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Er liebt mich schon lange nicht mehr

Nachtmahr
Hallo...

ich war übers Wochenende bei meinem Bruder in einer anderen Stadt. Es tat gut, hier rauszukommen. Ich hatte sehr Heimweh und hab die ganze Zeit auf eine Nachricht von ihm gehofft aber es kam nichts. Sonntag abend kam ich nach Hause und bekam nur ein neutrales Hallo und eisiges schweigen. Später ist er wieder weg gefahren. Und ich saß hier allein und alles ist wieder über mir zusammen gebrochen.

Gestern auf der Arbeit ging nichts mehr. Ich habe nur noch gezittert und dauernd standen mir Tränen in den Augen. Bin nachmittags beim Arzt gewesen weil ich irgendwie Hilfe brauchte. Er hat mir nach langem Gespräch ein Antidepressivum verschrieben, das mich abends regelrecht aus dem Leben gehauen hat. Bin sehr schnell dösig geworden, auf dem Sofa eingeschlafen und irgendwann als es schon dunkel war, hab ich mich ins Bett geschlichen. Die Tablette wirkt lang lt. meinem Arzt, und er hat nicht zuviel versprochen. Bin heute morgen das erste mal nicht viel zu früh wach gewesen und hatte keinen Kloß im Hals und Herzpochen usw. und jetzt in diesem Moment hab ich sogar Hunger. Huch, was' das, das kannte ich gar nicht mehr...

Wenn alles klappt, bekomme ich heute den Schlüssel für meine neue Wohnung. Wenn alles klappt, habe ich ein Umzugsunternehmen gefunden, das mich am Samstag umzieht. Wenn alles klappt, kann ich ab nächstem Samstag abend anfangen, meine Scherben zusammen zu kehren... und wisst ihr was? Ich freu mich sogar ein kleines bischen darauf... dass diese schreckliche Situation hier endlich vorbei sein wird.

Ich erkenne den Menschen hier in der Wohnung nicht wieder. Er hat mich aus seinem Leben geschnippst wie ein lästiges Insekt, und jetzt werde ich ignoriert oder mit Missachtung gestraft. Ich muss hier schnellstens weg. Wenn alles klappt....

05.05.2015 09:29 • #16


N
Hallo Nachtmahr,
deine Geschichte hört sich echt heftig an. Leider kann ich auch ein Lied davon singen...nach 11 Jahren hat es sich ausgeliebt bei ihm. Naja, damit muss ich mich jetzt abfinden.
Darf ich fragen, welche ADs zu verschrieben bekommen hast? Ich nehme seit 2 Monaten Citalopram 40mg.
Ich drück dir die Daumen, dass alles reibungslos klappt mit der Schlüsselübergabe und dass du dich schnell einlebst in deiner neuen Wohnung! Halt die Ohren steif!
LG nettal

05.05.2015 09:47 • #17


A


Er liebt mich schon lange nicht mehr

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Nachtmahr
Hallo nettal, ich habe Mareen 50mg bekommen. Die eine Tablette gestern abend hat mich echt aus den Socken gehauen aber heute morgen geht's mir wirklich deutlich besser... hätte ich nicht gedacht. Ich hätte mich schon früher um sowas kümmern sollen, dann wären die letzten zwei Wochen vielleicht nicht so schwer gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette.

05.05.2015 09:59 • #18


N
Oh wow! Gleich 50mg, das ist aber relativ hoch, oder? Ich hatte mit 20mg angefangen und wurde dann auf 40mg erhöht.

05.05.2015 10:02 • #19


Nachtmahr
Ich weiss leider nicht ob das hoch ist, ich hatte noch nie solche Medikamente. Ist das erste mal, dass ich Hilfe in Anspruch nehmen muss. Ich hab Freitag noch einen zweiten Termin beim Doc, um zu besprechen, wie's mit den Tabletten so geht. Jetzt hast du mir Angst gemacht!

