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Er redet nicht - Zwischen Verwirrung und Verletzung

Rinah
Ohja, das Problem mit dem Verständnis... Ich kann das ebenfalls bestätigen, der mit dem vielen vielen Verständnis ist der, der am Ende einsteckt oder zu kurz kommt.
Darüber hinaus führt das viele Verständnis dann auch dazu, dass man vieles relativiert, was eigentlich wichtig wäre, wie eben die eigenen Bedürfnisse. Das Beispiel mit dem Abiball ist da super: Du hast es nun relatviert - gut er ist eben 30, klar hat er keinen Bock auf die U20... Aber es ging dabei um Dich, darum, bei Dir zu sein.
Ich bin selbst sehr gut darin diese Dinge auszublenden, zu relativieren, zu beschönigen. Ist ja irgendwie auch erstmal angenehmer als der Konflikt der entsteht, wenn man da sein Bedürfnis einfordert oder seine Grenzen aufzeigt.
Da mir das auch immer wieder passiert und ich das Nachsehen habe wünsche ich mir auch, damit anders umzugehen. Ich orientiere mich dann an den Fakten, was ist, und schaue dann darauf, was ich will und brauche. Dazu muss man allerdings letzteres erstmal definieren. Und man muss auf seinen Bauch hören, dass irgendwas doch nicht so okay ist, wie man es sich gerade einredet.

Du hast anscheinend oft dieses Gefühl im Bauch gehabt, allerdings hast Du es mit Deinem Verständnis wegargumentiert. Kenne ich

An Freunden üben halte ich für eine gute Idee. Ich traue mich auch immer noch viel zu selten, etwas einzufordern. Üben üben üben.

26.09.2018 10:40 • x 2 #16


Femira
Zitat von Rinah:
Du hast anscheinend oft dieses Gefühl im Bauch gehabt, allerdings hast Du es mit Deinem Verständnis wegargumentiert. Kenne ich

Außer einer Verletzung hätte ich da leider gar kein anderes Gefühl im Bauch.

Zitat von Rinah:
Du hast es nun relatviert - gut er ist eben 30, klar hat er keinen Bock auf die U20. Aber es ging dabei um Dich, darum, bei Dir zu sein.

Ich würde da gern nochmal weiter gehen und ich nutze mal das böse Wort Kind für dich - bitte nicht falsch verstehen, ich bin auf deiner Seite!
ER hat sich in ein KIND verliebt und will dann nicht das machen, leben, erfahren, was das Kind braucht/gerne macht? Da stimmt doch was mit ihm nicht.
Wenn ich mich in einen Filmfreak verliebe, dann sind Filme seine Welt. Dann freue ich mich doch, wenn er mir davon erzählt oder er mir seine Lieblingsfilme zeigt. Das ist dein ein wirklich wichtiger Teil von ihm. Ohne das, wäre er nicht er. Ich kann dann doch nicht im Nachhinein sagen, dass ich sein Leben und das, was ihm wichtig ist, ablehne. Das ist doch keine Liebe, wenn ich nicht das lieben kann, wofür er steht.

Du bist die, die du bist und er hat das nicht wertschätzen können. Das ist SEIN Problem. ER kann da etwas nicht.
Stattdessen reduzierst du etwas Wundervolles, damit es in Ordnung ist, dass er es nicht will oder nicht zu ihm passt.
Nach dem Motto:
Ich bin ja das Kind und er steht schon über den kindlichen Erfahrungen.

NEIN! Er konnte deine liebevolle Einladung nicht annehmen, da ER ein Problem hat. NICHT DU!

Zitat von Rinah:
Und man muss auf seinen Bauch hören, dass irgendwas doch nicht so okay ist, wie man es sich gerade einredet.

Grundsätzlich total richtig. Finde es aber ungeheuer schwer, da mein Bauch nur Achtung Verletzung brüllt, aber nich: Achtung, da geht jemand über eine gesunde Grenze!
Schade halt. Auch Fakten sind ja leider sehr subjektiv.

