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Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

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Zitat von Fee89:
Es ist so unfassbar hart, dass der Mensch, den man seit so vielen Jahren kennt, auf einmal nichts mehr für einen übrig hat. Alles ist ihm egal. Er hat abgeschlossen mit unserer Ehe-innerhalb von drei Wochen sind alle Gefühle für mich weg. Und wenn er es schon länger gemerkt hat konnte er es ziemlich gut verbergen.


Fee, auch wenn er sich getrennt hat, so hat er noch lange nicht damit abgeschlossen und ist sicher auch nicht glücklich! Das ist Blödsinn und rede dir das nicht ein! Es ist eine Extremsituation für euch Beide und jeder geht damit anders um.
Ihr habt so viel miteinander erlebt, ausgehalten, schwere und schöne Momente gehabt, das wischt man nicht so einfach weg. Das braucht Zeit.
Er sagt dir eigentlich nur, er hat die Situation nicht mehr ausgehalten und fühlt sich jetzt befreit, da er sich dieser Situation entzieht. Befreit heißt aber nicht glücklich.
Warum musst du in den nächsten 2 Wochen deinen Job kündigen?

31.01.2018 08:52 • x 2 #76


F
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es spurlos an ihm vorbeigeht, aber er hat eben eine andere Art damit umzugehen. Im Endeffekt macht er es ähnlich wie in unserer Ehe, er grenzt sich emotional von dem ab, was ihm schwer fällt und macht einfach weiter mit dem Wissen, dass er es so entschieden hat, damit es ihm besser gehen kann. Und ich mache den Fehler alles an mich heran zu lassen und nur die schönen Momente zu sehen, die mir fehlen.

Ich kann immer nur 6 Wochen zum Quartalsende kündigen, also jetzt zum 31.03. Und dann erst wieder zum 30.06. Meine Familie und Freunde wohnen 200km weit weg und ich kann nicht länger hier bleiben als unbedingt nötig. Wenn ich in eineinhalb Wochen zu meinen Eltern ziehe werde ich anfangen Bewerbungen zu schreiben. Sollte ich nicht sofort etwas finden wäre es nicht so schlimm, da ich ja erstmal keine Miete bezahlen muss. Bis mein Vertrag hier ausläuft schreibt meine Ärztin mich krank.

31.01.2018 09:06 • x 1 #77


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Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

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M
Zitat von Fee89:
Und ich mache den Fehler alles an mich heran zu lassen und nur die schönen Momente zu sehen, die mir fehlen.

Kein Fehler, man sieht zuerst nur, was Schön war und warum man nicht versucht, es mit Reden wieder dorthin zu bringen. Dann stellt man fest, der Zug ist abgefahren, kein Weg zurück, man wird um den Halt und Anker der Beziehung beraubt, muss sich selbst finden, selbst der Anker werden
ist tieftraurig und hat das Gefühl einen Berg barfuss besteigen zu müssen

ich kann dir sagen, das es mir nach 4 Monaten wieder besser geht, auch der Zuspruch meiner Freunde, zeigt mir, es geht voran

31.01.2018 09:12 • x 2 #78


T
Fee, lass erst mal paar Tage vergehen, bevor du anfängst Nägel mit Köpfen zu machen. Keine Kurzschlusshandlungen, wie auch immer geartet. Du brauchst jetzt die Zeit dafür um wirklich zu verstehen, dass dein Mann die Trennung eingeleitet hat. Du stehst gerade quasi unter Schock und schlimmen Schmerzen. Ja, weil du ihn sehr liebst und weil er dein Leben bedeutet. Jetzt bekommt dein Leben eine drastische Wendung, eine, die du nie gewollt hast. Du musst dich in den Fokus von dir selbst rücken, du musst verarbeiten und beginnen, dein Leben ohne ihn zu planen und zu leben. Das wird dich unglaublich viel Kraft kosten.

31.01.2018 09:24 • x 1 #79


T
Zitat von mcteapot:
Kein Fehler, man sieht zuerst nur, was Schön war und warum man nicht versucht, es mit Reden wieder dorthin zu bringen.


Das ist leider das Schlimme, der der noch liebt, sich nicht getrennt hat, der holt die ganzen schönen Momente hervor, die schlechten verblassen erst mal. Der, der sich getrennt hat, holt die schlechten Momente hervor, weil diese für seine Entscheidung so wichtig sind.
Aber Beide werden mit Abstand die Realität erkennen, nämlich dass nicht alles schlecht und nicht alles gut war.

31.01.2018 09:34 • x 2 #80


F
Wir wären auch gemeinsam nicht für immer hier geblieben, es war immer nur als Übergang gedacht. Ich wollte definitiv wieder zurück zu meiner Familie. Hier hält mich nichts und an meinem Job hänge ich kein bisschen. Ich war immer froh, dass ich mir irgendwann was anderes in meiner Heimat suchen kann.

