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Er lässt mich nicht zur Ruhe kommen

M
Bitte bekommt euch nicht wegen unterschiedlicher Meinungen in die Haare!

Ich gebe mein Bestes, unseren Sohn nicht zu beeinflussen oder ihn von seinem Papa zu distanzieren. Wir reden sehr viel und ich erkläre ihm täglich, dass er nichts mit der Trennung zu tun hat, dass er leider auch nichts dagegen machen kann und dass er seine Gedanken und Gefühle bei und beiden laut ausleben soll.

Da er bei mir lebt, bekommt er natürlich sehr viel mit. Papa geht es gut, er lacht und steckt voller Tatendrang. Mama leidet. Er sieht meine Augenringe, dass ich stark abgenommen habe, er sieht mich nicht mehr lachen, bekommt mit, dass ich heimlich unter der Dusche weine. Ich mache das ganz sicher nicht bewusst, um ihn zu manipulieren. Aber wo soll ich denn bitte sonst atmen, wenn nicht zu Hause?

Und da kommt sein Beschützerinstinkt ins Spiel… Papa passt nicht mehr auf Mama auf, also fühlt er sich jetzt verantwortlich. Kinderlogik, die ich ihm Tag für Tag widerlege und ausrede. Aber er war schon immer unheimlich empathisch.

Ich erkläre ihm ebenfalls, dass sein Papa ihn trotz der Trennung liebt und dass sich daran auch nichts ändert, nur weil er mich nicht mehr liebt. Ich ermutige ihn, die Zeit mit seinem Papa zu genießen. Aber trotzdem fange auch ich ihn auf, wenn sein Vater sich unfair verhält und er zusammenbricht. Natürlich weinen wir auch zusammen, weil wir beide unglücklich sind und um unsere kaputte Familie trauern. Aber das ist keine Manipulation…

Da unser Sohn mit dem Kind der Neuen befreundet ist, kennt er sie. Er fand sie auch nett. Ich kenne sie nur aus Erzählungen und Gott sei Dank nicht persönlich.

Doch unser Kind hat einiges mitbekommen und für sich selbst Schlüsse gezogen. Für ihn ist es einfacher, auf die Neue wütend zu sein, weil sie uns seinen Papi weggenommen hat, als auf seinen Papa wütend zu sein. Verstehe ich… Aber soll ich ihm das Gegenteil erzählen? Dann manipuliere ich ihn wirklich, wenn ich seinen Vater mit an den Pranger stelle.

Ich gebe mir also die größte Mühe, mich richtig zu verhalten. Sicher mache ich auch Fehler, aber nie absichtlich, um das Vater-Sohn-Verhältnis zu stören. Der Kleine braucht uns beide und das ist mir bewusst. Ich hege auch generell keine Rache-Fantasien, sondern bin einfach nur am Boden zerstört…

16.07.2024 12:35 • x 11 #76


M
Zitat von MotA:
Man kann doch seine Persönlichkeit nicht binnen weniger Stunden komplett austauschen… Und dadurch das Leben seiner Familie so unwiderbringlich zerstören.

Ich denke, diese Eigenschaft war schon immer in ihm vorhanden, aber sie war überdeckt, weil ihr ein Team wart und gemeinsame Ziele hattet. Das schafft Solidarität und Loyalität, bis die Blase platzt.
Dann regieren nach der ersten Zeit, in der noch Edelmut und Großzügigkeit demonstriert werden, nur noch Egoismus und Kälte.

Es ist unbegreiflich, aber eine tief gehende Persönlichkeitsänderung findet nie in wenigen Wochen statt. Er setzt jetzt rigoros andere Prioritäten und verteidigt vehement sein neues Lebensmodell mit Nextie.Früher hat er für Eure Familie gekämpft, jetzt kämpft er für seine neue Beziehung und da wirkst Du nur als Störenfried, das ihn daran erinnert, dass er schon mal anders war.

So unbegreiflich es jetzt für Dich ist, siehst Du jetzt auch, was auch in ihm steckt. Mangelnde Rücksichtnahme, mangelndes Einfühlungsvermögen, mangelnde Solidarität, denn die guten Eigenschaften sind jetzt für Nextie reserviert, wo er sich ja bewähren muss. Und die schlechten Anteile werden an Dich, die einesteils jämmerliche, andererseits nervende Frau, weiter gegeben. Er lebt praktisch zwei Leben. Das alte, aus dem er sich noch nicht gelöst hat, sonst würde er nicht dauernd hier auftauchen und das Neue parallel, wo alles schön und neu ist..

