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Er ist ein Lügner, was nun?

N
Zitat von Angi2:
Mir geht es Ähnlich, ich glaube nicht, dass ich mich gegen ihn entschieden hätte, wenn er von Anfang an offen und ehrlich gewesen wäre. Ich hätte gesehen, dass er mir vertraut...vor allem hätte ich gesehen, dass er mich respektiert und achtet und mir die Entscheidung für mein weiteres Leben überlässt.


So ist es. Ich hätte es selbst entscheiden dürfen. Ich hätte entscheiden dürfen, ob er meinen Anforderungen vom Partner entspricht. Er hat jedoch gewartet, bis er mich in der Hand hatte. Gefühlsmäßig abhängig gemacht. Das macht mich wütend.

Anfangs weinte er zwischendurch als Themen/Lügen angesprochen wurden oder rauskamen. Warum er geweint hat? Keine Ahnung. Er meinte er wolle nicht, dass ich schlecht von ihm denke und es kommt immer und immer mehr raus. Habe ihm oft gesagt, er braucht doch keine Angst haben. Ich habe nicht vor ihn zu verlassen oder ihn schlecht zu machen/ schlecht von ihm zu denken und das Ehrlichkeit aber eine wichtige Grundlage ist.
Naja bewirkt hat es nichts. Er ist trotzdem ein Geheimnis geblieben. Diese schwachen Momente von ihm, haben mir zu denken gegeben. Dachte ich sei schuld, dass er Schwierigkeiten hat über einiges zu sprechen.

Zu Beginn sagte er auch, dass er bei mir direkt das Gefühl hatte, nicht offen sein zu können, da ich ja ein so astreines Profil mitbringe und er nicht. Für mich jedoch trotzdem kein Grund zu lügen. Man ist wer man ist. Und auf Grundlage von Lügen kann man keinen Menschen an sich binden.

27.03.2020 11:15 • x 1 #61


F
Nina, darf ich dich mal frage, warum du in auserwählt hast?

Stimmte in deinen Augen mit den Männern davor was nicht oder fühltest du dich mittlerweile unter Druck gesetzt?

Dass er 12 Jahre mehr auf dem Buckel hat und dadurch natürlich mehr an Lebenserfahrung hat steht ja außer Frage.

Ich an seiner Stelle hätte dich erst mal auch angelogen, damit du dich nicht klein fühlst. Wäre das Spiel weiter gegangen, hätte ich ebenfalls den Respekt vor dir verloren, das liegt aber daran, dass ich für eine harmonische Beziehung einen starken Partner benötige und keinen der seine eigene Unsicherheit mit mir ausleben will. Frauen sind da zum Glück mehr geschützt, aber auch im realen Leben kommen selbstbewusste, starke Frauen eher an ihr Ziel!

Lügen hin oder her, wir reden nicht von Betrug und du kannst von Niemanden fordern, dir die absolute Wahrheit von seinem gesamten Leben zu präsentieren. Auch wenn er sie von dir gefordert hättest du immer noch die Möglichkeit gehabt, ebenfalls zu schweigen. (Nochmal: Solche Themen haben in einer Beziehung grundsätzlich nichts verloren.)

Mach dich mal schlau wie oft der Mensch am Tag und im Alltag flunkelt. Wäre jeder Mensch immer offen und ehrlich, hätte sich der Mensch sich schon lange selbst ausgerottet!

27.03.2020 11:16 • #62


A


Er ist ein Lügner, was nun?

x 3


N
Zitat von Angi2:
Mir war auch bewusst, dass er kein Kind von Traurigkeit war...gerade deswegen habe ich Ehrlichkeit erwartet.....


So geht es mir auch. Vielleicht noch verständlicher, wenn man als Jungfrau in die Beziehung eingeht...

