Aaaalso, nur ein kurzes Update von meiner heutigen Therapiesitzung und noch ein Sorry von mir.
Ich hatte die letzten Tage echt schlechte Laune und hab diesen Gegenwind hier sehr persönlich genommen und mich ziemlich unverstanden gefühlt. Daher entschuldigt, wenn ich euch da in einigen zickigen Aussagen von mir auf den Schlips getreten bin. Ich bin wirklich froh, hier Menschen zu haben, die sich mein shice antun und trotz meiner bisweilen Unfähigkeit immernoch da sind und mir versuchen zu helfen. Manchmal bin ich wohl etwas blind und kann das dann schwer als Hilfe sehen, sondern fühle mich nur angegriffen. Also, DANKE euch allen, die mir hier schreiben oder auch nur virtuell den Kopf schütteln!
Nun zur Therapie. Im Großen und Ganzen hat mir meine Therapeutin gesagt, ich soll mal meinen Kopf aus meinem A*sch ziehen.
Vieles glich sich auch, mit dem was ihr schreibt. Vieles habe ich auch mit rein gebracht und abgewägt in wie weit es wohl auf mich zutrifft.
Jedenfalls meinte sie, dass ich wohl die letzten Jahre meines Lebens die komplette Verantwortung angegeben habe und dass das öfter bei Menschen vorkommt, die sehr früh erwachsen werden mussten oder die in der klassischen Parentifizierung aufgewachsen sind. Diese befinden sich dann oft irgendwann in sehr ungesunden Beziehungen, da sie sich entweder unterwerfen und die Verantwortung an den Partner abgeben, oder aber genau ins Gegenteil, also die Kontrolle behalten wollen. Nun hat bei mir wohl ersteres stattgefunden und jetzt steh ich da und bin plötzlich mit meinem Leben komplett überfordert, da ich aus einem Fluchtreflex raus eine Entscheidung getroffen habe (auszuziehen) und nun mit den Konsequenzen klar kommen muss. Nämlich die Kontrolle anzunehmen, die ich aufgrund dieser Entscheidung wieder Erlangen musste, da mein Leben sonst ein einziges Chaos bleiben wird.
Dann meinte sie einen Satz: Sie werden immer mal schlechte Entscheidungen treffen, die Kunst liegt dann darin, trotzdem mit Ihnen zu leben und das Beste draus zu machen.
Naja, nach den ganzen Tagen, die hier ja irgendwie der gleiche Tenor zu lesen war, hat mich das ziemlich mitgenommen und ich war erstmal wütend (auf alles und jeden) und dann einfach nur traurig.
Aber ja, wir haben dann auch diese Nacht mit meinem Kollegen besprochen und ich hab genau das gesagt, was ich hier geschrieben habe (war ein Fehler, war ausversehen, wollte das nicht). Dann meinte sie den Satz von oben (Kopf aus Hintern) und sagte, dass ich da eine Entscheidung getroffen habe, auch wenn es mir jetzt nicht mehr gefällt. Selbst wenn ich, aufgrund vom Alk. nicht mehr 100% zurechnungsfähig war, so habe ich vorher die Entscheidung getroffen, diesen Alk. mit meinem Kollegen zu trinken, mit dem Wissen, dass es durchaus passieren kann, dass ich unter Al*koholeinfluss mitunter dazu neige Handlungen nicht mehr zu überdenken.
Naja, da kam sie also die Verantwortung die ich für diesen Fehler tragen muss. Ich hab sogar noch Wein mitgebracht und wahrscheinlich habe ich es zumindest unterbewusst provoziert, zumal ich ja wusste, was mein Kollege eigentlich möchte und dass er evtl. genauso angetrunken wie ich, diese Chance versucht zu nutzen.
Also ja, ich war blöd! Ich war wahrscheinlich einsam, rachsüchtig oder was weiß ich, das muss ich noch raus finden.
Was ich jetzt damit mache, ob ich meinem Mann reinen Wein einschenke (Haha- apropos Wein), das weiß ich nicht, bzw habe ich da keine Idee zu gerade.
Die Therapeutin fand die Idee der Paartherapie übrigens ganz gut. Denn oft sind die Therapeuten auch einfach da, um dann die Trennung zu begleiten bzw. aufzuzeigen, dass eine Trennung die bessere Entscheidung ist. Und den sicheren Raum fand sie für mich auch wichtig.
So viel zu meinem Tag. Ich bin ziemlich gerädert und durchgeheult und weiß grad nicht so richtig, wo ich jetzt anfangen soll mit Entscheidungen treffen.
Obwohl stimmt nicht, ich hab heute Abend damit verbracht Möbel für die Wohnung raus zu suchen. Denn ich werde bis auf weiteres hier bleiben und muss mich ja dann richtig einrichten, damit ich mich auch wohl fühle.