Alleine die Verweigerung der Unterschrift ist eine Frechheit. Einstellung von Zahlungen sowieso. Es ist ja nicht so, als würde die Kindsmutter von ihm verlangen, dass er unterschreibt, dass die Lütte ein Tattoo bekommt, oder für 4 Wochen auf Ferienfreizeit geht mit 16jährigen Jungen!. Es geht um eine therapeutische Maßnahme. Und die einzigen 3 Menschen, die das beurteilen können, ob das nötig ist oder nicht, sind die Kindsmutter, die DAUERHAFT ihr Kind erlebt, das Kind selbst und ein Therapeut. Der Kindsvater, der sein Kind soooo selten zu Gesicht bekommt, hat überhaupt kein Recht zu beurteilen, ob eine Therapie notwendig ist, oder nicht. Er hat ja auch überhaupt keine Mittel und Zeit, um irgendetwas zu überprüfen. Die Kindsmutter wird die Tochter wohl nicht zu einer Wald-Wiesen-Schamanin bringen, sondern nur geschultes Personal ranlassen. Mir platzt bei sowas die Hutschnur!
Ich mache dasselbe durch gerade, meine Tochter (7) ist auch ein traumatisiertes Trennungskind. Manche Eltern wissen überhaupt nicht, was sie ihren Kindern mit einer Trennung antun. Das gesamte Weltbild wurde zerstört. Ihr heile Kinderwelt ist vorbei. Meine Tochter hat seit dem Auszug des Vaters im Februar ganze 3 Nächte in ihrem eigenen Bett geschlafen. Sie wacht nachts mit Schreien auf, die durch Mark und Bein gehen, weil sie Albträume hat. Mal träumt sie, die Mama würde auch noch gehen, mal träumt sie, der Kater würde gehen...sie nässt ein, sie bekommt Heul- und Wutanfälle, vollkommen unkontrolliert. Sie bekommt Bauch- und Kopfweh, wenn ich nur mal einkaufen fahre, nur, damit ich ja da bleibe. Sie fragt, was sie getan habe, weil der Papa böse mit ihr ist und sie nicht sehen möchte. Sie nennt mich eine Lügnerin, weil ich ihr immer gesagt habe: Papa hat MICH verlassen, nicht dich. Papa hat MICH nicht mehr lieb, dich liebt er wie eh und je! Ich habe dem Kindsvater alles haarklein berichtet, seine Reaktion?! O-Ton: Ich muss auch mal an mich denken! Am liebsten hätte ich ihn aus dem Auto rausgeprügelt....
Ich habe ihn vor die Wahl gestellt: Entweder, er kümmert sich mehr um sie (bis dato waren es lediglich 3 Stunden in der Woche...KEINE Telefonate, nichts), ODER sie kommt in Therapie. EINE Woche lang hat er sich darauf eingelassen, sie zweimal die Woche zu sehen. Dann kam von ihm: Ich habe mich mit unserer Tochter unterhalten, dass stimmt alles gar nicht, was du gesagt hast! Unsere Tochter sagt, ihr geht es richtig gut!
Weisst du jetzt, was ich meine, dass Aussenstehende (und ein Kindsvater, der nicht mit seinem Kind zusammenlebt IST ein Aussenstehender!) überhaupt kein Recht haben, darüber zu urteilen, was nötig ist und was nicht? Meine Tochter würde ihrem Vater gegenüber niemals etwas sagen über ihren seelischen Zustand, schließlich will sie ihm ja gefallen, unkompliziert und lieb sein, damit er sie wieder öfter sehen will.
Und mal ganz ehrlich: Wir reden von einer Psychotherapie! Was ist daran denn so schlimm? Das heisst doch nicht, dass das Kind mit Psychopharmaka zugedröhnt wird, sondern eine empathische, aussenstehende Person hat, die bei der Bewältigung eines solchen Traumas hilfreich zur Seite steht. Wenn sich nur EINER der Kinder-Verlasser (tut mir leid, ein Elternteil, was auszieht und sich räumlich trennt, verlässt nicht nur Partner, sondern auch die komplette Familie, da können die sich das noch so schönreden!) mal damit auseinandersetzen würde, was in so einem Kinderköpfchen vor sich geht...die würden das kalte Grausen bekommen, wenn sie emotional nicht ganz verkümmert sind. Fragt man einen Erwachsenen, was das Schlimmste für sie wäre, kommen Antworten wir Atomkrieg, Bürgerkrieg, Krebsleiden etc. Fragt man ein Kind, was das Schlimmste ist, was passieren könnten, so antworten die meisten: Dass Papa und Mama sich trennen. Google lässt grüßen, dass sind Ergebnisse von nicht nur einer Studie... Und einem Kind, dass dieses durchmachen muss auch noch die Hilfe verweigern (ganz egal, ob notwendig oder nicht), ist einfach das Allerletzte!
Bei sowas hilft wirklich nur noch eins: Jugendamt und Anwälte einschalten! Mir wurde im Rahmen einer Erziehungsberatung gesagt, dass solche Väter wohl NIE auf die Kindsmutter hören würden, sondern erst vernünftig reagieren, wenn sie von einer Autoritätsperson zu hören bekommen, was Sache ist!
07.05.2017 07:01 •
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