So, ein bisschen Zeit habe ich, um ein bisschen was zu schreiben.
Erst einmal, es tut mir leid, dass ich gerade die privaten Nachrichten nicht beantworte. Ich komme damit grad nicht hinterher. Lese sie aber und werde mich bei euch allen zurück melden. Also bitte nicht denken, dass ich es nicht wertschätze, dass ihr mir auch eure (manchmal sehr ähnlichen) Geschichten offenbart. Es hilft schon sehr, zu wissen, dass man nicht alleine ist!
Zu den Fakevorwürfen werde ich mich nicht weiter äußern, außer nur mal kurz jetzt . Ich finde es ziemlich belastend das zu lesen. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, wir sind hier nun mal im anonymen Internet, aber denkt bitte auch daran, was diese immer wieder kehrenden Beschuldigungen beim Empfänger ausrichten können. Ich habe dann immer so einen kleinen Bockanfall und denke: ach lasst mich doch alle in Ruhe! Ich weiß, nicht weiter hilfreich und ich nutze diese Plattform hier für mich, weil ich durch das Schreiben selbst etwas geordneter werde und auch, weil es mir bei manchen Beiträgen wirklich hilft, mich und meine Denkweise zu Hinterfragen.
Nun nochmal zu meiner Rolle, ich merke, dass es mir durchaus etwas ausmacht zu lesen, dass ich hier teilweise als verschrecktes kleines Hascherl wahrgenommen werde. Wenn man all meine Hintergründe kennt (und das tut ihr nun hier wirklich zu einem großen teil), dann wirkt das in der Gänze so, dass man es sich so zusammen bauen kann.
Ich sehe mich aber trotzdem nicht so.
Vielleicht ist mein Mann auf irgendeine verquere Art und Weise so etwas wie mein Kryptonit. Ich weiß nicht, was er in mir auslöst, dass ich in seiner Anwesenheit unsicher werde und manchmal alles vergesse, was ich mir vorgenommen habe.
Dies ist aber auch der Grund, weshalb ich nun umso sicherer bin, dass ich die Paartherapie zumindest einmal machen möchte.
Ich möchte die Möglichkeit haben, in einem sicheren Raum meinem Mann zu sagen, dass er mich erstmal in Ruhe lassen MUSS. Ich kann das aber anscheinend nicht alleine. Wahrscheinlich habe ich zu große Angst vor seiner Reaktion, oder ich bin geblendet und bin mir einfach nicht mehr sicher, ob ich das wirklich will.
Das ist manchmal wie eine Gehirnwäsche! Ich nehme mir was vor, er dreht alles um, sagt mir Du willst das gar nicht wirklich weil... und ich bin mir plötzlich wirklich nicht mehr sicher!
Aber aktuell merke ich, dass er meine Wünsche nicht respektieren kann oder will. Er hält sich einfach nicht daran, wenn ich ihm sage, dass ich ihn gerade nicht sehen möchte.
Vielleicht kann ich es ihm begreiflich machen, wenn mich dabei jemand unterstützt der unparteiisch ist und gleichzeitig als Schutzschild agiert oder so.
Im übrigen bin ich mir dessen bewusst, dass es armselig rüberkommt, dass ich es nicht mal schaffe einen Abend alleine zu sein. Heute bin ich es aber und werde auch bald ins Bett gehen!
Es geht auch darum, dass ich es sehr genieße, jemanden zu haben, zu dem ich wirklich ehrlich sein kann und der mich nicht mit mitleidigem Blick anguckt, sondern in mir eine Frau sieht, die gerade versucht aus einer Schei*ß Situation das Beste (für sich mögliche) zu machen. Vielleicht ist es deshalb so wichtig für mich den Kontakt zu meinem Kollegen (ich sollte ihm wahrscheinlich langsam mal einen -anonymen- Namen geben) zu haben und zu halten.
Er fühlt sich im übrigen nicht ausgenutzt und ist ebenso gerne mit mir zusammen. Vielleicht tun wir uns auch gerade gegenseitig ganz gut.
Ich habe mir übrigens das Buch Wenn Frauen zu sehr lieben bestellt. Es wird hoffentlich am Montag kommen. Der Film der Feind in meinem Bett steht auch auf meiner Liste. Wobei ich schon bei der Beschreibung fast genug hatte. Also ich glaube, dafür muss ich dann auch in der richtigen Stimmung sein.
Aber ich bewege mich (auch wenn es für euch vielleicht zu langsam ist) kontinuierlich weiter. Aber anscheinend sind es immer wieder sowohl Schritte nach vorne, als auch Schritte zurück. Vielleicht gehört das dazu. Aber genau dieses Hin und Her macht es auch für mich anstrengend.
Ich möchte meinen Mann nicht entschuldigen. Und dann tu ich es trotzdem. Und ich weiß nicht warum und woher das dann in dem Moment kam.
Das war auch heute, als ich ein paar Beiträge hier gelesen habe, also so als Beispiel. Mehrere haben ihn als Vergewaltiger bezeichnet. Ich habe das gelesen und hatte sofort das Bedürfnis mich dazu zu äußern.
So sollte das nicht rüberkommen. Er wurde (nur) angezeigt und die Anzeige wurde fallen gelassen. Er hat mit der Frau keinen 6 gehabt, es ging um versuchte Vergewaltigung und wie gesagt, das wurde alles aufgeklärt. Ich habe ja selbst keine weiteren Informationen. Also wollen wir hier mal nicht zu weit gehen und jemanden anprangern, der sich nicht äußern kann!
Nachdem ich dann nochmal überlegt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es mir egal sein sollte wie er diesbezüglich von euch bezeichnet wird oder wie er eingeschätzt wird. Nicht er müsste sich dazu äußern, sondern die betroffene Frau. Nur wird es dazu wohl nicht kommen. Also kann man jetzt denken was man will, aber ich werde nicht seine Fürsprecherin sein und andere davon überzeugen, dass er es nicht getan hat, weil ich das vielleicht einfach glauben muss.
so das also zu meinem hin und her. Manchmal schaffe ich es eben nicht, das nochmal zu überdenken und schreibe dann, was in dieser Sekunde in meinem Kopf abgeht. Heute hatte ich Zeit um mich einfach ein wenig mit mir selbst auseinander zu setzen und habe viel mit meinem Kollegen (O.) erläutert. Aber... und ich hoffe da einfach auf ein wenig Verständnis, das kann morgen wieder kippen. Das weiß ich, darauf bin ich vorbereitet und ich werde versuchen dagegen anzugehen. Aber ich werde es wahrscheinlich nicht immer schaffen!
27.10.2018 20:56 •
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