Er ich und die andere

D
@ Blanca!

Deine Beiträge lese ich sehr gerne und finde sie immer interessant. In den meisten Ansichten, die Du äusserst, finde ich mich wieder. Obwohl ich vieles nicht so formulieren würde. Diese Direktheit bringe ich nicht. Ich bin davon immer zugleich schockiert und erschreckt und doch auch erfreut, wegen ihrer Klarheit.

Wohl aus diesem Grund will ich Dir in einem Punkt massiv widersprechen.

Zitat Blanca: Auch ich empfinde Dein Verhalten ihm gegenüber als aufdringlich. Er hatte Dir bereits gestern am Telefon klipp undklar gesagt, daß es für immer aus ist und Du hast kein Recht, ihm eine eine Begründung dafür abzuzwingen.

Ich will Dir hier nicht Deine Ansicht verbieten, aber hier ergreifst Du zugleich Partei für einen Schluri. Er ist wesentlich verantwortlich für diese Situation. Er hat die TE in eine psyschiche Lage gebracht, in der sie nicht mehr rational handeln kann, sie ist aufgelöst und in Panik. Und ja, es ist schlimm, wie diese Situation sich darstellt. Aber bedenke, sie ist schwer verletzt, hat wahnsinnige Schmerzen, ist nicht Herr ihrer selbst. Und auch, wie sehr die TE sich erniedrigt und bloßstellt und zum Gespött einer kalten, herzlosen Umwelt macht und dass sie das auch noch selbst realisiert.

Aber ich denke, warum soll er das nicht erleben, was er aus einem Menschen gemacht hat, der sich ihm in Liebe anvertraut hat. Warum soll er verschont bleiben von dem Resultat seines Treibens? Nur, weil er das nicht sehen will? Weil er sich doch davon abgegrenzt hat? Das will ich nicht nachvollziehen.

Ich will damit nicht sagen, dass ich das Tun der TE gut und richtig finde, aber ich kann es verstehen und begreifen. Und wenn sie auf diese Weise reagiert, dann soll er das wissen, er hat seinen Beitrag dazu geleistet. Und in der Art wie er darauf reagiert, zeigt er zugleich auf welcher Stufe von Zivilisation er selbst steht.

Schlecht finde ich das Tun nur für die TE selbst, sie muss für die Zukunft eine andere Art des Umgangs mit ihrem Problem finden, für ihre eigene Heilung von diesem Trauma. Aber da bin ich zuversichtlich, ich sehe viele gute Ansätze in ihren Beiträgen.

Wenn alle mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert werden würden, dann würde vieles unterbleiben. Aber weil man von den Geschädigten erwartet, dass sie ihr Los still ertragen, geht der Spass immer weiter.

Mit freundlichem Gruß

der alte

11.11.2015 11:20 • #16


L
Liebe Träne 09,

ich drück Dich erst mal von Herzen,
es tut mir sehr leid, dass Du so abgewiesen wurdest.

Ich finde auch in Ordnung, dem Freund klar zu machen, was er einem angetan hat.

Ich habe meinem Exfreund wochenlang geschrieben, ihn allerdings nicht zur Rede gestellt.
Er antwortete dann nicht mehr und ich schrieb ihm trotzdem,
und mir half das.

Allerdings m u s s man dann akzeptieren, dass dieser Mann keine Liebe hat. Ich denke dass er einen Traum lebt und Dir und sich selbst was vorgespielt hat, mit der örtlichen Trennung war diese ideale Liebe dann nicht mehr möglich.

Lass Dir vom Hausarzt eine Gesprächstherapie verschreiben und baue Dir ein Leben fern von ihm auf, geh zu anderen Zeiten in die Mensa,
schließe neue Freundschaften.

Schäme Dich nicht für Dein Verhalten.
Aber akzeptiere die Trennung und schau nach vorn in Dein Leben.

Alles Liebe !

11.11.2015 15:01 • #17


A


Er ich und die andere

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Miss-Reflection
Liebe Träne09,

auch möchte dir eine tröstende Umarmung da lassen

Ich kann dich sowas von gut verstehen und nachfühlen, wie sehr du in diese seelische Notlage gekommen bist, die dich leider nicht anders handeln ließ, als nun gegen diese/seine Wand zu laufen.
Nun finde mich da wieder - es ging mir in der akuten Trennungssituation vor ein paar Monaten ähnlich.

