Er ist meine Sicherheit?

Ich denke es sollte "wir sind unsere Sicherheit" sein.
Er ist Deine, Du bist seine.

Jeder sollte auf eigenen Beinen stehen, sich selbst lieben, bei sich selbst sein.
Ich finde es da auch normal, und halte es nicht für geschlechtsspezifisch, dass man beim Partner Sicherheit sucht.
Jeder möchte doch auch mal den Kopf an eine Schulter lehnen und den anderen mal machen lassen, auch die Männer.

Immer Sicherheit geben zu müssen und keine zu bekommen ist sehr anstrengend und einseitig.

Also, ich interpretiere das so, dass Du im Grunde das Gefühl hast, nicht viel allein auf die Kette zu bekommen. Woher kommt das? Hast Du in letzter Zeit (früher warst Du da ja anders, sagst Du) zu viel Verantwortung abgegeben, den Anderen machen lassen, statt selbst Dinge zu regeln? Hattest Du Partner die dir das Gefühl gaben dass Du allein es eh nicht schaffst, bis du es selbst geglaubt hast?

Ich z.B. bin Typ Frau klein und zierlich, dazu noch blond, also optisch jemand, bei dem die Meisten auf den ersten Blick weder von Stärke noch von Grips ausgehen. Ich habe im Leben aber immer und auch schon früh meine Frau stehen müssen. Ich fühlte mich immer von Männern angezogen harte Schale, weicher Kern. Meine Partner waren immer um die 1,90 groß und kräftig/muskulös, weniger dass ich mir das bewusst als Beschützertyp ausgesucht hab als dass die mich ausgesucht haben, weil sie was zum Beschützen suchten. Tja, die Überraschung, dass ich nicht der Typ Frau bin, der sich gern beschützen lässt, ist dann immer erst mal groß. Ja, körperlich kann ich mich 3x hinter so einem Mann verstecken, aber mental und auch real war es dann meist andersherum. Und musste ich bisher auch mit Partner immer die Starke sein. Daher kommt dann natürlich auch ein Selbstbewusstsein und eine Selbständigkeit, die Dir scheinbar mangels solcher Erfahrungen fehlt. Dann musst Du eben bewusst solche Erfahrungen machen.

Statt eine Liste zu schreiben mit Dingen die du schon geschafft hast, rate ich dir, eine Liste zu schreiben mit Dingen, die dir Angst machen, von denen du das Gefühl hast, sie nicht zu schaffen obwohl du es solltest. Und dann geh konkret diese Punkte an, lies dir das nötige Wissen dazu an, finde Lösungen für diese Dinge, um es eben unabhängig vom Partner DOCH zu schaffen (auch wenn das schaffen bedeutet, dafür jemanden zu bezahlen, der es für dich erledigt, ich kann auch nicht alles selbst, aber ich kann z.B. einen Handwerker, Anwalt oder Steuerberater bezahlen, d.h. ein guter Job und eigene finanzielle Sicherheit machen den erfolgreichen Partner überflüssig). Im Übrigen will ich mich nie finanziell oder sonstwie von einem Partner abhängig machen, ein Mann muss nicht beruflich erfolgreich sein für mich, er sollte aber in der Lage sein, sein eigenes Leben auf die Kette zu kriegen und nicht von MIR abhängig sein (höchstens emotional darf er mir gern verfallen ).

Ich hatte mein Leben lang Panik, von anderen abhängig zu sein.

Was macht man, wenn man dann mal alleine dasteht?!
Panik ...

Zitat von DieFrau:

Vielen Dank euch allen für eure Ratschläge!


Genau das ist der Punkt. Es können aber nicht wollen. Ich habe das Gefühl, dass ich es alleine nicht KANN und aus dieser Unsicherheit heraus suche ich mir erfolgreiche Männer aus weil ich so das Gefühl der Sicherheit und Stabilität habe. Aus meiner Sicht völlig falsch, denn der Partner ist keine Sicherheit snd man muss für sich selbst sorgen können und dies wissen, was bei mir (noch) nicht der Fall ist.



