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Er ist depressiv und distanziert

K
@alleswirdbesser ich bin einfach so unglaublich irritiert ich war bis letzte noch Woche noch die eine mal übertrieben gesagt und schlagartig dann das. In meinem Kopf überschlagen sich die Dinge. Meldet er sich wieder? Wird er mit mir darüber reden wollen? Hab ich alles kaputt gemacht weil ich nicht wusste was bei ihm los ist? Jedes kleine Ding erinnert mich an ihm und bereitet mir Schmerzen im Kopf. Er meinte er läuft mir niemals weg. Aber das macht er doch im Endeffekt gerade. Es war immer so schön und intensiv mit ihm ich möchte es nicht in meinen Kopf reinbekommen..

07.06.2024 06:08 • #16


alleswirdbesser
Zitat von Kampfkeksi95:
@alleswirdbesser ich bin einfach so unglaublich irritiert ich war bis letzte noch Woche noch die eine mal übertrieben gesagt und ...

Ich kenne das zu gut. Meiner hat mich bis Ende seiner Reha und auch während der Trennung massiv verar….t. Das weiß ich erst seit kurzem. Ich wohnte ja schon bei ihm und musste er erneut schnellstens umziehen. Ich war kurz davor selbst zugrunde zu gehen, hatte Angst auch depressiv zu werden. Zum Glück ist das nicht passiert. Meine aktuelle Partnerschaft ist soooo anders, aber auch viel ruhiger, ohne Drama.

Die Geschichte mit dem depressiven Mann war die intensivste bisher. So kannte und kenne ich es nicht. Deshalb nehme ich inzwischen an, dass auch ich nicht rund lief damals, war zu bedürftig, habe mich an dem lovebombing beteiligt, habe es genossen, wollte es so sehr. Ich ignorierte seine schlechten Tage bzw. er zog sich zurück als wir noch nicht zusammen wohnten. Nach dem Zusammenziehen wurde alles schwieriger. Auch meine Kinder waren ihm zu viel, nicht nur ich.

Hansl schreibt aus der Sicht deines Exfreundes, er sympathisiert mit ihm. Ich schreibe dir aus der Sicht einer Betroffenen, die quasi in deiner Rolle war. Und diese Rolle ist eine schmerzvolle. Auch wenn jeder depressiver Mensch sich über die Zuwendung und Zufuhr von außen freuen würde, in den Zeiten, in denen er das annehmen kann, so sind die Folgen für den spendenden Part gravierend.

07.06.2024 06:12 • x 3 #17


A


Er ist depressiv und distanziert

x 3


Hansl
Zitat von Kampfkeksi95:

Zitat von Kampfkeksi95:
ich möchte ihn auch gar nicht aufgeben. Ich weiß nur nicht wie ich momentan handeln soll, er stößt mich ja von sich weg. Das macht mich einfach so unsicher das ich nicht weiß wie es bei uns momentan weiter geht.

Prinzipiell vielleicht Abstand nun nicht als so großes Problem sehen.
Oder hast oder hattest Du vielleicht schon öfter Probleme damit, Nähe und Distanz?
Verlust?
Mach vielleicht etwas mehr für Dich.
Übernimm aber auf jeden Fall nicht die Verantwortung dafür, was die Erlebnisse anderer Menschen betrifft.
Manipulation oder Bedrängen lassen aufgrund vollkommen anderer Welten halte ich für keine gute Idee.
Ich denke, nicht selten gehören zwei dazu, scheitern zu verursachen.
Nicht immer, aber oft.
Mangelnde bis nicht vorhandene Gabe zur Reflektion lässt dann natürlich den Fokus im außen, das heißt: Schuld sind immer die anderen.
Was ich meine: Sein Rückzug kann andere Ursachen haben.

07.06.2024 06:34 • #18


K
@Hansl ich habe leider ziemliche Verlustangst, worüber ich mit ihm auch schon geredet habe. Ich vermute durch meine letzte Beziehung, für ihn war es angeblich kein Problem aber naja, das passt halt nicht.

Er hat mich gefragt wie es mir geht. Immerhin ein Anfang.