In meinem Thread stehen sehr wertvolle Beiträge - vielleicht helfen sie dir ebenso weiter.
Schau mal rein und besonders auf die von @Anne55 und @Blanca:
https://www.trennungsschmerzen.de/am-tel ... 26794.html

Sicher, schadet frau sich am allermeisten so selbst mit verzweifelten Anfragen/Konfrontationen und dennoch sehe ich es auch differenzierter - eben von beiden Seiten, so wie hier:

Zitat:
Er ist wesentlich verantwortlich für diese Situation. Er hat die TE in eine psyschiche Lage gebracht, in der sie nicht mehr rational handeln kann, sie ist aufgelöst und in Panik. Und ja, es ist schlimm, wie diese Situation sich darstellt. Aber bedenke, sie ist schwer verletzt, hat wahnsinnige Schmerzen, ist nicht Herr ihrer selbst. Und auch, wie sehr die TE sich erniedrigt und bloßstellt und zum Gespött einer kalten, herzlosen Umwelt macht und dass sie das auch noch selbst realisiert.

Aber ich denke, warum soll er das nicht erleben, was er aus einem Menschen gemacht hat, der sich ihm in Liebe anvertraut hat. Warum soll er verschont bleiben von dem Resultat seines Treibens? Nur, weil er das nicht sehen will? Weil er sich doch davon abgegrenzt hat?


Ganz herzlichen Dank dafür lieber @der alte - das erleichtert mir im Moment meine eigene Scham oder Verdrießlichkeit über die Fehler, die ich gemacht habe.

Klar, gilt es menschlich: die Grenzen seines Gegenübers zu respektieren und nicht andauernd drüber zu latschen. Und deshalb ist so wichtig, bei sich selber nachzuschauen wieso/weshalb KONNTE ich es nicht (?)

Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Ich wünsche dir viel Kraft, liebe Träne
und
schreib hier weiter wie es dir geht,
Ms.

11.11.2015 15:57 • #18


T
Danke für eure Beiträge. Dort hinzufahren war ein schlimmer Fehler, aber ich empfand ihm gegenüber noch eine starke Verbindung und wollte einfach ihn erreichen. ich wollte Erklärungen. Einerseits war es der schlimmste Fehler den ich gemacht habe, aber es hat trotzdem was gebracht. Ich habe seine Gefühle realisiert als er mir klar gesagt hat das er mich nicht mehr liebt. Das hat er bis dato niemals so gesagt gehabt. Jedoch werde ich solche Aktionen nie mehr tun, denn ich bin einfach mehr wert als mich so erniedrigen zu lassen. Ich suche die Schuld nicht mehr bei mir. Er wollte einfach nicht das es weitergeht mit uns.

Die nächsten Tage habe ich viel zu tun und muss langsam alle Fotos und Geschenke von ihm vernichten. Wir haben sehr schöne Momente miteinander erlebt und ich frage mich ob er diese jemals vermissen wird. Ich habe die Trennung nun realisiert und hoffe das sich mein Herz und meine Gedanken auch bald von ihm lösen können. Er fehlt mir immernoch sehr aber dieser Mann der mich mal liebte existiert nun so nicht mehr. Ich hoffe das die Zeit mich ihn vergessen lässt.

12.11.2015 06:42 • #19


Blanca
Zitat von der alte:
Zitat Blanca: Auch ich empfinde Dein Verhalten ihm gegenüber als aufdringlich. Er hatte Dir bereits gestern am Telefon klipp undklar gesagt, daß es für immer aus ist und Du hast kein Recht, ihm eine eine Begründung dafür abzuzwingen.

Ich will Dir hier nicht Deine Ansicht verbieten, aber hier ergreifst Du zugleich Partei für einen Schluri. Er ist wesentlich verantwortlich für diese Situation.

Danke für Deinen Kommentar.

Ich schríeb das nicht, um für eine Seite Partei zu ergreifen. Mir ging es darum, die TE wachzurütteln und ihr klarzumachen, daß sie jetzt schlicht loslassen muß.

Ganz allgemein wird Stalking von der Forschung (Mullen, Pathé, Purcell und Stewart) folgendermaßen formuliert:
„[...] Verhaltenskonstellation, in der eine Person der anderen wiederholt unerwünschte Kommunikation oder Annäherung aufzwingt“

Das Verhalten der TE erfüllt diesen Tatbestand schon lange, auch wenn es bisher noch nicht für die polizeiliche Definition reicht, die deutlich enger ist:
„Das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und er in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird.“
(Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes)

Selbstverständlich ist es mies, daß der Ex sich monatelang um ein Trennungsgespräch gedrückt hat. Doch zu so einem Geeier gehören immer zwei: Einer, der Treffen verweigert, und eine, die das mitmacht, statt spätestens nach 2-3 Wochen klar zu sagen:

Du, eine Beziehung, in der man einander nicht mal ein- oder zweimal monatlich mehr treffen oder wenigstens miteinander skypen kann, ist für mich keine mehr. Was immer Dir mittlerweile soviel wichtiger geworden ist als unsere Liebe und unsere Zukunftspläne: Es sorgt dafür, daß wir einander verlieren.

