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Er ignoriert mich nach Streit - Tag 3

mia212
Zitat von Banelei:

So blöd wie das jetzt auch klingen mag, aber: Ja, ich kenne das durchaus und zu gut, wenn man jedes noch so kleine Wort eines Satzes durchgeht und ja, es macht alles nur noch schlimmer, weil man dann traurig wird und anfängt irgendwas da rein zu interpretieren. Eigentlich eine schreckliche Eigenschaft, aber hey, du bist nicht alleine. Mein Kopf ist da auch manchmal Grazy unterwegs.

Mir geht es sogar manchmal so, dass mir Sätze, die der ein oder andere (auch mein Freund) vor Monaten gesagt hat, wieder in den Sinn kommen und ich dann denke Mhh, so ein blöder Satz, der war ganz schön gemein, verletztend / fies usw. usf.. Das macht ein dann für den Moment traurig oder man hat schlechte Laune usw. Ja, ein voll dumme Eigenschaft eigentlich.

Wie gehe ich damit um? Ich nehme es einfach an, irgendwann verschwinden die Gedanken ja auch wieder von alleine. Spreche ich es an? Manchmal vielleicht, aber dann nicht vorwurfsvoll sondern anders bzw. in einem lustigen Kontext oder ironisch / sarkastisch (ich kann es schlecht erklären).


Es klingt überhaupt nicht blöd! Im Gegenteil: ich bin froh, dass es jemand nachvollziehen kann.

Man muss wahrscheinlich generell auch die Art der Kommunikation überdenken. Wenn er irgendwas sagt, was mir komisch vorkommt dann sollte ich vielleicht einfach nachfragen, wie er das meint. Und nicht eine Woche später mit irren Vorwürfen um die Ecke kommen.

Wie reagiert dein Freund, wenn du mit sowas zu kämpfen hast?

27.09.2018 07:12 • x 1 #106


B
Zitat von mia212:
Wie reagiert dein Freund, wenn du mit sowas zu kämpfen hast?


Gute Frage. Er nimmt es oft mit Humor und nennt mich gerne mal Mein kleiner Elefant, weil ich nichts vergesse und mir alles merke.

Manchmal ist er davon aber schon genervt, dann sagt er mir das aber auch immer gleich, spätestens dann rudere ich mal ganz schnell wieder in ruhige Gewässer, weil ich im Grunde ja kein Streit wegen so einem Unsinn haben will. Dann werde ich wie ein kleines Kätzchen und fange dann an zu kuscheln, lieb zu sein, grinse Ihn an oder mache einen niedlichen Schmollmund, dass liebt er dann an mir und kann mir gar nicht böse sein.

Ich bin ein sehr ironischer und sarkastischer Mensch und nehme vieles mit Humor und zeihe solche Situationen gerne ins lächerliche (also, im netten und guten Sinn) und das steckt Ihn dann meistens einfach an (siehe oben, er nimmt es mit Humor).

Er weiß eben einfach, wie ich bin und weiß, dass ich das alles nicht böse meine.

Zitat von mia212:
Man muss wahrscheinlich generell auch die Art der Kommunikation überdenken. Wenn er irgendwas sagt, was mir komisch vorkommt dann sollte ich vielleicht einfach nachfragen, wie er das meint. Und nicht eine Woche später mit irren Vorwürfen um die Ecke kommen.


Das ist ein sehr guter Ansatz! Selbst ich lerne hier noch was dazu. Aber manchmal kommen mir die Sätze in dem Moment nicht komisch vor, manchmal kommt das echt erst später. Geht es dir auch so?

27.09.2018 07:28 • #107


A


Er ignoriert mich nach Streit - Tag 3

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E
Zitat von mia212:

Nein, da hast du vollkommen Recht. Das war einfach megabescheuert. Ich muss einfach lernen Dinge auch direkt anzusprechen, damit hat er dann viel weniger ein Problem. Er sagt ja auch es sei doof dass ich das dann per SMS mal so dahersage, anstatt ihn direkt anzusprechen...irgendwo verständlich. Ich muss einfach meine Angst wegsperren.