Essenziell für die Beziehung. Davon möchte ich nicht verzichten. Ich möchte in jedem Moment wissen können dass ich mich auf ihn verlassen kann, dass er als Mann u Mensch für mich da ist. Doch Achtung! Nur dann wenn ich ihn brauche und brauchen sollte ich ihn nicht jeden Tag weil ich denke er sei mein Halt, meine Existenz sei von ihm abhängig, er sei meine Stärke etc. Und genau da liegt mein Problem, dies zu trennen. Nicht infantil in der Beziehung zu sein. Denn wie bereits geschrieben ist diese Abhängigkeit verpackt in das Gefühl der Sicherheit etwas was mich an die Kindheit erinnert. Mein Vater gab mir dieses Gefühl der Sicherheit immer und ich möchte es nicht auf den Partner übertragen. Ich weiss nicht ob man mich hier verstehen kann was ich genau versuche zu erklären?



Danke für die Erinnerung. Vor langer Zeit den Film gesehen. Eine Wiederholung wäre nicht schlecht

Verstehe ich alles wegen Sicherheit, erfolgreichen Mann suchen etc
Aber nichts desto trotz kann der übermorgen sterben? (Gott bewahre)

Es kann sich jederzeit und täglich alles ändern.
Das ist ja das Problem an dem "Plan"

Zumindest sehe ich das so (als Problem).

Zitat von Selina20:

Die powerfrau in dir ist noch da, aber im Moment ist die nicht gefragt.

Danke. Es leuchtet ein, ich kann sie wecken wenn ich es will. Das heisst raus aus meiner Komfortzone, durch Angst und viel Selbstüberwindung. Sie war da dieses WE kurz, habe mich online von Speaker motivieren lassen. Heute kam der Zweifel wieder. Aber es bedeutet mir gesehen zu haben dass sie da ist wenn ich dafür sorge. Jetzt brauche ich den Weg sie dauerhaft bei mir zu haben.

Zitat von Bumich:

Bereust du ihn? Kingt in meinen Ohren so als hättest du dich übernommen.

Nein. Der Cut war wichtig, ich habe vieles gesehen und gelernt was ohne Cut nicht möglich gewesen wäre.

Zitat von Bumich:

Die selbe Energie, die dich zur Powerfrau gemacht hat, macht dich auch zum Angsthasen.

Gut gesagt, das ist dieselbe Energie, man muss sie nur transformieren.

Zitat von Clara_:

Aber wenn die Chemie nicht stimmt, nützt absolut kein optisches Erscheinungsbild!

Das ist bei mir auch so. Chemie , Anziehung ist wichtig. Aber einer der erfolgreich ist und gut im Bett, ist nicht selten ein rücksichtloser Egoist, habe solche kennengelernt...

Zitat von Clara_:

Findest du sich selbst nur durchschnittlich, wirst du auch nur durchschnittliche Partner anziehen,

Danke. Das stimmt, und wenn ich voller Ängste bin, dann finde ich wahrscheinlich etwas unter meinem Wert, hauptsache die Angst ist weg.

Zitat von Unicorn68:

Jeder sollte auf eigenen Beinen stehen

Das ist der Punkt. Ich kann so viel Energie haben, Sachen erledigen, für andere die Lösungen finden, aber ich bin schlecht in Geld verdienen. Habe da eine Blockade.

Zitat von Unicorn68:

Immer Sicherheit geben zu müssen und keine zu bekommen ist sehr anstrengend und einseitig.

Das stimmt, selbst für den Mann. Auch wenn ich einen Ex hatte der erfolgreich war aber gegeben habe nur ich. Viel Aufmerksamkeit, Wünsche erfüllt, mich bemüht, aber ok, der war auch ein Narz.

Zitat von nimmermehr:

das Gefühl hast, nicht viel allein auf die Kette zu bekommen. Woher kommt das? Hast Du in letzter Zeit (früher warst Du da ja anders, sagst Du) zu viel Verantwortung abgegeben, den Anderen machen lassen, statt selbst Dinge zu regeln?

Habe bis vor kurzem die finanz.Unterstützung meiner Eltern bekommen. Ich schäme mich dafür. Mit 30 von den Eltern abhängig zu sein. Studium abgebrochen, angefangen etwas anderes zu arbeiten. Energie an unwichtiges verschwendet und nicht in mich selbst und meine Entwicklung investiert. Habe mich selbst nicht mehr erkannt.

Zitat von Reality:

Was macht man, wenn man dann mal alleine dasteht?!
Panik ...

Und die Sache ist, irgendwann muss man alleine dastehen. Also Panik früher oder später. Ich solls einfach hinter mir bringen.

Zitat von Reality:

Aber nichts desto trotz kann der übermorgen sterben? (Gott bewahre

Danke, das frage ich mich wenn ich in das alte Gedankenmuster falle

Zitat von Selina20:

Von den Männern, die ich mir in jungen Jahren ausgesucht habe...

