Er liebt mich nicht mehr!

@Notperfect, doch ich war schon in solch einer Situation.
Beide Studenten, ein Baby und ein Haus in Eigenbau, Leben auf der Baustelle...
Ich kenne die Unzufriedenheit und wir waren auch beide gestresst.

Zitat von tina1955:

@Notperfect, doch ich war schon in solch einer Situation. Beide Studenten, ein Baby und ein Haus in Eigenbau, Leben auf der Baustelle... Ich kenne ...

Ich meinte, vom Partner vor den Kopf geknallt zu bekommen, dass er die Beziehung evtl. beenden möchte und nicht zu wissen, wie es weiter geht.

Zitat von Doppelherzchen:

Wenn es diese wenigstens gegeben hätte. Aber er nimmt sich ja das Recht und die Freiheit heraus, eben nicht zu entscheiden. Auch meine Vermutung ...

Ich verstehe, was du meinst. Eine endgültige Entscheidung hat er nicht getroffen. Er spannt Jenny auf die Folter.
Aber die Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen, meinte ich.

Ich teile deine Vermutung.

Zitat von tina1955:

@Doppelherzchen, ich beziehe mich auf Post # 4 von der TE.

Später schrieb sie, er sei auch nicht gerade einfach. Ich vermute, sie neigt in Beziehungen dazu, die Fehler bei sich zu suchen, wenn ihr das so vermittelt wird. Gerade dann, wenn Trennung im Raum ansteht, wird man doch schonmal panisch und kann sich da schnell in die Rolle des Bittstellers begeben. Unabhängig davon, ob sie wirklich viel gemeckert hat. Und auch das wird Gründe haben. Zudem hätte er ganz einfach mal seinen Mund aufmachen müssen, anstatt den Bettsport als Entschädigung mitzunehmen und sie zeitgleich als Person immer weniger wertzuschätzen. Das ist nicht fair. Das Ergebnis sieht man ja jetzt, er ist satt und entsorgt sie regelrecht.

Zitat von Notperfect:

Ich meinte, vom Partner vor den Kopf geknallt zu bekommen, dass er die Beziehung evtl. beenden möchte und nicht zu wissen, wie es weiter geht. ...

Nein, so kenne ich es nicht.
Obwohl ich ihn bis zur Weißglut gereizt habe.

Der Mann von Jenny möchte die nächsten 10 Jahre soooo nicht weiter machen oder leben....

Was immer er damit meint und was sich hinter den Hauswänden abgespielt hat, wissen wir ja nicht.

Was ihn dazu veranlasst hat?

Von beabsichtiger Trennung kann ich nichts erkennen.

Er baut weiter Möbel auf usw....

Wenn er die Nase tatsächlich so voll hätte, dann würde er doch nicht seelenruhig weiter bauen?

@Doppelherzchen, vielleicht hat er ja auch zwischendurch geredet und es hat sich nichts geändert?

Entsorgt hat er sie jedoch nicht.

Zitat von tina1955:

vielleicht hat er ja auch zwischendurch geredet und es hat sich nichts geändert?

Gut möglich. Bloß, wenn es soo schlimm war, wieso hat er nicht vorher gehandelt? Ich vermute aber eher, es wurde hier zu wenig geredet.

Zitat von tina1955:

Entsorgt hat er sie jedoch nicht.

Was sie so schreibt über sein Verhalten, erweckt jedoch genau diesen Eindruck bei mir.

Zitat von Jenny22417:

Ich weiß das, und ich hasse mich selbst dafür…

ach, papperlapapp, hass auf dich selber lähmt dich nur und verstellt dir den blick auif die dinge! du bist doch eh konsequent mit dir und bist jetzt gegangen, weil du eingesehen hast, dass es nicht konstruktiv ist, wenn du verheult und schweigend um ihn herumschwirrst.

Zitat von Jenny22417:

Trotzdem dachte ich, ich müsste kämpfen…

man kann nicht kämpfen! weder um liebe, noch um die beziehung. ihr könnt gemeinsam daran arbeiten, wenn er zu sich gekommen ist und bereit ist, mitzumachen. du alleine kannst da gar nicht bewegen.

Zitat von Doppelherzchen:

Du solltest es nicht nur tun, um ihm alles recht zu machen, sondern vor allem, um dich selbst zu sortieren.

ganz genau! sortiere dich selber, analysiere deine anteile (und bitte schenk dir das mit dem selbsthass!) und überleg dir, wie ein gutes gespräch mit ihm aufgebaut sein könnte - wenn er denn bereit ist!