05.05.2015 10:06 • #20


N
ich kenn mich da leider auch nicht gut aus, wollte dir auch keine Angst machen. SORRY!
Ich hab halt erst mit 20mg angefangen, deswegen dachte ich dass gleich 50mg etwas hoch sind. Aber frag da am besten echt deinen Arzt noch mal.

05.05.2015 10:17 • #21


Nachtmahr
Alles gut Werd' ich machen. Danke!

05.05.2015 10:22 • #22


Nachtmahr
Hallo liebes Forum.

Alles hat geklappt Ich wohne seit Samstag in meiner eigenen Wohnung. Der Abschied von ihm fiel mir (und ihm auch) sehr schwer. Es ging alles so schnell und wir haben uns zum Abschied nochmal gedrückt und festgehalten.

Am Wochenende war ich abgelenkt, weil ich so viel zu tun hatte (und immernoch habe). Gestern am späten Nachmittag ist er nochmal kurz bei mir gewesen und hat noch Sachen gebracht und abgeholt, die ich vergessen bzw. aus Versehen mitgenommen habe. Zum Abschied hat er gesagt er mag mich. Ich musste weinen, weil ich weiß, dass er mich „anders“ mag als ich ihn. Als er weg war ging nichts mehr, ich bin wieder in ein Loch gefallen. Mir wird langsam klar, warum diese Kontaktsperre von der hier alle schreiben, helfen soll. Ihn wiederzusehen hat mich gestern echt aus der Bahn geworfen.

Meine Tabletten nehme ich weiter regelmässig, sie helfen mir abends gut beim einschlafen und am darauffolgenden Tag bin ich ein bischen döselig und wie in Watte eingepackt. Ich habe allerdings Konzentrationsschwierigkeiten bei mir festgestellt, die sicher damit zusammen hängen.

Ich hab' hier noch so viel zu tun, aber zeitweise sitze ich nur da und starre Löcher in die Luft. Ich muss mich zu so viel zwingen. Es ist so schwer. Und es tut mir alles so unendlich leid. Ich bin sehr traurig.

Es tut mir gut hier im Forum zu lesen. Ich habe schon viele hilfreiche Tipps und auch Sprüche zur Selbstmotivation gelesen. Mein größtes Problem derzeit: eigene Ziele stecken. Mir fällt nichts ein, außer einer großen Reise, aber die kann ich mir nicht leisten. Ich lebe seit Jahren ziellos von einem Tag auf den nächsten, hab' nicht mal große Wünsche.

Ich akzeptiere, dass die Beziehung vorbei ist. Er hat das Richtige für sich getan. Das muss ich respektieren. Aber wie überwinde ich diese unendliche Traurigkeit? Sie ist ständig da, auch wenn ich eigentlich abgelenkt bin. Sobald ich nicht abgelenkt bin haut sie mich fast um und zieht mich regelrecht zu Boden.

11.05.2015 13:16 • #23


B
Hallo Nachtmahr,

dass du so schnell in einer eigenen Wohnung bist hätte ich nicht gedacht. Bei uns ist die Situation ähnlich, allerdings haben wir (noch) eine gemeinsame Wohnung die in drei Monaten gekündigt ist.
Ich bin momentan auch bei meiner Mutter und krankgeschrieben. Nächste Woche muss/soll/will ich wieder arbeiten, was aber auch heißt viele,viele Kilometer von der Familie entfernt in der gemeinsamen Wohnung zu sitzen. Auch ich/wir haben die Wohnung geliebt, viel Geld und Zeit investiert und nun muss ich mir eine Studentenbude suchen und fange bei Null an.

Ich würde mich sehr freuen, weiter von dir zu hören. Wie es dir geht und wie du mit der neuen Situation zurechtkommst. Bei mir ist es bald auch soweit.

Liebe Grüße

11.05.2015 16:40 • #24


Z
Hallo an alle.
Ich habe hier mitgelesen und in anderen Threads einige male geschrieben.
Das hat mir ein wenig geholfen.
Als ich letzten Mittwoch nach 4 Monaten Ex mit Next oder Übernext sah, seitdem bin ich durch den Wind. Mensch das hat mich so runtergezogen. Mist, ich war schon weiter.