Ich bin im Moment irgendwie ganz komisch gefasst. Ich weiß, dass ich jetzt erst einmal meine Sachen regeln muss bevor ich in ein Loch fallen kann. Meine Gefühle sind überhaupt nicht verständlich. Ich kann nicht mal richtig weinen außer ein paar kleine Tränen zwischendurch, wenn ich an unsere Hochzeit denke oder daran, was wir alles durchgemacht haben und dass ich immer dachte, am Ende würde es uns nur noch mehr zusammen schweißen. Damit stand ich wohl alleine da. Ich weiß es bringt nichts das alles analysieren zu wollen, weil ich es nicht mehr ändern kann. Trotzdem drehen sich meine Gedanken dauernd im Kreis. Aber richtig am Boden mit heulen und purer Verzweiflung bin ich noch nicht. Das hatte ich letzte Woche einige Tage lang nachdem er mir eröffnet hatte, dass er über eine Trennung nachdenkt, weil es für mich völlig überraschend kam.
Irgendwie weiß ich gar nicht was ich fühle...

31.01.2018 09:43 • #81


T
Du bist einfach noch zu sehr geschockt und kannst es noch nicht richtig begreifen. Es ist völlig normal, dass du erst mal nichts fühlen kannst.

31.01.2018 09:46 • x 1 #82


F
Ich hab große Angst vor dem tiefen Fall. Er kann doch auch einfach nach vorne schauen. Warum soll ich so sehr leiden müssen? Er meinte gestern noch, dass er nicht weiß, ob er in ein paar Monaten vielleicht anders darüber denkt, aber er glaubt es nicht und selbst wenn würde er einfach an das denken, was er nie vergessen und verzeihen kann und daran, dass ich nicht in sein Leben passe und dann wüsste er wieder, dass es richtig war.

31.01.2018 10:06 • #83


R
Ach Fee, ich hab es grade erst gelesen und kann gar nicht viel dazu sagen, weil ich selbst grad so neben der Spur bin und meine grauen Zellen nicht richtig arbeiten.
Ich kann mich nur wiederholen: du bist NICHT alleine an allem schuld.
Es tut mir sehr leid, dass es nun so rausgelaufen ist und ich weiß, wie sehr diese emotionale Kälte schmerzt.
Ich bin übrigens momentan auch sehr gefasst, ich habe fast schon Freude daran, ADAC- und Versicherungsverträge zu kündigen und zu ändern. Nutz die Gefasstheit, um dein Leben zu ordnen, wenn die Gefühle einbrechen, ist man leider zu nichts mehr fähig.
Und glaube nicht, dass er einfach weitermacht, als wäre nichts. Er hat nur etwas Vorsprung und ich habe das Gefühl, dass Männer ihre Gefühle im Allgemeinen besser kontrollieren und verdrängen können.
Ich drück dich ganz fest!

31.01.2018 10:51 • x 1 #84


F
Ja, das kann er, seine Emotionen kontrollieren und weg packen. Sich selbst davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Beneidenswert.

Ich war eben mit dem Hund draußen und da ist mir bewusst geworden, dass das hier nicht länger mein Zuhause ist. Ich habe es zu meinem Zuhause gemacht, weil er hier ist. Ich wollte immer zurück in meine Heimat, aber eben mit ihm. Jetzt bin ich total erledigt und hab mich mit Hund und Katze wieder ins Bett verkrümelt. Ich wünschte die ganzem Formalitäten wären schon erledigt und ich könnte zu meinen Eltern.

31.01.2018 11:01 • x 1 #85


R
Du musst dir ein neues Zuhause schaffen. Ich weiß nicht, was schwerer ist, alleine im gemeinsamen Zuhause zurück zu bleiben (dafür hab ich mich entschieden, auch wegen der Kinder und Katzen), oder woanders neu zu starten.
Aber in jedem Fall ist es wichtig, sich einen Rückzugsort zu schaffen, wo man sich wohl fühlt und in Ruhe seine Wunden heilen kann.
Ich fühle wirklich so mit dir, ich denk an dich und wünsch dir viel Kraft. Hund und Katze sind schon mal nicht verkehrt.

31.01.2018 13:38 • x 1 #86


F
Für mich kommt es nicht infrage hier zu bleiben. Das halte ich nicht aus. Ich möchte zurück zu meiner Familie und meinen Freunden. So schnell wie möglich.
Irgendwie ist mein Leben so leer ohne ihn, dass ich an gar nichts anderes denken kann. Ich muss lernen wieder allein zu sein und andere Inhalte zu finden.
Ohne Hund und Katze wäre ich komplett verloren gerade. Obwohl ich, dämlich wie ich bin, selbst da ständig an ihn denken muss, an die gemeinsamen Momente.
Ich hab es immerhin schon geschafft ein eigenes Konto zu beantragen. Das gemeinsame Konto kann er behalten, da geht ja auch die Miete weg etc.. Aber da kann er sich selbst drum kümmern, dass er mich da rauswirft.

