@ Idieh15
es ist erschütternd, was dir widerfahren ist. 10 Tage nach deiner Untersuchung mit der Diagnose wendet sich dein Mann von dir ab - wusste dein Mann von der Diagnose? Siehst du einen Zusammenhang zwischen der Diagnose und seinen Handeln - 10 Tage später? Es gab schon vor
der Diagnose - wenn er sie denn kannte - Anzeichen, dass er einer anderen Frau behilflich (um
es vorsichtig auszudrücken) war, wenn ich deinen Post richtig verstanden habe.
Dass eine Krebsdiagnose den Betroffenen wie Angehörigen die Beine wegreißt, ist bekannt.
Das Handeln daraus ist bisweilen sehr unspezifisch, weil der Schock sehr tief sitzt - bei allen
Beteiligten.
Da aber VOR der Untersuchung und der Diagnose bereits Kontakte zwischen deinem EM und
der Frau bestanden - da könnte die Diagnose quasi der Punkt gewesen sein, an dem dein EM gar nicht mehr damit klarkam. Nein... es gibt da kein in-Schutz-nehmen für deinen EM, kein Verständnis.
Die Schritte, die du in die Wege geleitet hast, klingen zunächst mal gut. Dass bei der Beratung die Aussage fällt...
Zitat:man könne ihm diese AF nicht verbieten , sonst würde er es heimlich machen.
... ist aus meiner Sicht eine sehr leichtfertige Äußerung, die ich ob der Tatsache deiner Diagnose
für unqualifiziert halte. Mit den Vokabeln nicht verbieten können und es sonst heimlich machen - das passt nicht in den Kontext....auch wenn es eine knallharte Wahrheit darstellt, die gerade wegen deiner Situation erst recht sehr weh tut.
Eheberatung - die Ehe als Bezug für die Beratung zu sehen - JA! Das Fremdgehen deines EM
als Bezug zu sehen - JA! Aber... mit den Dingen, die sich zusätzlich aus der Krebs-Diagnostik ergeben haben, wird das eine ganz andere Dimension, eine GANZ andere Nummer mit einer anderen Größenordnung.
Dass du so gehandelt hast, wie du gehandelt hast - sei´s drum. Es steht wohl keinem zu, in solch extremen Situationen Besonnenheit einzufordern. Es brechen gleichzeitig mehrere Welten zusammen....und da ist es mit dem Dampf nun mal so, dass der abgelassen wird, werden muss.
Dass dein Mann eine Tour mit Kumpels macht, wenn du aus der Klinik entlassen wirst - pietätlos ist das....sonst nichts. Dies sind schlimme Phasen für einen Mensch, dann alleingelassen zu werden - gerade DANN; wenn man den Partner am dringendsten braucht. Ja... eine Krebs-Diagnose ist eine andere Dimension, was Unterstützung angeht.
Den Beleidigungen Anderer schließe ich mich NICHT an....weil das nur zusätzliches Öl ins Feuer bedeutet. Dein Mann hat sich unterirdisch benommen und verhalten. Was ihn bewegt hat, sich
so zu verhalten - da nutzen keine wüsten Beschimpfungen etwas, das zu erfahren.
Dass du unter den Umständen deinen Weg allein gehen willst - ggf. mit deiner Freundin, die für dich da war/ist - ist nachvollziehbar. Deinem EM die Koffer vor die Tür zu stellen - auch das ist nachvollziehbar. Er hat dein Signal erkannt - verstanden hat er es nicht, sonst wäre er nicht wieder ins Haus gekommen.
Kinder, die DANN ausziehen - das ist eine sehr bittere Pille. Es ist verständlich. Ist es das wirklich? Für die Kinder....egal wie alt sie sind - für sie brechen auch Welten zusammen. Wie sie mit all dem umgehen sollen? Wenn ein Elternteil so heftig erkrankt - Krebs IST eine heftige Erkrankung - wird es meist sehr eng für Kinder/Jugendliche. Noch dazu die Affäre des Vaters, der die Mutter betrügt.
