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Er ist zur Ehefrau zurück - ich bin gebrochen

Sitamun
Zitat von WomenInLove:
im Endeffekt ist es einfach ganz Simpel,Männer gehen zurück zur Frau weil sie die Frau lieben,tiefer und Gefühlsvoller als eine Geliebte !

Ich weiß, dass du dir das so wünscht, aber du kannst doch so eine Allgemeinaussage gar nicht treffen. Jede Geschichte ist anders, jeder Menschen einzigartig.

Was sollen diese Blödsinnsschubladen?

Wäre genauso wenn ich sagen würde: Alle Frauen die solche Männer aushalten und zurücknehmen sind grundsätzliche dumme Muttchen. Gibts auch, ist aber nicht allgemeingültig.

05.10.2024 09:10 • x 1 #346


E-Claire
Zitat von Kasy1979:
Meist triefen eben die vermeintlich perfekten Fassaden nur so vor Scheinheiligkeit. Und sind in ihren menschlichen Abgründen erschreckender als so manche böse AF/AM...


Naja, es ist kein Wettbewerb und perfekte Fassaden sind selten.

Solche Affärenkonstellationen wie in Deinem Fall (ge-)brauchen auf die eine oder andere Art das Narrativ der großen Liebe, die alles rechtfertigt und hoffentlich über alles siegt.
Entscheidet sich der gebundene Teil dann doch für den Versuch eines Neuanfangs mit dem ursprünglichen Partner(in), dann fühlt es sich in einem ersten Moment auch besonders tragisch an.

Der Gedanke die eigene Liebe wäre reiner, selbstloser, ja irgendwie besser ist in dem ganzen System von vornherein angelegt.

Es dauert ein ganzes Zeitl, sich da aus dem Zauberwald zu lösen und wieder frohen aber realistischen Schrittes auf der gelben Backsteinstrasse des eigenen Lebens anzukommen.

Erst von dort wächst das Bewusstsein für die Verstrickungen, deren Teil man wurde, ohne es selbst wirklich zu wollen.
Wenn man sich mit offenen Beziehungen ein bisschen beschäftigt, dann kommt man schnell zum Problem der Vorherrschaft der Hauptbeziehung, denn diese trifft ja zunächst erst einmal auch die Entscheidung zur Öffnung. Diese ist es, die die Grenzen und Möglichkeiten festlegt, was geht und eben was nicht mehr geht. In Poly-Foren ist das ein viel besprochenes Thema. Bei Affären scheint es nur so, als wäre das anders. Denn die verdeckte neue Beziehung wird ja eben nicht mit dem Ehepartner besprochen, aber letztlich wirkt der gleiche Mechanismus.

Egal wie sehr einer von beiden davon überzeugt ist, die Ehe wäre hin, ob das tatsächlich der Fall ist, wissen im Moment der Aufdeckung (durch Geständnis oder Herausfinden) nicht mal unbedingt die beiden Ehepartner.

Sich selbst das eingestehen zu müssen, ist sehr, sehr schmerzhaft, dabei hilft es aber nicht, in die Entwertung zu gehen.

05.10.2024 09:10 • x 3 #347


A


Er ist zur Ehefrau zurück - ich bin gebrochen

x 3


Heffalump
Zitat von WomenInLove:
wenn er zurück geht dann kann die liebe nie groß gewesen sein zu der neuen Frau

zur alten auch nicht, sonst hätte er sich getrennt statt begattet

05.10.2024 09:24 • x 4 #348


Ema
Zitat von WomenInLove:
weil sie die Frau lieben,tiefer und Gefühlsvoller als eine Geliebte

Zitat von Heffalump:
Quak doch nicht rum
Nicht alle tun das.

Ach, lass sie. Das ist Wunschdenken. Das braucht sie offenbar aus irgendeinem Grund.

Zitat von E-Claire:
Entscheidet sich der gebundene Teil dann doch für den Versuch eines Neuanfangs mit dem ursprünglichen Partner(in), dann fühlt es sich in einem ersten Moment auch besonders tragisch an

Ich würde es nicht an der Tatsache, dass jemand zurückgeht festmachen, sondern mir anschauen, wie und unter welchen Umständen das jemand tut.
Wenn es so geschieht, wie in diesem Fall hier, nach massivem Terror und Erpressungsversuchen und Instrumentalisierung der Kinder, indem gedroht wird, den Umgang mit diesen so schwer wie möglich zu machen, dann würde ich die angebliche Entscheidung, einen Neuanfang zu versuchen, doch stark in Frage stellen.