27.03.2020 11:17 • x 1 #63


D
Es ist NICHTS anderes, weil er ein Mann ist.
Eine völlig haltlose Behauptung, die ihm einfach gut in den Kram passt.
Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern was die sechsuelle Freiheit betrifft.
Warum auch? Ergibt doch keinerlei Sinn.

Mädchen, Du hast selbst gesagt, hättest DU 20-70 Männer gehabt, hätte er nie eine Beziehung mit Dir begonnen!
Du duldet also, dass er mit zweierlei Maß misst, das ist der Schlüssel zum Unglücklichsein, das darf ein Mensch niemals zulassen.
Du tust das aber, deshalb wirst Du nicht glücklich.

Wenn ich Sätze höre wie Das duldet er nicht, ja was passiert denn andernfalls?
Schläge? Schimpfen? Auszug?
Er ist gar nicht in der Position, etwas nicht zu dulden, Du und Deine Anwesenheit alleine machen das erst möglich.
Wenn Du weg bist, kann er dulden und nicht dulden, was er will, es braucht schon einen unterwürfigen Gegenüber, um Macht auszuüben.
Ganz alleine stößt man mit diesem Dominanzwunsch leider, leider auf naturgegeben Schwierigkeiten: wen zum Kuckuck kann ich fertig machen, wenn einfach keiner da ist?

Lass ihn los.
Es wird kein Wunder geschehen, er ist, wie er ist, und Deine Verletzungen und Dein Misstrauen können in seiner Anwesenheit nicht heilen.

27.03.2020 11:20 • x 2 #64


Acht
Zitat von Flocke_:
Ich an seiner Stelle hätte dich erst mal auch angelogen, damit du dich nicht klein fühlst. Wäre das Spiel weiter gegangen, hätte ich ebenfalls den Respekt vor dir verloren, das liegt aber daran, dass ich für eine harmonische Beziehung einen starken Partner benötige und keinen der seine eigene Unsicherheit mit mir ausleben will.


Das bringt mich echt zum Lachen. Ein ganz großzügiger und persönlichkeitsstarker Mann ist er also?

Zitat von Flocke_:
Lügen hin oder her, wir reden nicht von Betrug und du kannst von Niemanden fordern, dir die absolute Wahrheit von seinem gesamten Leben zu präsentieren.


Ist demnach unerheblich jemanden zu erzählen man sei verheiratet gewesen und ist es dann gar nicht? Du bist wirklich witzig.

27.03.2020 11:21 • x 4 #65


N
Zitat von Flocke_:
Nina, darf ich dich mal frage, warum du in auserwählt hast?

Stimmte in deinen Augen mit den Männern davor was nicht oder fühltest du dich mittlerweile unter Druck gesetzt?


Hallo Flocke, ja klar darfst du.

Ich habe ihn auserwählt, weil wir uns zu Beginn total super verstanden haben. Wir sind uns in vielen Dingen sehr sehr ähnlich. Sind beide sehr emotional, nachdenklich und lachen sehr viel miteinander. In anderen Lebenssituationen hört er mir zu und ist auch für mich da. (Nur nicht wenn es um unsere Beziehung geht).
Es kommt rüber, als ob ich 24/7 nur über das ein und selbe Thema mit ihm sprechen möchte. Das ist aber gewiss nicht so. Ich mache vieles mit mir selber aus und lasse ihn in Ruhe. Möchte keinen Streit. Nerve ihn auch nicht.

Ich hatte vor ihm zwar Kennlernphasen, aber mehr wollte ich dann nicht. Es passte nicht. Ich beendete es. Höflich und respektvoll.


Zitat von Flocke_:
Ich an seiner Stelle hätte dich erst mal auch angelogen, damit du dich nicht klein fühlst. Wäre das Spiel weiter gegangen, hätte ich ebenfalls den Respekt vor dir verloren, das liegt aber daran, dass ich für eine harmonische Beziehung einen starken Partner benötige und keinen der seine eigene Unsicherheit mit mir ausleben will. Frauen sind da zum Glück mehr geschützt, aber auch im realen Leben kommen selbstbewusste, starke Frauen eher an ihr Ziel!


