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Er, sie und ich und etwas ganz Großes

M
Wie finde ich dein Tagebuch? Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus und bevor ich ewig suche, frage ich lieber direkt

Oh ja, das Vertrauen ist so eine Sache, bei der ich auch einen ordentlichen Knacks wegbekommen habe!
Ich habe so sehr an diese Beziehung geglaubt und ihm vertraut, dass ich mich vollkommen fallengelassen habe, was mir sonst eigentlich eher schwer fällt. Die Quittung, die ich nun sozusagen von ihm bekommen habe, macht mich jetzt sehr vorsichtig und misstrauisch. Ich habe einfach meinen Glauben verloren und dadurch, dass er sogar meine erste richtige Liebe war, wurde mir nun auch der ursprünglichste und reinste Glaube genommen (hört sich ein wenig pathetisch an, aber ich denke, du verstehst, wie ich es meine). Ich habe keine Vergleichsmöglichkeit, weil ich (noch?) nicht erfahren habe, dass etwas auch gut enden kann und das macht es noch schwieriger.

Ich glaube nicht, dass ich den nächsten Mann (irgendwann mal, aber nicht jetzt) direkt mit ihm in einen Topf werfen werde, aber unterschwellig werde ich bestimmt sehr damit zu kämpfen haben, mich erneut fallenzulassen.
Das ärgert mich, weil dadurch alles schwieriger werden kann/wird, aber es sitzt alles ziemlich tief und hat ziemlich viel in mir kaputt gemacht. Zumal er das Schlimmste getan hat, was er tun konnte (die andere) und das wusste er von Anfang an.
Hätte er sich einfach so getrennt, ohne dass eine andere Frau im Spiel gewesen wäre, dann wäre es auch furchtbar für mich gewesen, aber eben um eine ganz entscheidende Sache weniger furchtbar.

Im Hinblick auf das Vertrauen kann ich dir also nur zustimmen.



@NovaScotia:

Sind es nur Gewohnheiten, Eigenschaften?

Daran arbeite ich derzeit, wenn auch noch ein wenig halbherzig. Ich habe ihn sehr geliebt (immer noch) und es gab kaum Fehler, die ich ihm nicht hätte verzeihen können. Dadurch, dass unsere Beziehung in all den Jahren überwiegend gut lief, fällt es mir sehr schwer, zwischen Gewohnheit und wahrer Liebe zu filtern.
Ich bin mir aber auch bewusst, dass auch ich nicht immer nur glücklich war und dass wir sicher Einiges hätten ändern müssen, damit alles gut funktionieren kann. Aber ich war eben auch bis zum Schluss voll dabei. Es gab einfach keine Hürde, die mir zu groß schien. Ich war immer an seiner Seite und das nicht, weil es so sein musste, sondern weil ich es wollte, egal wie viel Mist um uns herum passiert. Ich habe mich weder gelangweilt, noch war ich wirklich unzufrieden.
Deswegen erscheinen mir alle negativen Gedanken auch etwas falsch, denn die negativen Gedanken, die ich zwischendurch mal hatte, waren nie so negativ, dass ich deswegen unsere Liebe in Frage gestellt hätte.

Jetzt stelle ich allerdings seine Liebe in Frage, weil es sich anfühlt, als hätte ich in einem Kartenhaus gelebt, das er einfach mal so umpustet, wenn er keine Lust mehr hat. Das ist ein wenig erschreckend. Und vor allem bitter.

18.06.2012 15:23 • #16


M
Ich beneide euch ein wenig, dass ihr dieses hässliche Gesicht zu sehen bekommen habt. Ich muss es mir bis jetzt nur selbst zusammenreimen, denn er war nie gemein zu mir, hat nie Gleichgültigkeit gezeigt, wenn wir uns gesehen haben - im Gegenteil. Er war ein Häufchen Elend, das mir seine Gefühle beteuerte und mit dem ich fast schon wieder Mitgefühl hatte. Wie absurd!
Aber gemein ist er letztendlich natürlich trotzdem und sein ganzes Verhalten ziemlich achtlos.

