Mein Mann und ich haben uns getroffen! Ich war den ganzen Tag völlig nervös. Zusätzlich fing es dann irgendwann an, dass es mir körperlich immer schlechter ging!
Trotzdem wollte ich es durchziehen!
Ich war früher im Café, weil ich mir vorher die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht habe, wie ich ihn begrüßen soll und so konnte ich einfach sitzen bleiben.
Er kam pünktlich und sah wieder viel besser aus! Und hat so gut gerochen!
Das war wirklich hart, ich hatte so ein Kloß im Magen.
Am liebsten wäre ich ihm einfach auf den Schoß gesprungen und ihn ganz lange umarmt! Stattdessen saßen wir so unsicher voreinander, wie bei einem Blind Date! Das war alles super skurril!
Naja, ich hab dann gesagt, dass ich gar nicht lange rumeiern will, sondern dass ich jetzt dran bin und er mir zuhören muss.
Ich hab mich dann wirklich ausgekotzt! Habe ihm gesagt, dass ich mich nicht mehr so behandeln lasse!
Dass er sich hätte entscheiden müssen, ob er mir verzeiht oder nicht und wenn er das nicht kann, dann hätte er mich nicht heiraten sollen! Dass er nicht all seine Taten mit einem Fehler erklären und gutreden kann, den ich vor Jahren begangen habe.
Er hörte sich alles an, manchmal sah ich, wie er sich anspannte und sich selbst regulierte, weil er sich am liebsten verteidigt hätte, aber er riss sich zusammen und ließ mich sprechen! Manchmal musste ich selbst fast lachen, weil ich Dinge sagte, die ich von euch gelesen habe.
Danach war er dran und er musste sich erstmal sammeln, war ziemlich überfordert!
Er gab mir recht, eigentlich in allem! Sagte, dass er die Kontrolle verloren hat. Er hat alles mit meinem Fremdgehen entschuldigt, meinte er sei so verletzt gewesen, dass er es nur so ertragen konnte und immer tiefer in diese Rachegefühle rutschte, weil egal was er tat, es nicht half! Irgendwann war es dann Normalität geworden und gehörte zu seinem Leben.
Ich glaubte ihm das, das schien mir plausibel, auch wenn es sein eigenes Konstrukt ist, was er sich über die Jahre aufgebaut hat.
Ich habe ihn dann gefragt, ob er seine Exfrau auch geschlagen hat. Da hat er kurz die Fassung verloren! Ich glaube er war auch nicht darauf vorbereitet, dass ich so offen mit ihm spreche. Es war ihm unangenehm, er sah sich immer um, ob uns jemand zuhören könnte.
Bei dieser Frage kam dann auch ein altes Muster hoch, erst zu Hause ist mir aufgefallen, dass er mir die Frage nicht beantwortet hat. Er fing wieder an, dass ich ihn wahnsinnig mache, dass er sich nicht konzentrieren kann wenn ich da bin, dass er es nicht gewöhnt ist, dass eine Frau ihn so handlungsunfähig macht und er nicht weiß, woran es bei mir liegt...
Ich habe ihn dann unterbrochen und gesagt, dass ich nicht für seine Taten verantwortlich bin!
Ich wollte dann wissen, wann er das erste Mal fremdgegangen ist. Auch da wieder Unbehagen, weg gucken, etwa einen Monat nachdem er das mit meinem Betrug erfahren hat!
Er meinte, er hätte versucht damit klar zu kommen, aber er war so rasend und eifersüchtig, dass er dachte, es würde ihn runter regulieren, wenn er einfach das Gleiche macht.
Aber der S. war schlecht, er fühlte sich sch. und dachte immer an mich, danach fühlte er sich noch mieser! Die Frau war eine ehemalige Kollegin, die er in einer Bar traf, sie hätten danach keinen Kontakt mehr!
Fühlte allerdings nicht dazu, dass er aufhörte, sondern weiter suchte!
Ich fragte ihn, wann er das letzte mal mit einer anderen Frau geschlafen hatte.
Blick nach unten, großer Schluck... mir war ganz schlecht und ich dachte ich werd gleich ohnmächtig.