Grundsätzlich ist die FÄHIGKEIT zum Perspektivwechsel sehr wertvoll und hat mich schon oft in schwierigen Situationen geschützt. Empathie Rocks.
Ich versuche, wenn ich eine Verletzung spüre, das dem anderen zu sagen und je nachdem wie mein Gegenüber reagiert, mir zu überlegen, wie es weitergeht.

In diesem Fall hat das die TE auch gemacht, aber dann -nach eigener Aussage- unzureichende Entschuldigungen akzeptiert. Das bitte nicht mehr machen!

26.09.2018 10:56 • #17


A


Er redet nicht - Zwischen Verwirrung und Verletzung

x 3


Rinah
Zitat von Femira:
Außer einer Verletzung hätte ich da leider gar kein anderes Gefühl im Bauch.


Oh, ich hatte das auf Strange bezogen, die ihn zum Beispiel schon nicht eingeladen hatte weil es ihr irgendwie peinlich war. Da hatte sie schon gespürt dass da was nicht stimmt.

Aber ich stimme Dir zu: das Bauchgefühl zu hören ist super schwer. Ich hab das jahrelang nicht gehört. Lerne es gerade auch erst wieder. Rückblickend sehe ich viele Momente in denen ich da im Bauch spürte: nicht gut - aber ich habe das irgendwie wegargumentiert, beschönt, verharmlost... Im Nachhinein denke ich: HA, ich hab es doch gespürt ich Nuss!

Die Fakten sind ja nicht immer subjektiv:

- Strange hat Abiball und möchte gern ihren potentiellen Freund dabei haben.
- potentieller Freund sagt erst zu, dann aber doch ab
- potentieller Freund kommt am nächsten Tag und entschuldigt sich

Sie war sicherlich enttäuscht. Da beginnt der subjektive Teil. Da ist das, was sie braucht, sich wünscht. Legt sie das über das, was IST, passt es nicht.
Man neigt dazu dann zu sagen: ist ja auch nicht schlimm... Es gibt wichtigeres. Aber man übergeht dabei seine Bedürfnisse.

Als mein Vater starb war ich im neunten Monat schwanger - von einem Idioten - aber ich hab mir eingeredet: ach das wird schon. Der Tag der Beerdigung kam, der Vater meiner Tochter wollte kommen, sagte aber dann ganz kurzfristig ab. Er müsse arbeiten. 400 Euro Job....
Und ich dachte: okay, Arbeit ist ja auch wichtig.
Mein Bauchgefühl sagte mir: Du bist dem Kerl doch ernsthaft sch.gal.
Ich wollte es aber nicht wahrhaben und sagte mir: Okay, er kommt dann eben heute Abend oder morgen. Ist doch auch okay. Du schaffst das auch alleine.

Fakt: Mein Vater wurde beerdigt, mein Freund konnte wegen seines Popelsjob nicht kommen. Das ist nicht subjektiv.

So ich hoffe ich konnte ein bisschen klarer machen, wie ich das meinte. ich bin da aber total bei Dir, @Femira !

Der Perspektivwechsel ist in der Tat ein so unglaublich wertvolles Werkzeug, aber genau das ermöglicht einem ja auch einen Blick auf das, was IST. Ich für meinen Teil muss allerdings dabei aufpassen, denn wenn ich mich zu sehr in andere hineinversetze dann verstehe ich sie - und stecke wieder zurück. Ich kanns ja tragen...

Zitat von Femira:
Ich versuche, wenn ich eine Verletzung spüre, das dem anderen zu sagen und je nachdem wie mein Gegenüber reagiert, mir zu überlegen, wie es weitergeht.

Finde ich genauso richtig.

Zitat von Femira:
In diesem Fall hat das die TE auch gemacht, aber dann -nach eigener Aussage- unzureichende Entschuldigungen akzeptiert.

Da ist es wieder, das Verständnis...

26.09.2018 11:16 • x 1 #18


Femira
Zitat von Rinah:
Die Fakten sind ja nicht immer subjektiv:

Da hast du recht. Mir fällt es meist schwer, die Fakten von Interpretationen/Verständnis zu trennen, weil dieses ich verstehe dich-Ding reflexartig sich über die Fakten legt.