Ohh bitte, aus solchen Geschichten kann man gut lernen, also wenn du es teilen möchtest... hier oder privat...

Kein Problem,
Da war auch ein kompletter Narz, jemand sehr viel älter als ich, und ein fremdgänger.
Kurz gesagt waren es Männer mit denen keine wirkliche Bindung möglich war.
So bin ich meiner Angst aus dem Weg gegangen.
Du versuchst deine Angst durch Bindung zu vermeiden.

Aber wer weiss. So abwegig finde ich deinen Wunsch nach einem Mann der seinen Laden im Griff, hat gar nicht.
Wenn du selbst stark bist suchst du jemanden auf Augenhöhe.

Zweifel und Ängste im und vor dem Leben sind jetzt auch nicht unnormal.
Nur wenn man das an andere delegieren will ist es bedenklich.
Dann hat man nicht nur einen Verantwortlichen sondern auch noch einen Schuldigen. Mag ganz bequem sein, allerdings muss man auch tun was der Ernährer sagt.

Einen Bekannte ist nach 20 Jahren von ihren beschützer/Ernährer /Kümmerer verlassen worden. Mit genug monitärer Versorgung, mit der sie nur einen kleinen Job annehmen muss
Wird aber nichts, jetzt ist sie Alk..
Sie hat immer gesagt sie könne nicht in ihren Beruf (hat ein Studium) arbeiten.
Sie hatte Angst. Der Mann hat immer alles geregelt.

Aber was bleibt von Frau übrig nach so einer Ehe. Ich fürchte, wenn sie in sich hineinhört kommt da keine Antwort.
Da ist kein Ich mehr.

Ein paar kann sich doch ohne Probleme ergänzen ohne die Eigenständigkeit zu verlieren. Das ist doch kein Muss.
Beschützen wenn bedarf da ist , damit der stärke den Schwächeren ergänzt.

Zitat von Selina20:

Da war auch ein kompletter Narz, jemand sehr viel älter als ich, und ein fremdgänger.
Kurz gesagt waren es Männer mit denen keine wirkliche Bindung möglich war.
So bin ich meiner Angst aus dem Weg gegangen.
Du versuchst deine Angst durch Bindung zu vermeiden.

Omg Selina, ich habe das Gefühl ich lese meine Story. Kein Wunder, dass du mein Problem sofort erkannt hast. Auch bei mir war er ein deutlich älterer Narz. Eine Bindung war nicht möglich und ich habe sie gejagt. Ich selbst mit emot.Abhängigkeit einerseits und Bindungsangst andererseits. Die schwache Frau in mir wollte Sicherheit, die starke hatte Angst sich selbst zu verlieren.

Zitat von Selina20:

So abwegig finde ich deinen Wunsch nach einem Mann der seinen Laden im Griff, hat gar nicht.
Wenn du selbst stark bist suchst du jemanden auf Augenhöhe.

Der Wunsch wäre ganz ok wenn ich ihn für seine Ambition bewundern wurde, anstatt in ihm meine eigene Rettung zu sehen.

Zitat von Scheol:

ohne die Eigenständigkeit zu verlieren.

Definitiv. Diese muss aber vorerst existieren. Verlässlichkeit ist schön und wichtig. In meinem Fall wäre es Abhängigkeit. Ungesund für mich, anstrengend für den Mann.

Wenn ich jetzt, fast 30 Jahre später, an diesen Mann denke,.. Meine Güte.
Klar war das eine komplett neurotische Wahl.
Andererseits habe ich Männer, die gut für mich gewesen wären abgewiesen oder habe ihnen weh getan (arme kerle, war für sie aber besser so)
Die Lösungen die man wählt, um die eigenen Ängste nicht spüren zu müssen
haben immer einen Preis und dieser wird auch immer gezahlt. Da kommt man nicht drumherum.

Wenn du meinst, dass du das Gefühl hast, nicht selbst für dich sorgen zu können ist das natürlich nicht wahr.

Vielleicht schützt du damit nicht dich, sondern den ersten Mann in deinem Leben. Oder deine Vorstellung von ihn.

Mein Vater war das Gegenteil von deinem. Deshalb überdecke ich meine Ängste mit der optimalen Unabhängigkeit. Und bin letztlich so geworden wie er mich haben wollte.
Weit weg und keine Kosten verursachend