Ich bleibe dabei: Das ist keine Entscheidung. Es geht vielmehr darum, dass da jemand den ausgeübten Druck nicht aushält.
Wobei das natürlich auch eine Menge über denjenigen aussagt.

05.10.2024 09:30 • x 4 #349


E-Claire
Zitat von Ema:
Wenn es so geschieht, wie in diesem Fall hier, nach massivem Terror und Erpressungsversuchen und Instrumentalisierung der Kinder, indem gedroht wird, den Umgang mit diesen so schwer wie möglich zu machen, dann würde ich die angebliche Entscheidung, einen Neuanfang zu versuchen, doch stark in Frage stellen.


Ich bin da grundsätzlich natürlich bei Dir, aber finde, daß das nicht das konkrete Alter der Kinder berücksichtigt. Wären die Kinder noch im Betreuungspflichtigen Alter könnte ich Deiner Aussage deutlich mehr Gewicht zumessen als so.

Meine Auffassung dazu hatte ich ja schon dargelegt, massiver Terror der Ehefrau müsste eigentlich hochgradig ungesunde Muster des Ehepaars heißen. Und wenn man es so formuliert, dann ist die Entscheidung zurückzugehen, einfache Konsequenz des selbst mit erschaffenen Systems.
Das allerdings weist der Geliebten eben nur Spielfigur-Dasein im Schachspiel des Ehepaars zu und das schmerzt ganz sicher.

05.10.2024 09:37 • x 4 #350


K
@MissLilly

Zitat von MissLilly:
Du sprichst viel davon wie wichtig auch dir die Kinder bzw. das Verhältnis zu ihrem Vater gewesen sind.
Ich möchte dich daher bitten dir mal folgendes Szenario vorzustellen und dich fragen wie DU und natürlich zum Wohle ALLER Beteiligen dann darauf reagiert hättest?
Stell dir vor das einer der beiden Kinder eines schönen Tages bei dir angerufen hätte um dich zu fragen, ob du die Geliebte ihres Vaters bist? Wie glaubst du hättest du dich verhalten? Was meinst du hättest du Ihnen wohl geantwortet?


Das ist natürlich alles rein hypothetisch, aber ich versuche einmal ein Gedankenspiel: Ich hätte sie ernst genommen, auf Augenhöhe ihre Fragen beantwortet. Wäre bei mir geblieben, hätte Spekulationen oder Interpretationen des Verhaltens, oder Gefühle ihres Vaters außen vor gelassen. Hätte ihren Schmerz anerkannt, ebenso wie den der EF.

Dass es mir nie leicht gefallen war, dass ich ihren Vater in seinen Aussagen ernst nahm, mit mir leben zu wollen. (Einen ernsthaften Anlauf mit Trennung und Auszug hatte er ja gewagt.) Dass ich mich lange Jahre gegen meine Gefühle gewehrt hatte, nicht nur aus Schutz um mein Herz, sondern auch aus Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern und Respekt vor einer (nicht nur ihrer ganz speziellen) bestehenden Familie. Natürlich wäre für sie im Ergebnis sicher auch das Gefühl entstanden, dass sie mir in gewisser Weise egal waren. Mein Verhalten (d.h. meine Entscheidung, die Affäre einzugehen) sprach die Sprache bedauerlicherweise leider auch - so war es gefühlt für mich aber nie. Das war mein innerer Kampf, meine innere Zerrissenheit, die niemand ausser mir und dem AM mitbekam. Dass es so aussah als ob, aber nie der Tatsache entsprach, die Kinder seien mir egal.

Ich hätte die Frage, ob ich die Affäre bin, direkt mit Ja beantwortet - hätte nichts abgestritten, weder meine Gefühle, noch meine Verantwortung - für ALLES. Wäre ihnen offen und ehrlich, aufrichtig und gefühlvoll begegnet. Wir hätten sicherlich, ich auf jeden Fall, viel geweint. Denn ich hätte - sofern sie das gewollt hätten - das Ganze bei einem Spaziergang beantwortet.

Die Aussage der großen, sie hätte sich schon gedacht, dass die Eltern sich trennen, gibt mir aber einen Hinweis darauf - nicht einmal, wie gut oder schlecht die Ehe war und ist - sondern darauf, dass die Kinder, oder eben die Große, Spannungen wahrgenommen und hierunter gelitten hat. Zumindest erwartet hat, dass das Verhalten von Vater und Mutter und deren Verhältnis zueinander in einer Trennung mündete.