Wie dein EM auf deine Situation reagiert - dass du erkrankt bist, dass du ihn rausgeworfen hast - das schlägt dem Fass den Boden aus. Auch noch was soll das? zu fragen und zu sagen, er wolle die Frau nur besser kennenlernen... warum kommt er zurück, nachdem seine Koffer doch schon vor der Tür standen?! Da passt doch was nicht.
Was will dein EM denn wirklich? Seine Verantwortung wird er nicht gerecht - wie auch. Er steht nicht zu dir, steht nicht wirklich zu seiner AF, sonst würde er dort einziehen!
Was ihn in eurer Wohnung hält - der materielle Gedanke, das könnte für ihn alles sehr teuer werden, den Bach runtergehen. Er will das Nest zu Hause warmhalten - wenn es mit der AF doch nichts wird, nicht wirklich vor der Tür zu stehen.
Leider ist es das Los vieler Betrüger - sie haben...sorry... keine Eier. Dass auf 100 Betrüger nur 8 oder 9 kommen, die zu den AF gehen und dort bleiben....das ist nicht neu. Dein EM ist in einer Phase, die noch keinen Alltag kennt. Jetzt werden Bäume ausgerissen, um sich zu beweisen - und die AF macht das im gleicher Weise. Beide wollen einander zeigen, wie gut sie sind, wie gut sie zusammen passen (wollen). Wir das auch ein werden - zusammen passen werden? In der Phase der Verliebtheit wachsen alle Bäume in den Himmel....alles ist rosarot. Es gibt NULL Probleme, weil die weggelacht und weggeliebt werden. Das Bett ist der Ort, wo die Verständigung am besten klappt - aber die wahren Gespräche, die Tatsachen des Lebens, die knallharten Wahrheiten werden nun mal nicht *beep* im Bett liegend besprochen und geregelt.
Was deine Erkrankung angeht - wenn du deine Freundin hinter dir weißt, dass diese dich unterstützt, dich begleiten kann und will, oder andere Menschen dich unterstützen wollen und können...dann nehme das bitte in Anspruch. Es ist besser, deren Unterstützung in Anspruch zu nehmen, als von einem lustlosen und gezwungenermaßen EM begleitet zu werden. Der würde JETZT sowieso nichts wahrnehmen.
Ob man deinem EM etwas zugute halten kann, z. B., dass er mit deiner Erkrankung nicht klarkommt - ich kenne mehrere Männer, die mit der Erkrankung ihrer Frauen nicht klarkamen. Bei dir ist es dem Vernehmen nach anders, weil schon VOR der Diagnose Kontakte zu der Frau vorhanden waren. Es
nutzt kein hätte, könnte, würde, wäre...er hat sich so verhalten, wie er sich verhalten hat... auch welchen Gründen auch immer.
Warum ein Mann nicht sagt, wenn in der Ehe etwas nicht (mehr) in Ordnung ist - das ist das Rätsel aller Rätsel. Einige warten, dass die Frau etwas sagt. Einige hören gar nicht mehr zu, WENN die EF etwas sagt. Manche Männer können sich diesbezüglich nicht mal artikulieren...und das hat nicht mal etwas mit vorhandener/nicht vorhandener Intelligenz zu tun.
Ja... es ist eine heftige Situation, vor der du stehst. Dass auch noch eine Kündigung der Arbeit erfolgte... (Darf im Krankheitsfall überhaupt gekündigt werden....oder hängt das von den jeweiligen Arbeitsverhältnissen ab?) ... wie sieht es denn wirtschaftlich aus? Ist das mit dem Haus zu stemmen? Wie eng all die Dinge miteinander zusammenhängen - das kommt ja alles noch oben drauf. Dein EM wird sich allerdings keinen schlanken Fuß machen können... und da wäre es ratsam, dass du dich bei den entsprechenden Stellen erkundigst...Sozialstationen in der behandelnden Klinik wäre gut Ansprechpartner. Die müssen Anlaufstellen vermitteln, an die du dich dann wenden kannst.
Ja.... den Ball flach zu halten - es macht keinen Sinn, Verbal-Attacken gegen dem EM zu reiten.