Er sagt ich bin an allem Schuld

Zitat von Schneeliese:

Passt sie ja eben nicht!
Deshalb komm ich ja auch nicht von dem Gedanken weg, dass ich genauso dafür verantwortlich bin. Bzw. dass ich ja damit angefangen habe.

Natürlich bist du (mit-)verantwortlich, dass deine Ehe zerrüttet ist. Wer einen Seitenpsrung bewusst begeht, ist sich darüber klar, dass er mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit seine Ehe beendet hat. Über 60% der aufgedeckten Affäre führen zum Ende der Beziehung. Insofern ja, du hast das Ende der Ehe damals bewusst in Kauf genommen. Wahrscheinlich war eure Ehe schon damals schwer belastet oder dir nicht wirklich wichtig .

Das ist aber noch lang keine Entschuldigung für psychische und physische Gewalt und völlig übertriebene Rache, egal ob aus Kränkung oder Empathielosigkeit. Dann hätte er sich halt trennen müssen oder mit dir die Defizite in der Ehe aufarbeiten. Aber diese kranke Form eine Ehe, die ihr führt ,ist eine Aufarbeitung meiner Meinung nach nicht wert.

Zitat von mcteapot:

Es ist sehr belastend, wenn einer, ständig Dinge nachträgt, die eigentlich schon längst verjährt sind und du dafür bestimmt schon mehr als einmal gebüßt hast. Zumal du dich krankhaft bemühst, das es zu keinem weiteren Eklat kommt.

Ja da hast du wohl recht! Das ist belastend und ich hab auch das Gefühl, dass es egal ist, was ich tue oder sage. Für ihn ist das einfach so. Mein Fremdgehen ist der Grund für sein Verhalten und das muss er auch nicht überdenken!

Zitat von mcteapot:

Normal ist, warum kam es dazu, näher beleuchten und wie genau war das damals, hätte zeitnah erfolgen müssen. Es kann ja auch sein, das du nicht Fremdgingst, weil Ben dir so gefiel, sondern weil dein Unterbewusstsein noch nicht mit deinem Mann verbunden war, sich single fühlte und dann wäre es auch kein Fremgehen gewesen.

Ich für mich, bin mir dessen ja im klaren, bzw. habe ich es für mich reflektiert und beleuchtet. Dass das ein böser Fehler damals war, das weiß ich und ich hätte einfach mal mit meinem Mann sprechen müssen, aber das konnte ich nicht. Für ihn war mein damaliger Zustand komplett nicht nachvollziehbar und er war der Meinung, ich müsste mich nur mal etwas zusammen reißen. Deshalb konnte ich auch nicht wirklich mit ihm darüber sprechen, wie es mir ging. Er hat sich in die Arbeit gestürzt und war sonst echt damit beschäftigt, für seinen Sohn da zu sein und seine Frau nicht noch mehr vor den Kopf zu stoßen. Das war ja nachvollziehbar, aber ich habe mich eben auch auf der anderen Seite sehr alleine gelassen gefühlt. Ich war in einer Beziehung, die ich ja eigentlich gar nicht wollte. Und plötzlich war sie so eng, dass wir auch noch zusammen wohnten. Ehrlich gesagt, war das alles der Horror für mich. Und Ben war eben da. Mehr war das nicht!

Zitat von mcteapot:

Glaubst du an, eine eigene Wohnung? Glaubst du an, ein Leben ohne ihn? Glaubst du daran, deine Mutter in ihre Schranken zu verweisen, weil du bist längst ü18 und somit nicht mehr im erziehbaren Alter Ich weiß, das du es schaffen kannst - weißt du es auch?

Ich sehe mich noch überhaupt nicht in einer eigenen Wohnung. Das kommt mir eher absurd vor. Aber ich hab mich auch nie so obdachlos wie jetzt gesehen und trotzdem wohne ich jetzt übergangsweise in einer mir fremden Wohnung von einer fremden Person. Also, meine Zukunftsbilder sind wohl nicht unbedingt welche, auf die man was geben sollte. Das mit meiner Mutter wird wohl ein etwas längerer Prozess werden. Wobei ich da schon anders bin als früher, auch wenn man das kaum glauben mag!

