Hallo ihr!
Meine Geschichte von Anfang an zu erzählen, würde sicher den Rahmen sprengen. Aber solltet ihr Fragen haben, beantworte ich sie gerne.
Ich habe mich Mitte Januar nach 6 Jahren Beziehung getrennt. Nach anfänglichen Ignorieren meiner Entscheidung (mir ging es nicht mehr gut, war lange Zeit unglücklich, habe irgendwann resigniert und mich distanziert), wollte er mich unbedingt davon abhalten zu gehen. Ich fühlte mich durch das anflehen und Betteln und nicht Verständnis dafür, wie es mir wirklich ging, bedrängt und sah keine andere Möglichkeit als nach 3 Tagen aus der gemeinsamen Wohnung in eine Notunterkunft (wo ich 6 Monate blieb) zu ziehen. Ich habe alles verlassen; meinen Partner, meine Katzen, mein Heim, meinen Garten, alle meine Sachen und war am Ende meiner Kräfte. So traurig und leer. Das Scheitern der Beziehung nicht akzeptieren können. Ich wusste aber, es geht nicht mehr. Ich muss endlich an mich denken, damit es mir wieder gut geht. Er war der Mittelpunkt meines Lebens. Ich habe immer versucht, dass es ihm gut geht, dass er auch mal lacht und irgendwann mal glücklich ist. Und nicht nur auf andere schimpft, negativ ist und voller Groll, Neid und Missgunst. Ich weiß das seine schwierige Vergangenheit dazu beigetragen hat, wie er sich immer fühlte. Aber das konnte ich nicht mehr mittragen. Es gab natürlich auch schöne Zeiten und Momente, jedoch verlor ich mich immer mehr und fühlte mich nicht gesehen, nichts Wert alles was ich tat unwichtig. Nichts war eine Wertschätzung oder Freude wert.
Anyway.
Die ersten Wochen hatten wir aufgrund eines Vorfalls regelmäßigen Kontakt. Ich holte ab und an ein paar Kleidungsstücke ab und wir redeten über die die Beziehung. Für mich war aber klar, es gibt kein Zurück. Er hat seine Meinung zu mir und dem was er will innerhalb von Tagen komplett geändert und alles eingesehen. Ich bin plötzlich das Wertvollste für ihn, er will mit mir essen gehen, Drachen steigen, in den Urlaub, etc., alles was ich mir immer gewünscht habe (haben wir alles nie gemacht, weil er keine Lust oder Zeit hatte oder es andere Gründe gab). Mich heiraten, ein Kind bekommen, er hat das Schlafzimmer renoviert, einen Teich gebaut, Nachrichten geschickt, alte Freunde kontaktiert (er hat sich nie um seine Kontakte gekümmert, sehr selten was unternommen und hat somit kaum jemanden, außer Arbeitskollegen). Ich habe viele Geschenke und Überraschungen bekommen, zu meinem Geburtstag, 2,5 Monate nach der Trennung einen Heiratsantrag etc. Er ließ mich nicht in Ruhe, obwohl ich diese so sehr gebraucht habe. Ich musste ihn dann irgendwann auf sozial Media blockieren. Irgendwann dann auch auf WhatsApp und dann SMS.
Er fing an, alle, die mir helfen und für mich da sind, schlecht zu machen, zu beleidigen und zu verurteilen. Sie hätten mich beeinflusst und manipuliert. Ohne sie, wäre ich zurück gekommen. Er wirft mir vor, ihn und die Katzen im Stich zu lassen. Ihm geht es schlecht, er will nur mich. Als ich meine Sachen holte, durfte mir keiner helfen. Während ich die 4 Etagen rauf und runter lief, folgte er mir auf Schritt und Tritt und warf mir so Einiges vor, machte mich fertig, rastete aus. Am Ende warf er mir vor, ich hätte ihn beleidigt und erniedrigt. Ich habe kaum etwas gesagt, außer zum Schluss, wo er mich nicht fahren lassen wollte. Bei meinen Freunden brach ich dann zusammen. Der Schmerz so tief.
Noch heute hängt er mir kleine Geschenke ans Auto. Meist Emotionales; Obst aus dem Garten, Pflanze die ich geschenkt bekommen hatte (und 2x von ihm kaputt gemacht wurde, aus Wut, und immer wieder wuchs), Briefe, Verlobungsring, Essen von seiner Arbeit, Rosen aus dem Garten, etc.) Zuletzt eine Einladung zum seinem Geburtstag mit Taxigeld.
Einmal fuhr er mir nach, um mich zur Rede zu stellen, da ich ja den Kontakt aufgegeben habe. Ich sagte mehrmals, dass ich das nicht möchte und er bitte gehen soll. Das Gespräch dauerte eine knappe Stunde. Meistens ging es darum, wie er sich fühlt oder wie schlecht mein ganzes Umfeld sei. Ich solle doch meine Familie verlassen und zurück kommen. Dass es den Katzen nicht gut geht. Ich habe ihm ja nicht geantwortet welches Futter sie brauchen etc. Oder welche Zahnpasta ich immer gekauft habe. So viele Dinge die mir einfach immer und immer mehr ein schlechtes Gewissen machen.
Es schmerzt meine Katzen und den Garten nie wieder zu sehen und auch alles gut gewesene nie wieder zu haben. Und ihn im Stich zu lassen, immer nein zu sagen und so kalt zu sein. Aber jedes bisschen Nettigkeit würde es schlimmer machen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich Liebe sein soll. So plötzlich? Und alles anders? Dabei so zerstörerisch gegen mein umfeld zu handeln. Ich weiß nicht, wie ich das durchhalten soll. Was passiert als nächstes. Wie soll ich sein Leid und meine Schuldgefühle noch weiter tragen können. Alles fühlt sich noch so Verbunden an. Dabei möchte ich es loslassen, kann aber nicht, solange er es nicht akzeptiert. Außerdem habe ich Angst, was danach kommt.
18.07.2024 01:10 •
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