Er spürt nichts mehr

Zitat von honka:

Bei seiner Niedergeschlagenheit könnte eine Trennung in diesem Zustand tödlich sein. Das heisst! Las ihn jetzt nicht allein und du musst und solltest ihm helfen.

Vor allem keine Trennung er ist krank und braucht Hilfe.

Sie MUSS erstens überhaupt nichts, wenn, dann tut sie es, weil sie es möchte.
Das Problem ist ja, dass er im Zweifel auch das als Druck empfinden wird. Daher kann die TE ihm zwar nahe legen, sich ärztliche Hilfe zu holen und ihm ihre Unterstützung anbieten, aber sie kann ihm keine Entscheidung und keinen Schritt abnehmen. Aufdrängen a la Du musst zum Arzt, du musst unter Leute, du musst zum Therapeuten kann mal schön komplett das Gegenteil bewirken, dass er sich noch weiter zurück zieht.

@EBMFan Danke für deinen Input und deine Ehrlichkeit. Ich glaube bei ihm ist es jetzt nicht so schlimm, die Fassade in Arbeit usw kann er noch aufrecht erhalten. Mit Druck kann er allerdings gar nicht umgehen, das macht ihn nervös und unruhig. Dabei sind es Dinge mit denen er sich selbst unter Druck setzt der nicht von aussen kommt, alleine wenn er glaubt das es mich stören könnte das er ein Wochende alleine verbringt setzt ihn unter Druck obwohl ich gerne auch mal alleine bin und er das weiss. Das beengt ihn dann in sich selbst. Sehr schwierig zu erklären. Er hat bei mir viele Freiheiten, auch nur mit sich selbst zu sein, keine Vorwürfe weil ich das genauso brauche. Dennoch macht ihm das Druck. Einen Freundes Kreis hat er auch nicht, alles nur oberflächlich. Er lässt niemanden an sich ran, nicht in die Tiefe. Seine letzte Beziehung war sehr unschön, er wurde mehrfach betrogen und ausgenutzt war dann auch in Behandlung die er aber relativ schnell wieder abgebrochen hat. Um diese Frau hat er dennoch gekämpft und gelitten wie ein Hund. Ich versteh das alles nicht und es tut unglaublich weh.

Zitat von honka:

Vor allem keine Trennung er ist krank und braucht Hilfe.

Das muß er aber selbst erkennen und genau das ist das Problem.
Das meine ich mit dem ersten Schritt.
Solange diese Einsicht nicht da ist, erreicht man nur das Gegenteil von seinen Bemühungen.

Zitat von Lilly13:

Behandlung die er aber relativ schnell wieder abgebrochen hat.

weißt du warum?

Oder ist da noch der alte Irrglaube, das Männer dies nicht brauchen? oft ist es auch nur der nicht ganz passende Therapeut

Zitat von Lilly13:

@EBMFan Danke für deinen Input und deine Ehrlichkeit. Ich glaube bei ihm ist es jetzt nicht so schlimm, die Fassade in Arbeit usw kann er noch aufrecht erhalten. Mit Druck kann er allerdings gar nicht umgehen, das macht ihn nervös und unruhig. Dabei sind es Dinge mit denen er sich selbst unter Druck setzt der nicht von aussen kommt, alleine wenn er glaubt das es mich stören könnte das er ein Wochende alleine verbringt setzt ihn unter Druck obwohl ich gerne auch mal alleine bin und er das weiss. Das beengt ihn dann in sich ...

Das wird alles mit dir im Zweifel gar nichts zu tun haben oder nicht so viel. Ich könnte mir vorstellen, dass es um seinen Selbstwert gerade bzw die letzten Jahre nicht allzu gut bestellt ist. Oberflächliche Freunde, Job, von der letzten Frau betrogen, Therapie, das Gefühl, kein guter Partner, kein guter Mann zu sein, dann auch noch ein runder Geburtstag vor sich. Er sieht alles negativ. Da kannst du gar nichts tun, ausser es ihm Einmal aufrichtig zu sagen, dass du da bist. Wie er damit umgeht, ob er sich trennt oder zum Arzt geht, das ist ja seine Entscheidung. Er ist selbst für sein Leben und sein Glück verantwortlich.

Zitat von EBMFan:

Das muß er aber selbst erkennen und genau das ist das Problem.
Das meine ich mit dem ersten Schritt.
Solange diese Einsicht nicht da ist, erreicht man nur das Gegenteil von seinen Bemühungen.

Sollte er diese ernsthafte Krankheit haben dann sollte kein Mensch es versäumen ihm zu helfen.

Ich habe es so verstanden das er ernsthaft gefährdet ist.

@honka so kam es für mich auch rüber, aber da scheint es ja noch ganz andere gravierende Probleme zu geben.

Depressive Menschen führen noch einige Freizeitaktivitäten durch, weil sie ihre Krankheit verstecken können. Sie sind sogar in der Gesellschaft lustig und angenehm... doch wer sich mit dieser Krankheit etwas auskennt weiß wie es dem kranken geht.

