Hallo zusammen,
ich lese schon eine Weile hier im Forum und ich möchte mich zu erst bedanken. Die vielen Tipps, das Gefühl, dass es einem nicht nur allein so geht und die Wertschätzung hier sind einfach toll!
Also DANKE!
Ich möchte nicht jede Einzelheit ausgraben, aber euch kurz meine Geschichte mitteilen, vielleicht hilft es mir.
Mein tiefes Loch tat sich Ende November auf. Ich habe nichts geahnt. Klar gab es mal Probleme, aber ich hätte nie gedacht, dass sie zum Ende führen würden (oder ich wollte es nicht sehen).
2014 war mal kurz für 2 Tage Schluss, im Oktober Denkpause über uns, auch 2 Tage - beides hebte er auf.
Auf jeden Fall wurde mir mitgeteilt, dass es vorbei ist; er nicht mehr kann bzw. er nicht weiß, ob er der Richtige für mich ist. Wir waren zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre zusammen.
Ich muss gestehen, dass ich sehr viel in die Beziehung investiert habe. Jetzt nichts Monetäres oder der Gleichen, aber sehr viel Emotionen, auch Erwartungen und Zukunftswünsche. Bildlich gesprochen war ich der Nestbauer, er eher der Nestflüchtling. Ich gab viel, bekam manchmal was zurück, aber selten in dem Maße, wie ich es tat. Prinzipiell macht mir das nichts aus; ich gebe sehr gerne, wenn ich weiß, dass ich geliebt und geschätzt werde. Er konnte selten Emotionen zeigen; wenn doch, dann tat er dies aber in seinem Rahmen (so denke ich zumindest). Ein paar Tage vor der Trennung sagte er so schöne Sachen zu mir, die ich vorher fast nie hörte. Es gab mir ein super Gefühl.
Ich war so doof und habe in den ersten 10 Tagen Rückholversuche gestartet; klar wurden sie abgeschmettert. Wir trafen uns auch drei Tage nach der Trennung, aber nur weil ich einfach hingefahren war.
Sein Ergebnis: Ich bin ein toller Mensch, habe nur gegeben, Rücksicht genommen und stand bedingungslos hinter ihm, während er der Ar. ist, der dies nicht zurückgegeben hat oder zurückgeben konnte. Er hat sich unzufrieden und gehemmt gefühlt. Er will mit Tempo durchs Leben, während ich ankommen möchte. Das passt nicht, ändern kann man sich nicht mehr und daher ist ein Schlussstrich besser. Sein Wunsch: das wir nach geraumer Zeit irgendwie miteinander auskommen, weil ich ein wichtiger Mensch für ihn sei.
Die Zeit nach diesem Treffen war hart. Zum Glück habe ich liebe Menschen, die mir auch immer noch zu hören. Ich habe angefangen, ein Tagebuch zu schreiben, dieses Forum entdeckt und ja, mich auch vergraben um meine Wunden zu *beep*. Manchmal Ablenkung, aber ich merkte, dass das gerade nicht das Richtige für mich war. Und ganz viel geweint; aus Trauer, Verzweiflung und Schmerz. An Schlaf war kaum zu denken und wenn, dann sehr kurz und oberflächlich.
Ich habe ihn dann aus Facebook gelöscht, ich wollte erstmal nicht wissen, was er vor hat, usw.. Aber dennoch habe ich nur an ihn gedacht, ob er an mich denkt, was und mit wem er was macht, usw..
Einen Tag vor Weihnachten schrieb er mir einen kurzen Gruß mit Kusssmiley; ihr kennt das sicherlich, die Hoffnung erwacht, obwohl der Kopf sagt Vergiss es, es hat nichts zu bedeuten!.
Ich überlegte lange, ob und wenn wie ich Antworten soll. Ich kam zum Schluss, dass ich nicht der Ignoranztyp bin. Kurze Antwort am Heilig Abend mit Weihnachtsgrüßen ohne Emotionen, die Antwort kam prompt: Kusssmiley.
Am Sonntag (27.12.) kam dann die Aussage, ob wir nicht unsere Sachen nächste Woche austauschen wollen. Ich wollte es schnell hinter mich bringen; sein Vorschlag Dienstag bei mir lehnte ich ab. Nicht wieder was Schlechtes bei mir in der Wohnung.
Also schlug er gleich morgen, den Montag bei ihm vor. Ich willigte ein.
Die Nacht muss ich euch nicht beschreiben. Keine Sekunde geschlafen.
Montag auf Arbeit war eine Qual.
