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Er liebt mich nicht - trotzdem vermisse ich ihn

H
@Mariee

Ich kann deine Hoffnung so gut nachvollziehen, aber ich glaube die Wahrheit ist ganz einfach: Wenn sie uns lieben würden (so wie wir sie), dann hätten sie sich in den vergangenen Jahren irgendwann gefangen und an sich gearbeitet. Meiner hat auch jedes mal geweint, wenn ich gegangen bin und gesagt er will das nicht. Aber er hat es auch nie über sich gebracht zu sagen ich will dich, mit allen Konsequenzen und Kompromissen die es bedarf, damit wir einen gemeinsamen Nenner finden
Und das lässt doch eigentlich tief genug blicken. Sie haben uns sicher lieb gehabt auf ihre Art, aber nicht lieb genug. Und wieso sollte Abstand daran was ändern?
Du musst ihm nicht beweisen, wie toll du bist. Das weiß er selber. Manchmal passt es trotzdem nicht. So weh das tut, kennt man das ja auch von sich selbst. Ich hatte auch schon tolle Männer, an denen alles passte. Nur meine Gefühle leider nicht.

@Catwoman2017

Hoffentlich hast du recht. Ich wünschte ich hätte den Absprung ähnlich früh geschafft wie du. Dann wäre mir viel Herzschmerz erspart geblieben.

07.05.2017 17:27 • x 4 #31


M
Liebe Healing,

ja Du hast sooo recht! Das ist, glaub ich, echt der Punkt! Während der letzen Trennung habe ich ihn absichtlich lange leiden und zappeln lassen, damit er mal merkt, dass er sich nicht einfach wieder trennen sollte. Er meinte er fühlt sich schlecht, vermisst mich und ist traurig. Aber als wir dann wieder zusammen waren, nach einer kurzen Zeit: die Gefühle reichen wieder nicht und er hat das Gefühl, dass wir uns was vormachen.

Das heißt: die Liebe ist nicht stark genug! Unsere beiden Typen sind vielleicht Männer, für die wir sehr sehr intensive Gefühle haben, sie aber offensichtlich nicht genug für uns! Andersherum kennen wir das ja auch, wenn wir Männer hatten, die wir nicht toll genug fanden. Nur ist es irgendwie schwer zu ertragen, dass ich für ihn jemand bin, wie die Kerle, die ich nicht genug wollte, es für mich waren.

Es gab auch schon Leute, die mir mit der größten Aufrichtigkeit, vom Herzen her, gesagt haben, dass sie mich lieben, bei denen ich das allerdings nicht so zurückgeben könnte. Unsere Männer können uns das eben auch nicht immer und vollumfänglich zurückgeben. Und genau das macht sie so traurig, wenn sie weinen. Meiner hat nicht geweint, weil er mich liebt, sondern weil er traurig darüber war, dass er das nicht kann.

Das ist wohl einfach die Wahrheit. Wenn ihnen genug daran liegen würde, würden sie uns sagen, wie sehr sie uns lieben und vor allem bei uns bleiben wollen mit allem, was dazu gehört! Sie würden alles in Bewegung setzen und mit 20 Rosen zur Entschuldigung vor unserer Türe stehen. Das tun sie aber nicht - oder der Gefühlsumschwung hält eben nur kurz an.

07.05.2017 18:58 • x 1 #32


A


Er liebt mich nicht - trotzdem vermisse ich ihn

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H
Zitat von Mariee:
Andersherum kennen wir das ja auch, wenn wir Männer hatten, die wir nicht toll genug fanden. Nur ist es irgendwie schwer zu ertragen, dass ich für ihn jemand bin, wie die Kerle, die ich nicht genug wollte, es für mich waren.


Ja, das tut weh. Aber vor allem weil es so schade ist, dass die eigenen großen Gefühle nicht in gleicher Intensität erwidert werden.

Wir sollten versuchen es nicht als persönliches Versagen zu sehen, weil wir nicht toll genug für die Kerle waren. Denn damit hat es nur sehr wenig zu tun. Gefühle kann man nicht steuern. Weder wir noch die Männer. Der Verstand kann uns nicht vorgeben für wen unser Herz schlagen wird. Das Herz begehrt unabhängig von objektiven Kriterien wie 'Aussehen, Charakter, Erfolg'. Diese Dinge mögen es sein, die dazu führen, dass man sich Anfangs überhaupt auf den anderen einlässt. Aber ob aus Verliebtsein/Interesse/Lust irgendwann Liebe wird, das hängt am Ende nicht mehr davon ab, sondern von Dingen, die der Verstand nicht zu fassen vermag.