Ich verstehe worauf du hinaus willst. Muss aber dazu sagen, dass ich mich nicht klein gefühlt habe und es auch nicht tue. Ich bringe keine Erfahrung mit, aber habe auch keinen Grund mich klein zu fühlen. Im Gegenteil, ich finde es besonders, wenn man auf den - Oder die richtige wartet. Er hatte keinen Mut ehrlich zu sein. Das liegt an ihm selbst. Vielleicht ist er selber nicht zufrieden mit einigen Dinge, die in seinem Leben passiert sind..
Ich wollte keine Unsicherheit mit ihm ausleben. Ich wollte eine ehrliche Grundlage. Unsicherheit verspürte ich nicht. Diese verspürte ich nach all seinen Lügen.


Zitat von Flocke_:
Lügen hin oder her, wir reden nicht von Betrug und du kannst von Niemanden fordern, dir die absolute Wahrheit von seinem gesamten Leben zu präsentieren. Auch wenn er sie von dir gefordert hättest du immer noch die Möglichkeit gehabt, ebenfalls zu schweigen. (Nochmal: Solche Themen haben in einer Beziehung grundsätzlich nichts verloren.)


Zwischen schweigen und lügen liegen Welten. Zumindest für mich. Hätte er gesagt er möchte nicht darüber reden, dann wäre es so gewesen. Mit dem unterschied, es wäre achtungsvoll und ehrlich. Und nicht so wie er es getan hat. Sich als jemand anderes darzustellen und mir sonst was zu erzählen. Ich habe nie verlangt sein ganzes vergangenes Leben umzukrempeln und zu erfahren. Es gibt aber Dinge (für jeden Menschen) die einem wichtig sind und die würde ich auch gerne von meinem Partner erfahren. Genauso habe ich Verständnis für meinen Partner und bin für ihn da, wenn ihm etwas wichtig ist und er darüber reden möchte.
In einer gesunden Beziehung tastet man sich ran an den ggü. und arbeitet gemeinsam daran.

Zitat von Flocke_:
Mach dich mal schlau wie oft der Mensch am Tag und im Alltag flunkelt. Wäre jeder Mensch immer offen und ehrlich, hätte sich der Mensch sich schon lange selbst ausgerottet!


Das ist nicht meine Einstellung. Ich liebe die Ehrlichkeit und Offenheit. Egal mit was für Konsequenzen.

27.03.2020 11:34 • x 1 #66


N
Zitat von Dracarys:
Es ist NICHTS anderes, weil er ein Mann ist.
Eine völlig haltlose Behauptung, die ihm einfach gut in den Kram passt.
Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern was die sechsuelle Freiheit betrifft.
Warum auch? Ergibt doch keinerlei Sinn.


So sehe ich das auch. Da bin ich mit dir!

Zitat von Dracarys:
Mädchen, Du hast selbst gesagt, hättest DU 20-70 Männer gehabt, hätte er nie eine Beziehung mit Dir begonnen!
Du duldet also, dass er mit zweierlei Maß misst, das ist der Schlüssel zum Unglücklichsein, das darf ein Mensch niemals zulassen.
Du tust das aber, deshalb wirst Du nicht glücklich.


Ja er misst mit zweierlei Maß. Und ich habe es unbewusst oder auch bewusst zugelassen. Falsch ich weiß. Mir fällt grad ein, dass er in Wut auch sagte, dass ich froh sein kann ihn überhaupt haben zu dürfen. Und es gibt zig andere Frauen, die genauso sind wie ich was meine Vergangenheit anbetrifft. Da wird es nicht schwer sein mich zu ersetzen.
Ohman ich weiß auch nicht, wieso ich das geduldet habe. Wut hin oder her. Es muss ja irgendwo was wahres dahinter stecken. Und auch wenn nicht. Er respektiert mich nicht. Kein Stück.

