearbeitet. Lass dir das nicht durch einen voreiligen Neustart mit ihm kaputt machen.

Zunächst muss er an eigenen Baustellen arbeiten, dass würde ich ihm allgemein empfehlen, auch wenn es mit euch nichts mehr wird.

Du hast in den letzten Monaten wirklich Stärke gezeigt und ich denke du bist als Memsch an dieser Situation enorm gewachsen. Es liegt an ihm, die auf Augenhöhe nachzufolgen, damit er eines Tages mit dir oder mit jemand anderen eine gesunde Beziehung führen kann.

Du hast die ersten Bausteine für dich gesetzt und ich ziehe meinen Hut vor dir für deine reflektierte und faire Art in dieser Zeit.

@MULTIVERSUM
Absolut, und da soll nochmal jemand sagen, Frauen sind mit ihren Gefühlen und Emotionen wie Blätter im Wind

Ich hätte wahrscheinlich auch zu viel Respekt davor, dass es wieder so enden könnte.

Jeder hat eine zweite Chance verdient. Aber nicht für den selben Fehler... Hab ich zumindest mal wo gelesen.
Und diese hatte er ja schon.

Aber soviel wie von der TE hier schon an sich gearbeitet und reflektiert wurde, denke ich, dass sie sich dass auch in fernen Zukunft doppelt und dreifach überlegen wird, wie stabil eine Beziehung mit dem besagten Herrn wäre

Lass' Dir ruhig alle Möglichkeiten offen und überlege ganz in Ruhe!
Ist ja schließlich DEIN Leben!

@sarkar Danke schön für deinen einfühlsamen Beitrag und für deine Worte über mich. Das bedeutet mir wirklich sehr viel.

Nein, ich hatte mit meiner Sprachnachricht keine Hoffnung. Ich war der festen Überzeugung, dass er mit dem Thema durch ist, und mir hat es nur keine Ruhe gelassen, wie wenig ich mich selbst nach der Trennung reflektiert habe. Dass da so etwas kommt, hab ich nicht erwartet.
Ich denke, ohne mein Zutun wäre so schnell auch nichts gekommen, weil er selber wusste, dass er sich zu viel geleistet hat.

Und als er mit seinem Vorschlag kam, irgendwas zu probieren, hat sich in mir nichts geregt. Nicht, weil ich keine Gefühle mehr habe, sondern weil ich weiß, dass Muster erkennen und Muster aufbrechen 2 paar Schuhe sind. Das wird er alles so schnell nicht ändern können. Ich hab mein eigenes Päckchen zu tragen, und er soll sein eigenes Tragen. Ich bin aber wirklich froh, dass er erkennt, dass er Probleme hat, an denen er arbeiten möchte, unabhängig von mir.

Und ja, es wirkt von außen wie viel Dramatik. Er ist auch einfach dramatisch und überromantisch, das wusste ich aber vorher schon. Und auch wenn andere mit den Augen rollen, für mich war es meine 1. Beziehung, sie hat mir viel bedeutet und tut es immer noch, und sie hat mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Ich möchte mir die Bedeutung für uns beide auch nicht absprechen lassen, egal wie kurz oder lang wir zusammen waren. Und mich berührt es auch, dass er seine Fehler und Schwächen so anerkannt hat. Hätte auch mit weniger Tränen geklappt, hat mich wirklich auch überfordert, aber so ist er halt. Und auch wenn das nicht die „ganz große Liebe“ war, hab ich und unsere Beziehung zumindest ein Umdenken bei ihm bewirkt. Und er auch ein Umdenken bei mir, was meine Muster angeht. Das nehme ich alles mit für mich und meine Zukunft.
In meinem Leben findet er gerade nicht aktiv statt. Und gerade hab ich auch nicht vor, das zu ändern. Ob wir uns in 5 Jahren mal wiedersehen, wer weiß. Aber da wird es mir wahrscheinlich auch egal sein.

Ich finde es krass, dass nach wochenlangem Stillstand auf einmal so viel passiert ist.
Außerdem bin ich froh, dass ich nicht in Deiner Haut stecke.
Aber ist das nun ein Fortschritt, ein Rückschritt !?
Man weiß es nicht.

Zitat von Multiversum:

Aber ist das nun ein Fortschritt, ein Rückschritt !?