Zitat von Rinah:
Du schaffst das auch alleine.

Der Gedanke ist wirklich immer dabei. Auch diesen hat die TE geäußert:
War auch irgendwie besser, dass er nicht dabei war.

Ha!

Zitat von Rinah:
Ich kanns ja tragen...

jaja...mittlerweile bekomme ich das mit dem zu viel Verständnis besser hin, aber den Teil mit: ach naja...ich kann das auch allein und anderen vertrauen, dass sie mich halten...nö!
Auch das übe ich...aber da es mir so schwer fällt, bin ich da wie eine Schnecke: Sobald ein etwas stärkerer Wind kommt, gehe ich wieder ins Haus.

____________________________________
Also das schlimme ist, dass ich mich in dem

Zitat von Rinah:
okay, Arbeit ist ja auch wichtig.

voll wiedererkenne.
Aber wenn ich als Außenstehende das lese
Zitat von Rinah:
mein Vater starb war ich im neunten Monat schwanger

könnte ich wie bei der TE aussticken und werde ganz traurig, dass du dir das angetan hast.

26.09.2018 11:26 • x 1 #19


S
Sehr schöne Diskussion, gefällt mir

Also ich fange erstmal damit an was mir am meisten auf der Seele brennt: Perspektivwechsel.
Ich denke es ist ein sehr sehr schmaler Grad zwischen dem gesunden Maß an Empathie, was man sich ja auch dann selbst ebenfalls entgegen bringen muss, und der zu großen Empathie/Verständnis.
Ihr habt Recht, ich gehöre wohl auch zu den Menschen mit Helfersyndrom und mir ist selbst aufgefallen das ich sein Verhalten sehr häufig entschuldigt habe, vor allem um ihn nicht schlecht darzustellen, schließlich ist er mein Herzbube (gewesen). Ich finde das auch bis zu einem gewissen Punkt voll legitim und ich möchte mein Verständnis auch nicht aufgeben, aber ich habe mich zum Ende hin selbst ein Stück weit verloren. Ich habe auch gemerkt, dass ich emotional ganz schön abhängig war, ich habe mich an all die guten Dinge festgehalten, seien sie noch so klein. Es ist auch meines Erachtens wichtig, die kleinen Sachen zu schätzen. In meinem Fall bezog sich das überwiegend auf Frühstück machen, Tee kochen usw. Eine Freundin sagte dann aber mal zu mir: Immer wenn du von ihm redest höre ich nur Frühstück und Tee. Da hatte sie Recht. Vor einem Monat hatte er mich aber zu den ganzen Besichtigungen gefahren, war aufmerksam, wir hatten viel Spaß und ich bin mit einem guten Gefühl heim gefahren und dachte mir, dass ich nie wieder Zweifel an diesem Menschen haben werde, das ging auch ein paar Tage gut und wie gesagt ich bin keine die rumheult, das mal ein paar Stunden nicht geschrieben wird. Danach das Wochenende war hier Kirmes, er wollte lieber auf einen Mittelaltermarkt, war voll okay, jeder hat also sein Ding gemacht, ich hätte auch zum Markt mitgehen können. Natürlich aber setzte bei mir nach ein paar Tagen das Vermissen ein. Danach das Wochenende hatte er schlicht keine Lust, okay, da hat er das erste mal nach dem Urlaub wieder gearbeitet und ich kenne das von mir das es Wochenenden gibt an denen man für sich sein will. Ja, das ist schon wieder viel Verständnis, aber ich wollte nicht zicken, er hat einfach gesagt was er will und auch ich habe gesagt was ich will und brauche, das hat er allerdings nicht so beachtet, obwohl ich auch hier gedacht hab, dass man sich ja eigl aufeinander freut und er mich ja evt auch vermisst. In der Wochen ging es mir eben nicht so gut, ich weiß auch das ich in einem eigenen kleinen Loch saß, er hätte mich da locker rausbringen können, wollte früher immer dass ich mit ihm rede, mich aufmuntern und war einfach ein Ausgleich. Ich habe ihn darum gebeten, er hat nichts gemacht. Danach war besagter Freitag, wo er viel geschlafen hat und ich das erste mal richtig reden wollte, wie gesagt, da hat er mich 10 min angeschwiegen, Kino war okay, Abend war ok, im Bett dann am Handy, frühs auch, da hab ich mich schon ordentlich beschwert, dann hab ich wenigstens etwas Aufmerksamkeit bekommen. Dann entsprechende schlechte Laune und die Memo am Mittwoch. Dienstag war er noch super nett, hat gefragt wies geht und was ich mache, noch so ein grund warum ich es krass finde das es von heute auf morgen so gekommen ist wie es jetzt ist.
Was ich damit sagen will, ja ich weiß das ich viele Sachen entschuldigt habe und mir das bewusst war. Bei anderen zeige ich auch viel Verständnis, sage aber auch einfach was ich will. Danke für den Tipp mit den Freunden @Femira , hier klappt aber die Sache gut, ich bin eigl kein Mensch der sich zurück stellt, bei ihm ist das aus Verlustangst so gekommen.
Er hat für mich kein Verständnis gezeigt, ich umso mehr.

