Er ist wieder da Ich bin depressiv und habe verloren

Hallo zusammen.
Ich hatte bis vor einigen Wochen einen festen Freund. Der verlies mich von heute auf morgen und ging einfach zu seiner Ex zurück. Er ist dort sofort eingezogen. Hat einfach ab Tag 1 der Trennung mit ihr zusammen gelebt. Ich bin fast kaputt gegangen an diesem Schmerz. Hab mich hier lang gehangelt und viel Unterstützung bekommen. Ich dachte es ginge so richtig aufwärts.

Und auf einmal stand er wieder vor meiner Tür. Das ist 14 Tage her. Angeblich hat er sie verlassen und jetzt will er bei mir leben. Statt diese Kraft aufzubringen, habe ich es über mich ergehen lassen und hab gesagt er kann rein kommen und hab wie im Wahn, wie ein vollidiot, seine Wäsche gewaschen und ihm was gekocht. Nicht glücklich sondern wie aus Reflex.
Meist war er hier, nachts immer. Ich habe kein Glück mehr in mir, mein Lebensmut ist weg, ich bin unglücklich und empfinde nichts mehr. Keine Freude, keine Wut, nix. Ich weiß, dass ich verloren habe, mich selber verloren. Ich bin seit 14 Tagen in einem dunklen Loch aus Nichts. Ich spüre nichts mehr.
Ich wilö, dass er geht und ich kann es nicht aussprechen. Er betrügt mich sowieso weiter mit ihr. Aber statt ihn fort zu jagen, ertrage ich das. Ich glaube ich bin depressiv und kenne das nicht von mir. Bitte bitte helft mir.
Ich möchte vielleicht morgen früh zu einer art Notfallambulanz für psychische Erkrankungen gehen. Mir fehlt selbst die Kraft ihn fort zu schicken. Er hat sich einen Schlüssel für hier nach machen lassen ohne zu fragen. Ich hab nichts dazu sagen können, ich sage einfach nichts mehr, meist spreche ich nicht und zucke zusammen wenn er plötzlich in der Wohnung steht. Ich stehe völlig neben mir.

Wie kann man Dir denn gerade helfen? Was brauchst Du?
Schmeiß ihn raus. Sperr ihn aus.
Ist das nur Deine Wohnung?

Du musst unbedingt morgen in eine Notfallambulanz gehen. Schmeiß ihn dann raus. Ich bin eigentlich immer für zweite Chancen aber nicht, wenn du es garnicht willst und es nur erträgst.
Ich bin in einer ähnlichen Situation. Es furchtbar wenn man plötzlich allein ist.

Wenn es deine Wohnung ist, kannst du ihn verweisen lassen.
Notfalls auch von der Polizei.
Dann den Schlüssel aushändigen lassen und ihm nicht wieder die Tür öffnen.

Die psychiatrische Ambulanz ist sicher eine gute Idee.

Zitat von nudel:

Ich möchte vielleicht morgen früh zu einer art Notfallambulanz für psychische Erkrankungen gehen. Mir fehlt selbst die Kraft ihn fort zu schicken. Er hat sich einen Schlüssel für hier nach machen lassen ohne zu fragen. Ich hab nichts dazu sagen können, ich sage einfach nichts mehr, meist spreche ich nicht und zucke

Hallo Liebes, du solltest ganz dringend Hilfe suchen, eine gute Freundin, deine Eltern, Geschwister? Heute Abend noch? Kannst du irgendwo übernachten? Das er einen Schüssel hat geht gar nicht!
Merkt er gar nicht, wie schlecht es dir geht? Behandelt er dich gut?
Lass dich mal umarmen, alles wird gut!,

Zitat von nudel:

Ich möchte vielleicht morgen früh zu einer art Notfallambulanz für psychische Erkrankungen gehen.

Geeignete psychologische Hilfe zu bekommen, kann sich richtig lange hinziehen.

Mach das mit der Notfallambulanz, da kommt für Dich mindestens wegweisende zielführende Informationen raus.

Wenn Du Dich schon so schlecht fühlst, kannst Du mit der Suche gar nicht früh genug anfangen.

Ich spreche aus Erfahrung!

Er kam mit Kartons und Kisten und hat alles bei mir eingeräumt.
Ich habe das gesehen und wurde nicht gefragt, ich habe es einfach gesehen. Ich fühle mich seit 14 Tagen so als müsste ich mich gleich übergeben. Rund um die Uhr.
Ich weiß, dass er lügt und weiter macht, aber dagegen komme ich nicht an. Ich brauche fremde Hilfe.
Wenn ich ihn gefragt habe wie er sich das vorstellt, ob er Miete bezahlen will und so weiter, sagte er, dass er dazu gar nix sagen wird und dass ich miese Laune verbreite. Dann bin ich ins Bett. Das war das Einzige mal, dass ich mich getraut habe erwas anzusprechen was er mit einem Selbstverständnis tut. Seither nix. Ich kann nicht mehr sprechen und gehe morgens ins Büro und abends wieder heim.

