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Er ist zur Ehefrau zurück - ich bin gebrochen

Funkenline
Zitat von Hypatia:
Es gibt halt verschiedene Wege um loszulassen. Das endet normalerweise in Gleichgültigkeit. Aber manchmal nicht. Manchmal bleibt Liebe. Und trotzdem ...

Da bin ich ganz bei dir. Insbesondere, wenn eine Liebe nicht ihr natürliches Ende findet. Beispielsweise aus Vernunftsgründen endete oder sogar nie gelebt wurde. Das ist dann so eine Art Cliffhanging.

Das gleiche gilt auch für den Tod. Wird jemand unerwartet, vorzeitig oder gar gewaltsam aus dem Leben gerissen, ist es häufig schwerer, damit abzuschließen als wenn jemand an Altersschwäche verstirbt.
Was ich damit sagen will? Alles im Leben hat einen gewissen Ablauf. Wird dieser unterbrochen, sorgt das für Störgefühle. Oder eben andauernde Liebesgefühle.

08.10.2024 08:25 • x 3 #616


MMHW71
Zitat von Trust_him:
Ich würde in einer solchen per se nicht monogamen Beziehung wahrscheinlich an Eifersucht sterben

Eine offene Beziehung ist wirklich für Menschen, die dafür geschaffen sind oder sie können daran arbeiten. Eine offene Beziehung für mich im Augenblick undenkbar.

08.10.2024 08:31 • x 1 #617


A


Er ist zur Ehefrau zurück - ich bin gebrochen

x 3


Heffalump
Zitat von alleswirdbesser:
Ist das 1. Ignorieren und 2. nicht mehr ignorieren?

ich dachte Punkt zwei - ist löschen?
Zitat von Femira:
Danke dafür. Ist in meinem Speicher gelandet

welches oder beide?

Die ollen Hasen im Forum haben ja auch ihre Geschichte, die sie herbrachte - und bestimmt einige haben das auch überwunden, Ihnen nun den schwarzen Peter des eigenen Schmerzes über zu bürden, sie zu diskeditieren, weil man gerade nur noch schwarz sieht - oder aber nicht aufnehmen will, was oft auch gefühlvoll vorgetragen wird - Mädel, ich kann nicht für, wenn du das noch nicht so annehmen kannst oder gar willst. Ich kann auch nicht für, das Jene die sich beteiligen, seine Geschichte als Maß der Dinge nimmt um zu den Themenersteller zu beeinflussen, was ja zum Glück, auch nicht alle tun.
Sonst wäre die Teer und Feder Ecke bestimmt im Forum extra ausgewiesen.
Auch mag ich keine Textwände mit Fett- und Großschrift, weil du, Stieletto, versuchst mit den Füßen den Boden zu stampfen. Beteilige dich hier, im Sinne von Kasy, es ist ihr Thema - in deinem läuft nimmer viel, du hast scheinbar ja alle weggebissen.

Also beschwer dich nicht. Bleib verbittert - bist ja schließlich 3 mal 6 Jahre alt.
Aber wenn es dir möglich ist, ich glaubs zwar weniger, sei fair. Mach dir ein neues Thema auf - wo du gegen das Forum und all seine bunten Mitglieder wetterst. Du wirst bestimmt Anhänger finden, Adepten gibt es überall.

08.10.2024 08:33 • #618


Heffalump
Zitat von Kasy1979:
dass der EP aus freien Stücken bleibt, weil er das so will. Nicht, weil ihn Druck oder Zwang dazu bewegt haben könnte.

ich glaube nicht, das Zwang ihn hält, außer sein eigener.
Das Einzige was derzeit feststeht - er ist nicht verfügbar - und wenn du den Kummer überwunden hast - ist es fraglich, ob du ihn ein zweites Mal auf dich nehmen würdest, wenn er sich doch in dein Richtung bewegen würde.

08.10.2024 09:59 • x 2 #619


alleswirdbesser
Zitat von Heffalump:
ich dachte Punkt zwei - ist löschen?