Mit dem Ball war das nochmal eine etwas andere Sache. Ja ihr habt Recht, es war ein besonderer tag.
Aber Vorsicht, hier nicht Party mit Ball verwechseln. Die Party war im April und er wäre gekommen, aber eben nur für ein paar Stunden, da dachte ich mir das ers auch einfach bleiben lassen kann. Da hat er kalte Füße bekommen, weil er niemanden kennt und ich im Gegensatz zu ihm tanzen gehe. Aber Fakt ist er wäre gekommen. Anstatt das aber zu sagen was los ist, kam er mit einer dummen Ausrede, er müsse den nächsten tag zu einem Freund was am Haus helfen. Hier zeigt sich auch schon das totschweigen. Ich war so wütend über diese dumme Ausrede, dass ich gesagt habe er soll zu Hause bleiben. Er hat sich am nächsten tag aber sofort entschuldigt, mir das Problem erklärt und ist zu mir gefahren. War ein schönes Wochenende letztendlich.
Beim Ball war es so: Er wollte letztes Jahr unbedingt mit (nach eigener Aussage), aber ich hatte keine Karten mehr, bzw wollte ihn eben auch nicht als nur guten Freund dabei haben, weil das ja so ein Familien Ding ist. Zwei Tage vorm Ball (Juni) wurde aber eine Karte frei und ich habe ihn gefragt, das war ihm zu kurzfristig, letztendlich hatte er aber den tag auch nichts gemacht. dafür habe ich allerdings immer noch Verständnis muss ich sagen.

