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Er kommt - und ich brauche eure Unterstützung!

A
Liebe Geo

ich habe selbst (ausser Fremdgeher) wohl fast das ganze Programm durch, viel Leid, Schuld, Scham, unterdrückte Wut und das seit Kindesbeinen an. Irgendwann habe ich mich intensiv mit mir auseinander gesetzt und viel über Schocktrauma und Entwicklungstrauma und deren Auswirkungen auf unser späteres Leben beschäftigt, vor allem die Hirnforschung konnte mir verständlich machen, wie diese Programme ablaufen, wo sie abgespeichert sind und warum oft unser Verstand nicht ausreicht und sogar verhindern kann, dass wir heilen können, allem voran steht natürlich unser Ego.

Gefühle lassen sich nicht rationalisieren und erst als ich es auch fühlen konnte, dass ich nicht als Diener und Opfer geboren wurde und das Beste im Leben verdiene, konnte ich nach und nach alte Muster auflösen und mir mein Selbstvertrauen und meine Selbstachtung zurückholen. Das Leben ist halt der beste Lehrmeister.

Ich unterstütze heute immer noch gern andere, aber es sind ganz bewusste Entscheidungen, keine automatisch ablaufenden Muster mehr, und ich achte darauf, dass alles ausgewogen bleibt und verausgabe mich nicht mehr, nur um anderen zu gefallen, was meist bei Verlustängsten der Fall ist. Ich habe mich mit mir und meinem alten Leben ausgesöhnt und das macht mir heute vieles leichter.

Habe vor ca. einem viertel Jahr einen sehr lieben Freund verloren und natürlich trauere ich und habe Sehnsucht nach den schönen Zeiten, aber ich leide nicht mehr so wie früher, sondern kann am Leben teilnehmen, es geht weiter, wenn auch anders ohne ihn.

Zitat:
Was meint ihr, soll ich ihm nach der Scheidung eine Frist vorgeben, innerhalb welcher er seine Sachen abholen muß?

Ja, und wenn es dir nur dazu dienen sollte ab jetzt zu lernen ein selbstbestimmtes, authentisches Leben zu leben.

Höre in dich hinein und handle entsprechend, sorge gut für dich und schütze dich, lasse nicht mehr zu, das Menschen, die du liebst und die dir etwas bedeuten deine Gutmutigkeit ausnutzen.
Sei dir immer deines eigenen Wertes bewusst.

Liebe Grüße

26.10.2015 18:21 • x 1 #61


G
Hallo,

Ich habe hier geschrieben, Threads eingestellt, gelesen, im Chat teilgenommen. Viele haben geantwortet, viele haben mich virtuell umarmt und mir Trost gespendet. Gar manchen Tag habe ich nur deshalb unbeschadet überstanden, weil es dieses Forum gibt.
Aber immer quält mich diese eine Frage und egal was geschrieben steht oder was die schlauen einschlägigen Ratgeber sagen, mein Verstand weigert sich zu akzeptieren und fragt immer nur „Warum“.

Nicht warum hat er mich verlassen – nein – dass ist klar: er liebt mich nicht mehr und hat eine andere.

War doch nicht schwer oder?

Doch! Wieso ist es so, dass zwei Menschen, die sich lieben und achten, die durch schöne und schwere Zeiten miteinander gegangen sind, eine Situation auf einaml anders empfinden? Wieso ist es so, dass einer – trotz seiner Beteuerungen , es sich nicht leicht gemacht zu haben und noch den anderen zu mögen, die Trennung fordert – aber erst sucht er sich (bewusst oder unbewusst) einen Ersatz und dennoch trotz Ersatz etc. ist er jahrelang nicht in der Lage sich zu lösen.