Zitat von Schneeliese:

Und Ben war eben da. Mehr war das nicht!

eben. Somit verbüßt und verjährt. Kein Argument mehr für ihn. Aber umgekehrt sicherlich, wenn du stärker wärest, also mehr kraft, du ihn boxen und an den Haaren durch die Wohnung schleifend - da würde er aber Augen machen

Zitat von 6rama9:

Über 60% der aufgedeckten Affäre führen zum Ende der Beziehung. Insofern ja, du hast das Ende der Ehe damals bewusst in Kauf genommen. Wahrscheinlich war eure Ehe schon damals schwer belastet oder dir nicht wirklich wichtig

Unsere Ehe bestand ja damals noch gar nicht! Wir waren gerade mal ein paar Wochen zusammen. Bzw. war das Thema Beziehung noch gar nicht besprochen worden (wurde es dann allerdings auch nie). Er ist ja einfach eingezogen und ich hab nichts dagegen gesagt oder getan und somit hatten wir also anscheinend eine Beziehung. Da er seine Frau ja von einem auf den anderen Tag verlassen hatte, war ich in der Zwickmühle. Ich hatte ihm zwar vorher gesagt, dass ich keine Dreiecksbeziehung möchte und auch, dass ich nicht der Grund für eine Trennung von seiner Frau sein möchte, sondern das Ende von ihm aus, wegen SEINEN Themen kommen müsste, aber das hat er anscheinend ignoriert.
Ich bin auch die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er nur übergangsweise bei mir wohnt, bis er etwas eigenes gefunden hat. Aber die kommunikative Ebene mit Worten hat bei uns wohl nie so richtig gut geklappt.

Zitat von Schneeliese:

Ich war in einer Beziehung, die ich ja eigentlich gar nicht wollte. Und plötzlich war sie so eng, dass wir auch noch zusammen wohnten. Ehrlich gesagt, war das alles der Horror für mich. Und Ben war eben da. Mehr war das nicht!

Ich mag falsch liegen, aber könnte es sein, dass Ben ein etwas unglücklicher (unbewusster) Versuch war, aus dieser Nummer wieder rauszukommen?

Zitat von Schneeliese:

Unsere Ehe bestand ja damals noch gar nicht! Wir waren gerade mal ein paar Wochen zusammen. Bzw. war das Thema Beziehung noch gar nicht besprochen worden (wurde es dann allerdings auch nie). Er ist ja einfach eingezogen und ich hab nichts dagegen gesagt oder getan und somit hatten wir also anscheinend eine Beziehung.

Er ist einfach eingezogen und dann hattet ihr eine Beziehung, aber nie darüber gesprochen.
Und dann kam die Heirat. Wolltest du auch die nicht und hast geschwiegen?
Von Anfang an Drama.

Zitat von Schneeliese:

Zwickmühle

Der Mann hatte dich quasi überrannt, geschnappt und eingetütet. Wieso hast du nichts gesagt? Wegen deines schlechten Gewissens wegen Ben?

Wer geschnappt und eingetütet wird, wie ein Apfel oder eine Banane, hat natürlich auch keine Verantwortung.
Das ist ein Vorteil.
Bises dann mal nervt.
Und dann kommt man aus dieser Tüte nicht mehr raus.

Dein Mann hat damals Tatsachen geschaffen und nach deinem Ausbruchsversuch, hast du dich dann nicht mehr gewehrt sondern bist einfach das schuldbewusste Etwas geblieben und hast eben geheiratet.


Eine Entscheidung aus tiefer Liebe war diese Heirat nicht. Seit wann meinst du denn diese tiefe Liebe zu deinem Mann zu haben? Bei der Heirat kann es ja nicht gewesen sein? Davor warst du die Affäre und mit der Situation unglücklich und belastet.

Ich Seh viel emotionale Bindung und auch Projektion.
Aber Liebe? Ich weiß nicht.
Das sollte doch eigentlich immer irgendetwas progressives, positiv sich entwickelnde es haben.
Sehe ich nicht.

[quote=6rama9][/quote]
Über 60% der aufgedeckten Affäre führen zum Ende der Beziehung.

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ECHT?

59 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer würden dem Partner einen Ausrutscher nachsehen.

https://www.gmx.ch/magazine/wissen/stud ... r-30606738

Ein einmaliger Ausrutscher und eine Affäre sind aber zweierlei Dinge...

Ach @sohnemann, wenn es doch immer alles so einfach wäre. Nach meiner Trennung von meinem Ex wurde ich auch von einem überrannt, geschnappt und eingetütet, aber bevor er den Sack zu machen konnte, war ich wieder draußen. Dauerte ein halbes Jahr, bis ich es kapierte, was da lief (hab gelernt, dass so was Lovebombing heisst). Ich war wie innerlich erstarrt. Und dieser war noch nicht mal attraktiv und gewandt wie Schneelieses Mann.

Also Schneeliese, was du alles erzählt hast, hat gewisse Drehbuchqualitäten und ich meine das noch nicht mal respektlos. Ich schreibe ja schon öfter, dass das eine Drama-Kiste ist. Das kann das eigene Ego ganz schön streicheln, so eine Drama-Kiste. Ich bin da selbst anfällig, schau ich mir den Großteil meiner bisherigen Männer, die in meinem Leben und Herzen eine Rolle spielten. Sieht so aus, als hätte ich eine Phobie vor ruhigen, gesettelten Männern. Wie ist es bei dir mit deinem Drama-Gen?