Verschwende Deine Zeit nicht damit, auf eine Rückkehr zu warten, denn auf diesen Mann brauchst Du nicht mehr zu zählen. Er wird bald merken, dass sein neues Leben teuer ist und dann treten andere Eigenschaften auf. Eigennutz, Besitzgier, das wirst Du dann schon noch merken. Nur anfangs wird noch auf Fairness gespielt, aber das wird nicht so bleiben.

Schau zu, dass Du Dich auf lange Sicht aus dieser Zwischenwelt lösen kannst. Das ist jetzt zu früh, denn Du fühlst Dich wie ein angeschossenes Reh, aber auf lange Sicht brauchst Du Raum für Dich und Dein Kind, das jetzt so viel Unsicherheit und Ängste ausstehen muss. Kinder leiden meist nachhaltiger unter einer Trennung und tragen nicht selten einen bleibenden Schaden davon. Kinder sind absolut loyal, beiden Elternteilen gegenüber, aber diese Loyalität wird jetzt von Deinem Noch-Ehemann auch sehr strapaziert. Denn er hat Angst, will seinen Papa nicht verlieren und passt sich dann an. Er traut sich aber nicht, über seine Traurigkeit zu sprechen. Denn er fühlt ja genau wie Du die Rücksichtslosigkeit des Papas, der er genauso hilflos gegenüber steht wie Du.

Es tut mir immer leid, wenn eine lang bestehende Ehe vor die Hunde geht und mir nichts, Dir nichts, einem Hormonrausch geopfert wird. Ja, er hat jetzt ein tolles neues Leben, ein Leben, in dem er was gilt, bewundert wird und als Mann ganz anders wahrgenommen wird. Dafür muss er natürlich auch etwas tun, aber das macht er ja gerne. Er profitiert von der Neuen und plötzlich hat sein Leben wieder einen Sinn und er fühlt sich endlich wieder lebendig und gewollt. Er hat jetzt jede Menge Energie, die aber nur der Neuen zuteil wird und fühlt sich schwungvoll wie lange nicht. Und dann sieht er Dich und das zieht ihn dann runter und er wird grantig, bockig und aggressiv.
Du störst.
Was glaubst Du, was er der Neuen über Dich und Eure Ehe erzählt? Er wird sie schlecht machen, er wird sagen, ich habe mich wie erstarrt in diesem Trott gefühlt und meine Frau hat mich eh nie verstanden. Er glaubt das wirklich, weil es einfach ist, das zu glauben. Außerdem stärkt das die neue Gemeinschaft, denn jetzt soll es ihm gut gehen, bei ihr, der neuen Fee, die sein Leben jetzt bereichert und verschönert. Der Arme hat ja vorher in seinem Schmalspurleben gelebt, aber jetzt kommen Glanz und Erstaunen über das neue Glück wieder ins Leben. Wir sind jetzt ein tolles Team. Dass dabei die Exfrau auf der Strecke bleibt, ist halt ein Kolateralschaden und dass das Kind 1000 Ängste aussteht und oft genug Panik fühlt, wird sich legen. Das ist nur am Anfang so, dann wird er sich bald fangen und Nextie als neue Tante mögen. So zumindest sein Plan.

Geh davon aus, dass die Ehe kaputt ist. Alles andere ist eine Illusion und akzeptiere, dass die negativen Persönlichkeitsanteile in Deinem Mann auch vorher schon existiert haben, aber sich gegen etwas Anderes richteten. Aber jetzt bist Du die Leidtragende.

Ich wünsche Dir, dass Du einen Raum für Dich findest, in dem Du Dich wohl fühlen und heilen kannst, denn dort ist das zumindest jetzt nicht möglich.