07.06.2024 06:36 • #19


Gastxy45
@alleswirdbesser ,
ich empfinde es etwas so, als ob du deine eigene, offensichtlich schlechte Eigenerfahrung (tut mir leid übrigens) mit einer depressiven Person zu sehr verallgemeinerst; ratgebend.
ich beziehe, den Faden betreffend, keine -per se- Contra-Position dazu, jedoch sprichst du z.B. von love bombing, und dass du seinerseits unschön (so verstehe ich es) ausgewechselt wurdest, nach einer Reha. es klingt etwas nach Ausnutzung.
ich habe jetzt nicht deinen eigenen Faden gelesen, und mir fehlt daher genügend Info, jedoch sind z.B. diese beiden vorgenannten Dinge jetzt nicht per se typisch-symptomatisch für eine Depression, sondern etwaig eher für etwas ekliger einen an der Mamel, so salopp sage ich's mal, seitens des speziellen Herren, mit dem du es da zu tun gehabt hattest; wovon (=eklig einen an der Mamel) Depression ja durchaus eine Teil-Symptomatik auch sein kann (oder halt ne schöne Ausrede).
ich wäre etwas vorsichtig zu sehr viel zu verallgemeinern; das möchte ich gern äußern.

07.06.2024 07:00 • x 2 #20


Gastxy45
@Kampfkeksi95 ,
dir, liebe TE, möchte ich raten, dass du wahrnimmst was er halt tut. ob das nun an einer Depression liegt, oder nicht, würde ich da eher mal etwas in den Hintergrund stellen; ohne es zeitgleich komplett zu ignorieren. er kann mit dir kommunizieren, auch mit Depression. fraglich ist ob er das will.
ich behaupte hier jetzt mal zweierlei:
1) eine Depression kann zu Rückzugsverhalten führen; das ist von der Hand zu weisen nicht gänzlich. es ist -je nach Schwere der Misere- nicht unüblich dafür, jedoch..
2) würde ich jetzt nicht -per se- sagen, dass bei einer Depression die soziale Kommunikationsfähigkeit jetzt unbedingt gänzlich das Weite suchen müsste; ich denke das hängt sehr stark auch vom (Rest-)Charakter der -von der Depression- betroffenen Person ab. zudem ist mir hier jetzt nicht ganz ersichtlich, ob der Herr, der hier eine Depression hat, denn eine dahingehende Diagnose hat, auch nicht, wenn er Eine hat, ob die hinreichend ist; so sage ich's mal.
subsummierend würde ich, wie ich eingangs sagte, sein tatsächliches Verhalten mir ansehen (etwaig minus eines Depressions-Bonus; aber keinen zu Großen bitte), und wenn du dich damit nicht wohlfühlst, dann solltest du dir mal überlegen, ob er Derjenige ist mit dem du mittelfristig halt dich binden willst; diese Entscheidung kann dir letztlich Niemand abnehmen.
und zuletzt noch auf dich selbst schauen; ob du selbst Bindungsbaustellen hast, oder nicht. z.B.: sollte sich herausstellen dass du nicht gerade glücklich mit seinem Gesamtverhalten bist.. angenommen dass.. warum willst du dich dann an ihn binden; in the first place..? das wäre dann nämlich deine eigene Baustelle, und nicht Seine.
einen Rat gebend:
ich finde dass du genug gemacht hast, wie's gerade steht. ich würde -wäre ich du- mal kurzzeitig nen Gang runterschalten und gucken was von ihm selbst-initiiert tatsächlich kommt, ohne dein Zutun, oder halt nicht. so bewertete ich das gerade mal.

07.06.2024 07:22 • x 1 #21


Ayaka
das ändert aber meiner Meinung nach nichts daran, dass man als Partner einer depressiven Person mit Rückzug und dem Bedarf nach Ruhe und Rückzug umgehen können muss. Ohne den notwendigen Abstand und die Fähigkeit zu erkennen, dass das jetzt Seine Baustelle ist und nichts mit einem selbst zu tun hat ist Grundlage damit das funktionieren kann.

Mit jemanden der jeden Rückzug als mangelnde Liebe oder Beziehungskrise interpretiert und Antworten erwartet wird das auf Dauer wirklich schwierig.

Depressive Partner sind mit Sicherheit nicht grundsätzlich abzulehnen, dennoch sollte man sich ehrlich die Karten legen ob man damit umgehen kann oder nicht. Eine Beziehung mit einem kranken Partner verlangt eben, dass man sich selbst auch mal zurücknehmen kann.

