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Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

R
Er hat im Prinzip so reagiert, wie er in letzter Zeit zu mir war. Emotionslos und kopfgesteuert. Das es wohl das Beste ist, wenns mir damit so schlecht geht blabla.
Wenn ich den größten Schmerz überwunden habe, werde ich wohl froh sein, dass Klarheit herrscht und ich mir keine Gedanken machen muss.
Jetzt bin ich nur traurig über das was ich verloren habe. Obwohl das eigentlich auch schon lange weg war.
Wie gehts dir denn gerade? Was machst du? Bist du daheim und er auch?

26.01.2018 21:19 • #61


F
Ich kann verstehen, dass du jetzt einfach nur traurig bist. Ich glaub, mein Mann wäre froh, wenn ich es beenden würde, damit er den Schritt nicht gehen muss und er würde wohl auch emotionslos reagieren. Es muss wirklich schlimm für dich gewesen sein.

Mir geht's nicht gut. Bin so traurig und kann das alles nicht glauben. Ich bin im Schlafzimmer und er ist an seinem PC. Ich sehne mich nach allem, was er nicht mehr will.

26.01.2018 22:47 • #62


A


Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

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R
Ich versteh dich so gut. Du sehnst dich nach allem was er nicht mehr will...
Mein Gott, besser kann man es nicht sagen.
Ich würd dich gern in den Arm nehmen und trösten. Aber ich kann grade nichts sagen, was es für dich besser machen würde. Nur dass du nicht allein bist mit deinem Schmerz.
Ich bin auch so traurig und weine um alles, was ich verloren habe. Einen Teil meines Lebens.

26.01.2018 22:54 • #63


F
Die Fragen drehen sich dauernd in meinem Kopf. Ich konnte kaum schlafen und wenn doch, dann hatte ich Alpträume. Warum hat er alles verdrängt anstatt mit mir offen zu reden? Er hätte sich doch denken können, dass es zu nichts führt. Aber naja er hat für alles eine Erklärung und ich bin immer die Schuldige. Es bringt ja auch nichts mehr diese Fragen zu stellen, weil es nichts daran ändert.

Das schlimmste ist, dass er nun nicht mal mehr weiß, ob er mich noch liebt. Am Montag hat er noch gesagt, dass er mich liebt, nur nicht mehr so stark und er innerlich alles abblockt und ein paar Tage später weiß er nicht, ob ich ihm nicht einfach nur noch als Mensch wichtig bin und wie lange das schon so ist. Ich hab mich die ganze Zeit daran geklammert, dass er noch Gefühle für mich hat und wir deshalb noch eine Chance haben können. Selbst jetzt denke ich noch, dass seine Gefühle zurückkommen können, wenn wir an uns arbeiten. Aber natürlich will niemand mit jemandem zusammen sein, den er nicht mehr liebt.

Alles tut mir weh. Es ist so unrealistisch, dass das alles passiert. Ich geb mir selbst an allem die Schuld und nun kann ich es nicht mehr wieder gut machen. Wenn ich an das denke, was die Trennung mit sich bringt, bekomme ich Angst. Ich muss mit meinem Arbeitgeber sprechen, ein neues Konto eröffnen, wir müssen die Versicherungen trennen. Und dabei tut alles doch schon genug weh.

27.01.2018 06:03 • #64


F
Ich war jetzt drei Tage bei einer Freundin. Wirklich besser geht es mir nicht. Zwar konnte ich mich zwischendurch ein bisschen ablenken, aber meine Gedanken fahren nach wie vor Karussell. Beim Abschied sagte mein Mann, dass es ihm leid tut wie es momentan ist und dass wir reden, wenn ich zurück bin. Er hat sich nicht ein einziges Mal gemeldet. Gut, was hätte er auch schreiben sollen... Ich hab solche Angst vor dem Moment, wenn er vom der Arbeit kommt. Vielleicht spricht er dann die endgültige Trennung aus. Ich fühle mich ohnmächtig und kann nichts tun.