Im Moment vermisse ich ihn wieder extrem. Das Gefühl was er mir sehr lange Zeit gegeben hat, ich reflektiere die ganzen Erlebnisse und Dinge die gesagt und getan wurden.
Ich muss dazu sagen, das ich sonst immer der distanziere Part war. Ich bin mir sicher, dass es für ihn im Moment auch eine Erleichterung ist, dass ich nicht mehr nerve und genau das macht mich so traurig. Ich bin nichts besonderes mehr und ich vermisse diese Stellung grad extrem, aber ich weiß auch, dass ich sie schon länger vermisse, obwohl es dann zwischendurch nach schönen Wochenenden etc wieder wie früher war. Ich vermisse seinen Geruch, sein Streicheln, seine Stimme, seinen Nachrichtenton. Heute ist kein guter tag für mich. Am Sonntag war das ganze nochmal kurz da und da war ich eher verwirrt und wütend über sein handeln, heute fällt es mir wieder schwer dem sein gebührendes Gewicht zu geben, aber das wird wieder. Ich hänge einfach nur extrem an der Vergangenheit, die sehr intensiv, spannend und neu für mich war. ich hätte nie gedacht, dass ich mich am Ende so wenig auf ihn verlassen kann.
Wie gesagt, früher hab ich ihn viel ausgeladen und gefriendzoned, er musste viel um mich kämpfen und ich hatte auch andere Dates nebenbei, was ihn eifersüchtig gemacht und traurig gemacht hat, hat er mir auch mal erzählt. Ich musste erstmal lernen mich auf ihn einzulassen und ich wollte das so gerne. Ich wollte ihn meine Liebe zeigen und geben, aber sobald ich damit angefangen habe hat er immer mehr Interesse verloren. das verwirrt mich immer noch. Er hat immer gesagt Früher warst du taffer, aber das ist falsch. Früher habe ich ihn meine verletzliche Seit nur nicht gezeigt und er war so ein großer Ausgleich und hat mir so viel Freude bereitet, dass es mir nach ein paar min mit ihm auch nicht mehr schlecht ging. Insofern hat er nur eine Seite von der Emily kennengelernt und sich wohl auch in diese verliebt. Die anderen wollte er nicht mehr sehen, bzw. mochte sie offensichtlich nicht. Ja, das zeigt mir das er nicht der Richtige ist, ich weiß, aber es ist trotzdem grad schwer das zu akzeptieren. Er hat schlicht das Interesse verloren und wollte sich nicht um die schlechten Sachen kümmern. Im Grunde war es mein Fehler ihm immer nur eine Seite zu zeigen.
Jetzt hat er gemerkt das seine Göttin doch menschlich ist.

@Rinah

Das mit deinem Vater tut mir im Übrigen Leid :/

26.09.2018 12:37 • #20


S
Kein guter Tag heute.

Denke viel über das war war nach(ist ja auch schließlich nicht lange her), kann dem was ist kein rationales Gewicht geben.
Vermissen.

Kontra-Liste für mich als Erinnerung:

- wenig bis keine Unternehmungen / träge
- kaum Treffen (wenn nur bei ihm) / kaum S.
- viel am Handy / ignorant / rücksichtslos
- hat mit mir schon abgeschlossen, womöglich Erleichterung darüber / Ich war Ballast
- verlorene Versprechungen
- Privatleben schlecht (Freunde/Familie)
- will alles totschweigen / unkommunikativ / ist nicht ehrlich
- nimmt mich nicht Ernst
- ihm ist es egal wie es mir geht / egoistisch / unfair
- verweigert mir Halt und Sicherheit
- kann sagen das ich die Blöde bin, er hat sich schließlich nicht aktiv getrennt (feige)
- kommt nicht mehr aus seiner Komfortzone raus
- wird sein Leben lang im selben Dorf bleiben


Das traurige ist, dass sich das erst in den letzten Wochen richtig rausgestellt hat. Ich kenne ihn so nicht, deswegen schwirren zwischen den schlechten Dingen immer wieder die zahlreichen Guten.
Das macht es schwer es zu akzeptieren.

27.09.2018 08:57 • #21


B
Zitat von Strange:
Kein guter Tag heute.

Denke viel über das war war nach(ist ja auch schließlich nicht lange her), kann dem was ist kein rationales Gewicht geben.
Vermissen.

Kontra-Liste für mich als Erinnerung:

- wenig bis keine Unternehmungen / träge
- kaum Treffen (wenn nur bei ihm) / kaum S.
- viel am Handy / ignorant / rücksichtslos
- hat mit mir schon abgeschlossen, womöglich Erleichterung darüber / Ich war Ballast
- verlorene Versprechungen
- Privatleben schlecht (Freunde/Familie)
- will alles totschweigen / unkommunikativ / ist nicht ehrlich
- nimmt mich nicht Ernst
- ihm ist es egal wie es mir geht / egoistisch / unfair
- verweigert mir Halt und Sicherheit
- kann sagen das ich die Blöde bin, er hat sich schließlich nicht aktiv getrennt (feige)
- kommt nicht mehr aus seiner Komfortzone raus
- wird sein Leben lang im selben Dorf bleiben


Das traurige ist, dass sich das erst in den letzten Wochen richtig rausgestellt hat. Ich kenne ihn so nicht, deswegen schwirren zwischen den schlechten Dingen immer wieder die zahlreichen Guten.
Das macht es schwer es zu akzeptieren.