Zitat von Dracarys:
Lass ihn los.
Es wird kein Wunder geschehen, er ist, wie er ist, und Deine Verletzungen und Dein Misstrauen können in seiner Anwesenheit nicht heilen.


Danke für diese wahren Worte. Wie konnte ich glauben, dass derjenige der mir Schmerz zufügt, auch der sein wird, der ihn wieder gut macht

27.03.2020 11:50 • #67


FloraVita
Zitat von Flocke_:
Mach dich mal schlau wie oft der Mensch am Tag und im Alltag flunkelt. Wäre jeder Mensch immer offen und ehrlich, hätte sich der Mensch sich schon lange selbst ausgerottet!
..



Oh nein..das sind ja ganz furchtbare Aussichten für mich

27.03.2020 11:56 • #68


Nachtlicht
Zitat von Nina2020:
Ich liebe die Ehrlichkeit und Offenheit. Egal mit was für Konsequenzen.


Hallo Nina2020, ich sag mal ganz provokant: das tust du nicht.

Denn wenn das so wäre, hättest du diesen Mann schon lange als das, was er ist - ein untauglicher Partner - aussortiert.

Du hast ihn aber nicht aussortiert, sondern zwei Jahre daran gearbeitet, dass das Gefälle zwischen euch immer mehr in Schieflage gerät. Indem du dir seine Respektlosigkeiten hast gefallen lassen, auf Besserung gehofft und deine eigenen Ansprüche immer weiter heruntergeschraubt hast und deine Gefühle für ihn durch diese ungünstige Dynamik befeuert wurden - ganz typisch leider für die Unterlegenen in solchen Bindungen - während andererseits bei ihm jedesmal der Respekt vor dir sank und damit auch seine Gefühle für dich immer weniger wurden.

Du liebst nicht die Ehrlichkeit und Offenheit mit egal was für Konsequenzen, sondern deine Vorstellung davon, wie es mit ihm hätte sein können... wenn er halt ehrlich und offen und keine Konsequenzen nötig gewesen wären.

Zu deinem Partner wurde hier schon einiges geschrieben, vieles sehe ich ähnlich problematisch bei ihm wie die meisten Vorschreiberinnen.

Ich sehe hier zwei Baustellen, die eine ist halt dein Ex und die andere bist aber auch du selbst.

Da du deinen Partner nicht ändern kannst, noch weniger deinen Expartner, finde ich es sinnvoll in solchen Trennungs- oder Krisensituationen den Blick auf sich selbst zu richten.

Du könntest dich fragen, wie es dazu kam, dass du dein oberstes Prinzip (Wahrheit) über einen so langen Zeitraum in die Tonne getreten hast.

Mir ist beispielsweise beim Lesen deines Threads mehrmals aufgefallen, wie sehr du betonst dass du unerfahren warst und wie sehr dich das Thema der Erfahrenheit anderer (deines Ex z. B.) beschäftigt. Es macht auf mich den Eindruck, als seist du doch im Inneren sehr verunsichert und würdest versuchen über die Einschätzung des Ausmaßes Sicherheit zu erlangen. Dabei ist das im Grunde doch weitgehend egal - entscheidend ist ja, wie dein Partner mit dir umgeht und wie gut ihr harmoniert. Dass das nicht funktioniert hat, lag aber an seinen Charaktereigenschaften und nicht daran, dass er vorher mit x Frauen Erfahrungen gesammelt hat und es wäre auch nicht besser gewesen wenn es statt x Frauen y Frauen gewesen wären.

Ich denke, euer größtes Problem war dass zwei stark selbstunsichere Personen zusammentrafen. Dein Ex, der seine Selbstunsicherheit hinter Frauengeschichten, Lügengeschichten und der Abwertung anderer verbirgt, und du, die ihre Selbstunsicherheit hinter einer indirekten Selbstüberhöhung (du machst aus der Not, unerfahren zu sein sowie aus der fehlenden Fähigkeit, klare Selbstschutz-Grenzen zu ziehen, eine Tugend) verbirgt.