Vor zwei Wochen. Mit der Auszubildenden!
Da bin ich dann einfach aufgestanden und musste erstmal auf die Toilette um mich irgendwie zu halten! Ich dachte es zerreißt mich! Vor zwei Wochen! Also NACHDEM ich alles rausgefunden hatte, hat er trotzdem weiter gemacht.
Ich dachte echt, mir geben die Beine nach.
Als ich zurück kam, stand er vor unserem Tisch und guckte wie ein Hundewelpe. Er sagte nur, wie leid ihm alles tun würde und er kann es selbst nicht erklären! Er schwöre aber auf alles was er hat, dass er alles beendet hat. Es gäbe keinen Kontakt, er möchte nur Kontakt zu mir! Alles andere hat er beendet!
Ich habe ihn dann gefragt, was er jetzt tun möchte! Für sich, für uns? Aber mit dem Hinweis, dass ich deshalb nicht zurück komme, aber gerne hören würde, was er mir anbietet.
Er schlug recht vieles vor, hat sich wirklich Gedanken gemacht! Paartherapie, Einzeltherapie für ihn (er meint, vielleicht würde er unter Se*sucht leiden?- glaube ich kaum), er hat über Antiagressionstraining nachgedacht und würde gerne Skills lernen, damit er nicht immer so aufbrausend ist!
Ich war dann irgendwann nicht mehr aufnahmefähig und sagte ihm, dass er nicht darauf warten sollte, dass ich zurück komme, bevor er sich darum kümmert damit auch wirklich anzufangen. Dass es mir nicht reicht, das zu hören um ihm zu glauben!
Wir sprachen dann noch etwas über Aris, über die Arbeit, über alles irgendwie. Wir lachten sogar zusammen! Wenn man das ganze Gespräch davor ausgeblendet hätte, wäre es richtig harmonisch gewesen!
Als ich mich verabschieden wollte, umarmte er mich, ich drückte ihn erst weg, er sagte: bitte lass mich dich halten und ich erschlaffte und wollte es ja auch! Innerlich dieser Kampf zwischen: bitte gib mir mehr davon und lass mich sofort los, ich hasse dich.
Wir gingen raus und er fragte mich, ob ich nicht einfach wieder mit nach Hause kommen möchte. Ich schüttelte nur den Kopf, irgendwie hatte ich Angst, wenn ich was sage, kommt nicht das raus was ich denke, sondern was ich eigentlich wirklich will! Er war echt geknickt!
Er fragte dann, ob er mich nach Hause fahren könnte.
Auch das wollte ich nicht! Sagte ihm, dass ich heute erst in die neue Wohnung gezogen bin und aktuell auch nicht möchte, dass er weiß wo sie ist.
Da wurde er etwas... hmmm... pis*sig, sagte, ich würde ihn wie einen Kriminellen behandeln, er wäre doch mein Mann. Was ich denn denken würde, er würde mich doch lieben Blablabla...
Ich meinte dann, dass ich mich nicht streiten will und ich dachte, dass er das auch so sieht und ich mir einfach wünsche, dass er meine Entscheidung für heute respektiert! Er versucht es, ich muss dann aber auch respektieren, dass ihn das enttäuscht.
Dann bin ich gegangen. In der Ubahn kamen dann noch zwei Nachrichten: ich habe mich nicht getraut zu fragen, vielleicht weil ich nicht weiß, dass die Antwort mich umbringen könnte! Hast du einen anderen?
Ich verneint
Dann: es war schön dich zu sehen, du bist die stärkste Frau, die ich kenne, daher weiß ich auch, dass wir das gemeinsam durchstehen können! Ich hoffe du glaubst auch an mich, ich liebe dich!
Darauf hab ich dann nicht mehr geantwortet.
Zu Hause hab ich mich sofort völlig fertig ins Bett gelegt!
Eine Stunde später aufgewacht und Zack, krank!
Nase zu, Kopf zu, das volle Programm! Ganz toll!
Jetzt bin ich wach, kann nicht schlafen! Muss mich erst an die neue Umgebung gewöhnen und würde am liebsten in meinem Zu Hause sein!
10.10.2018 23:15 •
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