Nee..Du musst lernen anders damit umzugehen, anstatt deinen Partner damit zu bombardieren.Woher kommt diese Angst? Was hat sie ausgelöst?Wie kannst du unabhängig vom Partner dafür sorgen,dass sich der Druck bei dir nicht so aufbaut?Wie kannst du dich, sollte sich doch zuviel Druck aufbauen,anders regulieren als einen Streit vom Zaun zu brechen?Das gilt es für dich zu ergründen.Du musst dich besser um dich selbst kümmern und die Verantwortung dafür nicht auf dein Gegenüber abwälzen .Bedeutet in erster Linie Arbeit für dich, aber wird der einzige Weg sein,dich aus diesen Verhaltensmustern zu befreien. Wenn man selbst den Job nicht übernimmt,kann es niemand und das braucht man auch nicht zu erwarten.

27.09.2018 08:09 • x 3 #108


mia212
Zitat von EchtJetzt:

Nee..Du musst lernen anders damit umzugehen, anstatt deinen Partner damit zu bombardieren.Woher kommt diese Angst? Was hat sie ausgelöst?Wie kannst du unabhängig vom Partner dafür sorgen,dass sich der Druck bei dir nicht so aufbaut?Wie kannst du dich, sollte sich doch zuviel Druck aufbauen,anders regulieren als einen Streit vom Zaun zu brechen?Das gilt es für dich zu ergründen.Du musst dich besser um dich selbst kümmern und die Verantwortung dafür nicht auf dein Gegenüber abwälzen .Bedeutet in erster Linie Arbeit für dich, aber wird der einzige Weg sein,dich aus diesen Verhaltensmustern zu befreien. Wenn man selbst den Job nicht übernimmt,kann es niemand und das braucht man auch nicht zu erwarten.


Dass ich das nur selber schaffe ist mir klar, daher ja auch die Therapie. Ich möchte das abstellen, möchte ja selber nicht so leben, denn es durchtrieben einem einfach so viele Möglichkeiten und man ärgert sich hinterher nur. Ich denke trotzdem, dass ich meine Ängste bei ihm ruhig ansprechen darf und sollte, denn wenn man zusammenlebt sollte man das doch teilen, oder nicht? Natürlich nicht in der Form, dass man dem anderen Dinge vorwirft, aber schon so, dass der Partner einen Einblick in diese Welt hat, die einfach ein Teil von mir ist.

Die Angst hat viele Ursachen, die ich im Großen und Ganzen eingrenzen kann. Alles Dinge aus meiner Vergangenheit, Elter, Ex- Freunde, etc....für mich zählt in erster Linie wie ich in Zukunft so damit umgehen kann, dass ich niemanden, auch nicht mich selbst, unnötig damit belaste.

27.09.2018 09:27 • #109


T
um das vorwerfen zu vermeiden, bietet sich die gewaltfreie kommunikation von rosenberg an

27.09.2018 09:33 • #110


mia212
Zitat von ttttt:
um das vorwerfen zu vermeiden, bietet sich die gewaltfreie kommunikation von rosenberg an


Da muss ich mal schauen, lieben Dank für den Tipp .

27.09.2018 09:48 • #111


W
Zitat von mia212:
Ich denke trotzdem, dass ich meine Ängste bei ihm ruhig ansprechen darf und sollte, denn wenn man zusammenlebt sollte man das doch teilen, oder nicht?


Stimme Dir grundsätzlich zu, allerdings datet ihr Euch seit gerade mal 8 Wochen. Ich finde das echt schwierig und tatsächlich viel verlangt, ihn nach so kurzer Zeit in der Kennenlernphase mit solchen Dramen zu konfrontieren.