Offensichtlich haben wir die Kriterien, über die sich die Männer bewusst waren, erfüllt. Sonst wären die Geschichten anders verlaufen. Und wahrscheinlich haben wir auch ein paar unbewusste Bedürfnisse erfüllt. Nur eben nicht alle. Oder sie standen sich (und uns) am Ende selbst im Weg.

Traurig ist es. Und schmerzhaft. Aber kein Versagen. Keine Schlechtleistung unsererseits.

Deshalb sollten wir aufhören uns zu fragen, was ihnen gefehlt hat. Was wir falsch gemacht haben. Es ist egal. Wir werden Fehler gemacht haben. Genau wie sie. Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig. Wichtig ist nur wieder gesund zu werden. Zu heilen und die große, allesverzehrende Traurigkeit hinter sich zu lassen. Das Leben geht weiter, leider erstmal oder für immer ohne ihn. Aber wer weiß wofür es gut war und wo es uns hinführt.

07.05.2017 20:02 • x 5 #33


M
Zitat von Healing:
Wir sollten versuchen es nicht als persönliches Versagen zu sehen, weil wir nicht toll genug für die Kerle waren. Denn damit hat es nur sehr wenig zu tun. Gefühle kann man nicht steuern. Weder wir noch die Männer. Der Verstand kann uns nicht vorgeben für wen unser Herz schlagen wird. Das Herz begehrt unabhängig von objektiven Kriterien wie 'Aussehen, Charakter, Erfolg'. Diese Dinge mögen es sein, die dazu führen, dass man sich Anfangs überhaupt auf den anderen einlässt. Aber ob aus Verliebtsein/Interesse/Lust irgendwann Liebe wird, das hängt am Ende nicht mehr davon ab, sondern von Dingen, die der Verstand nicht zu fassen vermag. [...] Wichtig ist nur wieder gesund zu werden. Zu heilen und die große, allesverzehrende Traurigkeit hinter sich zu lassen. Das Leben geht weiter, leider erstmal oder für immer ohne ihn. Aber wer weiß wofür es gut war und wo es uns hinführt.


Du hast so Recht! Ich kann Dir nur zustimmen! Und irgendwann werden wir vor allem wieder lieben! Wahrscheinlich fühlt es sich dann anders an, aber das, was uns jetzt fehlt, wird ja nicht für immer fehlen. Auch, wenn man es jetzt kaum glaubt.
Wie hat deiner denn die Trennung begründet?

07.05.2017 20:22 • #34


H
Ich hab mich getrennt. Jedes Mal. Er hätte mich noch Jahre lang nebenbei laufen lassen, aber eben nur nebenbei. Und ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur seine 'Insel' sein, zu der er kommt um vom Alltag zu fliehen. Ich wollte nicht nur die Schönen Seiten mit ihm teilen. Ich wollte wirklich Teil seines Lebens sein. Eine Priorität. Er hat versucht mir entgegen zu kommen. Sich regelmäßiger gemeldet. Mehr Zeit investiert. Aber am Ende konnte er doch nicht aus seiner Haut. Hat mich immer eine Armeslänge auf Abstand gehalten. Wenn es zu ernst wurde, hat er Angst bekommen. Einmal haben wir über Gefühle geredet (etwas was er ohnehin nicht gerne getan hat) und der arme Kerl hat körperlich angefangen zu schwitzen, so sehr hat es ihn gestresst. Ich weiß nicht, was es ist, dass ihm Emotionen so schwer fallen. Ich weiß nur, dass ich diejenige war, die drunter gelitten hat. Und er hat es nicht geschafft seine inneren Grenzen für mich zu überschreiten. Lieber hat er schnell alles wieder verdrängt und ist auf Abstand gegangen.

