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Er sagt ich bin an allem Schuld

6rama9
Zitat von Schneeliese:
Ich habe ihm gesagt, wie mein Mann sein kann und habe ihm auch gesagt, dass ich nicht weiß, wie mein Mann reagieren würde, wenn er von uns wüsste!

Äh... ich denke Du weißt genau wie er reagieren würde, oder? Es würde selbstverständlich zu einem weiteren Gewaltausbruch kommen. Oder welche konkrete Anhalspunkte hast du, dass dein Mann eine plötzliche Verhaltensänderung an den Tag legen würde. Ich finde dein beständiges Unter-den-Tisch-kehren und Verharmlosen geradezu paranoid. Und ja, ich verstehe, dass die Ursachen dafür in deiner Kindheit liegen. Aber du verstehst es genauso und trotzdem strotzt jeder 2. Satz von Verharmlosungen.
Zitat von Schneeliese:
Wir wohnen in einer Großstadt, hier ist es nicht sooooo selten, dass irgendwelche Auseinandersetzungen passieren!

Ja, aber Auseinandersetzungen in sozialen Schichten, mit denen weder du noch dein Mann normalerweise je zu tun haben. Oder hast du schon mal zwei sich kloppende leitende Angestellte gesehen? Oder einen Arzt, der auf einen Ingenieur einprügelt? Nein, körperliche Gewalt ist in der Kriminalitätsstatistik seit Jahrzehnten rückläufig und 75% der Anzeigen richten sich gegen Menschen deren Einkommen im einstelligen Perzentilbereich der Vergleichsgruppe der Erwerbstätigen liegt .

24.10.2018 07:56 • x 1 #706


P
@Schneeliese
da es dir zumGlück wichtig ist dich und deine Situation zu verstehen, möchte ich dir ganz dringend ein Buch ans Herz legen Wenn Frauen zu sehr lieben von Robin Norwood.
War ein Klassiker in den 1990-er Jahren. Deine Situation ist dort exakt beschrieben. Du wirst sehen, dass du absolut nicht alleine bist mit dieser Situation, deiner Entwicklung und deinem Gefühlschaos. Schau da mal rein. Es hat schon vielen sehr geholfen aus dem Schleudergang heraus zu kommen.
Alles Gute dir!

24.10.2018 07:59 • x 3 #707


A


Er sagt ich bin an allem Schuld

x 3


A
Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, was davon stimmt, was du uns hier berichtest. Ein Mann, der als angestellter ITler mit Mitte 30 trotz Scheidung und Unterhalt in einer Großstadt ein Haus kauft? Hmm..

Und was hat Ben denn im KH erzählt, was ihm passiert ist? Hier ist man anzeigepflichtig. Und das war ja weder seine erste noch der letzte Straftat. Alle decken und fürchten deinen kleinen reichen Schläger aus der IT-Abteilung? Klingt mittlerweile ein bisschen nach the dark sides of shades of grey...

24.10.2018 08:02 • x 3 #708


A
Ein schwerer Alki von Vater, der rumlallt und -grölt, Schlägereien hat, flaschenweise Alk kaufen und entsorgen muss, im regelmäßigen Suff kaum noch vom Wirtshaus nach Hause gehen kann inkl einer Fahne bis dorthinaus - und bei dem Freunde, Nachbarn und Bekannte über Jahre glauben, das wäre Diabetes? Ernsthaft?

24.10.2018 08:28 • x 1 #709


Amyontour
Arnika, er ist selbständiger ITler, da kann das durchaus sein.
Alles andere wurde ja von schneeliese selbst gedeckt.
Ben war wahrscheinlich nicht im Krankenhaus, oder er hat Liese zu liebe dort gelogen.

24.10.2018 08:40 • #710


A
Zitat:
Kurz vor der Hochzeit ließ sich mein Mann versetzen und nahm einen Job in der Stadt an, bei dem er nicht mehr so viel weg sein müsste. Wir kauften ein Haus (oder eher er, ich hätte mir das nie leisten können).


Wo liest du hier zumindest zum Zeitpunkt des Hauskaufs etwas von selbständig heraus?

24.10.2018 08:54 • #711


S
Guten Morgen, sitze bei der Arbeit und kann nicht denken! Bin echt ausgelaugt und die Vorstellung heute zur therapiestunde zu gehen nervt!
Ich hab grad nicht groß Zeit um zu schreiben, aber kurz darauf eingehen möchte ich:

Mein Mann ist angestellt und hat noch ein freiberufliches Standbein als IT- Security Berater, keine Ahnung ob euch das was sagt, ich kann damit nicht sehr viel anfangen!
Das Haus hat er im übrigen nicht Bar auf die Kralle bezahlt (und ist auch noch lange nicht abgezahlt), aber er hat das Eigenkapital rein gegeben, weil ich nichts hatte. Deshalb auch sein Haus und nicht meins!