Konkreter kann ich nicht werden, ich nehme mir nie ein Skript vor, sondern antworte auf Fragen ehrlich und aus tiefstem Herzen, damit bin ich immer gut gefahren. Bleibe in Gesprächen ganz bei mir. Kein Austeilen, Nachtreten, bei anderen sein - ganz bei mir.

05.10.2024 09:43 • x 5 #351


Ema
Zitat von E-Claire:
Wären die Kinder noch im Betreuungspflichtigen Alter könnte ich Deiner Aussage deutlich mehr Gewicht zumessen als so.

Das ist rational betrachtet sicher richtig. Allerdings geht es dabei sehr oft nicht um rationale Erwägungen, sondern um irrationale Ängste, die geschürt werden, und darum, dass der so Bedrohte selbst an die Bedrohung glaubt.

Zitat von E-Claire:
massiver Terror der Ehefrau müsste eigentlich hochgradig ungesunde Muster des Ehepaars heißen

Da bin ich total bei dir.
Zitat von E-Claire:
Und wenn man es so formuliert, dann ist die Entscheidung zurückzugehen, einfache Konsequenz des selbst mit erschaffenen Systems.

Und da auch.

Ich denke, das ist die Quintessenz der ganzen Affärentragik. Wenn man eine ungesunde Beziehung, in der man (wirklich oder angeblich) nicht mehr geliebt wird, wirklich verlassen will, dann muss man eben nicht nur den Ehepartner verlassen, sondern in allererster Linie die Entscheidung treffen, die eigenen ungesunden Muster zu verlassen.
Solange man das nicht wirklich will, hat man gute Chancen, in die bereits bestehende Dynamik weiterhin unauflöslich verstrickt zu bleiben.
Wobei ich vielen Leuten abkaufe, dass sie in dieser Dynamik tatsächlich nicht glücklich sind. Das ist ja nicht vorgeschoben.
Aber es braucht halt so einiges, die eigenen Muster zu ändern.

05.10.2024 09:44 • x 4 #352


K
@Ema

Vor allem Mut. Mut, auf eigene Dynamiken unverstellt schauen und diese positiv in sich ändern zu wollen. Das ist hart, aber für mich für ein in sich freies, authentisches Leben unumgänglich, sich auch mit Schattenseiten zu befassen, um diese aufzulösen und zu heilen.

Ich denke am Ende ging es bei meinem AM vor allem um (Verlust-)Ängste und Ängste, von seinem Umfeld verurteilt zu werden (wie andere ihn sehen ist ihm sehr wichtig). Scham-/Schuldgefühle, das volle Paket. Die er sich nicht angeschaut, nicht ergründet, erfühlt hat. Sondern sich davon in seinem Verhalten leiten ließ. Angst, seine Kinder zu verlieren und nicht mehr andauernd um sich zu haben; Angst, seine Frau und die menschliche Verbundenheit zu verlieren, Liebe zu ihr als Mensch/als Frau, die Sicherheit der Familie und Getragenheit des langjährigen soz. Umfeldes zu verlieren, Angst vor Veränderung, dem Ungewissen mit mir - Angst, am Ende mit nichts (getrennt von Familie und EF, Scheitern der Beziehung mit mir) dazustehen. Allein.

05.10.2024 09:50 • x 3 #353


Heffalump
Zitat von Kasy1979:
Zumindest erwartet hat, dass das Verhalten von Vater und Mutter und deren Verhältnis zueinander in einer Trennung mündete.

Weißt du, ich mag die Idee - das Kinder das sehen, obwohl sie auch involviert sind - irgendwie.
Aber, es kommt viel darauf an, wie die Kinder die Ehe wahrnehmen, die ihre Eltern führen.

Um es auf Seite 24 auf den kleinsten Nenner zu bringen, Er ging zurück. Ob er da jetzt wieder lebenslanges Freirecht hat, auf Eheglück, kannst du nicht wissen, auch nicht, ob sie nun leidet oder glücklich ist, oder schlimmer. Ob die Kinder reif genug dadurch wurden, sie in deren Ehe weniger oder mehr einzumischen.

Allerdings denke ich, das du als zweite Frau des Vater, mit Sicherheit einen Einfluss genommen hast - und es wird sich erst in ferner Zukunft zeigen, was dir gelang oder nicht - und mitbekommen, ob oder nicht - wirst du es vermutlich nie.

05.10.2024 09:53 • x 1 #354


K
@Heffalump

Nein es ist keine Idee. Kinder nehmen wahr, wie die Beziehung zwischen den Eltern ist - im guten wie im schlechten. Ich war selbst in dieser Situation und weiß das nur zu gut. Ich habe nur einen Satz gesagt über seine Große. Ich weiß viel mehr - sie haben die Stimmung zwischen den Eltern mitbekommen. Ungeschönt. Unmittelbar.