07.06.2024 07:31 • x 3 #22


Gastxy45
@Ayaka ,
deinem eben Gesagten stimme ich, im Zusammenhang, komplett zu.

mich störten zwei Dinge in der bis dahin stattgefundenen Diskussion:
a) Depressive sind keine Sozialkrüppel; sind sie das ist da -für gewöhnlich- noch was Anderes im Busch.
b) während eine Depression sicherlich zu beachten ist, und sowohl die betroffene Person selbst, als auch den Partner, ich sage mal, beeinflusst, ein beiderseitiges Bewusstsein abfordert,..

so stoße ich mich etwas dran, Alles was so etwaig abgeht, an Verhaltensweisen, entweder zu entschuldigen damit, oder zu begründen suchen, und dabei, etwaig übers Ziel hinausschießend, zu übersehen, dass Alles an der Depression eben nicht liegen mag.

ich z.B. habe seit Jahren mit Depressionen zu tun (bei mir auch nur ne Symptomatik) und ich würde, läge mir was an der TE, so wie er's tut, z.B. null-reagierend auf den Brief, nicht reagieren. es gibt da ein weites denkbares Verhaltensspektrum, welchem man sich bedienen kann. sonderlich empathisch erscheint mir seine Reaktion nun nicht.
auch sollte man als depressiver Mensch jetzt nicht davon ausgehen dass der Partner Krankenpfleger oder -schwester ist; auch das ist nicht jedem depressiven Menschen zu Eigen.

07.06.2024 07:47 • x 2 #23


Ayaka
Zitat von Gastxy45:
so wie er's tut, z.B. null-reagierend auf den Brief, nicht reagieren.

das stimmt - ich würde auch nicht mehr antworten, wenn die Vereinbarung schon war, endlich die Ruhe und Zeit zu bekommen, die er mehrmals eingefordert hat und dann landet wieder ein Brief im Briefkasten, dessen Beantwortung postwendend auch noch zusätzlich via Nachricht quasi eingefordert wird.

Ich finde er sieht hier ganz bewusst eine Grenze, eine Antwort würde nur weitere Diskussionen mit sich bringen.

@kampfkeksi - daher würde ich dir auch raten ihn jetzt wirklich in Ruhe zu lassen. Wenn er weiter machen will wird er sich melden, deine letzten Worte in dem Brief haben ja klar gezeigt, dass du willst.

07.06.2024 08:11 • x 2 #24


Gastxy45
Zitat von Ayaka:
Ich finde er sieht hier ganz bewusst eine Grenze, eine Antwort würde nur weitere Diskussionen mit sich bringen

auch so kann man es sehen.

du verstandest jetzt offenbar jedoch meinen Text falsch (was mutmaßlich an einem zu hard c ore-Schlangensatz meinerseits lag).
ich wollte ganz gegensätzlich sagen, dass ich persönlich auf den Brief der TE reagiert hätte; und sei es, würde ich gerade Ruhe haben wollen, ihr freundlich empathisch eben das mitzuteilen:
Schatz, ich erhielt deinen Brief. du musst dich nicht sorgen. mir ist gerade nur nicht gut. ich komme auf dich zu, die Tage. sei ganz entspannt. es ist alles gut. sowas; läge mir was an der TE, der Beziehung zu ihr, und hätte ich gerade nen Aussetzer.

07.06.2024 08:23 • x 2 #25


Ayaka
Zitat von Gastxy45:
ich wollte ganz gegensätzlich sagen, dass ich persönlich auf den Brief der TE reagiert hätte; und sei es, würde ich gerade Ruhe haben wollen, ihr freundlich empathisch eben das mitzuteilen:

dann hab ich dich schon richtig verstanden

nur ich hätte die Geduld nicht mehr, wenn ich schon mehr als 1x gesagt habe, dass ich Ruhe brauche weil ich krank bin.

ich glaube aber im Fazit sind wir uns einig - nicht melden muss nicht immer nur die Depression sein, sondern kann auch ganz andere Gründe haben

07.06.2024 08:30 • x 1 #26


alleswirdbesser
Zitat von Gastxy45:
@alleswirdbesser , ich empfinde es etwas so, als ob du deine eigene, offensichtlich schlechte Eigenerfahrung (tut mir leid übrigens) mit einer ...