Dass mein Mann gefürchtet wird, ist mir auch neu! Er ist für alle ja der totaaaaal nette liebe Kerl!
Ben war nicht im Krankenhaus! Jedenfalls nicht, dass ich wüsste! Als wir Kontakt hatten jedenfalls (noch) nicht und was er danach gemacht hat, weiß ich nicht!

Ich muss jetzt trotz Laune leider arbeiten!

24.10.2018 09:21 • x 1 #712


K
Ich habe auch noch einen Buchtipp:

Das brave-Tochter-Syndrom (oder so ähnlich).

Auch recht aufschlussreich. Man muss allerdings den Schreibstil von amerikanischen Selbsthilferatgeberautoren ertragen können.

24.10.2018 09:30 • #713


Y
Zitat von Schneeliese:
Bin echt ausgelaugt und die Vorstellung heute zur therapiestunde zu gehen nervt!


Dann geh erst recht. Ich hoffe sehr, dass es eine gute Therapeutin oder Therapeut ist.

@all
imho: Schneeliese hat ihre Pflicht und Schuldigkeit getan, dass sie ihren Kollegen vorgewarnt hat. Ich sehe nicht, wieso sie für ihren Kollegen Verantwortung übernehmen soll, aber für ihren Mann oder Mutter oder ihren dialektischen Alk-Vater nicht. Die Verantwortlichkeit in diesem Fall liegt darin, dass sie mit den Gefühlen des Kollegen nicht spielen sollte.

@Schneeliese
Du hast hier im Forum und bei deinem Kollegen schon etwas geübt, dich zu öffnen, sehr unangenehme Wahrheiten zu gestehen. Nimm die Erfahrung mit in die Therapiestunde. Je öfter du dich öffnest, desto leichter wird es. Ich hatte als Kind auch viel geheim zu halten und hab erst jetzt mit Ende 40 es gewagt (nach der Therapie), mich meinen besten Freundinnen gegenüber zu öffnen, wie ich als Kind gelebt habe.

Sich aus den Stricken (familiärer) psychischer Manipulation zu befreien ist schwer, tut weh, ist ein harter Weg, aber es ist machbar. Hinfallen, scheitern, nach Luft japsen -- aufstehen und weiterlaufen. Hier sind ganz viele, die laufen auch diesen Marathon. Lauf mit, gib nicht auf

24.10.2018 09:49 • x 3 #714


S
Zitat von Arnika:
Ein schwerer Alki von Vater, der rumlallt und -grölt, Schlägereien hat, flaschenweise Alk kaufen und entsorgen muss, im regelmäßigen Suff kaum noch vom Wirtshaus nach Hause gehen kann inkl einer Fahne bis dorthinaus - und bei dem Freunde, Nachbarn und Bekannte über Jahre glauben, das wäre Diabetes? Ernsthaft?


Noch mal kurz dazu:
Ich musste wirklich ein bisschen lachen! Also die Arbeitsstelle meines Vaters hat zumindest von meiner Mutter und mir die Info bekommen, dass er Diabetiker ist (so war er des öfteren mit Zuckerschock im Krankenhaus wenn die Nacht zu heftig war).
Ich denke im Nachhinein natürlich nicht, dass die Menschen aus unserer näheren Umgebung geglaubt haben, dass mein Vater wirklich Diabetiker ist, dafür war das viel zu auffällig! Der Nachbar hat immer schön aus der Tür geguckt, wenn ich ihn die Treppe hoch gehievt habe. Geholfen hat nie jemand!
Und da gibt es Geschichten von meinem Vater, die sind zwischen Lustig und tragisch, aber es ist alles dabei! Aber er war (obwohl ich ihn nicht ernst nehmen konnte), ein total lustiger geselliger Kerl! Die Menschen die ihn nur sporadisch kannten, fanden ihn super! Er hat immer Sachen gemacht, auch im halb nüchternen Zustand, das war verrückt!
Wollte nur mal eben Brötchen kaufen gehen und kam drei Tage später mit einem Straßenhund (der ihn dauernd gebissen hat, den ich aber geliebt habe), aus Polen zurück! Die polnischen Brötchen hatte er dann im Zug vergessen!
Wirklich mein Vater war total lustig, aber er war eben auch eher mein Kind als mein Vater!

