Er meldet sich nicht mehr, wir wollten heiraten

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und möchte erstmal Hallo sagen. Ich erhoffe mir ein paar Ratschläge und Tipps, wie ich aus meinem derzeitigen Zustand wieder herausfinde.
Ich hatte 16 Monate eine Fernbeziehung über 3000km Entfernung und mein (Ex-) Partner ist aus einem anderen Kulturkreis. Insgesamt haben wir uns 6 Wochen gesehen (immer im Urlaub). Im März war ich wieder dort. Er hatte mir bei meinem vorletzten Besuch einen Heiratsantrag gemacht und dieser Urlaub sollte dazu dienen, alles weitere zu besprechen. In den letzten 16 Monaten zeigte sich allerdings auch immer, dass wir eine unterschiedliche Vorstellung von Kontakt haben. Er meldete sich häufig nicht so, wie ich es mir gerne gewünscht hätte.
Naja, nun gut. Als ich vom Urlaub im März wieder zu Hause war, bekam ich noch ca. 5 Tage sporadisch Nachrichten von ihm und dann von einem auf den anderen Tag absoluter Kontaktabbruch. Nicht nur zu mir, sondern auch zu meiner Familie, mit der er auch im Kontakt war. Ich brauchte etwas Zeit zu realisieren, was da jetzt gerade passiert. Seine letzte Nachricht, die er mir vor 4 Wochen schrieb lautete: Du bist, was du willst, wir verstehen uns nicht gut, ich will zur Zeit nicht reden. Danach kamen noch so zwei, drei belanglose Nachrichten. Meine letzte Nachricht schrieb ich ihm vor 12 Tagen - keine Antwort.
Damit sitze ich jetzt hier. Völlig am Boden, starke Unruhe und ich weiß nicht was ich machen soll. In diesem Urlaub gab es zwei Meinungsverschiedenheiten, die aber den Kontaktabbruch m.M.n. nicht rechtfertigen. Dennoch habe ich starke Schuldgegühle, ob ich irgendwas falsch gemacht habe und so. Ich weiß nicht, ob ich abschließen soll und v.a. wie. Hat jemand einen Rat für mich?

Liebe Grüße

Wie habt ihr Euch kennengelernt? Wie waren Deine anderen Beziehungen bisher?

Zitat von Brummbum:

Ich weiß nicht, ob ich abschließen soll

Äh warum willst Du warten?

Du kennst diesen Menschen nicht, ihr habt Euch nur im Urlaub (Ausnahmezeit) gesehen, keinen Alltag gehabt und er meldet sich nicht mehr.

Dazu der andere Kulturkreis - es gibt hier gerade einen aktuellen Thread, in welchem eine Frau einer harten Realität ins Auge sehen muss: es ging für ihn nur um die Aufenthaltsgenehmigung.

Vielleicht solltest Du froh sein, dass er sich nicht mehr meldet. Wie so eine Beziehung ausgehen kann, kannst Du hier nachlesen:

verheiratet-mit-einem-narzissten-t59114.html

Ganz ehrlich: Ich verstehe es nicht. Wie kann man/frau so schnell eine Hochzeit planen mit einem Menschen, mit dem gleich mehrere Probleme auftauchen:

Anderer Kulturkreis (ohne Wertung. Muss weder besser noch schlechter sein. Bleibt aber anders. Und kaum jemand setzt sich vorher mit den Auswirkungen auseinander)

Du kennst ihn nicht. 6 Wochen sehen und ansonsten schreiben (vermutlich beide nicht in der Muttersprache) - wie soll man da einen Menschen kennenlernen?

Selbst in den knappen Zeiten des sich real treffens kam es schon zu Konflikten. Wie, denkst Du, würde das aussehen, wenn Ihr ständig aufeinander hockt?

Ich empfehle Dir, nach 1001 Geschichten zu gogglen. Und 3 Kreuze zu machen, dass der Kelch an Dir vorbei gegangen ist.

Danke fürs Verlinken

Kannst Du erklären, was Dich zu der Entscheidung, einen quasi Fremden heiraten zu wollen, bewogen hat?

Zitat von KBR:

Kannst Du erklären, was Dich zu der Entscheidung, einen quasi Fremden heiraten zu wollen, bewogen hat?

Das würde mich auch interessieren. Da wird wild spekuliert was mit IHM nicht stimmt. Aber ich komme so gar nicht klar, wie man das überhaupt in Erwägung ziehen kann.