Wohne noch in meiner Wohnung. Er ist hier nie mit eingezogen. Alles was ging ist weg oder umdekoriert.
Aber ein neues Schlafzimmer ist finanziell nicht drin.
Ist ja noch nicht alt und meins.

Ach herje, heul seufz. Der lug und trug den er veranstaltet hat, macht mich traurig, wütend und sehr verletzt.
Seufz.

11.05.2015 17:54 • #25


Nachtmahr
Liebe Belladonna, ich lese bei dir und fühle mit dir mit, seitdem ich hier angemeldet bin. Ich werd' weiter schreiben und hoffe, du auch.

Liebe zuversichtstärke, das ist ein wunderbarer Benutzername. Vier Monate und trotzdem nimmt dich das noch so mit? Oh je. Ich schau' mal ob ich deine/n Threads hier finde und lese mich ein.

Bis dahin erstmal angeschickerte Grüße von Nachtmahr ~hicks~ (muss ja mal auf MEINE neue Wohnung anstoßen!)

11.05.2015 18:13 • #26


Nachtmahr
Hallo Foris,

ich bin seit fünf Tagen in meiner neuen Wohnung. Ich bin abgrundtief traurig, verletzt und enttäuscht. Ich kann abends schlecht einschlafen, wenn ich meine Tablette nicht mit B. oder Wein herunterspüle. Ich weiß das ist schei. und das muss dringend aufhören, aber darüber mach ich mir später Sorgen. Mein erster Gedanke morgens ist er, und mein letzter Gedanke abends ist er. Meine Gedanken drehen sich ständig um ihn, ich habe mich sogar dabei ertappt, wie er über diese oder jene Neuanschaffung, die ich machen musste, denken würde. Er jedoch verschwendet keine Gedanken mehr an mich und freut sich über seine Wohnung, die ja jetzt so schön leer ist.

Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll. Ich lese viele Ratschläge und Tipps, tu dies, tu das, aber ich kann nichts umsetzen. Ich kann nicht. Ich sitze stundenlang hier herum und starre ins Leere, grüble, weine ein bischen, denke nach und gucke an die Decke.

Es ist erst fünf Tage her, dass ich ausgezogen bin. Es fühlt sich an wie fünf Wochen. Fünf Monate. Er ist mir so fern wie niemals zuvor. Er fehlt mir. Mein Zuhause fehlt mir.

Ich kann nicht begreifen, dass ich mich so lange in ihm getäuscht habe. Aber offensichtlich habe ich das. Wenn er mich noch ein kleines bischen geliebt hätte, hätte er uns zumindest einige Gespräche und Chancen eingeräumt. Hat er aber nicht. Er hat alles einfach den Bach runter gehen lassen und nicht mal die Eier gehabt es mir zu sagen. Er ist erst damit herausgerückt, als ich ihn sehr unfreundlich und genervt gefragt habe, was denn los sei. Feigling.

Ich möchte wütend sein statt traurig! Dann könnte ich mich abreagieren, mit Sport oder Wohnung umräumen. Ich kann nicht mal wütend auf ihn sein, weil ich ihn noch liebe. Es ist zum verrückt werden.

14.05.2015 08:31 • #27


Nachtmahr
Hallo liebes Forum.

Der Thron, auf den ich ihn gesetzt habe, beginnt langsam und ganz schleichend zu bröckeln. Ich werde langsam ein kleines bischen wütend. Ist das gut? Mein schlaues Buch sagt, das wäre ein Teil des Abkopplungsprozesses. Meist überwiegt jedoch die Traurigkeit.

Ich bin wütend, weil er mich auf whatsapp nebenbei fragt, wie's mir so geht. Keine Nachricht von ihm, kein Anruf, keine Mail, nichts. Absolut nichts. Ich hab ihn wegen etwas angeschrieben und er fragt beiläufig in einem Nebensatz wie's mir geht. Ich bin ihm schei.. Das habe ich nun schon mehrfach feststellen müssen, kann es aber irgendwie immernoch nicht glauben. Aber offensichtlich ist es so. Ar..