Ich möchte wissen, woran ich mit Dir bin und ob bzw. wie wir das für die Zukunft besser lösen. Wenn ich etwas dazu beitragen soll, sag mir bitte konkret, was das ist. Aber so geht es auf keinen Fall weiter. Bitte denk in Ruhe drüber nach und dann reden wir am Samstagabend darüber, ob unser Ding überhaupt noch Sinn macht oder ob wir es besser lassen.

Im übrigen sehe ich nicht ein, Dir hinterherzulaufen. Du wirst bitte derjenige sein, der anruft - dann und dann bin ich erreichbar. Sollte ich nichts von Dir hören, werde ich das als das nein zu unserer Liebe nehmen, das es dann ist und dann ist bei mir der Ofen aus. Sorry, aber auch ich habe sehr viel um die Ohren und dieses Rumgeeier kann ich nicht gebrauchen, es macht mir Stress. Hab dafür bitte Verständnis, tschüss und (hoffentlich) bis dann.

Natürlich hätte der Typ sich einfach nicht mehr gemeldet und ja: natürlich hätte auch das weh getan. Aber letztlich hat all ihr Bemühen bzw. all ihr Gequengel am Ergebnis nichts geändert. Der Unterschied ist nur, daß sie damals noch mit hocherhobenem Kopf aus der Beziehung rausgekommen wäre, wohingegen der Ex sich jetzt auch noch als Stalkingopfer gerieren kann, während sie sich gedemütigt fühlt - und das, obwohl sie in der Sache (in der Tat schuldet er ihr eine Begründung) durchaus Recht hat.

Schon mit dem zitierten Telefonat hatte die TE sich eine blutige Nase geholt. Noch am gleichen Tag fuhr sie ja dann noch in die Mensa ihrer alten, gemeinsamen Uni und hat ihn vor Dritten mit ihren Gefühlen konfrontiert. Was hat ihr das gebracht?

Nichts, im Gegenteil: Sie kann von Glück sagen, daß er nicht tatsächlich die Polizei gerufen hat. Zumal er Zeugen dabei und auf seiner (!) Seite hatte.

Deshalb nochmal: Die TE sollte jetzt wirklich loslassen. Mit oder ohne Begründung. Denn am Ergebnis (Beziehung ist hin) ändert es nichts, ob er sie von vornherein getäuscht oder sich erst allmählich entliebt hat oder ob eine andere Frau dahintersteckt oder alles zusammen. Allein seine Unfähigkeit zu offener Kommunikation und seine Prioritätensetzung in Sachen Zeitmanagement disqualifizieren diesen Typen für eine ernstzunehmende Beziehung. Alles andere kommt da bestenfalls noch obendrauf.

Er war nicht bereit, das mit ihr zu beabeiten. Ergo liegt ihm auch nichts an der Beziehung, warum auch immer. Hat er am Ende ja auch klipp und klar gesagt, auch wenn nähere Gründe fehlen. Nachkarten bringt jetzt einfach nichts mehr. Er will nicht, und die Begründung ist nicht erzwingbar, im Gegenteil: Letzteres zu versuchen, wird sie selbst ins Unrecht setzen (Stalking).

Ihr bleibt an dieser Stelle nur noch, das zu akzeptieren, loszulassen und ihren eigenen Lebensweg zu gehen.

Ich hoffe, das tut sie jetzt auch und wünsche ihr dafür viel Glück und alles Gute.

12.11.2015 09:37 • #20


D
Hallo Blanca!

Ich antworte Dir hier noch einmal, obwohl dies kein von Dir erstellter Tread ist. Aber ich denke, das geht in Ordnung, weil die Problematik, in der sich die TE befindet immer mitverhandelt wird. Und dies ist ein öffentlicher Raum.

Zunächst, nein, ich wollte Dir nichts unterstellen, ich denke nicht, dass Du der TE schaden wolltest, oder Schmerz zufügen. Ich erlebe Dich prinzipiell als jemand, der sachbezogen, offen und ehrlich und lösungsorientiert agiert.
Ich denke, in unseren Überzeugungen liegen wir gar nicht weit auseinander.

Mein Einwand richtete sich nicht gegen Dein Anliegen als solches, er ging dahin, dass Du der TE das gleiche Gefühl spiegeltest wie ihr Partner, nämlich, dass Du das, was sie da tat, als Aufdringlichkeit bezeichnetest.