Weißt du,jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten und leider kommen bei einer Trennung immer eher die schlechten Seiten zum Vorschein ...
Und das er auch gute Seiten hatte,ist ja auch ganz klar,sonst hättest du ihn wohl kaum gedated und eine Beziehung mit ihm angefangen ...

Weißt du im Prinzip ist mehr als gemein von ihm wie er sich getrennt bzw.wie es mit euch auseinander gegangen ist ... denn er hält sich durch sein Schweigen ein Hintertürchen offen und schiebt dir jetzt den schwarzen Peter zu ...

27.09.2018 09:14 • x 1 #22


S
Zitat von blume94:
denn er hält sich durch sein Schweigen ein Hintertürchen offen und schiebt dir jetzt den schwarzen Peter zu


Musste grad etwas lachen, er heißt Peter

Ich will und versuche echt nicht im Selbstmitleid zu versinken.

Ich kannte auch davor schon schlechte Seiten, aber nach drei Jahren kann man meinen einen Menschen zu kennen, bzw ich weiß ja auch das es anders geht, da er immer anders war und auch in schwierigeren Situationen anders reagiert hat. Diese schlechte Seite ist für mich eine komplett neue Wesensänderung bei ihm.
Zu wissen, dass es anders geht, wie er war, was ich für ihn war und jetzt bin ist schwer.
Aber es ist jetzt so wie es ist.

27.09.2018 09:25 • #23


K
Hi Strange,

Zitat von Strange:
Ein Spruch der mich begleitet und mir hilft die Akzeptanz zu wahren:
Man verliert nie, entweder man gewinnt oder man lernt.


Nimm diese Leitidee von Dir und denke: Du hast nicht verloren, sondern eine wertvolle Erfahrung gewonnen. Auch nach 3 Jahren wirst Du auch von einer Dir sehr nahestehenden Person nicht alles wissen und kennen. Auch wenn Du ihn länger kennen würdest und sehr vertraut bist, wird immer eine Restgröße an Überraschung bleiben. Gerade in solchen besonderen Situationen wie z. B. einer Trennung sind Kommunikation, Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung besonders wichtig.

Was kannst Du vermutlich daraus lernen? - dass Du deine eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht hintenan stellst. Auch dass Du im gegenseitigen Geben und Nehmen stets mit Dir eins sein solltest und bei Schwierigkeiten die offene und ehrliche Kommunikation suchst und ggf. auch einforderst.

Lass Dich nicht entmutigen, wir haben alle auch unsere weniger guten Seiten - doch lerne auch das Verzeihen, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Bleib so, wie Du bist - Du bist ok.

27.09.2018 10:13 • x 1 #24


Femira
Zitat von Strange:
Denke viel über das war war nach(ist ja auch schließlich nicht lange her), kann dem was ist kein rationales Gewicht geben.

Du brauchst deine Gefühle nicht zu rechtfertigen. Sie sind da und du kannst stolz sein, dass du zu so starken Emotionen fähig bist. Ja, sie tun dir grad weh, aber nur, wer die schmerzhaften so empfindet, kann auch die freudigen Emotionen so stark empfinden. Also, alles gut!

Zitat von Strange:
deswegen schwirren zwischen den schlechten Dingen immer wieder die zahlreichen Guten.

Ist bei einem Abschied normal. Du musst dir jedes Bild noch einmal anschauen und dich verabschieden, da du es nie wieder mit ihm haben wirst. Umso schöner das Bild, desto häufiger taucht es auf und will betrauert werden.

Mich bringt es fast um den Verstand!
Ich wünsche dir viel Kraft dafür, Trauerarbeit ist wirklich harte Arbeit!