Wieso beteuern wir immer, dass wir eine Ehe nie absichtlich zerstören zu wollen und trotzdem lassen wir uns mit Partner ein, die gebunden sind, und leiden dann darunter. Wir klammern uns an diesen einen Partner fest und denken, das Ende der Welt ist gekommen, ohne ihn kann man nicht Leben. Außerdem schauen wir zu, wie andere darunter leiden und haben als Entschuldigung nur das lapidare: „Ich liebe sie /ihn und kann ohne sie/ihn nicht sein!“ Also leiden wir und warten und warten. Wir reden uns ein, dass seine oder ihre Beziehung doch nicht gut ist und dass er/sie bei uns und nur bei uns glücklich sein kann.
Andere, die lieben, werden zur Seite geschoben und mit den Worten, „Es ist halt passiert. Es hat klick gemacht.“ abgespeist. Ihre Liebe wird relativiert und umbenannt in Gewohnheit, Angst, Selbstwertgefuehl und aehnlichem. Man trampelt über sie hinweg, rücksichtslos, erbarmungslos aber gleichzeitig beklagt man sich wie man doch auch unter der Trennung leidet.
Man beruhigt das schlechte Gewissen, das sich zaghaft meldet und blendet alles aus. Man flüchtet regelrecht aus dem alten Leben, um in ein neues zu gelangen, das auf lange Sicht auch nichts anders sein wird als das vorherige, weil man sich selber, seinen Charakter nicht wirklich ändern kann.
Wieso sind wir nicht mehr bereit auch Zeiten zu akzeptieren, die nicht mehr so herrlich sind wie am Anfang des Verliebt Seins?
„Ich will noch was erleben, ich will noch was fühlen, ich will dieses langweilige Leben nicht mehr, es muss noch was anderes geben, das kann es doch nicht gewesen sein, ich will nochmal neu anfangen, habe nie gedacht, dass ich noch einmal eine Chance bekomme, etc. pp.!“

Alle diese Entschuldigungen, die Begründungen, um davon zu rennen, um wieder in eine neue Ekstase der Verliebtheit zu gelangen und zu hoffen, beim anderen Mann/Frau wird alles besser, um dann nach ein paar Jahre der Routine wieder dort anzukommen, wo man angefangen hat.

War es denn wirklich, nur das versorgt sein oder die Konvention der Gesellschaft, dass die Generationen vor uns veranlasste beim einmal gewählten Partner wirklich bis an Lebensende zu bleiben?
Wieso tun wir Menschen uns diese Grausamkeiten nur an? Wieso dieses, „Die Zeiten haben sich geändert, wenn es mir nicht mehr passt, gehe ich und nach mir die Sintflut? Ich habe schließlich ein Recht auf glücklich sein.“
Sind wir Menschen wirklich unseren Hormonen, Instinkten und Neuronen so ausgeliefert. Sind wir wirklich so unfaehig, so willenlos, oder machen es wir uns nur einfach, weil wir nicht mehr gelernt haben, mit schwierigen Situationen fertig zu werden, weil wir unangenehmes beiseite schieben und nur noch uns und unser Wohlergehen im Auge haben? Du bist es dir schuldig, du bist es Wert, denk an dich, etc.

Nun, ja, ich habe meine Gedanken hier eingestellt und weiss nicht ob es ueberhaupt eine Erklaerung oder was auch immer dafuer gibt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ihr versteht was ich sagen will. Ich koennte noch mehr schreiben aber jedesmal wenn ich eine Frage gestellt und eine Antwort bekommen habe, dann dreht sich das Fragenkarusell wieder und wieder. Hoffentlich sind es nicht die Vorboten des Wahnsinns.
Habt ihr euch auch diese Fragen gestellt? Ich denke vielleicht, denn anders kann man sich die vielen Parallelen in unseren Geschichten nicht erklaeren. Moeglicherweise koennt ihr es.

27.10.2015 11:45 • x 1 #62


A


Er kommt - und ich brauche eure Unterstützung!

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G
Hallo Forum:

Ich weiß nicht ob jemand dies lesen wird, falls ja dann seid so lieb und sagt mir was ich tun soll. Ich brauche euren Rat.

