Er sagt ich bin an allem Schuld

Mir macht am meisten Angst, dass Schneeliese lt. eigenen Angaben als Sozialpädagogin tätig ist! Aber da steh ich wohl allein auf weiter Flur, wenn sich mein Mitgefühl mit ihr in Grenzen hält...

Nimmst Du eigentlich Dein Handy immer überall mit, weil Du grade wieder vergessen hast, dass er Dich darüber überwacht? Oder bist Du klug genug, das einfach mal zuhause zu lassen? Wenn Du z. B. die Ex besuchst, die jahrelang total gemein zu Dir war, Dich dann aber plötzlich spontan empfängt?

Für mich entwickelt sich das alles grad wieder zu einem Endlos-Drama-Thread mit genau der gleichen Dynamik, wie ich sie bereits in anderen gelesen habe (mir fällt spontan der 10-Minuten-Thread ein). Mir fehlt es an der Glaubwürdigkeit.

Aber hey - weitermachen. Interessant zu lesen ist es allemal!

Zitat von Amyontour:

@sohnemann, so ist es auch.

Wenn ich nicht so gewesen wäre wie ich war hätte er das doch nicht mit mir machen können.
Er hat mich geschädigt, ja... aber nichts davon war Vorsatz. Dennoch musste ich mich retten.

Wir sind manchmal unsere eigenen Skla. ohne es wahrzunehmen.
In destruktiven Beziehungen gibt es meiner Meinung nach keine Täter und keine Opfer, dazu machen wir uns selbst.

Ich konnte meinen Mann lesen, ich war ihm so nah... für ihn war das aber Gefahr, er kannte halt keine Nähe, kein Urvertrauen.

Hast du heute noch Kontakt zu deinem Ex? Wie ist das Verhältnis heute?
Hat er eine neue Partnerin?

Zitat von VictoriaSiempre:

Mir macht am meisten Angst, dass Schneeliese lt. eigenen Angaben als Sozialpädagogin tätig ist! Aber da steh ich wohl allein auf weiter Flur, wenn sich mein Mitgefühl mit ihr in Grenzen hält...

Nimmst Du eigentlich Dein Handy immer überall mit, weil Du grade wieder vergessen hast, dass er Dich darüber überwacht? Oder bist Du klug genug, das einfach mal zuhause zu lassen? Wenn Du z. B. die Ex besuchst, die jahrelang total gemein zu Dir war, Dich dann aber plötzlich spontan empfängt?

Für mich entwickelt sich das alles grad wieder zu einem Endlos-Drama-Thread mit genau der gleichen Dynamik, wie ich sie bereits in anderen gelesen habe (mir fällt spontan der 10-Minuten-Thread ein). Mir fehlt es an der Glaubwürdigkeit.

Aber hey - weitermachen. Interessant zu lesen ist es allemal!

Keine Ahnung was mein Job damit zu tun hat! Meine Freundin ist Paartherapeutin und hat ne echte sch. Beziehung! Trotzdem ist sie super in ihrem Job!


Und ja, ganz bescheuert bin ich nicht! Die App auf meinem Handy ist gelöscht und die Ortungsdienste sind ausgeschaltet. Nach meinen Informationen (ja, von jemandem, der sich auskennt), reicht das aus!

Zitat von Schneeliese:

Sie hat mir heute soooo viele Nachrichten geschrieben, erst ging es um sie selbst (ich bin so traurig, was ist nur passiert, was habe ich nur falsch gemacht, ich wollte doch nur das beste für dich!)

Derselbe Tenor wie die Email-Oper deines Ex!

Zitat von Schneeliese:

Soviel zu meiner Mutter! Sie hat sich fürs Wochenende angekündigt und will in meiner neuen Wohnung übernachten, damit wir uns endlich richtig über alles unterhalten können!

Willst du das?

Zitat von Schneeliese:

Und ja, ein Teil von mir sagt sich, wenn ich mich mit meinem Mann wieder annähere, dann wird sie Ruhe geben und das wäre sooooo toll!

