Er lässt mich nicht zur Ruhe kommen

Zitat von MotA:

Man kann doch seine Persönlichkeit nicht binnen weniger Stunden komplett austauschen…

DAs war schon immer Bestandteil seiner Persönlichkeit - nur gut verborgen. Und auch wenn euer Sohn alles sagen darf, ist er für derartige Sachen gegen über Papa noch zu jung. Das ist nicht seine Aufgabe!

Da kannst du aber mit ProFamilia zusammen arbeiten. Die kennen solch Sachen zur Genüge.

Guten Morgen!
Ihr habt mir gestern so viel zum Nachdenken gegeben… Vielen Dank!

Gestern Abend ist unser Sohn recht verzweifelt zu mir gekommen, weil sein Papa mit ihm, der Neuen und ihrem Sohn in den Freizeitpark fahren möchte und unser Kleiner nicht weiß, ob er das möchte.

Die Situation hat mich ganz schön gefordert… Alles in mir schrie laut „Nein!“, aber das muss unser Sohn ja nicht wissen. Hab ihm gesagt, dass er selbst entscheiden muss, was ihm gut tut; dass es schön ist, dass sein Papa Zeit mit ihm verbringen möchte; aber auch, dass es ok ist, wenn er nicht will - egal, was Papa sagt.

Es endete in bitteren Tränen und den Worten: „Ich vermisse Papi so sehr, aber ich hasse diese Frau.“ Prima… Also haben wir beide geheult und uns danach in den Schlaf gekuschelt.

Heute Morgen hab ich eine Online-Anfrage an die Caritas gestellt, wie ich am besten mit den Emotionen unseres Sohnes umgehen soll, um ihm den Druck raus zu nehmen. Mal schauen…

Dafür ist mein Mann wenigstens gestern nicht im Haus aufgetaucht.
Die Diskussion bezüglich ausgetauschter Schlösser möchte ich gern abbrechen. Es ist gerade nicht mein Ziel, irgendwen auszusperren oder die Situation eskalieren zu lassen. Ich möchte nur atmen können und genug Kraft sammeln, um für mich selbst einzutreten.
Danke trotzdem für eure rechtlichen Hinweise!

Zitat von MotA:

Heute Morgen hab ich eine Online-Anfrage an die Caritas gestellt, wie ich am besten mit den Emotionen unseres Sohnes umgehen soll, um ihm den Druck raus zu nehmen. Mal schauen…

Das ist ein guter Schritt.

Es ist schade, dass dein NM mit den Emotionen eures Sohnes so umgeht. Das Kind ist gerade völlig im Gefühlschaos und sieht in der neuen Frau den Grund für den Verlust seiner Familie. Ihn dann in lustige Patchwork-Aktivitäten zwingen zu wollen, ist empathielos und überfordert das Kind gerade total.

Siehst du die Möglichkeit deinen NM die Situation vib gestern sachlich zu schildern und ihn zu bitten vorerst Einzelaktivitäten mit dem Kind zu machen, bis es sich an die neue Konstellation gewöhnt hat. Es sollte auch in seinem Interesse sein.

@Birkai Ich sehr es genauso, dass es nicht fair gegenüber unserem Sohn ist.

Leider ist es gerade nicht einfach, mit meinem Mann zu kommunizieren. Sein anfängliches „Es tut mir so leid und ist allein mein Fehler“ ist schnell umgeschlagen in „Ihr seid Schuld, dass ich gegangen bin“. Ich bin erwachsen und kann mich dagegen wehren, aber auch unser Kind wird nun häufiger verbal attackiert, was an ihm falsch ist und Papa „vergrault“ hat.

Alle Versuche, dieses Verhalten zu unterbinden, enden momentan zwangsläufig in Aggressionen und Abstreiten. Was zur Folge hat, dass er unseren Sohn noch mehr angeht, weil er mir diese Dinge anvertraut. Logisch, dass der Kleine mir solche Dinge mit dem Zusatz „Aber sprich Papa nicht darauf an“ präsentiert…

Wie gestern einige hier geschrieben haben, ist mein Mann gedanklich schon weiter. Für ihn steht scheinbar schon länger fest, dass er mit der Neuen zusammen sein möchte, also ist es für ihn an der Zeit, unser Kind in seine neue, heile Welt zu integrieren.

Hat jemand einen Tipp, wie ich unseren Kleinen aus der Schussbahn nehmen kann, ohne dass es eskaliert?

Zitat von MotA:

Hat jemand einen Tipp, wie ich unseren Kleinen aus der Schussbahn nehmen kann, ohne dass es eskaliert?

ProFamilia, Caritas, letzter Ausweg Jugendamt

Vielleicht kann @Libra82 oder @Taleja dir Tipps geben, aber sie sind nicht mehr so oft on

Zitat von MotA:

Wie gestern einige hier geschrieben haben, ist mein Mann gedanklich schon weiter. Für ihn steht scheinbar schon länger fest, dass er mit der Neuen zusammen sein möchte, also ist es für ihn an der Zeit, unser Kind in seine neue, heile Welt zu integrieren.