Ich habe mir gesagt meinen NochEhemann nicht zu kontaktieren. Einzig und allein wegen dem Eingang der Scheidungspapiere (weil wir die gleiche Anschrift angegeben haben) und wegen der Steuer (Unterlagen der Veranlagung und Rückserstattung) habe ich ihn angerufen bzw. ihm eine kurze WA Nachricht gesandt. Keine Fragen, keine Schuldzuweisungen, kein Bitten und Betteln, kein Komm zurück etc.

Heute morgen hatte ich so Schmerzen in der Brust und ein mulmiges Gefühl. Ich konnte es nicht mehr aushalten und habe per WA angefragt ob ich ihn anrufen kann. Er sagte ab 1000 Ur wäre es o.k.

Ich habe zwar Anliegen unter anderem auch eine hohe Kundendienstrechnung für das Auto, die auf mich zukommt. Es läuft auf seinen Namen (Leasing) aber ich fahre es. Er sagte er könnte nicht die ganze REchnung bezahlen. Ich wollte kein GEld mehr von ihm annehmen und wollte mir das Geld bei meiner Familie leihen aber es geht nicht. Jetzt muß ich ihn doch fragen und deshalb das Telefonat obwohl ich eigentlich eine KS einhalten wollte.

Ich weiß nicht ob ich mit ihm rede soll oder nicht. Komisch ist nur, das mein Brustschmerz sich sofort wieder beruhigt hat, als ich die WA schrieb und er antwortete. Gestern war ich noch gut drauf und fest überzeugt, dass er nicht gut ist für mich und das ich nichts mehr mit ihm zutun haben will. Jetzt will ich ihn wegen Geld anrufen. Obwohl GEld immer ein Streitpunkt zwischen uns war. Ich habe die verrückte Meinung, dass das (außer der Geliebten) mit ein Grund der Trennung ist und nun gieße ich noch Öl ins Feuer. Außerdem, glaube ich, dass wenn je ein WEg zur Aussöhnung da war/ist, dann wird es wieder zunichte gemacht, wenn ich jetzt mit der REchnung komme.

Aber ohne Auto komme ich nicht zur Arbeit (ca. 50 km einfach entfernt) und dann wird es erst richtig doof wenn ich meine Arbeit verliere so kurz vor der Rente.

Soll ich anrufen oder nicht? ...und es ist mir kalr, dass es nicht nur bei der Frag nach dem GEld bleibt. Ich werde wieder nach dern anderen Fragn etc.

Also, falls ihr das lesen und mir antworten könntet, wäre es toll.

01.11.2015 09:24 • #63


I
Hallo Geo,

Ich würde Ihn schon anrufen denn es geht um Deine Existenz, Du bist auf das Auto angewiesen.
Ich denke auch er wird wissen, dass Du manche Dinge nicht alleine stemmen kannst und wie viel Geld Du im Moment zur Verfügung hast, wenn er nur ein bisschen rechnen kann, wird er sehen dass Du hier Hilfe brauchst.

Nur würde ich rein sachlich telefonieren und nicht in persönliches übergehen.
Ich halte es bei mir so, was Meiner mir erzählen will soll er erzählen, aber ich werde Ihn nie gezielt nach etwas fragen, aus Selbstschutz.

Lg Isa

01.11.2015 09:49 • x 1 #64


G
@Isadora

ich danke dir, Ich war am verzweifeln und hin und her gerissen zwischen der Notwendigkeit und meinen Stolz. Ich denke, deshald habe ich diese Schmerzen. Es ist wohl tatsächlich mehr Existenzangst als alles andere.

Tortzdem wieß ich nie wann und ob es angebracht ist anzurufen. Was als 'nervensägende Ex' ausgelegt wird und was akzeptiert wird oder als notwenig hingenommen wird.

Als ich diesen Mann geheiratet habe - muß ich wohl meine Persönlichkeit und meine Selbstständigkeit einschliesslich allem anderen an der Garderobe des Standesamtes gelassen haben.