Und dem widersprach ich, um der TE zu signalisieren, dass ich ihr Verhalten keineswegs als aufdringlich ansehen würde. Ansonsten ist unsere Argumentation ziemlich gleich.

Ich will diesen Raum nutzen, um eine andere Sache noch anzusprechen, die mir sehr wichtig ist. Es geht um sowas wie Stolz, Würde, Selbstliebe, Scham oder ähnliches. Dies sind schillernde Begriffe, die sehr schnell, wenn sie gerinnen, Festigkeit, Starre erlangen, schnell in ihr Gegenteil umschlagen.

Zitat Miss Reflection: das erleichtert mir im Moment meine eigene Scham oder Verdrießlichkeit über die Fehler, die ich gemacht habe.

Zitat Träne09: Dort hinzufahren war ein schlimmer Fehler..

Ich habe bei derart traumatischen Beziehungsgeschichten oft das Bild vom Marterpfahl vor Augen. Da wird jemand schlimmer Schmerz zugefügt und derjenige darf nicht so darauf reagieren wie es natürlich wäre, er darf seinen Schmerz und sein Leid nicht zeigen.
Ich kann dieses Spiel mit seinen Regeln überhaupt nicht akzeptieren, es ist für mich insgesamt roh, barbarisch, inhuman in höchstem Grade. Aber, es ist der Quäler, der die Inhumanität und Barbarei in sich trägt, im Akt des Quälens auslebt und dadurch, dass dies nicht verhindert wird, dem Ganzen Geltung verschafft.. Und so weit wie sich alle Beteiligten, der Quäler, das Opfer und die Zuschauer an die Regeln halten, kann das Spiel fortgesetzt werden.

In diesem konkreten Fall: Ich schlage mich radikal und vollständig auf die Seite des Opfers, der TE. Ihr wurde übel mitgespielt, sie wurde in ihrer psyschichen Integrität schwerer Schaden zugefügt, sie wurde entsubjektiviert und erntet noch den Spott der Zuschauer (in der Mensa/ seht mal wie schwach sie ist, sie hat geschrien, was für ein Weichei!). Nein, sie muss sich nicht schämen! Sie hat auch keinen Fehler gemacht! Sie hat auf ihrem Menschsein bestanden, in einer Situation, wo man ihr alles und jedes absprach und wegnahm. Schämen müssten sich doch all die, die diesem unwürdigen Schauspiel nicht Einhalt geboten haben, denn sie haben ihre Humanität verraten.
Wenigstens die Opfer sollten dieses Spiel und seine Regeln verwerfen. Denn nur sie können es durchbrechen. Die Täter inszenieren diese Spiele zu eigenem Nutzen und die Zuschauer sind zu indifferent.

Und der TE hat dieses Schauspiel sogar geholfen. Sie hat einen Erkenntnisgewinn erhalten, der es ihr ermöglicht, sich aus der Situation und von diesem Menschen zu befreien. Nur, wie kann man sowas als Fehler bezeichnen.

@Blanca, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber ich denke, Deine Abgeklärtheit hat viel von einem Verband, der eine schmerzende Wunde verdecken soll. Ich bin auf Deiner Seite.

So, das musste raus!

der alte

12.11.2015 14:25 • #21


Blanca
Zitat von der alte:
Da wird jemand schlimmer Schmerz zugefügt und derjenige darf nicht so darauf reagieren wie es natürlich wäre, er darf seinen Schmerz und sein Leid nicht zeigen.

Doch, das darf man. Kommt allerdings darauf an, mit welchem Ziel man dies tut.

Zitat:
In diesem konkreten Fall: Ich schlage mich radikal und vollständig auf die Seite des Opfers, der TE.

Ich versuche beide Seiten zu sehen und möglichst keine Partei zu ergreifen dabei.

Zitat:
Ihr wurde übel mitgespielt, sie wurde in ihrer psyschichen Integrität schwerer Schaden zugefügt, sie wurde entsubjektiviert

Nicht sie als Mensch wurde in Frage gestellt. Ihr wurde eine offene Aussprache verweigert. Und das umso hartnäckiger, je mehr emotionalen Druck sie ausübte, um sie zu bekommen.

Zitat:
und erntet noch den Spott der Zuschauer (in der Mensa/ seht mal wie schwach sie ist, sie hat geschrien, was für ein Weichei!).

Womöglich wirkte ihr Auftritt dort mehr wie ein emotionaler Erpressungsversuch, denn als Hilfeschrei - warum auch immer. Das könnte die allgemeine Ablehnung zumindest erklären, ob sie nun gerechtfertigt war oder nicht.