30.01.2018 14:47 • #65


M
Zitat von Fee89:
Ich fühle mich ohnmächtig und kann nichts tun.

Du kannst ne Menge tun
Dich nicht so klein machen, innere Stärke finden und ausstrahlen

30.01.2018 14:49 • x 1 #66


F
Das wird ihn nur leider nicht davon abhalten mich zu verlassen, wenn er sich schon entschieden hat.

30.01.2018 14:54 • #67


T
Fee, tun kannst du nichts, was seine Entscheidung beeinflusst. Aber du kannst aufhören, dir allein die Schuld zu geben. Sicher, hast du ihm nicht wirklich geglaubt, dass ihm deine Art eine ganze Weile zu schaffen gemacht hat und er sich dadurch von dir entfernt hat.
Aber scheinbar hat er auch nie seine Grenzen gezogen. Klar, er sagt, er hat sein Augenmerk auf dich gelegt, er wollte, dass es dir gut geht. Aber er hätte spüren können, dass das Augenmerk nur auf dir auch verkehrt ist, das auch er seine Grenzen hat und diese auch ziehen muss, sonst macht es einen kaputt.
Ihr habt eine sehr harte Zeit hinter euch. Es war gut, dass du ihm Raum und Zeit gegeben hast, um sich Gedanken zu machen. Und eines ist ganz sicher, auch wenn er sich nicht gemeldet hat, er hat viel an dich, an euch gedacht.
Ich wünsche dir jetzt ganz viel Kraft für das heutige Gespräch.

30.01.2018 14:57 • x 1 #68


T
Und wer weiß, selbst wenn er jetzt die Trennung ausspricht. Es gibt nicht umsonst das Trennungsjahr. Ihr habt so viel durchgestanden, anstrengende Zeiten gehabt - vielleicht tut in so einer Situation Abstand gut um zu verarbeiten. Aber das bedeutet auch, dass man mit Abstand, zur Ruhe kommen, verarbeiten eine andere Sicht auf die Dinge bekommt, die Fehler erkennt und die Liebe sich einen Weg zurückkämpft, ganz leise, ganz sanft, ganz vorsichtig aber unaufhörlich.

30.01.2018 15:10 • x 1 #69


F
Liebe Tonja,

vielen Dank für deine Worte. Du hast recht, er hätte es erkennen müssen. Vor allem, weil es in seiner letzten langen Beziehung ähnlich abgelaufen ist. Auch damals hatte er das Gefühl in eine Depression zu verfallen, weil er immer alles für seine Freundin getan hat und nicht mehr er selbst war. Als er das erkannte hat er die Beziehung beendet, um aus der Depression heraus zu kommen.
Ja, ich hätte es erkennen müssen wie sehr ihn unsere Streitereien belasten, aber er hätte auch die Möglichkeit gehabt sich deutlicher zu äußern anstatt nur noch für mich zu funktionieren. Er hätte sich Gedanken machen können wohin es führt.
Dass seine Spielsucht im letzten Jahr so extrem wurde lag mit Sicherheit an unseren Problemen, das will ich gar nicht abstreiten, aber dass der Auslöser dafür allein ich war, ist nicht richtig. Denn hier hat auch das oben gesagte seinen Teil dazu beigetragen.
Ich habe mir oft von ihm gewünscht er würde mit mir reden, wenn ihn etwas belastet, mir das Gefühl geben gebraucht zu werden. Als Antwort erhielt ich dann mich belastet aber nichts, ich kann alles einfach Wegstrecken und es gibt mir selbst oft zu denken, dass ich so emotionslos sein kann. Nun behauptet er, er hätte nie so empfunden, sondern es gesagt, damit es mir nicht schlecht geht.
Ja, es ist vieles schief gelaufen, aber aus meiner Sicht ist jetzt eine Basis für Veränderungen da. Ich weiß, dass ich ihm nicht meine Sichtweise aufdrängen kann, sondern seine akzeptieren muss. Und trotz dieser klaren Gedanken zerreißt es mich in tausend Stücke, wenn ich daran denke alles zu verlieren, was ich immer wollte.