3000 km - wieso ist es eigentlich immer der selbe Kulturkreis, aus dem Männer auf Brautschau in Europa gehen - und sich dann recht merkwürdig verhalten? Irgendwie hört man sowas kaum von Asiaten oder Lateinamerikanern. Auch von Inuit oder Indern wäre mir dieses Phänomen nicht bekannt. Liegts nur an der geografischen Nähe? Und wieso, um viel Geld, lassen sich hier viele Frauen auf merkwürdige Beziehungskonstrukte ein, wo es ihnen bei jedem Horst oder Uwe aus Paderborn und Buxdehude die Haare aufstellen würde. Schon spannend eigentlich

@Arnika
Ich fragte mich auch, warum man zwar von einem Finnen, Norweger oder Schweden schreiben würde, wenn es sich aber um einen Türken, Bulgaren, Marokkaner handelt, wird von einen anderen Kulturkreis gesprochen und sofort haben wir 1000 schlecht gelaufene Geschichten im Kopf (und ich ungefähr 2 einigermaßen gut gelaufene).

@brumbum
Weißt Du, wortlos abzutauchen, ist gemein. Aber die Verhaltensweisen der Männer bei der Brautschau bzw. die Hoffnungen, die sie damit verbinden, eine Deutsche zu heiraten, kann ich besser nachvollziehen als das Verhalten der Frauen, die da nicht alle Alarmglocken schrillen hören.

Darum würde ich Dir ans Herz legen wollen, Dich weniger damit zu beschäftigen, was wohl mit ihm los ist (ich hätte da mindestens eine Idee), sondern damit, was mit Dir los ist, dass Du ausgerechnet in 3000 km Entfernung meinst, Dein Glück gefunden zu haben und warum Du nun ausgerechnet dieser Mann zu Deinem künftigen Ehemann auserkoren hast.

Meinst Du, er hätte Dich heiraten wollen, wenn Du in indischen Slums oder im Kongo leben würdest?

Mir tut es sehr leid, dass Du nun leidest, aber das sind irgendwie auch die Geister, die Du gerufen hast. Um ehrlich zu sein, glaube ich sogar, dass es für Dich langfristig so mit weniger Kummer verbunden ist, als wenn Du wirklich geheiratet hättest.

Ich würde mal sagen, Glück gehabt, dass es nicht zur Heirat kam. Es gibt Tausende von üblen Geschichten über Männer aus einem anderen Kulturkreis, die deutsche Frauen ausgenommen, belogen, betrogen, eingesperrt und misshandelt haben. Klar, Deiner ist ganz anders und ich hoffe wirklich, dass es auch nette und zuverlässige Männer aus einem anderen Kulturkreis gibt.

Lass die Finger davon, Ehen zwischen Angehörigen solch verschiedener Kulturkreise klappen nur in seltenen Fällen. Gib solchen Männern niemals Geld und lass Dich nicht von Liebesschwüren und Versprechungen einlullen.

Du scheinst sehr naiv zu sein. Es gibt nette Männer, die von hier stammen und bei denen Du besser weißt, worauf Du Dich einlässt.

Unfassbar, 6 Wochen gesehen, Kontakt fast nur virtuell und Du träumst von Heirat.

Schau Dir mal nette Geschichten an auf https://www.1001geschichte.de/

Vielleicht findest Du Parallelen.

Übrigens, ich bin nicht rassistisch, aber es stimmt, was Arnika sagt. Komisch, man hört so was kaum von Asiaten und Südamerikanern. Die sind aber auch viel weiter weg.

Meine Cousine arbeitet als Krankenschwester im Krankenhaus auf der Gyn. Abgesehen davon, dass es dort seit ein paar Monaten einen Sicherheitsdienst gibt, kann die viele nette Geschichten von Männer aus einem anderen Kulturkreis erzählen.

Begonie

Du willst jemanden heiraten den du gar nicht kennst? Sorry aber dein Ernst?

@kbr, weil Schweden oder Finnland nicht als anderer Kulturkreis gelten, ganz einfach. Da gibts ja Definitionen. Und nein, ich kenne keine positiven Storys in diesem Kontext. Du? Wirklich? Ich kenne genau eine mE glückliche Ehe in dieser Konstellation einer Deutschen mit einem Ägypter, aber sie wohnte lang in Kairo und sie waren Arbeitskollegen auf der Uni. Kurz, sie kannten sich lange, beide gleicher hoher Bildungsgrad, sie hatten den gleichen Freundes- oder zumindest Kollegenkreis. Das wird es geben, wenn sicher auch nicht ganz einfach aufgrund meist verinnerlichter patriachaler Strukturen, anderer Religion ,Sprachbarriere etc. Aber gut, da sehe ich Chancen.

