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Er hat sich getrennt - große Schuldgefühle

S
Hallo liebe Forenmitglieder,
heute bitte ich euch als bisher stille Mitleserin um Rat. Ich, 39, weiblich, bin in einer frischen Beziehung. Es ist alles schön und harmonisch, bis auf den Umstand, dass mein Freund sich mit heftigen Schuldgefühlen ggü. seiner Exfrau herumplagt. Ich habe Verständnis dafür, sie waren 20 Jahre zusammen. Auch wenn seit über 10 Jahren keine Intimitäten mehr stattfanden, nicht mal mehr kuscheln und auch getrennte Schlafzimmer bestanden, bestand ja doch eine sonst funktionierende Gemeinschaft. Nun, nach zwei Monaten der Trennung, merke ich, wie es meinem Freund immer schlechter geht. Er sieht seine Ex häufiger, da es einen 15-jährigen Sohn gibt, für den er als liebevommer Vater nach wie vor alles tut, ihn häufig besucht und z.B. an jedem Morgen in der Woche in den Alltag begleitet. Sein Sohn scheint gut mit der Trennung umgehen zu können.
Mein Freund hat mich sehr gern, wir erleben eine wunderschöne Zeit. Dennoch sehe ich, dass es ihm nicht gut geht. Er fühlt sich schuldig, weil er aus seiner Sicht das Leben seiner Frau kaputt gemacht hat. Gut ist, dass er sich mir ggü. vollständig öffnet, darüber redet. Habt ihr eine Idee, wie ich ihn besser begleiten und unterstützen kann?
Liebe Grüße
Sajasa

24.10.2022 06:46 • #1


Lavidaloca
Nur zu deiner Rolle in der Trennung - warst du vor der Trennung schon da? Wenn er erst kurz getrennt ist, dann war die Beziehung zu dir wahrscheinlich die Initialzündung?

24.10.2022 06:50 • x 2 #2


A


Er hat sich getrennt - große Schuldgefühle

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S
Hallo Lavidaloca,
danke für deine Antwort. Ja, so war es tatsächlich. Ohne mich hätte er sich wohl nicht getrennt, obwohl er unzufrieden war.

24.10.2022 07:04 • #3


Cagy
Hallo Sajasa,
Du kannst eigentlich nur weiter für ihn da sein und die Frau bleiben in die er sich verliebt hat und die ihn dazu gebracht hat sich zu trennen.
Mann kann 20 Jahre nicht mal eben abschütteln , auch nicht mit einem neuen Partner, und es ist sicher schon manchem so gegangen das es nach der Trennung *anders* war als man vorher gedacht hatte.
Er muss mit diesen Gefühlen klarkommen und ich denke Deine Chancen sind die besten wenn Du ihm genug Freiraum und Zeit gibst.
Alles Gute Dir.

24.10.2022 07:11 • x 1 #4


LeTigre
Warum hat ER denn Schuldgefühle?

Wenn ich meinem Partner 10 Jahre keine Nähe gebe bzw diese nicht zulasse (in dem Wissen, dass dieser die Nähe gerne hätte) und ihn sogar aus meinem Schlafzimmer ausquartiere, dann weiß ich doch, dass ich einen der Grundpfeiler einer Beziehung komplett missachte. Und dann ist mir auch bewusst, dass mein Partner etwas vermissen und irgendwann gehen könnte, wenn ich 10(!) Jahre keine körperliche Nähe zulasse und gebe. Denn in der Regel gehört Nähe, Schmusen, S. einfach dazu.

Schön dass das Geschäft sonst lief, aber dann ist das in meinen Augen vielleicht noch eine innige Freundschaft oder eine Zweck-WG gewesen, aber doch keine Beziehung mehr im klassischen Sinne (wie gesagt, sofern nicht von beiden so gewollt).

Wie kommt er darauf IHR Leben zerstört zu haben? Was ist denn mit ihm? Wäre es besser gewesen, er hätte sein Leben ihr geopfert, obwohl er unglücklich war und diesen Zustand (für mich völlig unverständlich) so lange bereits ertragen hat?

Und inwiefern ist ihr Leben denn zerstört?

Hat sie Liebeskummer (gehört halt dazu, wobei das für mich eher nach Trauer über den Verlust von Gewohntem klingt)?

Das ist für mich kein zerstörtes Leben. Das gehört zum Trauerprozess dazu, aber deshalb muss man sich doch nicht schuldig fühlen.

Er scheint Jemand zu sein, der null auf eigene Bedürfnisse achtet.

Und was heißt, er begleitet seinen 15 jährigen Sohn jeden Morgen liebevoll in den Alltag?

24.10.2022 07:18 • x 1 #5


S
Hallo Cagy,
danke für deine wohltuenden Worte. Von außen betrachtet sieht man immer viel klarer, dieser Blick fehlt mir gerade ziemlich.
Ich denke schon, dass er es gerade genießt, dass er bei mir sein kann, wie er möchte und ist. Ich würde ihn so gerne mehr dabei unterstützen.
Tatsächlich bin ich aber etwas ungeduldig. Für ihn sind das alles riesige Schritte, ich war ja schon frei für eine neue Beziehung. Da kann ich sicher ansetzen.