Zitat von Yonda:

Ich mag falsch liegen, aber könnte es sein, dass Ben ein etwas unglücklicher (unbewusster) Versuch war, aus dieser Nummer wieder rauszukommen?

Ehrlich gesagt, kam mir der Gedanke vorhin beim Schreiben dann auch! Das kann schon gut möglich sein!

Zitat von Yonda:

Er ist einfach eingezogen und dann hattet ihr eine Beziehung, aber nie darüber gesprochen.
Und dann kam die Heirat. Wolltest du auch die nicht und hast geschwiegen?

Wir hatten uns ja so kennen gelernt. Da habe ich gesagt, dass ich keine Beziehung möchte und die ersten Monate war das auch voll ok. Gefühle haben wir aber auch da schon auf beiden Seiten entwickelt. Nachdem das dann mit seiner Frau aufgeflogen war und ein wochenlanges Hin und Her bestand, war ich ganz schön mürbe und habe ihm gesagt, dass ich ihn nur zurück nehme, wenn er seine Sachen regelt. Hatte da vielleicht die Hoffnung, dass er sich für mich entscheidet, habe aber eher damit gerechnet, dass die Sache damit gelaufen ist.
Und als er dann wirklich alle Zelte abgebrochen hat, war das auf der einen Seite total schmeichelhaft für mich und auf der anderen hat mir das echt Angst gemacht.
Klar, die Hochzeit war so ein bisschen vom Gefühl her wie: jetzt habe ich das ganze angefangen, jetzt muss ich das auch zu Ende bringen und es hätte mich durchaus schlimmer treffen können!

Zitat von Yonda:

Der Mann hatte dich quasi überrannt, geschnappt und eingetütet. Wieso hast du nichts gesagt?

Ja, auch. Aber es war eher der Druck von außen würde ich sagen! Alle haben mich ja beglückwünscht und haben das alles als true lovestory gesehen. Und wie gesagt, ich war ja auch verliebt!

Zitat von Schneeliese:

jetzt habe ich das ganze angefangen, jetzt muss ich das auch zu Ende bringen

Und dem bleibst du anscheinend leider immer noch treu.

Zitat von Sabine 49:

Dein Mann hat damals Tatsachen geschaffen und nach deinem Ausbruchsversuch, hast du dich dann nicht mehr gewehrt sondern bist einfach das schuldbewusste Etwas geblieben und hast eben geheiratet.


Eine Entscheidung aus tiefer Liebe war diese Heirat nicht. Seit wann meinst du denn diese tiefe Liebe zu deinem Mann zu haben? Bei der Heirat kann es ja nicht gewesen sein? Davor warst du die Affäre und mit der Situation unglücklich und belastet.

Naja, ganz so würde ich das nicht bezeichnen. Ich war ja auch immer der Meinung, den Mann müsste ich festhalten. Er war ja eigentlich alles was ich wollte. Jedenfalls wenn man mal von außen alles betrachtet. Er war zwar von Anfang an etwas eifersüchtig und dominant, aber das fand ich anfangs noch ziemlich süß.
Das war ja nicht auffällig stark ausgeprägt. Ich dachte eher, ich hätte da jemanden, der alles für mich hat stehen lassen (dass er mich anfangs belogen hat, hatten wir ja dann geklärt und ich hab seinen Zwiespalt auch verstanden), der fest im Leben steht, der weiß was er will und das auch umsetzt. Er hat mich da voll überzeugt, dass ich so jemanden kein zweites Mal finden werde! Und dann hat er damit auch noch mein ganzes Umfeld überzeugt.
Ich war ja als das mit seiner damaligen Frau aufflog schon verliebt und als er dann bei mir war, war ich glaube ich einfach überzeugt, dass aus der Verliebtheit ganz schnell Liebe werden würde.

Ich bin mir da heute nicht mehr sicher. Ich glaube er hat für mich dann irgendwann einfach meine Sicherheit bedeutet und ich habe mir um meine Gefühle gar keine Gedanken gemacht. Das kommt jetzt erst.

Zitat von Sohnemann:

Ich Seh viel emotionale Bindung und auch Projektion.
Aber Liebe? Ich weiß nicht.
Das sollte doch eigentlich immer irgendetwas progressives, positiv sich entwickelnde es haben.
Sehe ich nicht.

Genau an dem Punkt befinde ich mich auch gerade. Aber ich habe wirklich keine Idee, wie ich sowas raus finden soll. Ist es Gewohnheit? Ist es der Mangel an Alternativen?
Ist es Freundschaft? Ist es Verbindung? Ist es alles und dadurch dann doch Liebe?