Mir kam auch schon der Gedanke, dass es vielleicht auch noch eine Chance geben könnte, selbst wenn er sich jetzt trennt. Doch mein Mann sagte bereits einmal, dass er nach einer Trennung nicht zurück, sondern nach vorn blicken und einfach weitermachen würde. Auch nach der Trennung von seiner Ex gab es Zeiten, in denen er an seiner Entscheidung gezweifelt hat, aber er hat mit dem Gedanken weitergemacht, dass er sich aus gutem Grund getrennt hatte.

30.01.2018 15:17 • #70


T
Fee, eine Ehe zu beenden ist dann doch etwas anderes als eine Beziehung. Allein schon durch die ganzen Dinge, die geklärt werden, wird er immer wieder mit der Ehe konfrontiert, mit dir und er wird mehr nachdenken, seine Entscheidungen hinterfragen. Aber das ist noch weite Zukunftsmusik und leider hat niemand eine Glaskugel.
Jetzt konzentriere dich auf heute Abend.
Lass mich morgen wissen, wie es ausgegangen ist. Alles Liebe!

30.01.2018 15:27 • x 1 #71


R
Liebe Fee, ich drück dir auch die Daumen dass noch alles gut wird. Ich wünsch es dir so sehr.
Aber denk auch dran, dich nicht klein zu machen und nicht die ganze Schuld bei dir zu sehen. Versuch, egal was passiert, möglichst ruhig und beherrscht zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Denn das hat bei mir alles kaputt gemacht, was noch da war.
Es ist furchtbar schwierig, hier richtig zu reagieren. Und setzt ihn auch nicht unter Druck, dass du jetzt unbedingt reden willst und er sagen soll was los ist. Ich kann wirklich nur von mir sprechen, denn ich hab in diesen Situtionen immer alles falsch gemacht. Wobei... vielleicht gab es auch kein richtig mehr, weil es eh schon kaputt war. Ich weiß es nicht.
Lass mich wissen, wie es dir geht und was los ist.

30.01.2018 17:28 • x 1 #72


F
Ich kann es noch gar nicht wirklich fassen. Er hat gesagt, dass ich nicht mehr die Frau bin, mit der er sein Leben verbringen will, dass er schon lange nicht mehr glücklich ist und es ihm ohne mich viel besser geht. Ich bin nicht mehr die Frau, die er geheiratet hat und ich hätte so viele Chancen gehabt, die ich nicht genutzt habe. Nur er hat immer gekämpft und hatte nicht mehr das Gefühl mir wichtig zu sein, deshalb hat er nur noch funktioniert und jetzt will er endlich wieder sein Leben leben und zwar ohne mich.

Er war komplett emotionslos während des ganzen Gesprächs. Er sagte, dass er nicht glaubt, dass er die Entscheidung je bereuen werde, da er nun wieder glücklich werden kann ohne ständig unter Druck zu stehen alles richtig zu machen und ohne Rücksicht auf mich nehmen zu müssen. Er hätte sich kaputt gemacht und seine Spielsucht hat sich jetzt auch erledigt, da er keine Belastung mehr hat, die er damit kompensiert.

Nach dem Gespräch hat er sich umgedreht und eine Runde geschlafen. Als ich gesagt hab, dass ich so nicht länger mit ihm unter einem Dach leben und erst in zwei Wochen ausziehen kann, wenn meine Eltern wieder da sind, wurde er mürrisch und sagte er werde sehen, dass er ab morgen in der Kaserne schlafen kann.