18.06.2012 15:27 • #17


A


Er, sie und ich und etwas ganz Großes

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K
Zitat von MaraLou:
Wie finde ich dein Tagebuch? Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus und bevor ich ewig suche, frage ich lieber direkt


Am einfachsten ist es, wenn Du in dem Beitragfeld, in dem ein Forenmitglied seinen Beitrag geschrieben hat, unten links auf Profil klickst; da kannst Du dann das Profil einsehen, Alter, Geschlecht, usw. und Du findest dort alle von ihm erstellten Themen (Topics, Tagebücher) und generell die Beiträge, die das Mitglied im Forum geschrieben hat


Viele liebe Grüsse,

Karma

18.06.2012 15:31 • #18


NovaScotia
Liebe MaraLou,

da ich diesen Mann sozusagen noch zu Hause sitzen habe, sehe ich diese Dinge natürlich intensiver, bekomme mehr mit, weiß und sehe genau wenn er seiner Neuen hinterherläuft. Aber auch da sehe und höre ich Jammern, Mitleid haschen, Opferlamm spielen. Schließlich konnte er ja nicht anders.
Aha - so ist das.
Wenn man das täglich (ausser bei meinen Fluchtversuchen) sieht, erlebt, hört - dann mag man irgendwann auch nicht mehr.
Wünschen will ich das keinem - aber in seiner Phantasie sollte man sich vielleicht einiges vorstellen.

Liebe Grüße

Nova

18.06.2012 15:34 • #19


M
Zitat von NovaScotia:
da ich diesen Mann sozusagen noch zu Hause sitzen habe, sehe ich diese Dinge natürlich intensiver, bekomme mehr mit, weiß und sehe genau wenn er seiner Neuen hinterherläuft.


Wie lang wird das noch so gehen? Das stelle ich mir unerträglich vor.

18.06.2012 15:41 • #20


M
Zitat von Karma:
Am einfachsten ist es, wenn Du in dem Beitragfeld, in dem ein Forenmitglied seinen Beitrag geschrieben hat, unten links auf Profil klickst


Da hätte ich auch selbst drauf kommen können! Ich habe versucht, den Namen anzuklicken, aber das ging nicht

18.06.2012 15:42 • #21


NovaScotia
Hallo MaraLou,

Ich hoffe nur noch bis Anfang August, ich hoffe das ich die Wohung bekommen kann die ich mir am Wochenende angeschaut habe.
Aber das erfahre ich leider erst am kommenden Wochenende. (Also ob es dann einen Termin mit der Vermieterin geben wird). *seufz*
Aber - man muss ja dann auch in solchen Situationen mal Glück haben.....

18.06.2012 15:48 • #22


M
Zitat von NovaScotia:
Hallo MaraLou,

Ich hoffe nur noch bis Anfang August, ich hoffe das ich die Wohung bekommen kann die ich mir am Wochenende angeschaut habe.
Aber das erfahre ich leider erst am kommenden Wochenende. (Also ob es dann einen Termin mit der Vermieterin geben wird). *seufz*
Aber - man muss ja dann auch in solchen Situationen mal Glück haben.....


Hmm, wenn ich so darüber nachdenke... Wie ich geschrieben habe, glaube ich, dass es unerträglich sein muss. Andererseits hat es vielleicht auch etwas Gutes, denn das, was du vorher gesagt hast, mit den zwei Seiten und dem Menschen, den du mal geliebt hast, aber nicht mehr wiedererkennst, das tritt wahrscheinlich gerade dadurch ans Licht, dass du es jetzt noch räumlich mit ihm aushalten musst, oder?
Vielleicht hilft es eher dabei, nüchtern zu werden, anstatt dass man alles mit sich allein ausmacht.
Wir haben auch recht lange zusammengewohnt, bis ich dann vor kurzem beruflich umziehen musste. Die Entfernung macht es mir irgendwie leichter, weil ich so daran gewöhnt bin, ihn nicht täglich um mich zu haben. Aber es unterstützt auch die positiven Erinnerungen, weil die negativen in meinem neuen Zuhause fehlen. Hier ist einfach nichts negatives passiert und die neue Erfahrung, meine Wochenenden von nun an alleine zu verbringen und nicht wie gewohnt und so ersehnt mit ihm, fühlt sich ziemlich hart an. Nach den letzten drei vier Malen geht es schon besser, aber wie man hier sieht, hat es mich gestern, also Sonntag schon wieder erwischt. Ich halte immer ein Stückchen länger durch, aber eben noch nicht ganz.