27.09.2018 14:20 • x 1 #25


S
Guten Morgen liebe Leser (:

Update:
Wieder mal von ihm geträumt, aufgewacht, realisiert, dass es nie zu einer Aussprache kommen wird und es mir wesentlich mehr weh tut als ihm. Viele Erinnerungen zusammengestellt, ich hoffe ich kann sie schnell aufarbeiten.
Er war für mich sehr lange der Inbegriff von Liebe, aufmerksam, verlässlich, charmant, interessiert und zuvorkommend. Alles was ich mir je gewünscht und erträumt hatte wurde mit ihm wahr, es gab viele Bilderbuchmomente, die dennoch einzigartig waren. Ich habe seine Kreativität geliebt.
Leichte Rachegedanken sind da, ich kann ihn keine Neue gönnen und hoffe, dass wir uns mal irgendwann wieder begegnen und ich jemanden anderen im Arm habe. Kann natürlich auch sein, dass er eine hat, das wird weh tun.
Wie es weiter gehen soll:
Erstmal alles verarbeiten. Die vier Jahreszeiten der Trennung müssen sicher durchlaufen werden, ehe er mit tatsächlich egal sein wird und man ohne tiefere Gefühle an ihn denken kann. So ist er noch in meinem Kopf gefangen. Schlimm wird es zur Weihnachtszeit, die hat er geliebt. Weihnachtsmarkt wird blöd, Weihnachten und Silvester auch. Letztes Jahr war ich der glücklichste Mensch auf ersten um diese Zeit. Danach folgt sein Geburtstag, Festivals und alles was wir uns vorgenommen haben. Aber auch das wird vorbei gehen, schließlich ist eine Enttäuschung das Ende einer Täuschung.
Zitat von _Konstantin:
dass Du deine eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht hintenan stellst. Auch dass Du im gegenseitigen Geben und Nehmen stets mit Dir eins sein solltest und bei Schwierigkeiten die offene und ehrliche Kommunikation suchst und ggf. auch einforderst.

Eigentlich habe ich ja genau das gemacht. Ich habe ihn öfter ermutigt mit mir zu reden und ehrlich zu sein, habe ihn meine Gefühle erklärt usw. und früher war das absolut kein Problem. Ich weiß ja, dass es anders geht, weil es immer anders war. Aber ja, ich hatte schon seit einiger Zeit das Gefühl mehr zu geben als zu bekommen und mehr zu kämpfen als er und ich denke, dass er sich einfach nicht richtig reflektieren kann, deshalb wird er viele Dinge nicht bemerkt haben und sieht sein eigene Veränderung nicht. Anstatt sich aber damit auseinander zu setzen macht er dicht. Schei** für mich, gut für ihn. MIr tut er in der Hinsicht auch etwas Leid.

Zitat von _Konstantin:
doch lerne auch das Verzeihen, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Danke, ich versuche wirklich die Akzeptanz zu wahren und mir zu sagen, dass er auch seine Gründe haben wird (abgesehen vom ignorieren, dafür gibt es keine Entschuldigung) und es nicht direkt getan hat um mich zu verletzen. Fällt nicht leicht, sein letztiges Verhalten war schlicht weg blöd.

Zitat von Femira:
Ist bei einem Abschied normal. Du musst dir jedes Bild noch einmal anschauen und dich verabschieden, da du es nie wieder mit ihm haben wirst. Umso schöner das Bild, desto häufiger taucht es auf und will betrauert werden.

So habe ich das noch nicht gesehen, danke dafür!
Ebendrum ist es nur so schwer die schlechten Dinge auch vor Augen zu halten und ihn nicht in den Himmel zu preisen. Er hat die Messlatte ganz schön weit oben angebracht.
Zitat von Femira:
Mich bringt es fast um den Verstand!
Ich wünsche dir viel Kraft dafür, Trauerarbeit ist wirklich harte Arbeit!

ich wünsche auch allen in diesem Forum viel Kraft und Akzeptanz. Wir ziehen hier schließlich alle an einem Strang! Ich bin froh hier zu sein (:

28.09.2018 08:15 • x 3 #26


S
Update:

Fühle mich im Moment schlecht, habe das Gefühl nicht alles getan zu haben um die Beziehung zu retten.
Ja mein Kopf weiß es ist besser so, früher oder später wäre es so gekommen blabla.
Neue Erkenntnis, vielleicht war er auch einfach wütend auf die Nachricht. Natürlich hätte er trotzdem antworten müssen, aber ich hätte nochmal nachfragen können, hätte nochmal zum Reden animieren können. Hätte, Hätte, Fahrradkette...
Alles was ich mir wünsche ist eine Aussprache. Jetzt ist es eh zu spät. Hebe ihn schon wieder auf den Thron.