Ja klar, dann wäre ihre Welt (die deiner Mutter und deines Ex) wieder in Ordnung. Dann stimmt bei beiden der schöne Schein nach außen wieder, dann können sie glänzen, gut dastehen. Und du strahlst dazu wie in der Glücksklee-Werbung, schenkst Melitta-Kaffee ein und streichst über die Ado-Gardine mit der Goldkante. *ironieoff*

Ein Teil von dir sehnt sich nach grenzenloser Harmonie, Zugehörigkeit, Geborgenheit und und und. Du spieltest das Spiel in deinem Elternhaus und in deinem jetzigen Zuhause mit in der Hoffnung auf obiges. Natürlich bist du der Spielverderber, Nestbeschmutzer, weil du versuchst auszusteigen. Das wirst du aushalten müssen. Es auszuhalten, diese Pseudo-Schöne-Welt als das zu entlarven, was sie ist, als ein Konstrukt der Lüge, der Manipulation und des Missbrauchs, es sich selbst einzugestehen, diese Pseudo-Schöne-Welt mit konstruiert und am Leben erhalten zu haben, das wirst du aushalten müssen. Es geht ja gar nicht wirklich um Schuldzuweisungen wie Opfer-Täter usw., sondern es geht darum, aufzuwachen und zu begreifen, welches Spiel dort gespielt wird, welche Mechanismen in diesen Beziehungen wirken und welche Vorraussetzungen in einem selbst gegeben sind, dass man dieses Spiel mitspielt.

Wenn man an den Punkt kommt, dieses Spiel nicht mehr spielen zu wollen/können, weiß man erstmal gar nichts mehr, die Orientierung fehlt. Deswegen gehen einige wieder zurück, weil sie mit der Orientierungslosigkeit, der Leere nicht zurechtkommen.

Zitat von Schneeliese:

Also mein Mann ist kein Alk., er trinkt gerne mal einen über den Durst. Früher hat er regelmäßig noch andere Dr*gen konsumiert (Gras und durch die Nase). Das wurde aber weniger!

Den ersten Satz habe ich mir auf der Zunge zergehen lassen: Er ist kein Alk, er trinkt nur gern mal einen über den Durst. Früher kamen noch andere Substanzen dazu. Wer weiß, welche und wieviele Gehirnzellen er sich bei Durch die Nase und co schon weggesüchtelt hat.

Ihr habt beide ein Suchtthema: Seins -- seine Baustelle. Deines: Liebessucht. Deswegen reagierst du jetzt auch wie ein J.unk*e auf Entzug. Du willst wieder an die Dro.: Er. Du willst ihn treffen, mit ihm reden, alles regeln. Für Liebessucht gibt es aber kein Methadonprogramm, da gilt: NULL KONTAKT.

Zitat von Amyontour:

Ja, wir haben Kontakt, wir haben ein Kind zusammen.

Ich bin immernoch die erste die erfährt wenn es ihm nicht gut geht.
Wir sind mittlerweile geschieden, seit Mai 2017 getrennt.

Keiner von uns beiden hat neue Partner.

Und die Trennung lief ok?
Ok, durch ein Kind ändert sich natürlich die Situation erheblich!
Da bin ich auch froh, dass es bei uns nur ein Hund ist!

Jaja. Ich hab es schon mal geschrieben: Die Schuster mit den schlechtesten Schuhen und so...

Du schreibst hier so bedürftig und so ambivalent - ich glaub nicht daran, dass man anderen helfen kann, wenn man selber so extrem hilflos ist. Das gilt (für mich) sowohl für Dich als auch für Deine Freundin.

Ah ja, und Dein Mann, der IT-Crack, hat Dich über ne simple App gestalkt. Er sollte sich auch einen anderen Job suchen!

Interessant, dass du das raus gelesen hast! Ich habe geschrieben, er hat mein Handy getrackt, damit er weiß, wo ich bin! Ja, davon wusste ich aber!
Das war eine App die er drauf geladen hat. Woher hätte ich das denn sonst mitkriegen sollen? Ich hätte das jedenfalls nicht gemerkt!

Ich bin ziemlich sicher, dass ich anderen helfen kann! Das tu ich nämlich täglich, seit Jahren!
Du kennst mich nicht und nur weil meine Art und Weise mit meinem Leben umzugehen, nicht in dein Weltbild passt, finde ich es nicht gerade angebracht darüber zu urteilen, ob ich meinen Job richtig ausüben kann!