Ich erzähle immer gerne von meiner Freundin. Sie war ein gutes Stück über 50 als er sie verließ und innerhalb einer Stunde eine Tasche packte und in sein neues Leben mit Nextie zog. Dahin, wo alles viel besser war. Dass die Ehe und Familienkonstellation auch auf mich sehr seltsam wirkte, war kein Wunder. Sie gluckte mit den drei Kindern zusammen (die zwei jüngeren Söhne noch in der Schule, die ältere Tochter studierte bereits) und er stand irgendwie außen vor. Da war es eigentlich kein Wunder, dass er sich einen neuen Platz suchte, wo er anders gewürdigt wurde.
Meine Freundin fiel ins kalte Wasser, aber sie ist eine Kämpfernatur und entschied, dass sie mit diesem Mann nicht länger verheiratet sein will als nötig. Sie wollte einen klaren Cut und setzte den auch um. Sie tat alles für die Kinder, die auf dem Weg ins Erwachsenwerden lassen und er lebte sein neues Leben. Seine Kinder interessierten ihn nur noch am Rande, denn sie waren Bestandteil seines alten Lebens. Er hatte aber jetzt ein Neues und Besseres.

Meine Freundin entschied, dass das Haus verkauft wird, denn es wäre eh zu groß für sie gewesen, zumal die Kinder flügge werden würden. Sie organisierte maßgeblich den Verkauf, ihm war es egal und wer räumte das Haus aus? Sie und die Kinder und ein paar Freunde, denn gnädiger Herr tauchte mal zwei Stunden auf und entschwand wiieder. Die Söhne merkten, dass sie auf ihren Vater nicht mehr zählen konnten und bei der Tochter war er eh unten durch, zumal er sich feige davon gemacht hatte. Ohne Gespräche, ohne Information.
Nach einem Jahr die Scheidung und sie war an diesem Tag so froh, diese Ehe mitsamt untauglichem Ehemann jetzt ganz beendet zu haben. Scheidungen können einen auch froh machen. Die Einnahmen aus dem Hausverkauf wurden natürlich geteilt. Er zahlte für die Kinder wirklich nur das, was er musste, denn er war geizig und sein neues Leben kostete auch und überhaupt stand jetzt endlich er mal im Vordergrund.

Die Tochter studierte mittlerweile in Schottland, wo sie leider an Darmkrebs erkrankte und über Wochen nicht transportfähig war. Meine Freundin war damals viel Zeit bei der Tochter. Wie sie das mit dem Job machte, weiß ich nicht. Vermutlich ließ sie sich krankschreiben. Dann endlich kam die Tochter mit einem Krankentransport nach Hause, aber der Krebs war aggressiv und streute gewaltig. Sie starb mit 23. Wie überlebt eine Mutter das? Ich weiß es nicht, aber sie schaffte es und nahm es als unabänderlich hin. Die Beisetzung erfolgt in einem Friedwald, denn meine Freundin erträgt keine Friedhöfe (Kindheitstrauma, als ihre heiß geliebte Schwester starb, als sie 5 oder 6 Jahre alt war). Beim Trauergottesdienst war der Vater nicht anwesend, aber auch nicht erwünscht. Die Tochter starb ohne sich mit ihrem Vater ausgesprochen zu haben. So was Unfertiges wirkt sich immer aus, vor allem für ihn.

Meine Freundin gestaltete ihr Leben neu, malte wieder, verstärkte den Kontakt zu ihrer anderen Schwester, die 200 km weiter weg wohnt und mittlerweile verwitwet war. Sie fuhren gemeinsam in einen Malurlaub nach Italien. Meine Freundin begann mit Yoga und wurde wieder zu der alten, fröhlichen Frau von damals. Ihren Ex. vermisste sie nicht, er wohnte zum Glück in einer anderen Stadt, wo er sich ein wenig auf politischer Ebene wichtig machen wollte.
Und im Yogakurs lernte sie ihren zweiten Mann kennen, einen Witwer im passenden Alter, wohlhabend und freundlich. Sie ist jetzt schon wieder einige Jahre verheiratet und hat ein neues Glück gefunden, mit dem sie in ihrem Alter sicher nicht gerechnet hatte. Wer will schon eine Frau Ende 50?

Und er? Viel weiß man nicht, aber die Söhne haben losen Kontakt mit ihm, leben aber ihr Leben. Das neue Glück war nach einigen Jahren wieder zu Ende und er lebt allein, wieder in einer anderen Stadt.
So kann es gehen.