Langsam erscheint es mir mehr als eine Art Hörigkeit als Liebe, da er trotz allem immer und ständig in meinen Gedanken ist und alles was ich tue oder nicht immer wieder danach gerichtet wird, was er wohl dazu sagen wird und wie er es aufnehmen wird. Immer nur um es ihm recht zu tun, ihm zu gefallen oder sein Wohlwollen zu erringen. Ich glaube, wenn ich diese ERkenntnis wirklich akzeptiere, dann kann ich wirklich anfangen aus dieser Abhängigkeit und Hörigkeit zu entfliehen und wenn auch etwas spät doch wieder ein Teil meiner Persönlichkeit zurück zu gewinnen.

01.11.2015 10:27 • x 1 #65


I
Bei mir sind es die lange Jahre des Zusammenseins, die eine Abhängigkeit geschaffen haben und ich glaube das gilt auch für Dich.
Ich musste nie etwas alleine entscheiden er war immer da, es gibt Sachen wo ich heute noch denke, das kann ich nicht, das schaffe ich nicht aber dann geht es doch und manchmal leichter als man denkt.

Deiner und meiner haben es sich leicht gemacht, sie haben wieder einen Menschen der für sie da ist, aber wir stehen alleine da, mit unseren Sorgen und Ängsten, das müssen wir überwinden und ablegen.

Dieses keinen Rückhalt mehr zu haben finde ich besonders schlimm, ich würde ihn gerne manchmal um Rat fragen aber er ist nicht mehr für mich da, nicht mehr zuständig sozusagen.

Ich habe Persönlichkeit und Stärke, so wie Du auch das haben wir bewiesen, indem wir immer noch hier sind auch ohne diesen starken Arm und unseren Alltag meistern.

Viel Kraft, Isa

01.11.2015 10:49 • x 1 #66


Tiefes Meer
Hallo Geo,

Ich habe eine Zeitlang viel in diesem Forum geschrieben. Inzwischen schaue ich nur noch gelegentlich herein. Meine eigene Ehe dauerte 20Jahre. Bin dann auch wegen einer anderen verlassen worden. Die Fragen, die Du stellst, die alles beherrschende Frage nach dem Warum, dieses Kreisen um ihn, die Frage wo und wann darf ich mich melden - das ist mir alles sehr vertraut.

Aber weswegen ich schreibe, das Thema teure Autorechnung. Er hat gesagt, dass er Dich unterstützen wird, wenn Not am Mann ist. Nun, der Punkt ist offenbar eingetreten. Daher kann man das ganze auch so sehen - Du gibst ihm mit dieser Anfrage eine ganz reale Chance zu seinem Wort zu stehen und zu zeigen, was in ihm steckt.

Schildere ihm sachlich das Problem und dessen Auswirkungen (Job, Rente) und frage ihn, ob und welche Möglichkeiten er sieht, um Dich zu unterstützen. Ich bin gespannt auf seine Reaktion und drücke Dir sehr die Daumen, dass diese - vielleicht nach kurzer Bedenkzeit - positiv ist.

Ich kenne Deinen Ex nicht. Kann daher nur von meinem sprechen und der hätte eine solche Chance genutzt. Weil es ihm bei allem Trennenden in einem Punkt genauso ging wie mir - er hat sich gewünscht, dass wir einander nachher noch in die Augen sehen können. Und letztlich hat das funktioniert, weil dieses Ziel uns beiden etwas wert war.

Ganz liebe Grüsse und viel Erfolg Dir

01.11.2015 12:03 • x 1 #67


G
Hallo Isadora,
Hallo Tiefes Meer,

ich habe allen Mut zusammengenommen und meinen Mann angerufen. Nachdem er mir erklaert hat, was fuer finanzielle Einbussen er durch die Trennung/Scheidung erleiden wird (keinen Zuschlag als Verheiratet, keinen Zuschuss fuer die Wohnort am Arbeitsort, Getrenntveranlagung fuer das gesamte Jahr 2015, wenn er es nicht schafft bereits im Dezember 2015 wieder zu heiraten, und noch vieles andere), hat er mir erklaert, dass er zu seinem Wort steht und mir helfen will und wird.