2. Chance hätte ich unter nicht mehr ignorieren verbucht.

08.10.2024 10:20 • #620


Heffalump
Zitat von alleswirdbesser:
mehr ignorieren

das musst du, wenn näher ausführen beleuchten, weil es gibt ja durchaus Menschen, die würden sich mit Option 2 wieder hin bewegen mit diesem Hoffnungsmuster, das gerade deswegen immer aus Verlust und Leid besteht

08.10.2024 10:23 • #621


alleswirdbesser
Zitat von Heffalump:
das musst du, wenn näher ausführen beleuchten, weil es gibt ja durchaus Menschen, die würden sich mit Option 2 wieder hin bewegen mit diesem ...

Ich meinte Sanktionen und 2. Chance im Forum Wie kann ein User einen anderen bitte sanktionieren? Oder ihm eine Chance geben? (Ich gendere einfachheitshalber nicht)

08.10.2024 10:29 • x 2 #622


K
#Ihr Lieben,
guten Morgen - tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf.. Ich versuche einmal, sie ein bißchen zu ordnen...


Zitat von Femira:
Wut in einem Trauer Prozess aka Ablösungsprozess zu fühlen, ist normal und hilfreich. Sie nicht zu fühlen, lässt vermuten, dass Wut als unterdrücktes Gefühl vorhanden ist.

Das finde ich ein solch wichtiges Thema. WUT. Nicht nur im Trauerprozess nach einer gescheiterten Beziehung, sondern insgesamt.

Ich habe gelernt - nicht erst durch meinen AM, aber bei ihm wurde es mir extrem bewusst - dass ich mich sehr schwer damit tue, Wut überhaupt zu empfinden oder gar zu zeigen. (Bei mir eine Frage der Erziehung: Mädchen sind nicht wütend, sie sind brav und lieb. Daher gefällt mir Pipi Langstrumpf ja jauch so - quasi als Gegenentwurf hierzu.) Immer besser nehme ich sie wahr, aber rauslassen? Das ist neu für mich. (Nicht an anderen Menschen ungefiltert und aggressiv herauszulassen, sondern sie zu spüren, zu artikulieren, zu akzeptieren und dann gehen zu lassen.)

Da lerne ich jeden Tag dazu. Mein Muster war: immer wenn die Wut kommt, reagiere ich mit enormem Verständnis. So auch bei meinem AM. Aber ich bin wütend. Darüber dass er sagt, mich zu lieben - und mich dann so behandelt zu haben (von seiner EF ganz zu schweigen). Wenn man jemanden liebt, dann erwächst hieraus Verantwortung. ManN hat Verantwortung für diesen Menschen. Verantwortung dahingehend, stets offen und respektvoll mit ihm umzugehen. Behutsam und einfühlsam. Nichts davon hat er während der Trennung von seiner Frau oder während und nach unserer Trennung getan.

Aber Wut ist ein solch wichtiges Gefühl. Denn sie weist uns auf andere Gefühle hin, quasi als starker großer Bruder derselben, sie tritt für andere Gefühle in uns ein, die darunter liegen: Verletzung, Ohnmacht, bisweilen Scham.

08.10.2024 10:33 • x 2 #623


Femira
Zitat von Kasy1979:
Aber Wut ist ein solch wichtiges Gefühl. Denn sie weist uns auf andere Gefühle hin,

Ich möchte hinzufügen, dass Wut auch sehr viel Energie bereit stellt. Wir sind wütend, wenn unsere Grenzen verletzt werden. Mit der Wut haben wir die Energie, unsere Grenzen zu verteidigen, bzw etwas zu ändern.

Ich hab dasselbe gelernt wie du. Wie schräg ist es, wenn die eigenen Grenzen verletzt werden, den anderen verstehen zu wollen und ihm damit die Berechtigung zu geben, eben unsere Grenzen verletzen zu dürfen?