Der Abend kam und ich fuhr zu ihm. Ich habe mit allem gerechnet: er lässt mich kalt abblitzen, jmd. anderes öffnet mir die Tür, etc.
Es war aber eigentlich in Ordnung. Wir hatten ein offenes Gespräch.
Kurzum: er liebt mich nicht mehr. Ich war wie eine Jacke, die zu eng wurde. - Das waren meine Worte, die er durch Nicken bestätigte.
Es geht ihm jetzt gut, er macht all das, was angeblich mit mir nicht möglich war.
Er will nicht über uns nachdenken, sondern in die Zukunft schauen; die guten Zeiten in Erinnerung behalten. Er kann nicht wirklich verstehen, warum ich gerade so drauf bin, so traurig. Er habe mal überlegt, mich zurück zu holen, aber sich dagegen entschieden, weil es zwischen uns auf Dauer nicht klappen würde. Er vermisst mich auch nur manchmal.
Beruflich verändert er sich auch; zieht in drei Monaten weg, kommt aber jedes zweite Wochenende her. Das war auch Thema als wir zusammen waren, ob er die Option annehmen soll. Drüber reden wollte er damals mit mir nicht. Meine Versuche, das Thema anzuschneiden wurden immer ausgeschlagen.
Auf meine Frage an diesem Abend, wieso das so war, bekam ich als Antwort: Es war doch meine Entscheidung.
Ja, mir wurde an diesem Abend klar, dass das uns wohl schon lange keine Rolle mehr spielte.
Das wurde mir umso bewusster, als er meinte, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn er mich zB beim Sport oder auf Parties treffen würde, auch mit einem Date oder so. Er datete bereits jmd., um neue Leute kennenzulernen.
Ja, er tobt sich nun aus, ohne dabei Rechenschaft ablegen zu müssen. Das Leben geht doch weiter! - meinte er.
Während des Gesprächs sagte ich ihm, dass mein Kopf klarer sieht als mein Herz. Ich kann ihn nicht in der Öffentlichkeit treffen und sehen, dass er glücklich ist. Nicht weil er es ist (ich wünsche mir das ja. Er soll sein Glück finden), sondern weil ich es nicht geschafft, ihn glücklich zu machen und weil andere Menschen das haben können, wonach ich mich so sehr sehne.
Ich glaube, das kam nicht wirklich bei ihm an.
Auch sagte ich ihm, dass wir es hätten schaffen können, wenn wir offen geredet hätten, anstatt uns gegenseitig Ansagen zu machen. Aber nun ist es zu spät.
Er hat zwei Persönlichkeiten; der Harte, an dem alles abperlt, der sich nichts aus Gefühlsduseleien macht, der der Tollste und Beste ist, aber darunter verbirgt sich ein ganz weicher Kern voller Zweifel. Ich meinte, den Zweiten fände ich besser und er solle bitte nicht noch oberflächlicher werden, sondern auch mal die Schwere des Lebens zu lassen. Also genau das, was er immer vermeidet.
Nach dem Gespräch war ich erleichtert und dachte blöder Weise, jetzt geht's bergauf.
Tja, hielt einen Tag.
Bin wieder im Tief, aber wenigstens jetzt ohne Aussicht ihn nochmal sehen zu müssen, wie es vorher war mit dem Tausch. Es ist alles gesagt und von meiner Seite aus auch alles getan.
Dennoch tut's verdammt weh.
Dieses Gefühl aus dem fahrenden Zug geworfen zu sein. Ich bin ihm egal, er hat nun Spaß, lebt sein Leben, als ob es mich nie gab.
Klar, das ist meine Interpretation, aber ich werde nie erfahren, ob sie real ist.
Ich kann aus der gesamten Situation nur eins machen; auch in die Zukunft schauen. Mir wirds noch lange nicht gut gehen, aber die Hoffnung auf bessere Zeiten darf ich nicht verlieren. Er war mein Mittelpunkt, da muss ich ihn rausdrängen, an den Rand und mich stattdessen dort einsetzen.
Und ich muss aufhören, an den Erinnerungen zu hängen und mich mit ihm und seinen derzeitigen Lebensstil zu vergleichen.
Nein...Ich will das nicht und irgend wann werde ich es auch nicht mehr machen.
Weniger Ungeduld und mehr Zeit brauche ich.
So, aus kurz darstellen würde doch eine etwas längere Ausführung. Es beschäftigt mich halt.
Ich wünsche euch einen schönen Samstag.
02.01.2016 10:47 •
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