Leider aber koenne er mir nur die Haelfte der Rechnung ueberweisen, da er ja kommendes Wochenende wieder nach Frankreich fliegt und er jetzt ja auch finanziell nicht mehr so gut da steht.

Ich habe noch weiter mit ihm geredet, weiss auch nicht mehr genau was ich ihm gesagt habe, da ich nach dieser Eroeffnung, dann nicht mehr in der Lage war dem Gespraech rational zu folgen. Er hat zwar immer wieder bekraeftigt auch weiterhin fuer mich da sein zu wollen aber allein mir fehlt der Glaube.

Ich will durchaus im Guten das Ganze hinter mich bringen. Auch mir - und ihm auch wie er betont - ist sehr daran gelegen, dass wir uns hinterher noch in die Augen sehen koennen. Ich bin ihm entgegengekommen soweit ich in der Lage war und konnte - Scheidung sofort und gleich eingereicht, auf einen schnellen Termin gedraengt etc. - er will zu seinem Wort stehen (soweit es ihm moeglich ist - was auch immer das bedeutet), immer auch weiterhin zu helfen. Allerdings, konnte er sich nicht verkneifen mich darauf hinzuweisen und nach zu fragen, was ich eigentlich mit meinem guten Gehalt machen wuerde und warum ich kein Geld fuer die Rechnung da ist

Er hat also genau die Haelfte der Rechnung ueberwiesen und mir eine Bestaetigung der Ueberweisung gesandt. Ausserdem hat er noch einmal bekraeftigt, dass er die Anwaltsrechnung voll tragen will und mir von der Steuerreuckerstattung auch noch was abgibt. Um ehrlich zu sein - ich bin mir danach wie ein Bettler vorgekommen und mein Selbstwertgefuehl ist im Keller. Ich habe mich so gedemuetigt gefuehlt, vorallem als er betonte wie unabhaengig seine Neue von ihm ist.

Ich frage mich (rein rethorisch) ob er sie auch fragt, ob sie einen Ehevertrag vor der Eheschliessung unterschreibt - und gebe mir dann selber die Antwort, dass er in seinem Zustand - im Bezug auf sie - nicht einmal im Traum daran denkt so etwas von ihr zu verlangen (denn so schnell koennte er kann nicht rennen, wie sie ihm die Tuer weisen wuerde). Aber mit mir konnte er ja es machen.

Nun ja, dank euch, weiss ich, dass zumindest in solchen Angelegenheiten ich ihn anrufen kann und sollte. Ansonsten ist mir jetzt schmerzlich bewusst geworden, wie weit dieser Mann sich schon von mir innerlich verabschiedet hat.

Ich werde wohl noch oefters hier schreiben und um Unterstuetzung und Rat bitten, bis ich das Ganze ueberstanden habe.

02.11.2015 16:12 • x 1 #68


G
Ach ja,

nur der Vollstaendigkeit halber. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch erfahren, dass es eigentlich ich war, die von Trennung gesprochen hatte (so ein paar Wochen vorher)

Allerdings, ist mir so ein Vorgang nicht bewusst und langsam fange ich an, mich zu fragen ob ich meine Sinne noch alle beieinander habe.

02.11.2015 16:23 • #69


A
Zitat von Geo54:
nur der Vollstaendigkeit halber. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch erfahren, dass es eigentlich ich war, die von Trennung gesprochen hatte (so ein paar Wochen vorher)

Allerdings, ist mir so ein Vorgang nicht bewusst und langsam fange ich an, mich zu fragen ob ich meine Sinne noch alle beieinander habe.
Liebe Geo

falls es tatsächlich so war wie er jetzt behauptet, hat er wahrscheinlich nur darauf gewartet endlich einen Grund zu finden seinen langgehegten Plan umzusetzten, er bräuchte die Andere ja nicht sofort heiraten
Und was hättest du in diesen Fall auch anderes tun sollen, nochmal Jahre deines Lebens an ihn verschwenden weil er mit seinem Herzen bei einer Anderen ist ?
Zitat:
Dann kam der 26.09.2015, er kam ausnahmweise Samstags, ging schnurrstracks ins Wohnzimmer und sagte mir als allererstes 'Ich will die Trennung'. Wupps, Schlag in die Magengruppe, kampf gegen die Ohnmacht.