Zitat von Kasy1979:
Wenn man jemanden liebt, dann erwächst hieraus Verantwortung. ManN hat Verantwortung für diesen Menschen. Verantwortung dahingehend, stets offen und respektvoll mit ihm umzugehen. Behutsam und einfühlsam

Das sehe ich anders. Mit der Bindung entsteht die Möglichkeit, dass man verletzt wird. Sicher. Aber der andere weiß nicht, womit er mich verletzt. Ich kann nicht garantieren, dass der andere die gleiche Perspektive auf Umgangsformen hat wie ich, nur weil wir eine Bindung haben.
Ich kann aber meine Grenzen kommunizieren und zur Kenntnis nehmen, wie dies aufgefasst wird. Versucht der andere, meine Grenzen zu verstehen, um mich nicht zu verletzen oder wehrt er es ab?
Und dann eben meine Konsequenzen ziehen.
Meine Aufgabe ist also meine Grenzen zu kennen, zu kommunizieren und Konsequenzen zu ziehen, wenn sie nicht eingehalten werden.
Ich habe Verantwortung für mich selbst. Da ist mehr Handlungsspielraum, als dem anderen die Verantwortung für meine seelische Unversehrtheit zu übergeben.

So mein ganz idealtypischer Blickwinkel. Ich sag dir, die eigenen Grenzen zu kennen und zu kommunizieren finde ich super schwer. Schließlich habe auch ich gelernt, dem anderen das Vorrecht für Handlungen zu geben und mich zurück zu nehmen.
Heute bin ich mit einer Freundin verabredet, die wiederholt meine kommunizieren Grenzen übertreten hat und ich werde ein gemeinsames Projekt deshalb aufgeben. Mir graut es vor dem Gespräch und es kommen Ängste hoch.
Schon interessant so Erziehungsfehl3r

08.10.2024 11:15 • x 6 #624


K
Zitat:
Kasy79: Dieses *ich habe mich so getäuscht in ihm* ist solch ein Hemmnis für mein Weiterkommen in meinem Leben.

Zitat von Femira
I feel you. Das hat mich auch sehr beschäftigt damals. Vielleicht tröstet es dich, dass ich dir sagen kann, dass dieses Gefühl weniger wird. Mir sind nach und nach Dinge aufgefallen, die ich durchaus gesehen habe, aber in der Verliebtheit ignoriert oder herunter gespielt habe. Das hat schon meine Perspektive auf ihn verändert, aber auch mich selbst.


Ich glaube, was mich daran so fertig - oder weshalb ICH mich nahezu täglich entscheide, mich mit bohrenden Fragen (über ihn) so fertig zu machen - ist, dass ich irgendwie das Gefühl habe, meiner Wahrnehmung nicht (mehr) trauen zu können.

Aber das stimmt nicht: Mein Bauchgefühl war IMMER gut, was ihn betrifft. Nicht nur während unserer Affäre, sondern vor allem in den fünf Jahren davor, in denen wir uns angefreundet haben. In denen es nicht um seine Ehe, nicht um eine mögliche Affäre ging, sondern schlicht nur darum, uns als Menschen kennen zu lernen. Ohne Hintergedanken - zumindest bei mir. Ich habe die Chemie zwischen uns wahrgenommen, diese magnetische Anziehung, aber wollte nichts damit anfangen.

Deshalb gilt es nun, nicht an seinen Gefühlen für mich zu zweifeln. Die waren da. Vielmehr glaube ich, dass es bei meinem inneren Zwiegespräch in Wahrheit darum geht, dass ich nicht verstehen kann, wie man einerseits jemanden liebt, andererseits diese Liebe mit Füßen tritt. Nicht durch die Trennung von mir mit Füßen tritt, sondern in seinem Verhalten mir gegenüber während und nach unserer Trennung...

Das war unterirdisch. Und da habe ich plötzlich einen Menschen kennengelernt, den ich so zuvor überhaupt nicht kannte. Vielleicht hat er mir etwas vorgespielt, sich von seiner besten Seite gezeigt. Dann ist es aber noch erschreckender, ein so guter Schauspieler zu sein - über Jahre hinweg.