27.09.2018 10:17 • x 1 #112


mia212
[/quote]

Stimme Dir grundsätzlich zu, allerdings datet ihr Euch seit gerade mal 8 Wochen. Ich finde das echt schwierig und tatsächlich viel verlangt, ihn nach so kurzer Zeit in der Kennenlernphase mit solchen Dramen zu konfrontieren.[/quote]

Ok, wahrscheinlich hast du Recht. Ich war da zu schnell und hab ihn möglicherweise total unvorbereitet getroffen...das muss ich echt runterfahren.

27.09.2018 10:25 • #113


E
Zitat von mia212:

Dass ich das nur selber schaffe ist mir klar, daher ja auch die Therapie. Ich möchte das abstellen, möchte ja selber nicht so leben, denn es durchtrieben einem einfach so viele Möglichkeiten und man ärgert sich hinterher nur. Ich denke trotzdem, dass ich meine Ängste bei ihm ruhig ansprechen darf und sollte, denn wenn man zusammenlebt sollte man das doch teilen, oder nicht? Natürlich nicht in der Form, dass man dem anderen Dinge vorwirft, aber schon so, dass der Partner einen Einblick in diese Welt hat, die einfach ein Teil von mir ist.

Die Angst hat viele Ursachen, die ich im Großen und Ganzen eingrenzen kann. Alles Dinge aus meiner Vergangenheit, Elter, Ex- Freunde, etc....für mich zählt in erster Linie wie ich in Zukunft so damit umgehen kann, dass ich niemanden, auch nicht mich selbst, unnötig damit belaste.


Natürlich ansprechen.Für die Lösung bleibst du aber verantwortlich.Und nach so wenigen Wochen und Drama kann man doch nicht von zusammen leben sprechen?Andersrum kann dein Partner ja auch von dir erwarten ,nicht so überrannt zu werden von Sachen,mit dessen Ursachen er nichts zu tun hat. Der stabilere Part kann Verständnis haben für die Probleme, genauso muss der instabilere Part aber auch Verständnis dafür haben,dass der Partner sich abgrenzt um sich zu schützen.

27.09.2018 11:42 • x 2 #114


S
Hallo Mia,

normalerweise bin ich nur stiller mitleser, aber bei dir muss ich eine Ausnahme machen.

Vor 6 Monaten war ich noch genauso wie du, ich lese deine Zeilen und teilweise finde ich es unendlich traurig und teilweise macht es mich aber auch glücklich (NICHT FALSCH VERSTEHEN! Erklärung kommt jetzt...) ich bin nicht mehr wie du bzw natürlich wie ich auch war und das macht mich unendliche glücklich. Ich bin 31 Jahre alt, und war wie gesagt bis vor kurzem noch genauso belastet wie du.

Die gute Nachricht: Diese Ängste, Unsicherheiten usw, dass bist nicht du, du schleppst es nur mit dir mit. Du kannst das alles los werden, außer du fühlst dich mit dieser Art die du an den Tag legst wohl. (Ich habe dieses permanente hinterfragen, alles zerdenken, permanente auseinander pflücken von Worten, Gestiken, Blicken usw gehasst! Alles immer so lange zerdenken bis es in negativen Scherben vor dir liegt und du kommst aus diesem Sog nicht mehr raus also bleibst du einfach dort und gehst auch immer wieder dort hin, weil weiterhin jede Situation zu einem Drama gemacht wird.)
Deswegen nehme ich an, dass auch du das ganze los werden willst.

Du bist ja bereits in Therapie. Auch ich musste eine Therapie beginnen um normal und endlos glücklich zu werden. Ich kann dir nicht in Worten beschreiben wie wundervoll das Leben sein kann, wenn man diese Lasten, die auch du mit dir herum schleppst, endlich los ist.