Jetzt trinkt er nicht mehr, hatte einen Schlaganfall und nen Herzinfarkt und die Ärzte sagen jeden mal, dass er nicht mehr lange macht! Trotzdem ist er noch da und ist zwar verwirrt, aber liebt sein Leben! Sitzt am liebsten mit den ganzen älteren Damen aus der Nachbardchaft beim Bäcker und erzählt Geschichten über früher! Meine Mutter sitzt daneben, raucht und lacht und tut so, als wäre das Leben früher genauso gewesen! Sie sagt ja auch, er wäre gar kein Alk.! Er hätte nur ab und zu früher zu viel getrunken!

24.10.2018 10:18 • #715


W
Zitat von Schneeliese:
Wollte nur mal eben Brötchen kaufen gehen und kam drei Tage später

Zitat von Schneeliese:
Wirklich mein Vater war total lustig,


Liebe Schneeliese, das witzig zu finden obwohl es nichts als Verantwortungslosigkeit zeigt und Unsicherheit im Kind hervorruft, zeigt wie hervorragend Überlegensstrategien von Kindern in Missbrauchsbeziehungen fast egal welcher Art funktionieren.

Nur jetzt bist Du erwachsen. Deine Überlegensstrategie heißt aber immer noch: lieber das vertraute Grauen als was Neues und Entschuldigungen für das Verhalten anderer finden.

24.10.2018 10:25 • x 2 #716


M
Zitat von willan:
zeigt wie hervorragend Überlegensstrategien von Kindern in Missbrauchsbeziehungen fast egal welcher Art funktionieren.

Mag ja sein, man verdrängt auch viel als Kind, sieht diese Dinge auch in einem anderen Licht - aber Liese geht ja schon den Weg, man muss nicht sofort alles verteufeln - auch wenn viele von uns die RedFlags sehen

24.10.2018 10:32 • x 2 #717


S
Nach einem anstrengenden Arbeitstag ging es dann direkt zu einer noch anstrengenderen Therapie!
Die Therapeutin scheint sehr nett und es war gleich ein Wohlfühlcharakter!
Trotzdem ist es mir total schwer gefallen, wirklich alles offen zu legen! Das hat sie auch gemerkt und meinte, dass es gar nicht notwendig ist, jetzt alles gleich zu erzählen, wir können uns dafür auch Zeit lassen! Das hat mich dann entspannt!
Was auffällig war, als die Therapeutin mich nach meinen Bedürfnissen und Wünschen gefragt hat, habe ich immer irgendwas geantwortet und dann im zweiten Satz -aber mein Mann würde- oder - aber mein Mann denkt- oder -ich weiß, dass das albern ist, mein Mann sagt...-
Immer wieder hat mich die Therapeutin nach MEINEN Wünschen und Bedürfnissen gefragt und ich kam mir immer weiter in die Ecke gedrängt vor. Aber es hat mir auch gezeigt, dass ich immer noch in Gedanken dauernd bei ihm bin! Nächste Woche geht es weiter, ich bin ganz guter Dinge und es hat trotz allem mal ganz gut getan einfach ohne Rücksicht auf meinen Gegenüber erzählen zu können!

Ich weiß, dass ich zwischen den Stühlen sitze! Ich weiß auch, dass es unfair ist, meinen Mann so lange warten zu lassen, aber ich habe Angst vor einer Entscheidung weil es dann kein Zurück mehr gibt! Der Gedanke lähmt mich!

Mein Mann und ich haben heute wieder eine Weile geschrieben, er hat einen Termin bei einem Paartherapeut ausgemacht! Leider erst im November! Aber ich fand es schon mal ziemlich gut, dass er das von sich aus in die Hand genommen hat!

Jetzt mach ich mich trotz riiiiiiesiger Müdigkeit aber mal fertig und versuche irgendwie noch meinen Abend zu genießen und ne Kugel zu treffen!

24.10.2018 17:53 • x 1 #718


Zharah
Er braucht keinen Paartherapeuten. Da hat er mal wieder was falsch verstanden oder verstehen wollen.

Schon bist Du wieder mit im Boot. Du siehst, er begreift null, dass er ein Problem hat.

24.10.2018 18:23 • x 5 #719


Amyontour
Unfair ist deinen man ,, so lange,, warten zu lassen ?

Ich dreh ja hier durch

Hier kannst du die Zeit ganz gut nachlesen, das ist doch keine Zeit in der sich irgendwas tun kann.
Bei dir ist noch nicht mal angekommen was dir passiert ist !?

Pass auf dich auf!

24.10.2018 18:32 • x 6 #720


A


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