Sollte die TE Schreiberin es selbst nur als eine Momentane Verstimmung erleben und es auch so gemeint haben. Dann habe ich es falsch verstanden.

Bei einer richtigen Depression macht man nichts mehr, schon garnicht ist man gut drauf.Das kann man auch nicht spielen.
Teilweise ist man schon froh, wenn man den Tag überlebt und das ist kein Scherz.

Zitat von honka:

Sollte er diese ernsthafte Krankheit haben dann sollte kein Mensch es versäumen ihm zu helfen.

Ich habe es so verstanden das er ernsthaft gefährdet ist.

Man sollte auch mit dieser sehr ernsten Krankheit in keinsterweise Scherze machen... Wenn er ernsthaft gefährdet ist, sollte er sich umgehend Ärztliche Hilfe holen!

Zitat von Schnuppi80:

Man sollte auch mit dieser sehr ernsten Krankheit in keinsterweise Scherze machen... Wenn er ernsthaft gefährdet ist, sollte er sich umgehend Ärztliche Hilfe holen!

Du kennst doch die Männer, die holen sich erst Hilfe, wenn sie ihren Kopf unter der Achsel tragen. TE´s Exemplar, scheint solches zu sein. Und dann muss dieser Mensch auch es selbst wollen

Zitat von Lilly13:

Ich dachte auch ob er einfach zur Zeit ausgebrannt ist, in Richtung einer depressiven Phase vielleicht auch durch den 40iger der ihn schon sehr belastet. Ich habe ihn gefragt wie er sagte das er nichts mehr spürt ob das auch auf andere Lebens Bereiche zutrifft, ja er freut sich bei nichts mehr,es macht ihm kaum mehr etwas Spass. In der Arbeit reisst er sich zusammen wenn man ihn nicht kennt glaubt man er sei glücklich. Zuhause ist er wie erschlagen und kann eigentlich ausser am Sofa liegen und fernsehen kaum etwas tun weil er so müde ist. Wir hatten auch schon ewig keinen S. mehr , auch kaum Zärtlichkeit. Was soll ich bloss machen?

Hallo Lilly!

Ich vermute, dass es gewiss nicht an Dir liegt und/oder Eurer Beziehung, sich dort jedoch am deutlichsten herausstellt. Die vermeintliche Oase der Ruhe wird dann wohl derzeit sein letzter Außenposten und Rückzugsort sein. Schließe mich den anderen an, dass er da wohl externe Hilfe, in welcher Art und Weise auch immer, benötigt. Da wird sicherlich einiges in ihm rumoren. Kann nur eine Ursache sein, kann aber auch viel mehr sein.

Wenn möglich, ermuntere ihn, zu einem Arzt zu gehen oder suche ggf. selber einen auf und frage nach Ratschlägen, wie man ihm helfen und/oder jetzt begleiten sollte. Manche ziehen ja radikale Massnahmen vor, andere softe Methoden. Da gibt´s sicherlich auch keinen Königsweg, da muss jeder Fall individuell und professionell durchleuchtet werden.

Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft.

L.G.

Zitat von mcteapot:

Du kennst doch die Männer, die holen sich erst Hilfe, wenn sie ihren Kopf unter der Achsel tragen. TE´s Exemplar, scheint solches zu sein. Und dann muss dieser Mensch auch es selbst wollen

Da hast Du recht.... Natürlich muss er die Einsicht haben, das er hilfe braucht....

Vielen Dank für eure Antworten. Die Frage die ich mir Stelle ist ob er wirklich eine Depression haben könnte oder ob ihm ganz einfach das aufrecht erhalten der Beziehung zu einer depressiven Phase gebracht hat? Also die Frage nach der Henne und dem Ei. Er will mir keinesfalls weh tun, das ist klar zu sehen, eben weil er auch die Seite des verlassenen gut kennt. Ich glaube wenn ich sofort nach dem Geständnis gesagt hätte dann trennen wir uns hätte er es angenommen. Hab ihn auch gefragt ob er die Trennung aussprechen könnte wenn ich sagen würde mir geht's genauso, ich fühle nichts mehr. Dann wäre es einfach für ihn. Umgekehrt würde er mich ziehen lassen ohne darum zu kämpfen. Andererseits küsst er mich noch, manchmal richtig manchmal ein Bussi.

Hallo,
ich habe nur den Eingangspost gelesen und alles danach überflogen/quergelesen.
Es entwickelte sich ja sehr schnell und stringent in die Richtung, daß Dein Freund eine schwere depressive Phase haben könnte und deshalb Hilfe braucht, und darin liegt des Pudels Kern.

Ist wirklich noch niemand auf die Idee gekommen, daß er eine andere und/oder sich verliebt hat?
Denn auch das könnte sein Verhalten Dir gegenüber erklären.