Aber das funktioniert nicht, wenn er dem Kind eine Schuld an der Trennung gibt.

Ich bin da bei @Heffalump. Den ersten Schritt hat du ja bereits gemacht.

Der Schutz des Kindes sollte eigentlich für dich beide Priorität haben. Kinder sind nie Schuld wenn ein Elternteil geht. Das kannst du deinem Sohn nicht oft genug sagen.

Zitat von Caecilia:

dass er ansatzweise den Gedanken zulässt, dass ich doch nicht so eine Hexe war / bin, wie er sich eingeredet hat - und auch, dass an unserer gemeinsamen Zeit nicht alles schlecht war. Das hat aber gedauert.

Man sucht ja auch nicht die Ursache bei sich, sonst würde man nicht so oft hören oder lesen, das ES gezwungen war, sich neu zu orientieren, weil...

Zitat von MotA:

ist schnell umgeschlagen in „Ihr seid Schuld, dass ich gegangen bin“.

Kannst du das etwas ausführen bitte!? Meint er dich und das Kind oder dich und deine Eltern? Wie war der Kontext?

Es geschehen noch Zeichen und Wunder… Ich habe ihm gerade geschrieben und an seine Vernunft appelliert, was unseren Sohn angeht. Daraufhin hat er unser Kind angerufen, der kleine Mann hat sich ein Herz gefasst und seinem Papa ehrlich gesagt, wie weh es ihm tut, so unfair behandelt zu werden.

Und jetzt hat er sich tatsächlich aufrichtig entschuldigt - bei unserem Sohn und auch bei mir. Hoffentlich bewahrt er sich diese Erkenntnis länger als 2-3 Tage.

Kennt ihr das auch, dass eure Ex-Partner unterschiedlich reagieren, wenn sie allein oder bei ihrem neuen Partner sind? Wenn ich vormittags Kontakt zu meinem Mann habe, ist er allein am arbeiten und oft freundlicher und zugänglicher als nachmittags/abends, wenn er bei der Neuen ist und sofort genervt/aggressiv reagiert. Völlig absurd, aber das fällt mir schon nach so kurzer Zeit auf…

Ich habe meinem Mann übrigens auch die Bitte geschickt, noch von „Familienausflügen“ mit der Neuen und unserem Kind Abstand zu nehmen, bis unser Sohn so weit ist. Darauf gab es leider keine Reaktion.

@Sitamun Er teilt gegen mich und unser Kind aus. Unserem Sohn sagt er, dass er gegangen ist, weil alles immer nach meinem Kopf gehen musste und weil unser Kind nicht spontan genug war.

Ja, ich bin eigentlich eine sehr starke und durchsetzungsfähige Person. Aber Entscheidungen haben wir immer zusammen getroffen. Wo ich zu verkopft war, war er zu verträumt. Wo ich in Haus und Garten weiterkommen wollte, wollte er lieber in den Urlaub. Aber so haben wir uns immer ergänzt und gemeinsam einen Mittelweg bzw. einen Kompromiss gefunden. Diese Kritik mag für ihn gerechtfertigt sein, aber mit seinem Weggang hat es nichts zu tun…

Und dass unser Kind nicht immer sofort „Ja“ schreit, wenn Papa etwas unternehmen will, finde ich nicht schlimm. Wir haben immer Wert darauf gelegt, dass unser Sohn eine eigene Meinung haben darf und diese auch vertreten soll. Wenn er also keine Lust auf Baden fahren hat, sondern lieber Radfahren möchte, ist das völlig in Ordnung und menschlich. Ihm deswegen eine Mitschuld an der Trennung einzureden, ist unter aller Würde.

Fakt ist: Mein Mann ist gegangen, weil er sich in eine andere verliebt hat und es nicht für nötig gehalten hat, etwas gegen diese Gefühle zu unternehmen oder rechtzeutig mit mir darüber zu reden. Hätte ich nicht zufällig die vielen Bilder von ihr auf seinem Handy gefunden (ich habe nicht geschnüffelt, sondern er hat mir etwas in seiner Galerie gezeigt…), wüsste ich vermutlich heute noch nichts von der ganzen Geschichte.

Zitat von MotA:

weil unser Kind nicht spontan genug war.

Das ist der Moment wo du auf die Hinterbeine gehen musst, keine Kraft mehr hin oder her. DAS LASS IHM NICHT DURCHGEHEN.

Geh in den Ferien zu deinen Eltern. Dort kannst du Kraft tanken, den Kontakt mit ihm reduzieren und zur Ruhe kommen. Das ist das Ziel.
Spreche mit Anwalt, Jugendamt und / oder Caritas.

Jetzt ist nicht die Zeit, ihn gewähren zu lassen. Das er sowas zu deinem Kind sagt, ist Missbrauch. Seelischer Missbrauch.