Mein Rat wäre, deine Rolle in diesem toxischen Geschehen gründlich zu hinterfragen und daraus wertvolle Lektionen für dich zu ziehen. Du wirst erleben, dass mit dieser Reflektion einhergeht, deine eigenen Ansprüche und Grenzen in Zukunft besser vertreten zu können. Solch eine erlebte Selbstwirksamkeit wiederum wird dein Selbstwertgefühl stärken - ein Kreislauf kommt in Gang der dir ermöglicht, in Zukunft schönere, erfülltere Beziehungen mit geeigneten Partnern auf Augenhöhe zu führen.

27.03.2020 12:26 • x 4 #69


E
Zitat von Nina2020:
Da wird es nicht schwer sein mich zu ersetzen.

Und sojemand, meinst du, empfindet im tieferen Sinne iwas für dich?
Das wäre DER Moment gewesen, wo du dich hättest ersetzen lassen sollen! Was für ein dummes kleines A.loch! So einen solltest du nicht mit der Kneifzange anlangen wollen. Pfui Teufel!

27.03.2020 12:38 • x 3 #70


A
Zitat von Dracarys:
Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern was die sechsuelle Freiheit betrifft.

Du meinst in Deutschland..!

27.03.2020 14:07 • x 2 #71


N
Zitat von Nachtlicht:

Hallo Nina2020, ich sag mal ganz provokant: das tust du nicht.

Denn wenn das so wäre, hättest du diesen Mann schon lange als das, was er ist - ein untauglicher Partner - aussortiert.

Du hast ihn aber nicht aussortiert, sondern zwei Jahre daran gearbeitet, dass das Gefälle zwischen euch immer mehr in Schieflage gerät. Indem du dir seine Respektlosigkeiten hast gefallen lassen, auf Besserung gehofft und deine eigenen Ansprüche immer weiter heruntergeschraubt hast und deine Gefühle für ihn durch diese ungünstige Dynamik befeuert wurden - ganz typisch leider für die Unterlegenen in solchen Bindungen - während andererseits bei ihm jedesmal der Respekt vor dir sank und damit auch seine Gefühle für dich immer weniger wurden.

Du liebst nicht die Ehrlichkeit und Offenheit mit egal was für Konsequenzen, sondern deine Vorstellung davon, wie es mit ihm hätte sein können... wenn er halt ehrlich und offen und keine Konsequenzen nötig gewesen wären.

Zu deinem Partner wurde hier schon einiges geschrieben, vieles sehe ich ähnlich problematisch bei ihm wie die meisten Vorschreiberinnen.

Ich sehe hier zwei Baustellen, die eine ist halt dein Ex und die andere bist aber auch du selbst.

Da du deinen Partner nicht ändern kannst, noch weniger deinen Expartner, finde ich es sinnvoll in solchen Trennungs- oder Krisensituationen den Blick auf sich selbst zu richten.

Du könntest dich fragen, wie es dazu kam, dass du dein oberstes Prinzip (Wahrheit) über einen so langen Zeitraum in die Tonne getreten hast.

Mir ist beispielsweise beim Lesen deines Threads mehrmals aufgefallen, wie sehr du betonst dass du unerfahren warst und wie sehr dich das Thema der Erfahrenheit anderer (deines Ex z. B.) beschäftigt. Es macht auf mich den Eindruck, als seist du doch im Inneren sehr verunsichert und würdest versuchen über die Einschätzung des Ausmaßes Sicherheit zu erlangen. Dabei ist das im Grunde doch weitgehend egal - entscheidend ist ja, wie dein Partner mit dir umgeht und wie gut ihr harmoniert. Dass das nicht funktioniert hat, lag aber an seinen Charaktereigenschaften und nicht daran, dass er vorher mit x Frauen Erfahrungen gesammelt hat und es wäre auch nicht besser gewesen wenn es statt x Frauen y Frauen gewesen wären.