Wir haben halt eine Geschichte die 14 Jahre geht. Es gab in dieser Zeit natürlich auf und abs…
Aber insgesamt waren alle im Freundes und Bekanntenkreis, die es von mir jetzt wissen, mega geschockt, weil es immer sehr harmonisch zwischen uns war…

Was ich ihm oft gesagt hab, ist das es sich für mich nicht mehr nach Beziehung angefühlt hat. Es gab wenig was wir nur für uns gemacht haben und wenig Zärtlichkeit einfach mal so. Romantik war eh null sein Ding.
Dazu kommt das wir ziemlich unterschiedlich vom Typ her sind. Er ist eher der entspannte Typ der aber auch viel vergisst oder schleifen lässt.
Ich hingegen bin sehr organisiert und versuche immer alles unter Kontrolle zu haben.
Gerade beim Thema Haus ist da Streit irgendwie vorprogrammiert.
Meine Ernsthaftigkeit hat ihn sehr gestresst. Und gegenteilig hab ich mich oft allein gelassen gefühlt mit dem ganzen Berg an Aufgaben.
Man muss allerdings ganz klar sagen, dass sich das NUR bei allem Organisatorischem gezeigt hat.

Bei Kindern Haushalt und allem was an Arbeit anfiel haben wir uns sehr gut aufgeteilt und auch verstanden.

Sein großes Problem ist das er den Mund nicht aufbekommt.
Offenbar war das was mir gefehlt hat, also die Beziehungsebene schon der Beginn davon das er sich distanziert hat.

Er sagte jetzt so Sachen wie: Wenn er was in die Richtung gemacht hat dann nur für mich er braucht und fühlt das schon länger nicht mehr.
Er hat sich wohl schon das letzte Jahr von mir emotional komplett gelöst. Aber er hätte reden können.
Der ganze Stress mit dem Haus und so hat es halt noch schlimmer gemacht.


Ach und er hat sehr wohl schon von endgültiger Trennung gesprochen… Nur handelt er nicht so.
Ich war heut kurz im Haus, als er mit unserem Sohn beim Fußball war. Dort sieht es fast aus als wäre er gar nicht dort gewesen. Er hat so gut wie nichts gegessen und es liegt alles noch so da (zum Beispiel ein Pfandbon) wie es lag, als ich gegangen bin.

Ich finds auch unglaublich schwer alles was da so mit reinspielt in einen Text zu verfassen.

Du kontrollierst immer noch. Selbst wenn du nur kurz im Haus bist.


War das schon immer so? Hast du viel bestimmt und kontrolliert?

@Jenny22417

Manchmal ist es tatsächlich, dass man durch das ganze Organisatorische, was man logischerweise zu stemmen hat, die Paarbeziehung außer acht lässt. Das liegt auch teilweise daran, dass einem vielleicht die Kraft fehlt, sich wieder anders auszurichten, oder dass man sich denkt, dass das schon von alleine wieder wird. Ganz sicher spielt auch fehlende oder „falsche“ Kommunikation da rein. Mit falsch meine ich ich dem Fall, dass das was du sagst, bei deinem Mann anders ankommt und umgekehrt.

Ich denke, dass kennen wir alle ein Stück weit und beide Partner tragen ihren Anteil daran, wenn es dann nicht wieder bergauf geht.

Im Übrigen bin ich auch jemand, der gerne die Kontrolle hat und mein Mann eher der lockere Typ. Beides Eigenschaften, die wir aneinander grundsätzlich schätzen und wo wir uns ergänzen.

Wenn die Krise dann aber erstmal da ist, wird auf solche Eigenschaften ja eine Lupe gelegt und diese unterschiedlichen Eigenschaften bieten oft Zündstoff. Ich glaube nicht, dass eine Charakter-Eigenschaft, die schon immer da war, jemanden auf einmal zur Trennung veranlasst. Den Partner generell kritischer zu sehen, ist meiner Meinung nach ein Symptom der Krise.

Gibt aber verschiedene Arten der Kontrolle. Kontrolle über eine Beziehung und einen Menschen haben zu wollen ist ungesund.

Zitat von tina1955:

Nein, so kenne ich es nicht. Obwohl ich ihn bis zur Weißglut gereizt habe. Der Mann von Jenny möchte die nächsten 10 Jahre soooo nicht weiter ...

Ich wollte darauf hinaus, dass du mir teilweise dadurch auffällst, dass du Tipps gibst oder auf irgendwas hinaus möchtest, wozu Jenny noch gar nicht zu in der Lage ist bzw. war, weil es noch viel zu frisch ist. Dass du viel Erfahrung hast und grundsätzlich weißt, was zu tun wäre, spreche ich dir nicht ab.

Aber, wie auch schon ein paar Seiten zuvor geschrieben, sind hier viele immer schnell mit der Fehlersuche und den daraus resultierenden, theoretischen Tipps. Man ist in einer solchen Schock-Situation aber gar nicht in der Lage, zu 100% rational zu handeln. Sie wird ihr bestens geben. Und wenn sie ein bisschen länger Zeit hat, sich an den Gedanken zu gewöhnen, wird sie auch wieder in ein rein rationales Handeln kommen.

Und für mich liest es sich schon nach einem Trennungswunsch. Und nun hängt Jenny fest zwischen Hoffen und Bangen und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das ist ein schreckliches Gefühl.

@Notperfect, ich sehe es tatsächlich nicht als Trennungswunsch und ich hoffe wirklich, dass die 2 über ihren Schatten springen können, aufeinander zugehen und demnächst Gespräche führen um zu erörtern, wie sie sich die Zukunft vorstellen.