Liebe TE, Du bist jetzt geschunden, aber das wird so nicht bleiben. Das Glück ist unbeständig und wird mal dem einen, mal dem anderen zuteil. Es ist nicht so beständig wie man es möchte und glaubt. Und Du wirst eines Tages wieder Mut fassen und für Dich einstehen und Dich besser fühlen.

16.07.2024 12:52 • x 5 #77


A


Er lässt mich nicht zur Ruhe kommen

x 3


M
Zitat von MotA:
Aber er war schon immer unheimlich empathisch.

offenbar anders als sein Vater ...

16.07.2024 12:53 • x 1 #78


P
Zitat von Sitamun:
Weißt du, was dieser schei. für Konsequenzen für die Seele des Kindes hat? Offensichtlich nicht, du armer Mann.

@Sitamun
Ich glaube nicht, dass ich mich hier von Dir beleidigen lassen muss.

Wenn Du wirklich im Sinne des Kindes handeln würdest, würdest Du nicht mit so einem Unsinn um die Ecke kommen und glauben, dass das JA hier irgendetwas ausrichten kann.

Im Gegenteil, damit gießt Du möglicherweise nur noch mehr Öl ins Feuer.


Konsequenzen? Welche Konsequenzen meinst Du denn? Dann sprich es doch aus: Den Vater von den Umgängen ausschließen? Den Umgang boykottieren? Das ist doch Deine Absicht dahinter?

Und Du denkst, Du hilfst dem Kind dann damit?

Welche Sicherheit willst Du dem TO denn hier vorgaukeln, wenn sie zum JA geht? Hast Du das schon mal mitgemacht oder woher nimmst Du Deine Ansicht, dass das JA hier irgendetwas ausrichten kann? Sicherheit schaffen für was?
In welcher Welt lebst Du?


Das einzige, was der TO machen kann, ist ein Gespräch mit dem Vater zu führen. Wenn das nicht hilft, dann GEMEINSAME Elterngespräche am besten bei der Caritas.

Zitat von Sitamun:

Weißt du, was dieser schei. für Konsequenzen für die Seele des Kindes hat? Offensichtlich nicht, du armer Mann.

Da ich das selber schon mal bei meinem Sohn mitgemacht habe, brauche ich Deine Ratschläge hier sicher nicht.

Zitat von Sitamun:

Ich kann nicht fassen, dass du Partei für einen Menschen ergreifst, der seinem Kind sagt, er sei mit Schuld, dass er die Familie verlassen hat.

Der einzige, für den ich hier Partei ergreife, ist das Kind.

16.07.2024 12:58 • #79


Sitamun
Zitat von PeterN:
Und Du denkst, Du hilfst dem Kind dann damit?

Ja, ich denke, wenn man einen Mann davon abhält, seinem KIND die Schuld am Ende einer Beziehung zu geben, dann hilft man dem Kind.

Ja und ich denke, dass das Jugendamt auch helfen kann, wenn die Eltern sich uneins sind.

Deine Paranoia vor dem JA teile ich nicht.

Und beleidigt habe ich dich nicht. Ich halte deine Denke für arm. Meine Meinung die ich hier äußere. Es ist mir egal, wie du das findest.

ICH finde Deine Meinung ebenfalls unsäglich.

16.07.2024 13:01 • x 4 #80


M
@PeterN Es tut mir leid, dass du scheinbar sehr schlechte Erfahrungen gemacht hast. Aber bitte übertrag das nicht auf mich und meine Geschichte, ok?

Ich weiß, dass unser Kind beide Elternteile braucht und möchte ihm das auch jederzeit ermöglichen. Der Kleine steht über allem und jedem. Genau deshalb ist er auch schützenswerter als alle anderen. Und genau deshalb bin ich und sind viele andere hier so empört über das Verhalten seines Papas.

Natürlich möchte ich nicht zum Jugendamt. Wer will das schon? Deshalb habe ich an seine Vernunft appelliert und freue mich, ihn heute emotional erreicht zu haben.

16.07.2024 13:16 • x 8 #81


alleswirdbesser
Zitat von PeterN:
Dass er mit der Neuen Ausflüge machen möchte und den Jungen mitnehmen möchte, ist etwas, was Dich nichts mehr angeht. Wie er die zukünftige Freizeit mit eurem Kind verbringt, ist allein sein B..