Die schlechte Nachricht: Du musst selbst nicht mehr so sein wollen wie du bist, weil du dich selbst nicht mehr erträgst. Sonst wirst du das wahrscheinlich nicht los. Du willst diese Eigenschaften hauptsächlich los werden, weil dieser Mann nicht damit klar kommt oder liege ich da falsch? Hinterfrag dich mal und sei ehrlich zu dir selbst.

Als ich noch so war wie du, war es zwar schlimm, aber ich dachte nicht, dass ich so unerträglich bin. Versuch dich mal in die Lage des anderen zu versetzen, du wirst dich erschrecken, wenn du merkst wie dich dein eigenes Verhalten ankotzen würde.

Ich hoffe du bekommst das in den Griff, diese Art zu leben wünsche ich niemandem. Ich habe mich selbst so kaputt gemacht, meinen Kopf mit meinem negativen Gedankenkarusell regelrecht zerstört bis auch mein Körper sich zur Wehr gesetzt hat. Ich hoffe du musst nicht erst an diesen Punkt kommen um zu erkennen. Das wichtigste ist, werde für dich gesund und nicht für andere.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du bekommst alles in den Griff.

28.09.2018 18:31 • x 1 #115


mia212
Zitat von SnowWhite5:
Hallo Mia, normalerweise bin ich nur stiller mitleser, aber bei dir muss ich eine Ausnahme machen ...


Hallo Snow White,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Es macht mir Mut zu wissen, dass es Menschen gibt die aus eigener Erfahrung nachvollziehen können wie man sich in so einer Situation fühlt.
Du kannst unendlich stolz auf dich sein, dass du es geschafft hast daraus zu kommen! Es ist so ein dummer Kreislauf, aus dem man selber so schlecht rauskommt.

Bezüglich des Mannes: Durch ihn ist mir bewusst geworden, dass ich so nicht weitermachen kann. Er hat mir klargemacht, dass ich mir selber und damit auch allen anderen in meiner Umgebung durch dieses Verhalten im Weg stehe. Und ja, da hat er Recht! Ich verändere mich nicht für ihn, aber durch ihn- wenn man das so sagen kann. Er hat mir echt die Augen geöffnet und mir ist klar geworden, dass ich so viel Lebensqualität einbüße wenn ich so bin. Und das will ich nicht mehr! Ich will unbeschwert sein, ich will offen durchs Leben gehen und mich auf neue Dinge einlassen ohne mich zu zermürben.

Wie hast du das geschafft? Hast du oft Rückschläge?

29.09.2018 09:31 • #116


S
Halli Mia,

ich glaube du bist genau auf dem richtigen Weg
Geschafft habe ich es durch die Erkenntnis, mir war lange nicht bewusst was ich da überhaupt mache. Und dann während der dritten Therapie Sitzung sagte ich plötzlich zu meiner Therapeutin Das bin ich nicht, so will ich überhaupt nicht sein, ich bin nicht diese Person! und da hat es klick gemacht. Es ging tatsächlich relativ schnell, mein ganzes Leben hat sich positiv verändert.

Sobald mein Gedankenkarusell angefangen hat sich zu drehen, habe ich etwas gemacht das mich ablenkt, Dinge die mir viel Spaß machen. Manchmal musste ich laut mit mir selbst sprechen oder habe laut gesungen um die Gedanken aus zu bremsen (ja mag dämlich klingen, hat aber geholfen)

Und jeden Tag zu einem schönen Tag machen hat auch geholfen. Wenn es mir schlecht ging habe ich wieder Dinge getan die mich glücklich machen.

Rückschläge habe ich keine mehr. Schon ab dem dritten Monat nicht mehr.

Es ist anfangs nicht einfach und trotzdem ist es machbar und das ist das wichtigste! Du kannst dich darauf freuen denn das Leben ist so unbeschreiblich schön wenn man diese Lasten los ist. Und sobald du einmal erlebt hast wie schön es sein kann, dann willst du auch nicht mehr zurück.

Ich wünsche dir alles Glück der Welt und viel Stärke

01.10.2018 11:23 • #117


A


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