Aber weg von ihm, von seinen etwaigen Motiven und Beweggründen, hin zu mir: Ich habe, das merke ich jetzt, viele Dinge nach seiner Trennung von seiner EF nicht ignoriert, so würde ich das nicht nennen, durchaus wahrgenommen, aber bin ihnen mit viel Verständnis begegnet. Habe ihm Zeit gegeben, vertraut.

Aber letztlich hat er nie losgelassen - ob nun die Familie oder die Ehe, unbenommen: Er hat sich nie vollends von ihr gelöst. Zeichen, die die dies andeuteten, die ich jedoch - von außen betrachtet - als normalen Abnabelungsprozess von einer 20jährigen Beziehung verstand. Er hingegen hat sich nie gelöst, nie 100prozentig. Seine Motive? Wahrlich irrelevant. Fakt ist, er hat sich nie gelöst, und mich damit zutiefst verletzt. Sich auf meine Kosten oder auf dem Rücken der Familie verhalten - ohne auch nur zu überlegen, in welch emotionale Krisen sein nicht konsequentes Verhalten mich, seine Frau oder seine Kinder stürzte.

Ob das sich jetzt darin zeigte, dass er

... erst fünf Wochen nach der Trennung von seiner EF auch räumlich ausgezogen war,

... auf ihr Drängen/Bitten hin nicht vorübergehend zu mir, sondern in eine Pension in der Nähe seiner Familie zog, bis er eine Woche später seine eigene Single-Wohnung beziehen konnte,

... dass er als sich der Einzug in seine Singe-Wohnung um einen Tag verzögerte, er aber aus der Pension raus musste, keine andere Übernachtungsmöglichkeit suchte oder eine Nacht zu mir kam, sondern die eine Nacht zuhause auf der Couch schlief,

... dass er nach deren Trennung immer weniger Initiative zeigte, mich zu sehen, um das Verhältnis zwischen ihm und seiner EF nicht noch weiter zu eskalieren, der Kinder willen,

... dass er Treffen und lange Pläne zwischen uns verschob oder absagte,

... dass er aus Bequemlichkeit oder sturem Egoismus nicht die Münzwaschmaschinen im Keller seiner Single-Wohnung in Anspruch nahm, sondern nach wie vor zuhause bei ihr seine Wäsche wusch, denn das habe er ja immer getan,

... dass er seine Kinder nicht in seiner Wohnung traf, sondern zuhause,

... dass er seinen dreiwöchigen Urlaub drei Monate nach Trennung von seiner EF für einen anderthalbwöchigen Tripp mit seinen Kindern nutzte (sehr schön), die anderen 1,5 Wochen aber das Haus renovieren und Dinge reparieren wollte und nicht mit einem Gedanken auf die Idee kam, ein paar Tage mit mir zu verbringen...

etc. etc.

Ich weiß, dass dieser innere Disput weniger werden wird. Denn er ist in Ordnung. Ich kann meinem Bauchgefühl trauen und zugleich das Ende akzeptieren. Irgendwann werde ich meinen Frieden damit machen. Nicht mit ihm, oder mit uns - sondern IN MIR. Eine versöhnliche Gewissheit, auf die ich mich freue, wenn ich irgendwann einmal morgens aufwache und merke, spüre, fühle: der Frieden in mir, er ist da.

08.10.2024 11:20 • x 6 #625


K
@Femira

Vorab: Ja, das Gespräch wird nicht einfach werden. Aber bleib bei dir, du schaffst das ! Daran glaube ich fest, und an dich.

Zitat von Femira:

Ich möchte hinzufügen, dass Wut auch sehr viel Energie bereit stellt. Wir sind wütend, wenn unsere Grenzen verletzt werden. Mit der Wut haben wir die Energie, unsere Grenzen zu verteidigen, bzw etwas zu ändern.

Ich hab dasselbe gelernt wie du. Wie schräg ist es, wenn die eigenen Grenzen verletzt werden, den anderen verstehen zu wollen und ihm damit die Berechtigung zu geben, eben unsere Grenzen verletzen zu dürfen?