Rational betrachtet, ist das wohl so. ABER welche Mutter stellt sich so die Elternschaft vor? Ich bekomme jetzt ein Kind, damit es seine Freizeit mit einer Ersatzmami verbringen kann, weil Papa das so möchte und zwar sofort nach der Trennung? Auch von dem Fremdverliebten Vater darf man mehr Sensibilität und Rücksicht erwarten und ihn ohne weiteres darauf ansprechen. In meinen Augen gehört auch das zur Elternebene - das Kind nicht sofort ins kalte Wasser zu schmeißen und der neuen Frau vorzustellen oder gar in die Freizeit mit ihr zu integrieren. Wenn das nur von kurzer Dauer ist und nicht hält, was hat das Kind davon?

16.07.2024 13:46 • x 4 #82


alleswirdbesser
Zitat von PeterN:
Ich verstehe, dass Du Verlustängste hast. Nichts ist schlimmer als Verlustängste und die Vorstellung, dass euer Kind die Neue vielleicht sogar toll findet.

Verlustängste ist das eine, der Umgang des Kindes mit einer völlig fremden Person, von der man weiß, dass sie keine Skrupel hat einen Familienvater zum Partner zu nehmen, ist was anderes. Warum sollte eine Mitter dem Umgang offen gegenüber stehen? Klar, um Friedens Willen. Aber hier im Forum darf die TE ihre Gefühle offen niederschreiben und diese sind nicht gerade pro Next. Wer kennt das nicht? Ich war auch mächtig sauer, als ich Monate später erfahren habe, wo meine Kinder die Ferien verbracht haben, anstatt dem, was mir erzählt wurde. Seit dem Zeitpunkt war die Next für mich ein rotes Tuch. Natürlich war in erster Linie mein NM dafür verantwortlich. Aber sie machte mit.

16.07.2024 13:51 • x 3 #83


P
Zitat von MotA:
Natürlich möchte ich nicht zum Jugendamt. Wer will das schon? Deshalb habe ich an seine Vernunft appelliert und freue mich, ihn heute emotional erreicht zu haben.

@MotA

Deine Einstellung finde ich lobenswert, dem Kind beide Elternteile zu erhalten.

Ich möchte auch Deine Äußerungen in keinster Weise in Frage stellen.

Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen beim Jugendamt gemacht. Im Gegenteil. Sie waren immer auf meiner Seite
Deswegen habe ich für Äußerungen wie von @sitmanun, dass ich Paranoia vor dem JA habe, nur ein müdes Lächeln übrig.
Ich möchte Dir nur verdeutlichen, dass das, was der User hier schreibt, ziemlicher Unsinn ist (und meinen Fragen ist sie ja auch ausgewichen)
Das JA kann maximal nur vermitteln. Mehr nicht.
Aber dazu muss die Bereitschaft da sein, dass BEIDE ein Gespräch wünschen.

Ansonsten gerät das Ganze noch mehr in Schieflage. Denn nachdem Du da warst, schreibt das JA den Vater an und bittet ihn ebenfalls um ein Elterngespräch.

Das kann ja funktionieren, kann aber auch nach hinten losgehen.

Es ist daher ratsam, dass der Entschluss, ein Gespräch dort zu führen (noch besser ist die Caritas) GEMEINSAM getroffen wird.

Aber dann braucht es ja eigentlich schon nicht mehr des Jugendamtes.

Dass Dir das JA irgendwelche Sicherheit geben kann, ist ebenfalls Unsinn. Lass Dir das von @sitmanun nicht einreden.

Wenn der User hier von Dokumentationsabsichten spricht, dann ist das nur die Absicht, den Vater zukünftig vom Umgang auszuschliessen.

Derartige Äußerungen reichen nicht, den Vater zukünftig vom Umgang auszuschließen.

Du wirst auch das Kind nicht davor schützen können, dass sich der Vater bei zukünftigen Umgängen negativ über Dich ggü dem Kind äußert, auch wenn es das Kindeswohl gefährdet.