Das letzte Mal als wir uns gesehen haben, hat er mich aber nicht nur dadurch verletzt. Das konnte ich ihm immer verzeihen und meine eigene Inkonsequenz vor mir selber rechtfertigen. Aber vor einem Monat hat er eine Entscheidung getroffen, die ich nicht so einfach mit 'so ist er halt, er meint es nicht böse' rechtfertigen konnte. Und die habe ich als Grund genommen zu gehen und zu versuchen die Trennung auch ernsthaft durchzuziehen. Naja und er hat zwar noch mal den Kontakt gesucht und versucht es zu erklären, aber das war es auch. Er kämpft nicht. Er ändert sich nicht. Und damit trifft er mindestens so sehr eine Entscheidung wie ich.

07.05.2017 20:40 • x 3 #35


M
@Healing
Was hat er denn für eine Entscheidung getroffen?

07.05.2017 20:44 • #36


H
Die Entscheidung nicht zu kämpfen. Und mit kämpfen meine ich zu sagen Verlass mich nicht. Bleib bei mir. Ich will es versuchen. Gib mir noch eine Chance. viel mehr hätte es nicht gebraucht. Und ich denke das weiß er.

07.05.2017 20:48 • x 2 #37


M
Ja, das wissen sie, vor allem, weil die Trennungen ja stattfinden, weil sie uns nicht genug wollen.

Hat er Dir eigentlich Ich liebe Dich gesagt? Meiner hat während der Beziehung nur Ich Dich auch gesagt. Und so riiiiichtig echt war das glaub ich nie wirklich.

07.05.2017 20:50 • #38


K
Zitat von Healing:
Und ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur seine 'Insel' sein, zu der er kommt um vom Alltag zu fliehen. Ich wollte nicht nur die Schönen Seiten mit ihm teilen. Ich wollte wirklich Teil seines Lebens sein.


Genau. Das trifft es mitten ins Schwarze. Das ist in vielen Fällen die Gratwanderung, die irgendwann die Entscheidung für die eine oder andere Seite in einer Beziehung bringt. Denn angekommen sein bedeutet auch, dass komplette Spektrum mit dem Partner erleben zu können.

Zitat von Healing:
Eine Priorität.


Sehe ich nicht anders. Das liebe kleine Ego, aber in solchen Dingen schlicht unentbehrlich.

08.05.2017 16:22 • x 1 #39


M
Das Interessante ist aber auch, finde ich, dass wir das ja theoretisch alle wissen. Trotzdem gibt es Männer, die alles für uns machen würden und uns gut behandeln, aber wir wollen nicht, haben nicht genug Interesse.

Ein anderer Mann wiederum löst total viel in uns aus. Er weiß nicht richtig, ob er sich an uns binden will. Wir wollen das nicht mit uns machen lassen, aber hoffen und finden ihn einfach so anziehend, dass wir nicht anders können.

Richtige Liebe beruht allerdings auf Gegenseitigkeit und gleichem Engagement. Aber auch das wissen wir in der Theorie alle und es ist keine bahnbrechende Erkenntnis. Das Gefühl ist oft das Problem.

08.05.2017 16:36 • x 1 #40


P
Hallo Mariee,
Hallo Healing,

ich war auch in so einer Beziehung 4,5 Jahre und hab mich zurzeit leider wieder einfangen lassen. Möchte euch so sehr das Buch Jein von Stephanie Stahl ans Herz legen. Darin sind genau die Mechanismen beschrieben, die da bei uns wirken und es tut wirklich wirklich gut, sich da wiederzufinden und zu wissen: ja! Genau so fühlt sich das an. Diese Liebe. Dieses auf und ab. Dieses Nähe und Distanz Ding.

Es hilft ein bißchen, auch wenn es natürlich nicht heilt.

LG

08.05.2017 19:13 • x 2 #41


M
@Penny79

Ja, das was ich von dem Buch im Internet gelesen habe, passt wirklich total auf die Situation!

4,5 Jahr sind ja super lange! Wie fühlst Du Dich aktuell damit? Wart ihr auch on off?

09.05.2017 06:59 • #42


hoeldin3
Liebe Mariee,

ich habe mir gerade deinen gesamten Thread durchgelesen und wollte mich auch mal einmischen, ich hoffe, dass das okay ist.
Ich bin diese Woche Freitag schon 4 Wochen von meinem Freund nach 3 Jahren verlassen worden.
Das war immer so ein auf und ab, bisschen ähnlich wie bei dir. Du kannst es ja auch mal durchlesen in meinem Thread (3 Jahre umsonst?).