Aus einer Situation lernen ist immer ein Fortschritt!

@MULTIVERSUM Auf jeden Fall ein Fortschritt, sonst wäre ich ja jetzt wieder mit ihm zusammen : ) Und ich bin ganz froh, dass ich gerade in meiner Haut stecke, auch wenn er mich restlos überfordert hat. Aber über die Entscheidung, dass er gerade nicht in mein Leben gehört, war ich noch nie so klar wie jetzt. Ich muss zugeben, dass unsere Umarmung schon doch viel in mir ausgelöst hat. Aber ich denke nicht einmal dran, irgendwas in der Richtung zu tun, obwohl ich jetzt weiß, dass er dazu bereit wäre.
Ich weiß jetzt auch, dass diese Unruhe in mir bezüglich ihn und seines Verhaltens tatsächlich Hand und Fuß hatte und ich nicht nur wild rumgesponnen hab. Und ich bin auch stolz auf mich, dass ich ihn nach nicht mal 3 Monaten Trennung nicht noch einmal zurückgenommen habe. Ist für andere vielleicht keine Leistung, für mich ist es so, so wichtig. Ich hatte das 3 Jahre schon mal, und habe den Kerl immer wieder zurückgenommen, auch wenn wir da nicht wirklich zusammen waren. Aber ich weiß jetzt, dass ich zumindest eines meiner Muster mit dieser Entscheidung durchbrochen habe. Allein dafür haben sich 3 Jahre Therapie gelohnt. Und ich würde auch nichts rückgängig machen. Hab für mich die Erfahrung gemacht, dass das Leben mir genau die Menschen vor die Füße spült, an denen ich was lernen kann. Und ich denke, ich bin auf einem guten Weg.

@Gurkensalat Meine Rede : )

Zitat von La_joie:

@MULTIVERSUM Auf jeden Fall ein Fortschritt, sonst wäre ich ja jetzt wieder mit ihm zusammen : ) Und ich bin ganz froh, dass ich gerade in meiner ...

Stark!

Hey @La_joie ,

ich möchte dir zwei Gedanken dalassen:

Erstens:
Mein Exmann hat mir, als die Trennung schon ausgesprochen war, ein großes Geschenk gemacht, indem er mir nur für einen kurzen Augenblick, meinen Eindruck von seinem seelischen Zustand bestätigt hat. Bis dahin war ich fast schon selber überzeugt, dass ich wegen nichts und wieder nichts mir dauernd Sorgen mache, schwarz sehe, und zur Nörglerin mutiere. Ich war so unglaublich dankbar, dass ich meiner Wahrnehmung und meinem Bauchgefühl wieder vertrauen durfte.
Dieses Geschenk hast du jetzt auch bekommen. Nimm dir einen Augenblick, um das zu würdigen. Die Beziehung war genau das, wie du sie wahrgenommen hast. Seine Baustellen waren genau das, als was du sie Wahrgenommen hast. Du kannst und darfst dir selber vertrauen.

Zweitens:
Du hattest dich hier schon fast so weit, dass du selber sehr große Anteile am Scheitern dieser Beziehung gesehen hast, und dass du dein eigenes Handeln und Fühlen stark in Frage gestellt hast. Eigentlich waren es die Foris, die dich immer wieder darauf hingewiesen haben, dass es in seiner Entscheidung liegt, etwas gutes zu sabotieren, und überhaupt nicht in deiner. Ich selber hätte dich manchmal am liebsten geschüttelt! Du hast es bestimmt auf einer Ebene auch die ganze Zeit gewusst, aber du wolltest unbedingt in eine andere Richtung denken.
Bitte schau da auch noch mal genauer hin, wie sehr du bereit bist, dir den Standpunkt deines Gegenübers anzunehmen, dich selber anzuzweifeln, Schuld auf dich zu nehmen... Da würde ich dir definitiv einen stärkeren Standpunkt wünschen.

Ganz liebe Grüße von der Drachin

Zitat von La_joie:

Und ich bin auch stolz auf mich, dass ich ihn nach nicht mal 3 Monaten Trennung nicht noch einmal zurückgenommen habe.

Das kannst du auch! Ich gratuliere dir.

Zitat von FrauDrachin:

Bitte schau da auch noch mal genauer hin, wie sehr du bereit bist, dir den Standpunkt deines Gegenübers anzunehmen, dich selber anzuzweifeln, Schuld auf dich zu nehmen... Da würde ich dir definitiv einen stärkeren Standpunkt wünschen.