Da muss schon mehr passieren.
Also vergiss das JA und suche lieber das Gespräch mit dem Vater, was Du ja schon gemacht hast. Zur Not Caritas. Das wirkt weniger bedrohlich auf den Vater. Dokumentieren müsst ihr auch nichts, da Du ja den Umgang nicht boykottieren willst (was richtig ist)

Das hilft dem Kind auf Dauer mehr. Man muss nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ist so meine eigene Erfahrung und die langjährige Erfahrung aus diversen Elternforen.

Bei mir war es übrigens die Kindesmutter, die sich anfangs sehr, sehr negativ ggü dem Kind geäußert hat. Und sie ist es nun, die sich seit Jahren nicht mehr um das gemeinsame Kind kümmert.

16.07.2024 13:53 • #84


CanisaWuff
Zitat von PeterN:
klingt für mich eher wie eine Drohung, um den Vater anzuschwärzen und weniger nach vermittelnden Gesprächen.

ist jetzt meine letzte Antwort an Dich. Keine Ahnung was Dich triggert, aber ich habe keine Lust hier den Versuch zu unternehmen irgendwas klar zu stellen, was Du eh nicht verstehen möchtest.

16.07.2024 13:55 • x 2 #85


M
Zitat von MotA:
Deshalb habe ich an seine Vernunft appelliert und freue mich, ihn heute emotional erreicht zu haben.

Woran Du siehst, dass Du nicht so ohnmächtig bist wie Du glaubst. Du machst das schon, denn in Dir steckt mehr Stärke als Du fühlst und glaubst.

Zitat von alleswirdbesser:
Seit dem Zeitpunkt war die Next für mich ein rotes Tuch. Natürlich war in erster Linie mein NM dafür verantwortlich. Aber sie machte mit.

Völlig verständlich. Der Egoismus der Verliebten befremdet einen, denn er ist rigoros. Alles andere wird ausgeblendet, denn das neue Glück muss gelebt werden, umgehend und notfalls wird es auf dem Rücken anderer ausgetragen, von denen erwartet wird, dass sie es versehen, ja sogar gutheißen und fröhlich Anteil daran nehmen. Irgendwie sind Menschen immer nur erbärmlich und egoistisch und unreif. Agieren wie Teenager und sind doch schon Jahrzehnte alt. Hormone halt, die einen zu so etwas machen. Dagegen können Vernunft und Verstand wenig bis nichts ausrichten.

16.07.2024 14:05 • x 6 #86


alleswirdbesser
Zitat von PeterN:
Wenn der User hier von Dokumentationsabsichten spricht, dann ist das nur die Absicht, den Vater zukünftig vom Umgang auszuschliessen.

Wie kommst du denn darauf? Das JA könnte einem Vater einfach so den Umgang verbieten, nur weil die Mutter sich an das JA wendet, um den Umgang zu regeln? Klar, ist der bester Weg sich ohne zu einigen und auch mal flexibel zu sein, wenn es sein muss. Aber manchmal benötigt man da Hilfe von Dritten, die damit Erfahrung haben.

Vielleicht meinst du die Absicht das alleinige Sorgerecht zu bekommen? Das impliziert aber nicht das Umgangsrecht. Das gemeinsame Sorgerecht ist zum Beispiel oft nur eine Unterschrift, die man jedes Mal einholen muss, wenn beide Eltern zustimmen müssen. Viel mehr ist es fast nicht, zumindest in meinem Fall war das so. Er hat übrigens alles unterschrieben und nie diskutiert, das Problem dabei ist nur die große Entfernung, so dass wir teilweise die Briefe hin und her schicken müssen. Ist nur lästig, mehr nicht.

16.07.2024 14:17 • x 1 #87


P
Zitat von alleswirdbesser:
Verlustängste ist das eine, der Umgang des Kindes mit einer völlig fremden Person, von der man weiß, dass sie keine Skrupel hat einen Familienvater zum Partner zu nehmen, ist was anderes. Warum sollte eine Mitter dem Umgang offen gegenüber stehen?