Zitat von Heffalump:
Ob die Kinder reif genug dadurch wurden, sie in deren Ehe weniger oder mehr einzumischen.

Und den Punkt finde ich schwierig: Kinder haben sich nicht in die Ehe der Eltern einzumischen. Sie mischen sich auch nicht ein. Sie leben mit den Auswirkungen der Ehe auf die Familie, mittendrin. Und erfahren diese Auswirkungen unmittelbar.

05.10.2024 09:55 • x 1 #355


Ema
Zitat von Kasy1979:
Vor allem Mut. Mut, auf eigene Dynamiken unverstellt schauen und diese positiv in sich ändern zu wollen.

Ja, man braucht Mut.
Es scheint leichter zu sein, in den eigenen Mustern festzuhängen, statt sie zu ändern. Machen viele so.
Statt zu erkennen, inwieweit man selbst beteiligt ist, liegt die Schuld ausschließlich bei den anderen.

Ich denke gerade an das wirklich erschreckende Beispiel der Userin, die dir gestern Abend hier geschrieben hat.
Da wird jemand jahrelang immer wieder betrogen, missachtet und respektlos behandelt und tut nichts weiter (nach eigener Aussage) außer weinen, betteln und flehen.
Am Ende wird man ganz abgesägt und versteht die Welt nicht mehr.
Diese Frau hat zweifellos ein richtiges A*rschloch zum Mann.
Aber wenn man das weiß, weil man es nicht einmal, sondern mehrfach erfahren hat und man lässt den Kerl immer so weiter machen, dann sollte man sich halt schon die Frage stellen, wieso man das jahrelang mitmacht und wieso man nicht handelt.
Aus der Verbitterung solcher Leute geht aber schon hervor, dass sie die Verantwortung ausschließlich bei den anderen sehen (dem Herzchen von Mann und seinen Affärenfrauen). Die haben das eigene Leben zerstört.
Man hat selbst angeblich nichts damit zu tun.

Tja.

05.10.2024 09:59 • x 2 #356


Heffalump
Zitat von Kasy1979:
es ist keine Idee

nicht?

Ich war auch Kind, sah wie meine Mutter litt unter dem eingebildeten Eindruck, ihr Mann ginge fremd. Wie sie uns, hauptsächlich mich, missbrauchte, den geliebten Vater hinterher zu schnüffeln. Ich war damals gewiss keine 12, sondern schon jenseits des 20zigsten Geb, aber ich sah die Ehe meiner Eltern nie gespannt, nie gestresst und auch nie absichtlich in einer Gefährdungssituation.

Und der Eindruck, den Kinder hinsichtlich auf die Ehe der Eltern ist / sei - du doch gar nicht wissen kannst

05.10.2024 10:01 • x 1 #357


S
Zitat von Kasy1979:
Beteiligten. Sie sabotierte unsere Treffen, instrumentalisierte die Kinder für Machtspielchen

Was heißt das denn eigentlich konkret?

Sorry, falls ich es überlesen habe, aber wie kann sie zB eure Treffen sabotieren?

05.10.2024 10:02 • x 2 #358


K
@Ema

Ich kann es verstehen, wie verlockend es ist, sich als Opfer zu sehen. Habe ich - in meinen 20ern - auch oft gemacht. Es dient, sich nicht mit eigenem Zutun, eigenem Verhalten, eigenen Denkmustern und Verhaltensmustern auseinander setzen zu müssen. Aber letztlich haben wir doch die Verantwortung für unser Leben... Ich kann leider nicht selbst entscheiden oder beeinflussen, wie andere Menschen mit mir umgehen. ABER: ich kann meine Grenzen aufzeigen, sie ziehen. Ich entscheide und kann entscheiden, wie ich auf das Verhalten anderer Menschen mir gegenüber reagiere, und was ich damit und daraus mache.

05.10.2024 10:04 • x 1 #359


Ema
Zitat von SchlittenEngel:
Sorry, falls ich es überlesen habe, aber wie kann sie zB eure Treffen sabotieren?

So:

Zitat von Kasy1979:
Sie sabotierte unsere Treffen oder Planungen für gemeinsame Wochenend-Trips mit Verweis auf vermeintliche Verpflichtungen, etwa Fahrdienste zu Aktivitäten der Kinder, die auch sie hätte übernehmen können. Wenn er bei mir war, kam der Telefonterror: über Stunden mehrfache Anrufversuche,

05.10.2024 10:05 • x 1 #360


A


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