31.01.2018 14:12 • #87


F
Mein Ex hat gerade gefragt, ob er mir was zum essen mitbringen soll. Als ob ich was essen könnte. Ich hab dann gefragt, ob er das geklärt hat, dass er in der Kaserne wohnen kann bis ich auszieh und als Antwort kam, dass es nicht möglich ist und wir das jetzt eben so hinbekommen müssen. 

Ich fass es nicht! Ihn stört es natürlich nicht, er fühlt ja nix mehr und es ist ja auch viel bequemer in der eigenen Wohnung zu bleiben. Aber dass ich dann bis zum letzten Tag hoffen werde, dass er es sich anders überlegt, daran denkt er nicht. Interessiert ihn ja auch nicht mehr, er hat abgeschlossen, ihn störts nicht, ihm geht's gut.

31.01.2018 16:15 • #88


K
Jetzt muss ich auch mal schreiben, ich habe alles gelesen und es tut mir sooo leid, was Dir passiert ist. Ich habe genau das Gleiche durch. Ende November hat mir mein Mann gesagt, dass er sich trennen möchte, weil er mich nicht mehr liebt. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn damit habe ich nicht gerechnet. Wir hatten die letzten Monate ein paar Spannungen, aber nichts, was eine Ehe nicht aushalten kann, dachte zumindest ich. Wir haben im Juni auch noch einen grösseren Umbau am Haus von über 10.000 Euro gemacht und hatten Pläne für die Zukunft. Und mit einem mal war alles anders. Wir sind seit 10 Jahren zusammen, haben einen Sohn und ein Haus. Er musste über 2 Jahre um mich kämpfen, bis ich mich für ihn entschieden habe. Aber ab dem Zeitpinkt hatten wir in meinen Augen eine tolle Beziehung.
6 Monate bevor es mein Mann mir gesagt hat, fingen seine Zweifel wohl an. Im Endeffekt war sein Problem, dass er nie Zeit für sich hatte. Alles für die Familie, Arbeit und seine Eltern gegeben hat. Beide sind alt und benötigen viel Hilfe. Dazu kommt noch sein Ehrenamt als Fussballtrainer, wo er auch 2 mal die Woche unterwegs ist, um die Kinder zu trainieren.
Wir hatten dann im November gesagt, dass wir es versuchen und einen normalen Alltag gestalten, vielleicht kommen seine Gefühle ja zurück. Aber für mich war das schwer. Ich war total verletzt und konnte nicht normal weiter machen, Wir haben viel diskutiert, geweint... das volle Programm. Ich habe gebetttelt und gejammert. Alles falsch. Das weiss ich jetzt auch.
Er ist vor 2 Wochen ausgezogen und jetzt geht es mir erstmal besser. Ich habe wieder Luft zum Atmen. Ich weiss, wo unsere Fehler lagen. Er hat nicht geredet und ich habe nicht gemerk, dass er überfordert ist. Er ist für sich zu kurz gekommen. Er sagt, wer weiss was die Zeit bringt, vielleicht kommt er wieder. Aber jetzt ist es erstmal das beste für uns. Es fällt mir auhc schwer, zu verstehen, warum wir an diesen Punkt gekommen sind. Aber zurück blicken bringt jetzt erstmal nix. Ich denke jetzt positiv und nehme mein Leben in die Hand. Vielleicht kann ich wieder zu der Frau werden, in die sich mein MAnn damals so unsterblich verliebt hat.
Ich frück dir ganz fest die Daumen, dass Du auch ganz viel Kraft hast!

31.01.2018 17:15 • x 2 #89


F
Vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Da ist uns ja wirklich genau das gleiche passiert. Aber mit Kind muss es nochmal schlimmer sein. Ich freue mich, dass es dir jetzt besser geht und du so positiv eingestellt bist. Das macht mir Mut. Wir hatten eben auch nochmal ein Gespräch und mein Mann war plötzlich nicht mehr so abgeklärt. Er sagte, dass ihm das alles auch nicht leicht fällt. Seine vorherige Beziehung hat er beendet und dann war es für ihn erledigt, das sei dieses Mal anders. Er meinte er kann nicht in die Zukunft schauen und weiß nicht, was vielleicht in 6 Monaten ist, aber gerade ist er an einem Punkt, wo er nicht mehr kann und will und sich innerlich alles gegen unsere Ehe versperrt und das mache er, um sich selbst zu schützen.

Irgendwie geht es mir jetzt ein bisschen besser, ich hab das erste Mal seit drei Wochen wieder Hunger und freu mich auf meinen Nudelauflauf. Den werde ich im Bett essen und dabei Fernsehen.

Vielleicht geht es mir nur besser, weil ich hoffe, dass wir wieder zueinander finden, wenn wir erstmal genug Abstand haben. Vielleicht geht es mir auch in einem halben Jahr mit mir selbst gut und ich erkenne, dass es auch für mich besser war. Und vielleicht sollte ich lernen es mir nicht schlecht zu reden, wenn es mir mal ganz gut geht, sondern es einfach hinzunehmen anstatt es analysieren zu wollen.

31.01.2018 18:52 • x 1 #90


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