So ist es, Wut setzt Energie frei. Zeigt auf, dass der andere unsere Grenzen verletzt und wir die Energie dafür haben, die Grenzverletzung anzusprechen und unseren eigenen Standpunkt klar zu machen. Das macht mich sehr stolz, ich habe dies gegenüber meinem AM sehr häufig und sehr vehement und klar getan. Seine Reaktion hierauf hat mir jedoch nicht immer zugesagt: da war seinerseits oftmals Unverständnis. Und eben diesem Unverständnis bin ich wiederum mit Verständnis für seine Position, sein Verhalten begegnet - anstatt auch weiterhin bei mir zu bleiben und für mich einzustehen. In gewisser Weise habe ich ihm erlaubt, ihn quasi für den weiteren Umgang mit mir dahingehend erzogen, nach etwas Gegenwehr von mir meine Grenzen auch weiterhin zu überschreiten... Lernfeld.

Zitat von Femira:
Das sehe ich anders. Mit der Bindung entsteht die Möglichkeit, dass man verletzt wird. Sicher. Aber der andere weiß nicht, womit er mich verletzt. Ich kann nicht garantieren, dass der andere die gleiche Perspektive auf Umgangsformen hat wie ich, nur weil wir eine Bindung haben.
Ich kann aber meine Grenzen kommunizieren und zur Kenntnis nehmen, wie dies aufgefasst wird. Versucht der andere, meine Grenzen zu verstehen, um mich nicht zu verletzen oder wehrt er es ab?
Und dann eben meine Konsequenzen ziehen.
Meine Aufgabe ist also meine Grenzen zu kennen, zu kommunizieren und Konsequenzen zu ziehen, wenn sie nicht eingehalten werden.
Ich habe Verantwortung für mich selbst. Da ist mehr Handlungsspielraum, als dem anderen die Verantwortung für meine seelische Unversehrtheit zu übergeben.

Da gebe ich dir recht und erweitere meinen geistigen Horizont, danke!

Ich darf und kann nicht erwarten, dass das Gegenüber die Welt so sieht wie ich, Menschen so behandelt, wie ich sie behandeln würde, nur weil wir eine Bindung haben.

08.10.2024 11:32 • x 1 #626


Hansl
Zitat von KuddeI7591:
Nochmal.... Stelle mal ein paar Dinge in den Raum, die DU für angebrachter hältst... die auch sofort greifbar/umsetzbar wären.

Ich komm jetzt ehrlich gar nicht ganz mit...
Hatte eigentlich noch keine Affäre in dem Sinn..
Beschreib dein Anliegen doch mal in einfachen Worten..

.

08.10.2024 11:51 • #627


K
Noch ein Nachtrag zu meiner Wahrnehmung nicht trauen können - auch unter dem Stichwort (seine) Projektion.

Als er sich Anfang Juli von mir trennte meinte er, es sei so tragisch, wir seien den ganzen weiten Weg einer Trennung von seiner EF zusammen gegangen und jetzt sehe er den letzten kleinen finalen Schritt nicht mehr. Denn ich käme nicht damit zurecht, dass er weiterhin Kontakt zu seinen Kinder habe. Deswegen sehe er nicht, wie das alles gehen solle und er den Kontakt zu seinen Kindern mit einer Beziehung zu mir in Einklang bringen könne.

Welch Hohn. Welch Ironie. Natürlich kam ich damit klar, dass er weiterhin seine Kinder sieht. Ich habe gespürt, gefühlt, gesehen, dass er sie braucht, sie um sich haben will und muss. Ich habe ihn immer als Vater gewollt, nicht nur als Mann.