Das ist aber dann keine Internet-Love, in der man durch eine glückliche Wendung zufällig von the big big love auf Insta angeschrieben wird oder eine Urlaubsanmache, wo man sich in Summe 6 Wochen gesehen hat und dann heiraten will. Und das beschäftigt mich. Was um Gottes Willen haben diese Männer, dass man einen quasi Wildfremden heiraten will? Ein gesäuseltes Habibi, ischlübbedisch, du Sonne meines Lebens, mein Augenstern kann ja wohl nicht der ganze Zauber sein. Ich meine, Heirat! Hallo?! Da muss man sich doch schon sicher sein, dass das in vielen Facetten der Richtige ist. Wie geht das nach 6 Wochen Urlaubsfeeling und Internetgeschmachte?

Aber gut, ich drifte eigentlich ab. Liebe TE, ich würde ihn abschreiben. Fast 2 Wochen nicht melden, und das bei einer Fernbeziehung, ist ein NoGo! Ganz einfach. Vermutlich ist eine andere im Spiel. Also lass deine Schuldgefühle Schuldgefühle sein. Meinungsverschiedenheiten muss man ausräumen, da kann man nicht einfach untertauchen. Schon gar nicht, wenn man 3000km entfernt ist. Das tut man einfach nicht. Schon gar nicht, wenn einem das Wohlbefinden des anderen auf dem Herzen liegt. Und so oder so, mit so einem Verhalten scheint es bei ihm ja nicht so weit bestellt damit. Schaue auf die Taten, nicht auf die Worte!

Ich würde so was sofort heiraten! Ja, ich kann mir das gut vorstellen. Da gibt es zunächst nette Worte, dann Komplimente und Frau ist angefüttert. Dann kommen Liebesbeteuerungen, dann ein persönliches Kennenlernen, wo noch grandioser Sechs und weiteres Liebesgesäusel dazu kommen, begleitet von glühenden Blicken und bester Behandlung. Womöglich lernt man noch gleich die ganze Sippe kennen, die furchtbar nett ist, weil die Euronen bereits von der Ferne winken. Eine Deutsche, super! Besser kann er mitsamt seinem Clan das doch gar nicht treffen.

Und dann sind verträumte und manipulierte Frauen gleich zur Heirat bereit. Was für ein Glück, wenn der Verlobte noch vor der Heirat abtaucht, ehe die TE da blind und blauäugig rein stolpert und es später bitter bereut.

Es gibt unglaubliche viele Geschichten über solche Konstellationen, die immer ähnlich ablaufen. Und fast immer sind es Frauen, die auf so was herein fallen. Wobei, es gibt viele Frauen, die sich liebend gerne einen Deutschen angeln und die dann auch auf Frauen aus Thailand, Vietnam, Laos .... anspringen.
Aber auffällig ist es schon, wie leicht Frauen sich manipulieren lassen! Sie sind gutgläubig und so von inneren Sehnsüchten dirigiert, dass der Verstand komplett ausgeschaltet ist.

Begonie

Nein, echt nicht! Das war spöttelnd gemeint.
Aber ich kann das Verhalten der TE irgendwo nachvollziehen. Die Frau wird zur Zielscheibe von manipulativen Verhaltensweisen und merkt es nicht. Die inneren Sehnsüchte sind so groß, dass man wie ein Tölpel in solch eine Beziehung förmlich fällt, aus der man nicht mehr rauskommen will.
Denn die Komplimente, die LIebesbeteuerungen, die man zu hören bekommt, sind dermaßen zuckersüß, dass man sie mit echter Liebe verwechselt. Es sind Komplimente, die man von einem Deutschen kaum zu hören bekommt. Dieser fremdländische, orientalische Charme gepaart mit attraktivem Aussehen lässt die Frauen alle Vorsicht vergessen.