30.01.2018 22:37 • #73


T
Oh je, liebe Fee. Fühle dich erst mal ganz doll gedrückt. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir jetzt geht. Vielleicht ist seine Idee, erst mal in der Kaserne zu schlafen nicht verkehrt. So kannst du ein wenig zur Ruhe kommen, ohne ihn ständig vor Augen zu haben.
Und bitte denke unbedingt an eines - du bist nicht alleine Schuld am scheitern. Er ist genauso verantwortlich. Er hat sich nie klar abgegrenzt, es war seine Entscheidung, darauf zu achten dass es dir gut geht, dass er ständig Rücksicht genommen hat und er hinten heruntergefallen ist.
Seine Gefühlskälte erkläre ich mir damit, dass er demonstrieren wollte, wie sehr er zu seiner Entscheidung steht.
So schwer es auch ist, aber mach dich mit dem Gedanken vertraut, dass er die Scheidung einreichen wird. Lass dich auffangen von Familie, Freunden. Die nächsten Wochen werden sehr sehr schwer für dich und es ist gut, Menschen an deiner Seite zu haben, die für dich da sind.

31.01.2018 07:41 • x 1 #74


F
Es ist so unfassbar hart, dass der Mensch, den man seit so vielen Jahren kennt, auf einmal nichts mehr für einen übrig hat. Alles ist ihm egal. Er hat abgeschlossen mit unserer Ehe-innerhalb von drei Wochen sind alle Gefühle für mich weg. Und wenn er es schon länger gemerkt hat konnte er es ziemlich gut verbergen. Er sieht nichts Gutes mehr in uns, nur noch dass es ein Fehler war. Anfang Dezember nach unserer ersten künstlichen Befruchtung hat er noch gesagt, dass dieser Moment sein Leben verändert hat, hat sich um mich gekümmert und war glücklich. Die ganzen schönen Momente bedeuten ihm nichts mehr. Er sieht nur, dass ich ihn kaputt gemacht hab. Sieht in dem, was wir zusammen durchgemacht haben, nur noch eine Belastung.
Ja, er hätte sich früher abgrenzen sollen, hätte den Mut haben sollen mir deutlich zu machen wie es für ihn um uns bestellt ist. Ich hätte nämlich nie damit gerechnet, dass es für ihn so aussichtslos ist. Und ich hätte nicht immer so ausrasten und ihm Vorwürfe machen dürfen. Aber das ist jetzt sowieso alles nicht mehr wichtig. Er will mich nicht mehr in seinem Leben. Will nicht die Chance, dass wir wieder zueinander finden.

Ich muss mich jetzt um einiges kümmern (eigenes Konto, Nachsendeantrag bei der Post, Aufstellung über den Wert unserer Möbel, er muss mir schließlich das Geld geben) und ich weiß nicht, woher ich die Kraft dafür nehmen soll. Dann muss ich noch in den nächsten zwei Wochen meinen Job hier kündigen. Und das schlimme ist, dass ich noch eineinhalb Wochen hier in der Wohnung fest sitze, wo mich wirklich alles an ihn erinnert. Erst dann sind meine Eltern wieder da und ich kann ausziehen.

Ich habe alles verloren und muss wieder bei Null anfangen. Wenn ich an das denke, was ich verloren habe spüre ich einen Schmerz, der schlimmer ist als alles, was ich bisher kannte. Ich versuche es einfach zu akzeptieren wie es ist und den Schmerz nicht zu sehr zuzulassen, da ich es eh nicht mehr ändern kann. Aber ich fühle mich gefangen und kraftlos.

Wir haben so viel durchgemacht und er wartet bis es keinen Ausweg mehr gibt und behauptet jetzt auch noch er hätte immer gekämpft. Für mich waren die Zeiten auch hart und schmerzvoll, aber nie so, dass ich aufgegeben hätte. Er kann jetzt einfach weitermachen und glücklich sein, weil er innerlich schon abgeschlossen hat und ich sitz hier und vermisse die gemeinsamen Momente, die mein Anker waren.

31.01.2018 08:40 • x 1 #75


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