Ich denke, euer größtes Problem war dass zwei stark selbstunsichere Personen zusammentrafen. Dein Ex, der seine Selbstunsicherheit hinter Frauengeschichten, Lügengeschichten und der Abwertung anderer verbirgt, und du, die ihre Selbstunsicherheit hinter einer indirekten Selbstüberhöhung (du machst aus der Not, unerfahren zu sein sowie aus der fehlenden Fähigkeit, klare Selbstschutz-Grenzen zu ziehen, eine Tugend) verbirgt.

Mein Rat wäre, deine Rolle in diesem toxischen Geschehen gründlich zu hinterfragen und daraus wertvolle Lektionen für dich zu ziehen. Du wirst erleben, dass mit dieser Reflektion einhergeht, deine eigenen Ansprüche und Grenzen in Zukunft besser vertreten zu können. Solch eine erlebte Selbstwirksamkeit wiederum wird dein Selbstwertgefühl stärken - ein Kreislauf kommt in Gang der dir ermöglicht, in Zukunft schönere, erfülltere Beziehungen mit geeigneten Partnern auf Augenhöhe zu führen.


Vielen Dank für deinen Beitrag. Er hat mir sehr zu denken gegeben. Danke dafür.

28.03.2020 11:46 • x 1 #72


B
Es wurde hier ja schon erwähnt; dein (Ex?)Freund scheint wenig Selbstwertgefühl zu haben. Ich kenne das von meinem Ex. Am Anfang unserer Beziehung hat er sich auch im besten Licht dargestellt und dabei einiges verschwiegen und gelogen.

Er hat mich zu meiner Vergangenheit ausgefragt und es war ein Fehler zu erzählen, dass ich schon einige Erfahrungen hatte (er denkt wie dein Freund, nur dass ich aufgrund meines Alters ein Vorleben habe).

Im Gegensatz dazu hat er einige Erfahrungen und biografische Ereignisse verschwiegen. (Ich bin übrigens sehr tolerant und er hätte nicht mit Vorwürfen rechnen müssen).

Bei einigen Dingen konnte ich verstehen, dass er sie verschwieg, weil es ihm wohl unangenehm war.

Aber er hat auch bei aus meiner Sicht unnötigen Dingen nicht die Wahrheit erzählt. Z.B., dass er die letzten drei Jahre vor mir weder eine Freundin, noch S hatte. Später erfuhr ich, dass das gelogen war.

Erst später wurde mir klar: dieser Mann wollte sich nicht nur besser darstellen (Komplexe), sondern es ging um Macht (er entscheidet, was erzählt oder verschwiegen wird) und um Grenzen.

Solche Menschen sind so gestrickt, dass sie ein sehr großes Autonomiebedürfnis haben und die Grenzen eng stecken.

Sie können sich eventuell noch in den ersten Monaten einer Beziehung zusammenreißen, dann aber schießen sie los. Und sie schießen mit Kanonen auf Spatzen. Völlig übertrieben schreien sie dann wegen übertrieben empfundener Grenzverletzungen rum. Auslöser können manchmal banale Fragen sein.

Sie möchten ihre Geheimnisse haben, nicht viel mit dem Partner teilen, nicht viel erzählen. Auch über Gefühle oder über die gemeinsame Beziehung reden, wird als lästig oder gar bedrohlich empfunden.

Ich teile nicht die Meinung, wie es irgendwo stand, dass diese Menschen rumschreien, weil sie wissen, dass sie sch. gebaut haben. Meiner Meinung nach sehen sie sich sehr wohl im Recht und wollen erbittert ihre Grenzen verteidigen. Sie handeln nach der Maxime: wehret den Anfängen. Deshalb das oftmals prophylaktische Ausrasten.

