Hallo Zusammen,
habe bei einem anderen Thema (von anderem User) schon mal etwas über meine Situation... möchte aber mal gezielt darauf eingehen.
Hoffe ihr könnt mir weiter helfen.
Mein Freund (38 J.) hat sich vor 11 Tagen aus heiterem Himmel - nach fast 5 Jahren Beziehung von mir (30 J.) getrennt.
Begründung: Zusammenziehen, Heiraten, Familie - er kann das nicht. Mit niemandem.
Ich soll meine Zeit nicht länger mit ihm verschwenden und ich würde sicher jemanden finden mit dem ich all das haben könnte.
Es hätte nichts mit mir zu tun. Er hat versucht Fehler an mir zu finden, aber es gibt keinen. Er kann den nächsten Schritt einfach nicht gehen.
Er findet es schön glückliche Paare mit Kind zu sehen, aber er kann einfach nicht. So viele Leute würden sich scheiden lassen. Er wüsste auch, dass bei ihm da etwas kaputt sei.
Er hat gemerkt, dass mich das Thema zusammenziehen in letzter Zeit beschäftigt hat.
Deshalb war ich auch öfters nicht so gut drauf und habe das schon auch an ihm ausgelassen - im Nachhinein tut mir das so leid. Aber ich hatte natürlich zum einen Angst vor dem Gespräch und zum anderen wusste ich nicht wie ich das angehen soll - da er eben nicht so offen über seine Gefühle spricht.
Er hat sehr geweint (so kenne ich ihn gar nicht). Ich habe gemerkt wie leid es ihm tut und dass es ihm weh tut.
Er sagt er kann alleine sein und ihm würde das nichts ausmachen. Unterder Woche habe er das alleine sein auch irgendwie genossen.
Wir haben uns hauptsächlich an den Wochenenden gesehen. In den Urlauben waren wir auch immer zusammen. (3 Wochen rund um die Uhr war kein Problem) Es war alles super... An den Tagen an denen wir uns nicht gesehen haben, haben wir sehr viel miteinander geschrieben.
Zu ihm: er gibt sich nach außen eher kalt und lässt auch keine Emotionen an sich ran.
Er hat schon einmal für ca. 1 Jahr mit einer Frau zusammen gewohnt. Es hat nicht funktioniert weil er sich nie zu Hause gefühlt hätte.
Das obwohl sie sich gemeinsam die Wohnung, Möbel, etc. ausgesucht haben. Nach der Trennung hat er ihr erst eine neue Wohnung gesucht und ihr alle
Möbel mitgegeben. Er stand dann erst mal ohne alles da. Ich denke er hat Angst, dass das nochmals passiert.
Seine Kindheit: Vater trinkt. Eltern hatten nie eine glückliche Ehe. Harmonie / Liebe zu Hause gab es nicht.
Er selbst hat seine Kindheit nicht als schlimm empfunden aber auch nicht als total super...
Habe mir die letzten Tage sehr viele Gedanken gemacht. Ich vermute stark er leidet an Bindungsangst.
Habe das Buch Bindungsangst beim Partner? gelesen und das stärkt meine Vermutung , da mir einiges bekannt vor kommt.
Habe mir auch Gedanken über meine Wünsche gemacht. Für mich war schon immer klar, dass ich keinen Trauschein brauche. Sicher, Heiraten und Kinder haben ist ein schöner Gedanke, aber für mich wirklich kein Muss.
Für mich ist er DER Mann. Kann mit niemandem so lachen und Quatsch machen, er stand immer zu mir und wir teilen so viele Ansichten... Es passt alles... Wenn seine Angst nicht wäre...
Würde ihm so gerne helfen. Aber ich weiß: ihm muss bewusst werden, dass er sich seinem Problem stellen muss. Er muss sich damit außeinandersetzen und Gefühle zu lassen und auch Hilfe in Anspruch nehmen. Denke eine Therapie schadet vielleicht auch nicht. Er ist immer für alle da, jetzt muss er mal Hilfe annehmen. Er verdrängt immer alles. Er kann das nicht, dann ist es halt so...
Haben seit der Trennung keinerlei Kontakt. Würde mich so gerne melden, weil ich Angst habe er vergisst mich bzw. dass er merkt, dass es ja auch ohne mich geht... irgendwie.
Ich lese aber auch immer wieder, dass man eine Konaktsperre einhalten soll...
Denke nicht dass er sich meldet, dazu ist er zu stolz. Habe heute Geburtstag und gehe nicht davon aus, dass er mir schreibt...
Ich möchte ihn auf keinen Fall unter Druck setzen und ihm Zeit geben. Auf der anderen Seite war die Trennung für mich ein Schock und ich brauche einfach noch ein paar Antworten um klar zu kommen.
Würde ihn auch gerne auf das Thema Bindungsangst ansprechen? Möchte ihn nicht drängen, aber einen Schubs geben, dass er sich mal (nicht heute, nicht morgen aber irgendwann) damit auseinander setzt. Wie mache ich das am Besten? Wann ist es sinnvoll um ein Gespräch zu bitten?
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen oder kann mir einen Tipp geben...
Liebe Grüße
namelesss
03.02.2016 14:30 •
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