Ich kam einzig und allein nicht mit dem Umstand klar, dass er seine Kinder - das hat auch die Trennungsberaterin kritisiert - in ihrem alten Haus traf und damit jedes Mal seiner EF die Chance bot, mich als Person fertig zu machen. Er wollte mir gegenüber ehrlich sein, was zuhause ablief, so dass er mir davon berichtete. Jedes Mal ein Schlag ins Kontor, ein vernichtender Schlag gegen mich als Mensch. Damit kam ich nicht zurecht. Das wollte ich nicht mehr - Stichwort: eigene Grenzen setzen, no more Drama in my life.

Ich habe mich ihm gegenüber in Rechtfertigungen verloren; habe versucht, den falschen Eindruck, den er diesbezüglich von mir hatte, richtig zu stellen. Heute weiß ich: Er wusste - unbewusst - dass nicht ich diejenige war, die damit nicht zurecht kam. Er kam damit nicht zurecht.

Er hat sich aus der Verantwortung gestohlen, mir die Schuld daran gegeben, den letzten Schritt nicht gehen zu können. Er hat sein Unvermögen auf mich projiziert. Welch Selbstbetrug. Indem er mir die Schuld dafür gab, musste er sich nicht mehr mit seiner eigenen Unzulänglichkeit auseinandersetzen. Er war es, der den finalen Schritt nicht gesehen hat, er ganz allein. Der ihn nicht gehen konnte und wollte. Er schrieb mir einst Ich täte ihm leid, ich sei der schönste Mensch, den es geben kann. Leider konnte er vieles nicht besser machen. HELL YES!



Und: Er hat mich nie losgelassen.

Hat sich alle Türen schön offen gehalten. Wollte mich um jeden Preis in seinem Leben wissen und halten - auch aus Angst davor, mich zu verlieren - aber hat dadurch zutiefst egoistisch gehandelt und mich nach unserer Trennung sehr verletzt. Hat mir bei jedem Treffen gesagt, ich sei die Frau, die er liebt. Meine Hoffnung geschürt, mich vor den Kopf gestoßen. Letztlich auch seine Frau erneut gedemütigt, mit der er doch einen Neustart versuchen will.

Ich bin froh, meinerseits den Kontaktabbruch eingeleitet zu haben. Denn ich lasse mich nicht weiter verletzen. Damit ist Schluss. Entweder oder. Neustart mit der EF oder Beziehung mit mir. Eine Freundschaft ist nach allem, was war, für mich nicht mehr machbar. Nicht wegen der Trennung als solche, sondern wegen des WIE er mich behandelt hat.

Und für alle Neu-Leserinnen und Leser: Eine Affäre? Da bin ich kuriert. NIE WIEDER - nicht mit ihm, nicht mit einem anderen Mann.

08.10.2024 12:05 • x 6 #628


Cagy
Hallo Kasy,
du schreibst : ..Deshalb gilt es nun, nicht an seinen Gefühlen für mich zu zweifeln. Die waren da.

Ja, waren sie. Aber nicht so ausgeprägt wie bei dir.
Man könnte es auch anders formulieren :
Für ihn hatte eure gemeinsame Zeit nicht die gleiche Tiefe und er hat ab einem bestimmten Punkt gemerkt, daß seine Absichten ( wenn auch anders dir bekundet) NICHT dahin gingen TATSÄCHLICH mit dir neu anzufangen.
Er hatte Gefühle...echte Gefühle...aber...am Punkt der tatsächlichen Entscheidung traf er sie gegen dich.
Du wirst damit irgendwann abschließen können und hoffentlich jemanden finden der dich wirklich so tief liebt wie du es von deinem AM gedacht hast.
Und du weisst jetzt ,daß man bei aller Verliebtheit die rosa Brille auch mal abnehmen muss.

So , wie du ihn kennengelernt hast..ein Mann der seine Frau betrügt..ist er.
Nicht so wie du ihn gerne gehabt hättest.

Alles Gute dir.

08.10.2024 12:09 • x 2 #629


K
@Kasy1979

ES täte ihm leid - nicht ich täte ihm leid.


„ES täte ihm leid, ich sei der schönste Mensch, den es geben kann. Leider konnte er vieles nicht besser machen.“

08.10.2024 12:32 • #630


A


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