Mir tut es nämlich auch immer ganz gut, hier zu schreiben und mich auszuheulen.
Wie geht es dir nun?
Hattest du nochmal einen Aussetzer und hast ihn kontaktiert?
Ich war zum Glück stark und habe nur ihm geschrieben, damit er endlich seine restlichen Sachen holt. Da bin ich schon stolz auf mich, weil sonst hätte ich ihn wieder bombadiert.
Nun versuche ich mich von unseren gemeinsamen Freunden und seiner Familie zu lösen.
Klappt ganz gut.
Ich vermisse ihn natürlich, aber der einzige Satz, der mich aufbaut ist:

ICH WILL DOCH KEINEN PARTNER BEI MIR HABEN, DEN ICH ZWINGEN MUSS, MICH ZU LIEBEN UND BEI MIR ZU BLEIBEN.

Er sollte doch freiwillig und vor allem gerne bei mir sein

oder nicht?

Denkst du denn, dass er dieses mal wieder kommt?
Bleibst du dann stark und beendest das Spiel endgültig?
Das macht dich auf Dauer ja auch nur fertig!

09.05.2017 11:09 • x 2 #43


M
@hoeldin3,

Vielen Dank für deinen Beitrag! Die Aussage

ICH WILL DOCH KEINEN PARTNER BEI MIR HABEN, DEN ICH ZWINGEN MUSS, MICH ZU LIEBEN UND BEI MIR ZU BLEIBEN.

Er sollte doch freiwillig und vor allem gerne bei mir sein stimmt natürlich absolut!

Ich versuche jetzt, stark zu sein. Im Idealfall (aktuell gefühlt natürlich für mich eigentlich im schlimmsten und schmerzhaftesten Fall, vom Verstand her aber im auf Dauer besten Fall für mich) meldet er sich einfach nicht wieder und will mich nicht zurück. Dann muss ich drüber hinweg kommen und jemand Neuen finden, ohne dagegen ankämpfen zu müssen, zu ihm zurückzugehen, was ich ja irgendwie dummerweise will (obwohl ich das nicht sollte).

Ich hatte sehr viele Rückfälle und bin leider sehr schwach geworden :/ Jetzt ist aber mein Ziel, ihm nicht mehr zu schreiben und stark zu sein. Das fühlt sich ja auch viel besser an. Ich habe mir eine Liste mit Kästchen gemacht für jeden Tag, die Kästchen kann ich dann ankreuzen. Ich habe erstmal 60 Kästchen aufgemalt, um mich zu motivieren. Letztendlich sollen es aber dann mehr als 60 Tage werden.

Wie geht es dir? Mir geht es aktuell okay bis gut.

09.05.2017 12:39 • #44


Kitten
@Mariee
Ich hab mir das gerade auch alles ein bisschen so durchgelesen und du sprichst mir so aus der Seele.
Bin in so etwa der gleichen Situation wie du.
Das bei mir ging jetzt 2 Jahre. Auch ein Auf und Ab. Die letzten 4 Monate, hat er mich auch immer wieder abserviert, kam dann aber nach ca. einer Woche oder ein paar Tagen wieder an. Und ich bin auch jedes Mal darauf eingegangen.
Ich hätte alles für den gemacht. Aber er wollte mich nie ganz.
Am Donnerstag erfuhr ich, dass er seit ca. einem Monat eine Freundin hat, die er liebt.
Ein Schlag ins Gesicht, vor allem da er sie die ganze Zeit schon mit mir betrogen hat. Was ist das für eine Liebe?
Ich versuche für mich gerade das Positive daraus zu ziehen, nämlich: dass das ganze Drama jetzt ein Ende hat.
Im Moment ist es noch schwer und ich tu mich auch echt hart damit auf den Kontakt zu verzichten.
Leider habe ich mich von ihm auch so beeinflussen lassen, dass ich sogar meine Ausbildung abgebrochen habe. Ich versuche jetzt, da zurückzukommen und mache den Motorradführerschein um mich irgendwie abzulenken.

Ich glaube der ganze Schmerz und diese Dramen haben auch sein gutes. Keine Frau, die einmal so was mit sich machen hat lassen, macht das noch einmal mit. (Zumindest hoffe ich das für uns alle)
Ich denke man weiß danach, wie man das ganze besser angehen hätte können und kann es in Zukunft besser machen und einen Schlussstrich ziehen, bevor es wirklich richtig weh tun kann.

09.05.2017 13:19 • x 2 #45


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