Das sagt etwas anderes aus!

Lasse dir die Verantwortung dafür nicht als deine alleinige aufdrücken!

Ich bin durchaus der Meinung, daß wir mehrere Menschen gleichzeitig lieben können, unser Herz ist dazu in der Lage, aber dazu gehört dann auch Ehrlichkeit, keine Heimlichkeiten, keine Betrügereien, keine bewussten Täuschungen und dies wird oft vom Ego gesteuert, weil es gerne alles haben will und nicht immer bekommen kann.

Nach dem ersten Schock wird dir jetzt langsam bewusst, was jetzt alles anders ist als es vorher war und du jetzt -erstmal- allein, ohne ihn und die Sicherheit, die er dir vermittelt hat, zurecht kommen musst.

Was ich nicht ganz verstehen kann ist, dass du freiwillig auf den Zugewinnausgleich verzichtet hast, wenn du aufgrund deiner finanziellen Situation nicht mal in der Lage bist Rechnungen zu bezahlen während er dir damit kommt seine Flüge nach Frankreich noch bezahlen zu müssen.

So bist du immer wieder auf seine Gnade angewiesen und musst Kontakt aufnehmen, wenn es mal wieder eng wird und wirklich verlassen kannst du dich dann auf seine Unterstützung auch nicht, wie du jetzt selbst erlebst.

Aus meinem Umfeld weiss ich, daß es anfangs oft so behauptet wurde, ich unterstütze dich usw., vielleicht auch um Ruhe vor dem Ex-Partner zu haben und ihn zu besänftigen, oder um Geld einzusparen, das beim Zugewinn geteilt werden müsste, aber wenn dann eine Zeit verstrichen ist und der/die Neue mit eigenen Ansprüchen im Vordergrund steht, kann es schnell ganz anders kommen.

Hast du dich genau darüber informiert womit du selbst besser dastehen würdest ?

02.11.2015 17:12 • x 1 #70


Tiefes Meer
Liebe Geo,

auch wenn es sich so anfühlt. Du bist keine Bettlerin.
Ich finde es großartig, dass Du den Mut gefunden hast, ihn anzurufen.

Als ich gelesen habe, wie er sich geziert hat und seine jüngst eingetretene Armut betont, musste ich grinsen. Hat mich sehr an meinen Ex erinnert. Du hast ihn hübsch in eine Zwickmühle gebracht. Klasse.

Ich weiß, Dir selber ist ganz und gar nicht nach Grinsen zumute. Du steckst grade mittendrin und da tut es unendlich weh zu sehen, dass da diese Kluft ist. Dass die Interessen jetzt auf vielen Feldern auseinander gehen, wo man früher an einem Strang gezogen hat.

Hilft nur leider nix Aber bitte, bitte mach Dich jetzt nicht auch noch deswegen selber runter. Dein Anruf war völlig angemessen. Du hast eine Verantwortung Dir selbst gegenüber, musst gut für Dich sorgen. Dazu hast Du jedes Recht und auch die Pflicht und nichts anderes hast Du getan.

Leider hast Du nichts dazu geschrieben, ob Du dem Ergebnis jetzt finanziell über die Runden kommst. Ich hoffe sehr, dass es so ist.