Und nur mal btw, es gibt sogar Beratungsstellen, die nur Personal einstellt, die selbst schon mal betroffen waren (zb Beratung für S. missbrauchte Mädchen, oder für Aussteiger bei Prost.). Das liegt daran, dass diesen Personen nichts ferner liegt, als den oder die Gegenüber gleich zu verurteilen! Und weil man davon ausgeht, dass es den Opfern leichter fällt, sich zu öffnen, wenn sie wissen, dass sie nicht alleine sind!

Wenn ich Dich so lese Schneeliese, Du hast tatsächlich keine Ahnung wie tief Du da drin steckst und selbst dazu beiträgst, dass das alles auch schön so bleibt wie's ist.

Du denkst, Du würdest gerade was bewirken, aber Du spielst das Spiel schon wieder mit. Und treibst es selbst voran.

Was ich immer wieder faszinierend finde, wie Menschen in destruktiven Beziehungen (und ich meine nicht nur die zu Deinem Mann, auuch zu Deinen Eltern und allgemein) peinlich genau nach den Regeln destruktiver Beziehungen spielen um diese nicht zu gefährden, diese aber weder sehen noch begreifen.

Natürlich ist genau das das Problem.

Man bewegt sich ja auch stur zwischen Schuldgefühl A und Schuldgefühl B hin und her. Die 2 mm dazwischen sind so der eigene Handlungsspielraum und Horizont.

@Knutuschi

Daraus kann man keinen Vorwurf machen, weil es dafür (noch) kein Bewusstsein gibt. Weißt du, ich kann die TE aus meiner Warte sehr gut verstehen, auch die Heimlichtuerei. Meine Mutter gehörte einer Sekte an. Sie nahm mich mit bis ich 15 war. Das durfte keiner wissen von meinen Freunden und innerhalb der Sekte durfte keiner wissen, dass ich außerhalb der Sekte mein eigen Ding machte (was nicht erlaubt war). Ich war wie ein Doppelagent. Es wundert mich überhaupt nicht (mehr), dass ich lange Zeit riesige Probleme hatte, mich zu öffnen. Deswegen ist dieses Forum so ein großer Segen, weil die Hemmschwelle sich hier zu offenbaren nicht so hoch ist. Hier kann man es üben.

Erst in der Psychotherapie begriff ich, wieviel Schwein ich gehabt habe, nicht völlig bekloppt aus dieser Situation zu kommen. Es ist echt eine Herkulesaufgabe, seinen Kopf aus diesem Nebel zu erheben.

Ja, wo kann man denn ein Helfersyndrom wohltätig ausleben? In einem sozialen Beruf natürlich! Schneeliese, ich glaube mal, dass das Wissen aus deinem Beruf dir jetzt für dich selbst von großer Hilfe sein kann.

Ich mache keine Vorwürfe. Ich benenne Dinge gerade heraus. Wer einen Vorwurf liest, dann nur weil er Dinge so bewertet.

Ich hab das alles durch. Ich kann mich gut erinnern. Ich vergleiche gerne meine Geschichte mit einer Art Haus. Angefangen hab ich in einem winzigen Käfig der für mich die ganze Welt war. Alles ausserhalb des Käfigs hab ich nicht begriffen, ja nichtmal dessen Existenz anerkennen können. Bis ich irgendwann den Käfig verlassen habe, weil er wirklich zu eng war. Dann hab ich ein zwei Jahre in einem Kellerloch gelebt. Irgendwann die Treppe hoch gegangen und im Erdgeschoss gewohnt. Und nochmal einige Jahre später sogar das gesamte Haus bewohnt. Aber halt immer Wände drum herum. Immer Sicherheit. Immer Horizont.

Das Haus hab ich längst auch verlassen. Schlafe heute unter freiem Himmel. Frische Luft und keine Grenzen ist ganz cool.

Hätte mir früher Angst gemacht. Da wollte ich Wände, Wege, Geländer. Heute finde ich diese Dinge gruselig. Weiss aber auch dass Menschen ihre Käfige, Keller, Häuser brauchen so wie ich früher.