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass es mit der neuen Wohnung klappt! Wie fühlst du dich dabei? Befreit? Ein bisschen ängstlich? Traurig? Oder doch irgendwie froh, endlich raus zu kommen?

(Anbei: Ich finde es gar nicht schlimm, hier auch über euch zu reden und nicht nur über mich. Es ist zwar meine Geschichte und ich brauche sicherlich noch jede Menge Unterstützung und Zuspruch, aber es tut mir gut, auch etwas von euch zu erfahren und darüber nachzudenken, mich ansatzweise hineinzufühlen).

18.06.2012 16:16 • #23


K
Hallo Ihr da draußen,

ich lese und lese eure Berichte und denke genau das könnte auch meine Geschichte sein.
Ja es tut irgendwie sogar gut zu wissen es geht mir nicht alleine so.

Meine Gedanken laufen ähnliche Wege wie die euren.
Das loslassen ist auch für mich das Schwerste und doch gelingt es mir die vergangene Woche recht gut, ich hab mit Hilfe hier und in einer Therapie geholt, was ich nur empfehlen kann.
Klar es kommen immer noch schlechte Tage hoch in mir, meistens halt das Wochenende.
Ich habe nun oft Hassgefühle, stelle Listen auf was nicht so toll war bei meinem Partner und mir hilft das gut.
Für mich selbst mache ich Übungen um mein Selbstwert gefühl nochmal zu stärken, was am anfang etwas komisch ist aber je öfter ich es tue mir gut tut.
Zur beruhigung und meine Ängste etwas in den Griff zu hab ich mir Aktiv-Suggesions Cds besorgt , die höre ich mir an nachts wenns ganz schlimm in mir tobt.
Das wollte ich einfach hier mal los werden, vielleicht ist es auch für euch eine Hilfe.

Liebe grüsse Katjana

18.06.2012 16:21 • #24


M
Zitat von Katjana:
Hallo Ihr da draußen,

Das loslassen ist auch für mich das Schwerste und doch gelingt es mir die vergangene Woche recht gut, ich hab mit Hilfe hier und in einer Therapie geholt, was ich nur empfehlen kann.


Magst du mir erzählen, wie das funktioniert? Also nichts Privates oder so, sondern einfach wie du das in die Wege geleitet hast und was der Therapeut mit einem so redet ganz allgemein?
Ich habe mir in der letzten Zeit, gerade in den Momenten größter Verzweiflung, Gedanken darüber gemacht, möchte es aber jetzt lieber alleine schaffen, weil ich glaube, dass ich es auch alleine hinbekomme.
Trotzdem interessiert es mich sehr.

18.06.2012 16:28 • #25


M
Ich hoffe übrigens, dass ihr es nicht als unhöflich auffasst, wenn ich so selten Hallo und Tschüss sage. Das ist nicht böse gemeint, ich steck nur so in den Beiträgen drin, dass ich die Einleitung manchmal vergesse.

18.06.2012 16:30 • #26


K
Hallo Maralou

Nun das mit der Therapie ging bei mir recht schnell, ich hatte Glück das jemand abgesprungen ist.

In so einer Thrapie kannste Dir eben alles erst mal von der Seele reden und du lernst nochmal dich ins Auge zu fassen, aber das braucht seine Zeit.

Alleine hätte ich das nie so schnell geschaft, aber ich muss auch dazu sagen das ich früher etwa so vor 10 jahren schon mal eine hatte.

Nur dieses mal kamen bei mir richtige Angstattaken hinzu .