28.09.2018 09:46 • #27


Femira
Zitat von Strange:
Hätte, Hätte, Fahrradkette...

Auch die was wäre wenn Schleifen gehören dazu. Gehe dadurch, aber lasse deinen Kopf an. Sei lieb zu dir.

28.09.2018 09:47 • x 2 #28


S
Update:

Es ist nun beinahe zwei Wochen her und ich verfalle immer noch in den, wie @Femira so schön gesagt hat, Was wäre wenn - Schleifen.
Ich bin letzte Woche umgezogen und fast alles in dieser Stadt erinnert an ihn, dennoch geht es mir relativ gut, die Akzeptanz ist nach wie vor da. Ich bin sehr dankbar in eine WG eingezogen zu sein, die viel gemeinsam unternehmen und es sich zur Aufgabe gesetzt haben mir alles zu zeigen, mit Gesellschaft gelingt es auch ihn mal zu vergessen oder über all die Erinnerungen ohne Reue zu lächeln. Er ist nun mal ein Teil meines Lebens und wird es auch immer sein. Trotzdem schaue ich mich überall mit viel Vorsicht um, ob er nicht doch irgendwo meinen Weg kreuzt. Prisante Punkte sind hier Saturn und Müller.
Es hilft auch sich immer wieder vor Augen zu halten, dass meine Trennung im Vergleich recht harmlos verlief. Was fehlt ist einfach die Rechtfertigung oder die einfache Aussprache, aber das ist ja bekannt.
Es gibt immer mal wieder am Tag mehr oder weniger kleine Rückschläge, Momente in denen ich mich einsam fühle oder die ich einfach mit ihm teilen möchte, ich hätte immer gedacht, dass ich all das mit ihm durchstehe, alles verschwendete Versprechungen. Schlimm ist es, wenn die Feuerwehr vorbei fährt, da war er drin und ich mach mir dann immer große Sorgen, ich denke das wird eine Sache sein, die ich wohl nie abstellen werden kann.
Ich lerne hier so viele Leute kennen, aber ich muss da ehrlich zugeben, so oberflächlich wie das ist, er sah so verdammt gut aus, da kommt keiner ran. Wahrscheinlich setzte ich ihn aber auch hier zu unrecht an die Spitze.
Ich denke ich bin auf einen guten Weg, es werden aber sicher noch einige rückschlagende Momente auf mich zu kommen, schließlich bin ich seit zwei Jahren nur auf ihn fokusiert gewesen.
Mit Sicherheit war unsere Beziehung ein Stück weit toxisch für mich, ich habe mich selbst ab einen gewissen Punkt zurück gestellt, das sollte niemand machen. Mich plagt sehr oft die Frage ob das alles nicht doch ein riesen Fehler meinerseits war und ich das Ars****** in unserer Beziehung war, aber egal wie ich es dreh und wende, er hätte reden müssen.
Er ist und bleibt dennoch ein toller Mensch, der immer in meinem Herzen einen besonderen Platz haben wird. Es gehört immernoch ihm, leider.

04.10.2018 18:12 • x 1 #29


Femira
Zitat von Strange:
er sah so verdammt gut aus,

Bei mir hat Aussehen viel mit mögen zu tun: Mag ich jemanden, sieht der auch gut aus. Sprich: Meine optischen Kennwerte erfüllen viele, aber ob ich die nun attraktiv finde, entscheidet sich über den Kennenlernprozess.
Männer, mit denen ich nicht mehr zusammen bin und verletzt wurde, gefallen mir später dann nicht mehr. Alles ein Prozess

04.10.2018 18:17 • #30


A


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