Die Anmerkung, dass die Neue angeblich so unabhängig ist, hätte er sich natürlich echt schenken können. Auch das hätte von meinem Ex sein können. Diese furchtbaren Gedankenlosigkeiten. Meiner kam z.B. mit Sprüchen an, dass er es gut findet, dass sie viel redet. Ähh ja. Nur, dass er dabei dezent verdrängt hat, dass er selber gerne redet. Mittlerweile klagt er darüber, dass sie ihm kaum zuhört und es immer nur um sie geht. Und gelegentlich lache ich mit gemeinsam drüber, in was er sich da reinmanövriert hat. Hat aber lange, sehr lange gedauert.

Geo - was ich damit sagen will - die beiden haben den Alltagstest noch vor sich. Und nach allem, was ich bislang hier von Dir gelesen habe, schätze ich, dass das nicht einfach wird. Sie wird es schwer haben, Dir auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen. Du bist nämlich eine echt tolle und starke Frau. Und er wäre dämlich auf Deine Freundschaft zu verzichten - falls Du ihm die tatsächlich irgendwann mal schenken magst.

Fühl Dich unbekannterweise herzlich umarmt.

02.11.2015 17:18 • x 1 #71


G
Anne,

kannst du mir sagen, wie ich auch zu dieser Aussöhnung mit mir kommen kann, die du oben beschrieben hast. Ich denke, da muß ich ansetzen wenn ich mich nicht verlieren will.

Du siehst an meinen Postings, dass ich hin und her gerissen werde. Manchmal ist der Weg klar und ich versuche das für mich Richtige zu tun. Aber wenig später verfalle ich wieder in die alten Muster.

Ich weiß, dass ich stark bin aber jede Stärke hat Grenzen. All diese Jahre immer wieder die gleichen Muster im Verhalten etc die kann ich nicht innerhalb von 4 Wochen ablegen und schon gar nicht ohne Hilfe.

Theoretisch weiß ich was zu tun ist aber die Umsetzung ist schwierig und ich habe immer Angst gehabt. Eine innerliche Angst vor allem und alles. Nach außen hin, denken alle ich 'trage mein Schicksal mit Fassung und bin gesfestigt' aber innerlich bin ich ein Wrack.

Vorallem mit meinem Alter komme ich nicht zurecht und denke, alles läge an meinem Alter, meinem Gewicht etc.

Ich weiß, dass niemand ewig jung bleibt. Aber für mich liegt es nahe, es so zu sehen, wenn man durch ein jüngeres, schlankeres, sportlicheres Model ersetzt wird. Vorallem wenn der Mann schon immer darauf hingewiesen hat, dass er diese Attribute an einer Frau schätzt. Manchmal denke ich, dass es eine innere Rebelion war, was mich veranläßt hat, mich soviel Kummerspeck an zu futtern. Auch verstehe ich nicht, wie ich mich allein durch die Meinung eines Mannes definieren kann und so runter ziehen lassen kann..

Im Beruf habe ich Erfolg aber mich klingt es wie Hohn, wenn er sagt, du bist doch stark, warst ja eh die ganze Zeit allein, für dich wird sich nichts ändern. Sogar meine Familie und Freunde können nicht verstehen wieso ich so an ihm hänge und nicht loslassen kann. Ich soll ihm verzeihen, damit ich loslassen und weitermachen kann. Wie ich das machen soll ist mir ein Buch mit 7 Siegeln.

Übrigens, der Zugewinn ist ausgeglichen. Unser Erspartes ist hauptsächlich in die Wohnung geflossen, weil wir im Alter keine Miete zahlen wollten. Unser Geld haben wir immer ausgegeben. Er für seine Hobbys (FAhrräder, Rennräder etc.) und ich zur Unterstützung von meinem Sohn und meiner Familie. Aber acuh für reinen, unnützen Konsum.

Es ist alles so verworen. So viele Baustellen.

03.11.2015 08:23 • x 1 #72


I
Hallo Geo!

Es liegt nicht an Deinem Alter oder an der Figur.
Schau mal ich bin 1,70m groß, wiege 58 Kg, habe lange blonde Locken und die Leute halten mich manchmal für die Schwester meiner Tochter und trotzdem wurde ich ersetzt.
Ich glaube einfach es lag an den Umständen, der Situation, der Gelegenheit und dem Zufall, nicht an Deiner oder meiner Person selbst und schon gar nicht an unserem Äußeren.