Ich leide immernoch an Konzentrationsschwierigkeiten und kann mich schlecht ausdrücken diese Tage, deshalb fällt mir das schreiben hier bei euch schwer. Ich schreibe viele Briefe an ihn, die ich abspeichere und niemals abschicken werde, viele bestehen nur aus zusammenhanglosem Zeug, aber es tut gut, wenn ich mir alles von der Seele schreibe.

Er hat seinen Beziehungsstatus in sozialen Netzwerken auf „Single“ geändert. Ich sollte wirklich aufhören, nachzusehen.

Morgen ist es einen Monat her, seit er Schluss gemacht hat.
Einen Monat ist das erst her?

18.05.2015 21:13 • #28


B
Hallo Nachtmahr,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich befürchte, es wird mir irgendwann in einer neuen Wohnung auch so gehen, ich verdränge total. Seit gestern bin ich in unserer Wohnung, er ist weg. Es fühlt sich gleichzeitig gut und komisch an. Ich denke jeden Moment, gleich kommt er nach Hause und erzählt mir von seinem Tag. Aber das wird leider nicht passieren, vielleicht ist er gerade sogar bei ihr.

Ich glaube ein bisschen wütend zu sein kann helfen. Was für ein schlaues Buch liest du denn, wenn ich mal ganz neugierig fragen darf?

Deine Tabletten solltest du wirklich nicht mit B. oder Wein zu dir nehmen. Auch wenn es dir schwer fällt.

Gehst du momentan arbeiten?

Liebe Grüße

18.05.2015 22:00 • #29


Nachtmahr
Ach, soo schlecht geht es mir gar nicht mehr. Ich gehe seit Montag wieder arbeiten und hab' dort viel um die Ohren, und ich hab' mir für fast jeden Abend hier 'was vorgenommen. Ich habe einen neuen Stammtisch besucht, der hier regelmässig stattfindet (bin in eine andere Stadt gezogen) und ich mach' viel Sport an der frischen Luft (laufen) oder gehe einfach nur spazieren und erkunde die Gegend. Letztes Wochenende hatte ich Besuch hier. Und hier in der Bude ist auch noch mächtig viel zu tun.

Die Tabletten hab' ich auf eine Viertel 'runtergeschraubt und ich glaube fast, inzwischen ginge es auch ohne. Alk. ist gott sei dank auch Vergangenheit und ich hab' wieder richtig Hunger.

Das schlaue Buch, in das ich immer wieder 'reingucke ist von Doris Wolf „Wenn der Partner geht“, ich habe die Empfehlung irgendwo hier im Forum gefunden und es mir bestellt. Es hat mir wirklich sehr geholfen bisher.

Natürlich bin ich immernoch sehr traurig und bodenlos enttäuscht, aber ich bin auch wütend, weil dieser Lügner und Verräter mich so getäuscht hat. Er meinte zum Schluss noch, wir sollten Freunde bleiben. Hat sich aber seitdem nicht einmal bei mir gemeldet. Ich kann eh nicht von Beziehung auf Freundschaft umschalten glaub' ich. Ich möchte gar nicht mehr, dass er sich meldet, weil's mich eh nur wieder aus den Latschen hauen würde. Aber enttäuscht bin ich trotzdem, dass ich so abserviert worden bin und er sich jetzt nichtmal meldet. Ich meine, wir waren fast 13 Jahre zusammen. Wie kann ich ihm so egal sein? Naja, egal, nützt nichts, da muss ich jetzt wohl durch. Und wie gesagt, es macht mich wütend.

Heute Abend war ich schon wieder laufen und anschliessend hab' ich mir die Zeit mit einem Computerspiel vertrieben. Morgen muss ich hier mal aufräumen und putzen. Freitag kommt Besuch. Ich freue mich ein bischen aufs lange Wochenende, ich hab noch nichts festes geplant. Ui, endlich mal Ruhe und Füße hochlegen.

20.05.2015 20:42 • #30


A


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