Ein normaler Mensch würde erst mal abwarten, ob der Partner wirklich vor hat, mich zu viel zu fragen und dann erstmal ruhig sagen: ich möchte darüber nicht reden oder: das ist mir zu viel.
Dafür fehlt ihnen aber die Stärke, deshalb das schnelle Hochgehen. Im Grunde ein Gefühl absoluter Schwäche.

Irgendwann mal in ihrem Leben haben sie die Erfahrung gemacht, dass zu viel Offenheit ausgenutzt oder gegen sie verwendet wurde. Vielleicht hatte dein Freund eine kontrollierende Mutter oder was auch immer.

Dieser Persönlichkeitsstil ist leider nicht kompatibel mit einer reifen, liebevollen Beziehung.
Da kannst du dich noch Jahre abarbeiten, verbiegen, unterwerfen....
Er wird immer etwas finden, was seine Grenzen mal wieder eingerissen hat. Ein falscher Satz, irgendeine Kleinigkeit von dir und er wird dich wieder zurecht weisen, damit er seine Ängste (eine Frau könnte ihn dominieren) regulieren kann.

Tiefes Einlassen wird ihm nicht möglich sein, wenn er Emotionen und eine Beziehung auf Augenhöhe als Bedrohung empfindet.

Dass er den Respekt vor dir verloren hat, erkennst du an seinem Verhalten. Du hast es ja in deinen Beiträgen gut geschildert.

Einerseits hat er dich da, wo er dich haben wollte (eine selbstbewusste Frau wäre zu bedrohlich für ihn), andererseits langweilt es ihn.

Er wird sicher noch viele Beziehungen oder Affären verschleißen. Wäre er älter, könntest du an seiner Beziehungsbiografie seine Ängste ablesen: viele kurze Beziehungen, on/off, Affären, Fernbeziehungen.

Ich lese aus deinen Zeilen, dass du schon sehr abhängig bist und es kann sein, dass du noch ein paar Runden drehst (er wird bestimmen, ob und wann das sein wird).

Zukunft hat das keine.
Irgendwann wird es vorbei sein. Und dann wirst du den Kopf über dich selbst schütteln, wenn du an ihn zurück denkst.

Bei mir hat das auch etwas gedauert. Heute bin ich einfach nur erleichtert, dass es Vergangenheit ist. Lieber bin ich alleine und kann das Leben genießen.
Noch vor einem Jahr hätte ich diesen wunderschönen Tag damit verbracht, mir über den Stress, den mein Ex machte, den Kopf zu zerbrechen.

28.03.2020 14:20 • x 5 #73


Acht
Zitat von blumenfrau:
Ich teile nicht die Meinung, wie es irgendwo stand, dass diese Menschen rumschreien, weil sie wissen, dass sie sch. gebaut haben. Meiner Meinung nach sehen sie sich sehr wohl im Recht und wollen erbittert ihre Grenzen verteidigen. Sie handeln nach der Maxime: wehret den Anfängen. Deshalb das oftmals prophylaktische Ausrasten.

Danke!

28.03.2020 15:02 • #74


N
Hallo Blumenfrau, danke für deine Hilfe.

Zitat von blumenfrau:
Er hat mich zu meiner Vergangenheit ausgefragt und es war ein Fehler zu erzählen, dass ich schon einige Erfahrungen hatte (er denkt wie dein Freund, nur dass ich aufgrund meines Alters ein Vorleben habe).


Mein Freund war von der Denkweise ebenfalls sehr altmodisch. Für ihn jedoch galten andere Regeln, denn er ist ja schließlich ein Mann und ich nur eine Frau.

Ich habe mir das Recht genommen ihn ebenfalls auszufragen. Alles war gelogen. Es gab am Anfang keine einzige Sache, die der Wahrheit entsprach. Zum Glück bin ich da sehr fit im Kopf und habe sofort Widersprüche erkennt und ihn Stück für Stück entlarvt. Er stritt aber immer noch alles ab und erzählte dann nur 5% und die restlichen 95% waren wieder gelogen.