Heute ist er den ersten Abend weg znd will auch nicht hier schlafen. Angeblich Hotel aber 200 % weiß ich dass er mich gerade jetzt betrügt. Statt aufzubäumen falle ich in mir zusammen.

Das klingt absolut furchtbar, bitte unternimm etwas! Heute noch. Hol dir Beistand, sprich mit einem lieben Menschen drüber, der heute für dich da sein kann. Nutze die Zeit, wo er nicht da ist.

Du stehst kurz vor einem Zusammenbruch, ist dir das klar? Die Ambulanz klingt erst einmal gut, gut, das du das für dich entscheiden kannst, so schwach bist du also gar nicht.

Bleib aber um Gottes Willen nicht länger allein damit. Du möchtest ihn nicht mehr in deinem Leben, das hat er zu akzeptieren. Und wenn du die Kraft persönlich nicht hast, dann schreib ihm einen Zettel, da steht drauf bis wann er das Haus zu verlassen hat und wohne kurze Zeit woanders. Aber steh das bitte nicht alleine durch, der macht dich kaputt, seelisch.

Hast du Familie in der Nähe? Dann hol die doch zur Hilfe! Oder Freunde?

Unglaublich. Wenigstens ist er heute Nacht nicht zuhause. Kannst du die Türe von innen verriegeln, so dass er nicht reinkommt? Er muss so schnell wie möglich raus aus deiner Wohnung. Hast du die Kraft, seine Sachen rauszustellen? Kannst du jemanden anrufen, der dir dabei hilft?

Zitat von Mienchen:

Das klingt absolut furchtbar, bitte unternimm etwas! Heute noch. Hol dir Beistand, sprich mit einem lieben Menschen drüber, der heute für dich da sein kann. Nutze die Zeit, wo er nicht da ist.

Du stehst kurz vor einem Zusammenbruch, ist dir das klar? Die Ambulanz klingt erst einmal gut, gut, das du das für dich entscheiden kannst, so schwach bist du also gar nicht.

Ja das ist mir klar. Ich komme mir vor als würde ich es über mich ergehen lassen weil mir alles egal geworden ist. Ich geh gleich morgen früh. Vielleicht packe ich heute auch seine Sachen zusammen. Danke dass du das schreibst, aber ich fühle mich schwach und machtlos.
Es ist meine Wohnung. Und wieso sage ich nicht, dass er gehen soll? Ich fürchte mich dann geht er einfach wieder zu ihr. Dabei tut er es sowieso, er lügt und betrügt mich sowieso. Ich muss ihn nicht beherbergen und kann dennoch nicht nein sagen. Wie kann ich nur so gleichgültig sein? Wieso spüre ich nichts mehr?

Zitat von OxfordGirl:

Unglaublich. Wenigstens ist er heute Nacht nicht zuhause. Kannst du die Türe von innen verriegeln, so dass er nicht reinkommt? Er muss so schnell wie möglich raus aus deiner Wohnung. Hast du die Kraft, seine Sachen rauszustellen? Kannst du jemanden anrufen, der dir dabei hilft?

Gute Idee, vielleicht hast du ja Freunde die ihn dann freundlich der Wohnung verweisen und ihm den Schlüssel abnehmen.
Du musst niemanden in deiner Wohnung dulden, den du da nicht haben willst.

Er benutzt dich doch nur, damit er irgendwo wohnen kann.
Wehr dich.
Du gehst sonst wirklich vor die Hunde

Ja, ich hab Freundinnen. Ich werde der einen jetzt schreiben ob sie kommen kann. Vielleicht hilft sie mir.

Jetzt da er weg ist hoffe ich dass es eine Freundin, noch besser Freund gibt, Familie die du genau jetzt bittest die nächsten Tage bei dir zu wohnen.
Dann bin ich mal gespannt was passiert, wenn du mit Unterstützung unter Androhung der Polizei den Schlüssel einforderst.
Der nächste Schritt ist das Schloss auszuwechseln.

Kennt sich hier jemand aus, ob der Schlüsseldienst in der Lage ist Schlösser/Zylinder ad hoc auszutauschen?

Zitat von nudel:

Ja, ich hab Freundinnen. Ich werde der einen jetzt schreiben ob sie kommen kann. Vielleicht hilft sie mir.

Aber du erkennst doch bereits, daß etwas schief läuft. Du hast die Kraft alleine nicht, das bedeutet allerdings nicht, daß du völlig schwach bist.
Die richtigen Schritte gehst du doch bereits, also mach dich nicht so klein, das bist du nämlich nicht. Also zumindest nicht erkennbar für mich.
Ich sehe hier eine starke Frau, die momentan vor einem seelischen Zusammenbruch steht. Aber das geht vorbei. Das macht dich für das, was noch kommt in der Zukunft um so vieles stärker. Glaub ein bisschen an dich, du hast die richtige Intuition und gehst gerade den richtigen Weg, auch wenn er schwer ist.
Wärst du schwach, würdest du alles erdulden und gar nicht nachdenken sondern den einfachen Weg gehen.