Ich danke dir, liebe Drachin. Und ich werde mich auf jeden Fall damit auseinandersetzen.

Ich glaube, ich habe mir einfach eine Erklärung für sein Verhalten gewünscht, weil ich, obwohl ich irgendwann zu der vermeintlichen Erkenntnis kam, er liebt mich einfach nicht, immer noch keine Ruhe gefunden habe. Und da war es am einfachsten, bei mir anzufangen, denn da hatte ich zumindest einen konkreten Anhaltspunkt, an dem ich arbeiten konnte, der auch mir selbst etwas gebracht hätte, statt immer den Fokus auf ihn zu haben. Ich wollte für irgendwas Verantwortung übernehmen, weil ich mich die ganze Zeit so machtlos gefühlt habe. Als hätte man mir was angetan, und ich habe es nicht kommen sehen. Ich arbeite Vollzeit im Schichtdienst und bin viel gependelt und habe an freien Tagen auch mal Schlaf nachgeholt, manchmal auch kleine Naps am Mittag, meist mit Wärmflasche. Er hatte mir zu Weihnachten unter anderem extra ne süße Wärmflasche bestellt in so ner Koala-Form, weil die wohl auch gerne so viel schlafen, die ich mir auch Umbinden kann, wenn ich z.B. meine Tage hab. Die hatte er mir schon Tage vorher gegeben im Auto, weil er es nicht abwarten konnte. Und nachts hat er mich oft von der Arbeit abgeholt, auch wenn ich das nicht wollte und er selber todmüde war. Am Ende hieß es unter anderem, ihn hätte es mega gestört, dass ich so schläfrig sei, ich würde das Leben dabei verpassen, und warum ich meinen Job mache mit dem nachts nach Hause kommen habe er auch nicht verstanden, wäre ihm alles in Indien aufgefallen. Hä? Klingt nach Schwachsinn, aber mich hat das wirklich getroffen, weil er mich in meinen Bedürfnisse eigentlich immer so liebevoll unterstützt hat. Ich konnte es mir anders einfach nicht erklären. Die andere Alternative wäre gewesen, dass er mich die ganze Zeit aktiv angelogen hat und nur so getan hat, als würde er mich überhaupt mögen. Und das wäre zu krass gewesen.
Er hat, als er hier war, auch selbst gesagt, dass es vor allem sein Fehler war, und dass die Dinge, die er bei der Trennung gesagt hat, teilweise wirklich Quatsch waren. Solchen Nonsens wie mit dem Schlaf hat er sich dann aus dem Finger gesogen, um sich ne Trennung selbst zu rechtfertigen. Das von ihm selbst zu hören, war für mich absolut befreiend. Aber du hast recht, auch ohne das von ihm zu hören, sollte ich mich nicht selbst so ins Wanken bringen lassen und auf mich selbst vertrauen. Daran werde ich auf jeden Fall weiter arbeiten.

Zitat von La_joie:

Am Ende hieß es unter anderem, ihn hätte es mega gestört, dass ich so schläfrig sei, ich würde das Leben dabei verpassen, und warum ich meinen Job mache mit dem nachts nach Hause kommen habe er auch nicht verstanden, wäre ihm alles in Indien aufgefallen. Hä? Klingt nach Schwachsinn, aber mich hat das wirklich getroffen, weil er mich in meinen Bedürfnisse eigentlich immer so liebevoll unterstützt hat

Klingt eher nach Rechtfertigung für sein eigenes Handeln, dass er Dich so aufgibt.

Zitat von La_joie:

Er hat, als er hier war, auch selbst gesagt, dass es vor allem sein Fehler war, und dass die Dinge, die er bei der Trennung gesagt hat, teilweise wirklich Quatsch waren. Solchen Nonsens wie mit dem Schlaf hat er sich dann aus dem Finger gesogen, um sich ne Trennung selbst zu rechtfertigen.

Ach, da kommt es ja noch.

Immerhin gibt er Dir die Chance noch einige Sachen zu klären, auch wenn sein übriges Verhalten nicht in Ordnung ist. Ich bilde mir auch ein, Dein Text klingt auch etwas befreiter und leichter als die vorherigen.