Du beantragst so eine Therapie, suchst Dir eine Therapeutin und gehst erst 5 mal hin um zu sehn ob Du überhaupt mit dieser Person kannst.

Kannste einfach bei Deinem Hausarzt danach fragen.

Gruss Katjana

18.06.2012 16:39 • #27


NovaScotia
Liebe MaraLou,

denke mal, ist kein Problem mit dem Hallo und Tschüss

Ich weiß jetzt schon, daß ich mich froh und befreit fühle wenn ich ausziehen kann. Daher bin ich ja auch so gamma darauf.

Du bist auch vor kurzem beruflich umgezogen? Hast Du dort schon einige Kontakt knüpfen können? Hm, klingt jetzt vielleicht blöde, aber kann man das vielleicht auch als Total-Neuanfang sehen/versuchen?
Sich am neuen Ort komplett neu zu orientieren. Dort vielleicht Dinge für sich finden die es in der alten Umgebung nicht gegeben hat?

Liebe Grüße, Nova

18.06.2012 17:17 • #28


M
Zitat von NovaScotia:
Liebe MaraLou,
Du bist auch vor kurzem beruflich umgezogen? Hast Du dort schon einige Kontakt knüpfen können? Hm, klingt jetzt vielleicht blöde, aber kann man das vielleicht auch als Total-Neuanfang sehen/versuchen?
Sich am neuen Ort komplett neu zu orientieren. Dort vielleicht Dinge für sich finden die es in der alten Umgebung nicht gegeben hat?


Das ist eher ein bisschen schwierig. Ich kenne hier zwar Leute, doch die kenne ich entweder durch die Arbeit oder es sind Freunde aus unserer gemeinsamen Zeit. Erstere sind nicht ganz auf meiner Wellenlänge, wenn auch durchweg sehr nett. Und letztere möchte ich nicht zu sehr über mein Innenleben informieren, weil ich nicht weiß, was und wie es an ihn weitergetragen wird.

So ein Neuanfang ist mit über 30 nicht ganz so leicht wie mit 20. Aber ich lerne trotzdem Menschen kennen (wenn auch eher oberflächlich) und dadurch, dass ich in den letzten Monaten hauptsächlich auf meine Arbeit und meine (Fern-)Beziehung konzentriert war, kann ich nun tatsächlich alles auf gewisse Weise neu entdecken. Wer weiß, vielleicht ergeben sich jetzt auch Bekanntschaften, die vorher aufgrund meiner Scheuklappen nicht zustande kamen. Doch ich möchte nichts erzwingen und konzentriere mich erstmal auf mich und die Gegenwart.

Nur eine beste Freundin in meiner Nähe fehlt, also das, was Frauen in solchen Situationen eigentlich am dringendsten brauchen. Aber ich habe eine, die weiter weg wohnt. Ist nicht ganz dasselbe, aber ich stehe nicht ohne offenes Ohr da.

Ich freue mich für dich, dass du dem Umzug so positiv gegenüber stehst! Und ich glaube, dass es bestimmt auch Spaß machen wird, wenn du dir alles einrichtest und dir eine eigene kleine Höhle schaffen kannst, in der du dich wohl fühlst.
Ich müsste in meiner Wohnung auch endlich mal ein paar Sachen fertig machen, z.B. mehr Bilder aufhängen und sowas. Jetzt ist eine gute Zeit dafür!

18.06.2012 17:31 • #29


NovaScotia
Ja, mache es Dir in Deiner Wohnung gemütlich - richte Dich so ein wie DU Dich wohl fühlst - auch wenn man immer wieder mal denken wird wozu.
Aber es ist wichtig das man einen Rückzugsort für sich hat mit dem man sich wohl fühlt.

Das mit den Arbeitskollegen kenne ich hier auch - ja, ganz nett aber nicht meine Wellenlänge. Daher fällte es mir auch ein wenig schwer Ende der Woche auf Geschäftsreise zu gehen. Ist irgendwie alles so oberflächlich... aber ok - rauskommen ist auch gut.

Wie weit wohnt Deine Freundin denn entfernt?

19.06.2012 07:38 • #30


A


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