Zitat von blumenfrau:
(Ich bin übrigens sehr tolerant und er hätte nicht mit Vorwürfen rechnen müssen).


Ich bin auch sehr tolerant. Zumal man ja am Anfang eh offener und lockerer ist. Er hatte keinen Grund zu lügen. Er sagte immer, er hatte Angst mich zu verlieren. Aber spätestens nach dem ich klar gemacht habe, es wird nicht passieren, hätte er doch ehrlich sein können. Er log weiter. Irgendwie tut er mir leid.

Zitat von blumenfrau:
Aber er hat auch bei aus meiner Sicht unnötigen Dingen nicht die Wahrheit erzählt. Z.B., dass er die letzten drei Jahre vor mir weder eine Freundin, noch S hatte. Später erfuhr ich, dass das gelogen war.


Genau um solche Lügen handelte es sich auch bei uns.

Zitat von blumenfrau:
Erst später wurde mir klar: dieser Mann wollte sich nicht nur besser darstellen (Komplexe), sondern es ging um Macht (er entscheidet, was erzählt oder verschwiegen wird) und um Grenzen.


Du hast die richtige Worte gefunden. Dieses Gefühl hatte ich nämlich auch. Einerseits sagte er, er sei ihm unangenehm. Andererseits war er aggressiv und sagte er setze die Grenzen und mich würde nichts angehen. Ich kriege nicht alles was ich will. Total übertrieben und seltsam. Ich hab ihm nie das Gefühl, als wäre ich bestimmend. Verstand es nicht.


Zitat von blumenfrau:
Sie können sich eventuell noch in den ersten Monaten einer Beziehung zusammenreißen, dann aber schießen sie los. Und sie schießen mit Kanonen auf Spatzen. Völlig übertrieben schreien sie dann wegen übertrieben empfundener Grenzverletzungen rum. Auslöser können manchmal banale Fragen sein.


Ja so ist es. Ich habe ihn gar nicht mehr wieder erkannt. Er war am Anfang ganz anders.
Selbst das Wort Vergangenheit reichte aus um einen Streit auszulösen. Es herrschte dann Funkstille. Ich denke er wollte mich mundtot machen, damit ja nichts mehr aus seiner Vergangenheit raus kommt. So dass ich mich nichts mehr traue.

Zitat von blumenfrau:
Meiner Meinung nach sehen sie sich sehr wohl im Recht und wollen erbittert ihre Grenzen verteidigen.


Das ist mein Problem, was ich habe. Ist ihm alles unangenehm und deswegen lügt er rum oder geht es ihm einfach nur ums Prinzip bestimmend zu sein und mir nicht das zu geben was ich möchte? Am Anfang hat er geweint und beteuert dass ihm alles unangenehm sei und er deswegen lügt aber momentan kann ich mir das nicht mehr vorstellen. Er verhält sich nicht wie jemand dem seine Vergangenheit unangenehm ist und ich glaube er traut sich nicht mir zu sagen, dass ihm das gar nicht unangenehm ist.


Zitat von blumenfrau:
damit er seine Ängste (eine Frau könnte ihn dominieren) regulieren kann.


Wow, du hast es auf den Punkt gebracht. Wie oft hat er schon zu mir gesagt, dass er sich von mir als Frau nichts bieten lässt und ich nicht das kriegen werde was ich möchte. Ich habe das Gefühl, er sieht mich als seinen größten Feind. Aber wieso nur? War ich am Anfang zu streng? Hab ich zu sehr in die Enge getrieben. Ich habe nie verstanden, warum er das so empfindet. Kann es daran da liegen, da ich ihn zu Beginn mit seinen Lügereien nicht durchkommen lassen habe und seine Grenzen überschritten?

29.03.2020 12:51 • #75


A


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