Mein Mann hat nun weder eine hübschere Frau noch bessere Lebensumstände, ganz im Gegenteil.

Mir geht es genauso wie Dir, außen die starke Frau ohne viel Gefühlsregung und innerlich ein kleines weinendes Mädchen das Angst hat.

Ich finde es sehr schade dass Du nicht mehr Rückhalt von Deiner Familie und Deinen Freunden hast, keiner versteht dass man diesen Menschen der so lange Jahre DER Mensch im Leben gewesen ist, dass man ihn nicht so einfach loslassen kann und verlieren will.
Und ich finde wir müssen erst mit uns selbst im Reinen sein unseren eigenen unabhängigen Weg finden um mit dem Verzeihen beginnen zu können.

Ich hab hier viel Verständnis von Seiten meiner Tochter, wenn es gar nicht mehr geht dann führen wir lange Gespräche und obwohl es ja um ihren Vater geht, findet sie immer die richtigen Worte.

Was für mich noch sehr wichtig ist, ich habe eine Freundschaft zu einer Person hier im Forum aufgebaut, die ich nicht mehr missen möchte, die mir soviel Kraft und Verständnis gibt, weil sie in der selben Lage ist wie ich.
Ich weiß dass ich ihr durch Email oder Telefon alles anvertrauen kann, was ich Freunden und Familie verschweige.
Es ist ein gegenseitiges Aufbauen, Verstehen und eine tiefe Sympathie, durch die Situation in der wir uns beide befinden.

Durch all den (entschuldige) Schei*ß den ich zu bewältigen habe, habe ich eine Freundin gewonnen und das zeigt mir es gibt auch Schönes in all dem Hässlichen.

LG, Isa

03.11.2015 15:34 • x 1 #73


Z
Schön Isi. Ich freue mich für Dich, für Euch. Und ich konnte immer gönnen.
Hallo Geo, Isi, hallo Anne.. Ihr alle seid tolle starke Frauen.
Liebe Grüße senden die AltenRömer

03.11.2015 16:02 • x 1 #74


G
Isa,

ja, es ist wirklich war. Wer dieses Forum ins Leben gerufen hat, verdient einen Orden, wenn nicht gar den Nobelpreis. Alle, die auf meine Threads geantwortet haben, fanden die richtigen Worte, um mir Trost zu spenden, die Augen zu oeffnen und mir bewusst zu machen, was Sache ist. Sie halten mich fest und lassen mich nichts in den Abgrund stuerzen, wenn ich nicht weiter weiss. Manchmal helfen ihre Worte auch etwas klarer zu sehen in dem ganzen Wirrwarr der Gefuehle.

Sogar manche Worte, die mir am Anfang nicht so behagt haben, entpuppten sich als wahre Nothelfer. ich bin so ungeldudig und will, dass dieser Schmerz vorbei ist und das alles gleich und sofort wieder besser wird. Aber ihr alle habt ja so recht, wenn ihr sagt, dass alles seine Zeit braucht.

Fuer den Moment ist mit dem heutigen Sonnenschein etwas Ruhe in meiner Seele. Morgen wird es vielleicht besser gehen. Aber falls er in 14 Tagen doch wieder kommt, werde ich wieder schreiben und Hilfe rufen! Spaetestens am Tag der Scheidung und danach werde ich wohl 24/7 im Forum 'sitzen' und heulen.

Meine Familie meint es nur gut und sie glauben mir damit zu helfen, wenn sie mir die anderen Seiten zeigen.
Meinen Stolz zu unterdruecken, meinen EX oder NochEhemann beim Wort zu nehmen, Forderungen auf Augenhoehe zu stellen und sich nicht als Bittsteller vorkommen, all das muss ich noch lernen.

Danke euch. Bis zum naechsten Hilferuf.

03.11.2015 16:15 • x 1 #75


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