Zitat:
Nein, sie muss sich nicht schämen! Sie hat auch keinen Fehler gemacht!

Sie hat alles versucht. Hätte sie das nicht getan, würde sie sich nun vielleicht fragen, ob das ihr großer Fehler war. Insofern stimme ich Dir zu: Im Ergebnis war es keiner. Sie kann das unter Auch aus schlechten Erfahrungen wird man klug abhaken.

Zitat:
Sie hat auf ihrem Menschsein bestanden, in einer Situation, wo man ihr alles und jedes absprach und wegnahm.

Ich denke nicht, daß die Verweigerung eines Trennungsgesprächs dem Absprechen des Menschseins gleichkommt.

Zitat:
Schämen müssten sich doch all die, die diesem unwürdigen Schauspiel nicht Einhalt geboten haben, denn sie haben ihre Humanität verraten.

Siehe oben (mögliche Verwechslung mit einer emotionalen Erpressung).

Zitat:
Sie hat einen Erkenntnisgewinn erhalten, der es ihr ermöglicht, sich aus der Situation und von diesem Menschen zu befreien. Nur, wie kann man sowas als Fehler bezeichnen.

So gesehen sicher nicht. Siehe oben.

Zitat:
Deine Abgeklärtheit hat viel von einem Verband, der eine schmerzende Wunde verdecken soll.

Da denkst Du richtig. Ich habe schon früh lernen müssen, daß emotionale Auftritte nichts bringen, wenn sie sich an Menschen richten, denen es letztlich egal ist, was Du von ihnen hältst - weil sie Dich weder lieben, noch brauchen - und Du auch nicht die Macht hast, es ihnen über Dritte heimzahlen zu lassen, Deine Bedürfnisse ignoriert zu haben.

12.11.2015 22:59 • #22


D
@Blanca!

Ich wollte Dir nur mitteilen, dass mir die Diskussion mit Dir gut gefallen hat.
Sachlich, innhaltlich werde ich mich hier nicht wieder äussern, weil das nur meiner eigenen Obsession entspringen und penetrant wirken würde.

Mit freundlichen Grüssen

13.11.2015 17:43 • #23


L
MissReflection schrieb:
Es tut mir leid, dass es nicht anders ging als gegen 'seine' Wand zu laufen.

Dieses Bild gefällt mir gut,

egal ob Du was 'richtig' oder 'falsch' gemacht hast, wenn seine aus meiner Sicht unrealistische 'Übereinstimmungsharmonie' nicht mehr gegeben ist, liebt er nicht mehr und
antwortet er nicht mehr.

Ich finde Deine Bemühungen um Liebe bzw. Klarheit verständlich und besser, als in Depressionen zu fallen.

Einen Trost im Leid hast Du insoweit: Jede entspricht früher oder später seinen Harmonievorstellungen nicht mehr und wird so abserviert werden.

Ich sehe eher die Frage, ob diese Überharmonie zwischen Euch, mit das Gleiche wollen und wo er Dir geholfen hat Deine Versäumnisse an der Uni aus familiären Gründen zu regeln, Liebe ist,
oder Anpassung von vorn herein.

Jedenfalls ich neige zur Anpassung um Liebe bestehen zu lassen und denke heute dass das keine ist.
Mein Exfreund will lose Beziehung mit Anpassung und trennte sich von mir bei Selbständigkeit meinerseits, so seh ich das heute.
Dass ich ihm mit Sms so zugesetzt habe um Klarheit zu gewinnen, das hat mir gut getan.
Es ist wahnsinnig schmerzhaft,
nicht geliebt zu werden.
Doch bei meinem Exfreund z.B. denke ich dass das jeder früher oder später passiert, weil es bei ihm um Anpassung an seine Gegebenheiten geht.

Ich denke nicht, dass die Freunde von ihm in der Mensa Dich alle als die Blamierte sahen,
und das Wichtige dabei war für Dich, zu
sehen wie ungeheuer lieblos er war,
und dass es auf die Dauer eh nur mit einer Angepassten die sich selbst verbiegt, hält.

Ein Mann der eine Frau persönlich meint, liebt sie trotz Schwierigkeiten und führt sie nicht vor, wie er das mit Dir in der Mensa gemacht hat, statt mit Dir rauszugehen.

'Überharmonie' ist aus meiner Sicht keine tiefere Liebe, sondern Anpassung, mit mangelndem Interesse für den anderen.
Und das hast Du leider mit ihm erlebt.

Ich drück Dich von Herzen und wünsche Dir alles Liebe von Deiner Familie und Deinen Freundschaften.

14.11.2015 05:12 • #24


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