Da hast du sicher recht, er hat seine Krankheit dermaßen als Schutzschild benützt im Rahmen der Trennung, dass sich das wohl in mein Hirn eingebrannt hat. Den Kurschatten hatte er komplett verheimlicht. Ich habe außerdem gelernt, dass ich keine gute Partnerin sein kann für jemanden mit solchen Problemen, einfach weil mir der Umgang damit schwer fiel. Er hat mich nicht miteinbezogen und meinte nur ich solle mich im Internet über das Krankheitsbild informieren, er will nicht darüber reden. Mein aktueller Partner ist auch sehr freiheitsliebend und mit seinem Ehrenamt quasi verheiratet. Aber es ist so anders, wenn das nichts psychisches ist, sondern nur mit dem Lebensstil zu tun hat.

07.06.2024 08:38 • x 1 #27


Gastxy45
Zitat von Ayaka:
nur ich hätte die Geduld nicht mehr, wenn ich schon mehr als 1x gesagt habe, dass ich Ruhe brauche weil ich krank bin

ich verstehe; dann verstand tatsächlich ich deine Antwort auf meinen vorigen Text falsch.
und, ja, auch was du sagst ist ne valide Handlungsalternative seinerseits. es ist hierbei ja auch fraglich ob das Verhalten der TE schon verlustängstlich schwer drüber ist (oder nicht), etwaig aufdringlich (oder nicht), und er daher (jetzt) dicht macht.
ich finde es, in Gesamtheit, schwer, die Situation zu bewerten.

Zitat von Ayaka:
ich glaube aber im Fazit sind wir uns einig - nicht melden muss nicht immer nur die Depression sein, sondern kann auch ganz andere Gründe haben

sind wir uns einig, ja.
und, und ich denke auch hier sind wir uns einig: diese Gründe können entweder a) am Verhalten der TE liegen (s.o.), oder b) an seinem Charakter (A.), oder, oder.
es ist für mich undurchsichtig.

wie schätzt du das denn selbst-reflektierend ein, liebe TE, @Kampfkeksi95 ? gehst du ihm verlustängstlich, salopp gesagt, übelst auf den Zeiger? ja, oder nein? zwischen euch Beiden existiert ja eine Dynamik, in die Alles reinspielt was, und wie, ihr Beide seid.

07.06.2024 08:42 • x 1 #28


K
@Gastxy45 im Normalfall kommen die Verlustängste nur durch wenn er so distanziert ist. Darüber habe ich auch mit ihm gesprochen. Es ist jetzt nicht so das ich ihm dann permanent schreibe und ihn bombardiere etc. Das einzige was jetzt war, als er zu mir kommen wollte und mich quasi versetzt hat, das ich ihm vor den Kopf geworfen hab das er sich alleine verarschen kann. Natürlich wusste ich da noch nichts von den Depressionen. Ich hab ihm über die letzte Zeit nur öfter kommuniziert das ich Angst habe das er mich nicht mehr mag. War aber nie Thema für ihn. Ich hab mich aber auch entschuldigt das ich so reagiert habe weil ich nichts von den Depressionen ja so richtig wusste.

Ich muss dazu sagen er wollte nie seine Ruhe. Er hat immer gesagt das ich ihm niemals auf den Sack gehen würde und ihm immer schreiben oder anrufen darf. Es war lediglich diese eine Situation als ich ihn fragte. Genauer Wortlaut: ich weiß es ist gerade unpassend aber ist das jetzt mit uns vorbei? Das du dich auf dich konzentrieren kannst?
Und er schon immer so krass empfindlich auf sowas reagiert hat, und dann eben einfach aus Sturheit und Verletztheit meinte das jeder sein Ding halt macht. Er hat mir nie klar und deutlich gesagt das ich ihn in Ruhe lassen soll.

07.06.2024 08:51 • #29


B
@Kampfkeksi95
glaube ihm nicht alles was er erzählt....
oft stecken hinterinter diesen fremdgehbehauptungen EIGENES fehlverhalten diesbezüglich und wird gerne mal umgedreht

mit IHM wirst du mit sicherheit NICHT glücklich....

07.06.2024 09:18 • #30


A


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