24.10.2022 07:26 • #6


Lavidaloca
Zitat von Sajasa22:
Hallo Cagy, danke für deine wohltuenden Worte. Von außen betrachtet sieht man immer viel klarer, dieser Blick fehlt mir gerade ziemlich. Ich denke ...


20 Jahre und die Trennung wegen einer neuen Partnerschaft - ich vermute, es ist das schlechte Gewissen? Auch er hat vielleicht etwas zu verarbeiten, das kannst du nicht beschleunigen. Vielleicht solltest du einfach anerkennen, dass er die Beziehung beendet hat- und trotzdem benötigt er jetzt Zeit zum Abschließen.

24.10.2022 07:50 • x 1 #7


meineMeinung
Wie verlief denn die Trennung?
Erst getrennt dann zusammen gekommen oder erst Affäre begonnen und dann getrennt?

24.10.2022 09:04 • #8


CiRa78
Auch wenn man weiß, dass die Trennung richtig war, hat man ein schlechtes Gewissen und fühlt sich schuldig. Du kannst nur geduldig mit ihm sein und Verständnis zeigen.

24.10.2022 09:24 • #9


Puschel8
Zitat von meineMeinung:
Erst getrennt dann zusammen gekommen oder erst Affäre begonnen und dann getrennt?

Würde mich auch interessieren, denn ich denke, das ist ein sehr wesentlicher Aspekt vor allem in Bezug auf seine Schuldgefühle.

Und @Sajasa22 Glaube bloß nicht alles, was er Dir erzählt von wegen seit 10 Jahren keine Intimität mehr usw.

24.10.2022 09:31 • x 1 #10


S
Das dachte ich mir auch gerade:
Erzählen können sie vieles, was ja angeblich sooo schlimm war in der Ehe. Wenn es einem allerdings wirklich so schlecht ergeht, warum trennt man sich dann nicht früher?

Und sie waren 20 Jahre zusammen und haben ein gemeinsames Kind. Was genau erwartest du jetzt, wie schnell er damit abgeschlossen haben soll? 2 Monate sind gar nichts! Manche brauchen zwei Jahre dafür (auch als Verlasser)

24.10.2022 09:39 • x 1 #11


S
Hallo LeTigre,
danke für deine Worte. Die sind alle vollkommen nachvollziehbar. Ich denke, nur durch seine Selbstlosigkeit hat er es auch so lange ausgehalten. Wobei Aushalten sicher auch das falsche Wort ist, er hatte ja nicht viel auszuhalten, ihm fehlte die echte Beziehung.
Mein Freund fährt morgens zum wecken und Frühstück bereiten in die gemeinsame Wohnung. Häufig nachmittags oder abends holt er ihn zu einem Ausflug ab oder macht etwas mit ihm in seinem Zimmer. Einen Tag am Wochenende verbringt er mit ihm. Sonst ist er bei mir. Wenn er dann Kontakt zu seiner Ex hat, bleibt er auf Distanz, sieht aber, wie fertig sie ist. Und das macht ihn dann so fertig und beschert ihm die Schuldgefühle.

24.10.2022 09:44 • #12


Unterwegs
Ich finde den Titel etwas irreführend, aber gut.

@te

Naja, wenn er seiner Ex immer heile Welt vorgespielt hat (auch wenn sie keine Intimitäten mehr hatten) und dann aus dem nichts die Trennung kam (wahrscheinlich mit vorheriger Affäre zu dir), kann ich verstehen, dass er Schuldgefühle hat.

Auf der anderen Seite, hat er natürlich das Recht jederzeit die Beziehung zu beenden und seine Exfrau sollte ihr Lebensglück nicht von ihm abhängig machen.

Du kannst wohl nichts anderes machen, außer abzuwarten und zu hoffen, dass dein Freund keine kalten Füße bekommt und wieder zurück zur Ex geht.

24.10.2022 09:49 • x 1 #13


Puschel8
Zitat von meineMeinung:
Wie verlief denn die Trennung?
Erst getrennt dann zusammen gekommen oder erst Affäre begonnen und dann getrennt?

@Sajasa22 Was ist damit?

24.10.2022 09:54 • x 1 #14


S
@Sajasa22
Zitat von Sajasa22:
Mein Freund fährt morgens zum wecken und Frühstück bereiten in die gemeinsame Wohnung.


Er fährt jeden Morgen hin um einen 15 jährigen zu wecken und ihm Frühstück zu machen, obwohl dessen Mutter in der Wohnung ist?
Warum ?

Spontan bezweifle ich auch die 10 Jahre Distanz- v.a. wenn das von ihr ausgegangen wäre, wäre sie dann jetzt so fertig?

24.10.2022 09:55 • x 5 #15


A


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