Wenn dann noch Geldforderungen auftreten, kann man das eh völlig vergessen. Letztes Jahr hier passiert: eine Frau lernt über eine Plattform einen Deutschen kennen, der angeblich im Ausland lebt. Der hat die so weit gebracht, dass sie glaubte, der Mann würde tatsächlich mit ihr hier eine Boutique eröffnen. Er würde nur vorher in der Türkei haufenweise Klamotten kaufen, weil die dort ja billiger sind. Leider war der Typ knapp bei Kasse und Frau überweist Geld auf ein Auslandskonto. Dann kam die Story mit dem Zoll und sie überwies nochmals Geld. Das waren Summen im fünfstelligen Bereich.

Dann oh Wunder, war der nette Deutsche auf einmal verschwunden. Das Geld abgehoben, das Konto im Ausland gelöscht.
Die Polizei konnte da auch nicht mehr helfen, aber sie hat irgendeinem Typen zu einem angenehmen Leben verholfen. Mit solchen Maschen kann man Unsummen verdienen.

Es gibt ganze Banden z.B. in Nigeria, die Frauen abenteuerliche Geschichten auftischen mit Fotos von gut aussehenden weißen Männern die angeblich tolle Posten in der Army bekleiden. Hinzu kommt eine rührselige Story über eine an Krebs verstorbene Ehefrau und ein Foto von zwei wundervolle Söhne, die an den starken Armen des strahelnden Mannes hängen.
Ja bitte, welche arme und einsame Frau fällt auf so was nicht hinein? Gut aussehend, erfolgreich im Beruf, gebeutelt von einem Schicksalsschlag und ein wunderbarer Daddy. Nur, dass die Adressaten in Nigeria sitzen und nur darauf warten, bis die Frau so getriggert ist, dass sie bedenkenlos Geld in hohen Summen überweist Dank Internet ist alles möglich..
Und dann gehen die Frauen zur Polizei ...
Begonie

Zitat von Arnika:

weil Schweden oder Finnland nicht als anderer Kulturkreis gelten

Per Definition nicht, da hast Du Recht. Bezogen auf meinen kleinen beschränkten Horizont jedoch sind es andere Kulturkreise.

Zitat von Arnika:

keine positiven Storys in diesem Kontext. Du? Wirklich?

Ja, wirklich. Ich kenne bestens integrierte und über Kulturkreise hinweg verpaarte (furchtbares Wort) Menschen. Sie aus dem hiesigen Kulturkreis. Er aus einem anderen.

Wenn Du mit Konstellation allerdings Urlaubsliebe/Internetliebe/6 Wochen reales Kennen/Liebe des Lebens/Heiraten meinst, dann kann ich das nicht beurteilen, denn ich weiß nicht, wie die Menschen, die ich vor Augen habe, sich gefunden haben. (Aber das wäre für mich auch bei einem Amerikaner oder Letten ein no go), aber nach 6 Wochen geheiratet hat keiner.

Fakt ist: soweit ich es beurteilen kann, klappt es bzw. klappte es. In letzterem Fall war es meine Patentante, die mit einem (ihr nach übler Scheidungsgeschichte und mir vier Kindern sehr gut tuenden und unterstützenden Mann) aus einem anderen Kulturkreis zusammen war. Die Beziehung scheiterte irgendwann, aber nicht an der unterschiedlichen Herkunft.

Jetzt fällt mir noch ein: ich selber war mal kurze Zeit mit einem aus Afghanistan stammenden Mann zusammen. Auch das scheiterte nicht an unterschiedlichen Herkunftskulturkreisen. Mittlerweile ist er lange in zweiter Ehe mit einer Deutschen zusammen und so lange er in Deutschland lebt, hat er auch immer langjährige Beziehungen zu Frauen aus unserem Kulturkreis. Soweit ich weiß, kam er nicht nach Deutschland, mit dem Fuß in der Tür irgendeiner Frau.

Zitat:

die man zu hören bekommt, sind dermaßen zuckersüß, dass m

Nee,@Begonie die Komplimente sind so überzogen, dass man das wirklich nicht ernst nehmen kann. Ich würde das wirklich gern verstehen, aber offenbar bin ich zu kopfgesteuert, als dass ich das nachvollziehen könnte.

Leider meldet sich die TE wohl nicht mehr(was auch mal wieder kein Wunder ist. Da fasse ich mir auch an die eigene Nase). Denn ich würde es wirklich, wirklich gern verstehen, was sie angetrieben hat. Wenn sie das weiß, hilft es ihr vielleicht auch, sich selbst zu verstehen.