@alleswirdbesser

Die Antwort ist ganz einfach: Das Kind hat ein Recht auf Umgang mit beiden Elternteilen. Wo der betreuende Elternteil die Zeit mit dem Kind verbringt und vor allem mit wem, geht den anderen Elternteil schlichtweg nichts an.
Es ist seine Sache. Das habe ich jetzt bewusst geschlechtsneutral formuliert.
Es sei denn, es liegt eine massive Kindeswohlgefährdung vor.
Sie wird ihm zukünftig auch nicht vorschreiben können, mit dem Kind nach Afrika oder Südamerika zu fliegen oder wilde Partys zu feiern, solange das Kind nicht gefährdet oder vernachlässigt ist. Er könnte es auch einfach zu Oma und Opa bringen.

Was wäre die Konsequenz daraus? Der andere Elternteil könnte dem anderen vorschreiben, wie der oder die Next zu sein hat, wo der Ex seinen Umgang zu verbringen hat usw usw...
Klar muss man nicht immer alles gut finden. Und den oder die Next wird man wohl selten gut finden.

Natürlich kann hier jeder seine Verlustängste niederschreiben. Ist ja auch nur allzu verständlich.

Aber dass eine Person keine Skrupel hat einen Familienvater zum Partner zu nehmen, ist nun wirklich kein Grund, den Umgang deswegen zu boykottieren.
Und von einer Kindeswohlgefährdung ist es soweit weg wie eine Kuh vom Eier legen.

Aber so bitter das für die TO auch ist, sie wird lernen müssen, die Paarebene von der Elterneben zu trennen. Das gelingt vielen Eltern leider nicht

Aber so wie ich es sehe, gelingt es ihr recht gut, obwohl sie massiv verletzt ist (was hier wohl jeder wäre)

16.07.2024 14:19 • #88


alleswirdbesser
Zitat von PeterN:
Die Antwort ist ganz einfach: Das Kind hat ein Recht auf Umgang mit beiden Elternteilen. Wo der betreuende Elternteil die Zeit mit dem Kind verbringt und vor allem mit wem, geht den anderen Elternteil schlichtweg nichts an.

Sobald die dritte Person zur Bezugsperson gemacht wird, schon. Und ich darf als Mutter zumindest mal den Wunsch äußern das Kind nicht sofort dieser Situation auszusetzen.

Die Next hat sich von meinem Kindern nicht mal verabschiedet, als sie nach vier Jahren Schluss gemacht hat, dabei hat sie sich am Anfang so viel Mühe gemacht. Und auch von ihren Kindern, mit denen sie immer wieder mal das Wochenende oder die Ferien verbracht haben, konnten sie keinen Abschied nehmen. Finde ich ziemlich arm. Aber dafür am Anfang alles geben, um den Mann für sich zu gewinnen, das gilt eben etwas auszubremsen. Aber erklär das einem Warmwechsler, der an seinem neuen Leben bastelt.

Zitat von PeterN:
Sie wird ihm zukünftig auch nicht vorschreiben können, mit dem Kind nach Afrika oder Südamerika zu fliegen

Oh doch, ohne ihrer Einverständnis bleibt der Bub schön in Deutschland.

16.07.2024 14:26 • x 1 #89


alleswirdbesser
Zitat von PeterN:
Aber dass eine Person keine Skrupel hat einen Familienvater zum Partner zu nehmen, ist nun wirklich kein Grund, den Umgang deswegen zu boykottieren.
Und von einer Kindeswohlgefährdung ist es soweit weg wie eine Kuh vom Eier legen.

Ich habe weder vom Verbot oder von Kindeswohlgefährdung geschrieben, das hast du jetzt alles umgedreht. Es geht darum so kurz nach der Trennung das Kind nicht sofort mit der neuen Freundin u konfrontieren. Und das kann man ganz vernünftig untereinander besprechen, ohne gleich ein derartiges Drama daraus zu basteln.

Man weiß schlicht noch nicht wohin die Reise führt und auch das Kind braucht etwas Zeit, um erstmal mit der Trennung klarzukommen.

Erklär mir doch bitte warum ein Vater seine zwei Wochenenden im Monat nicht allein mit seinem Sohn verbringen kann? Die restliche Zeit hat er doch für seine neue Flamme und hat da einen ganz anderen Spielraum als die alleinerziehende Mutter, die lediglich zwei WE im Monat frei hat, um irgendwann jemand neues zu kennenlernen. Und selbst da schaffen es die meisten die Kinder am Anfang rauszuhalten.

16.07.2024 14:33 • x 5 #90


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