Guten Morgen,
Ich möchte euch gern meine Geschichte erzählen, in der Hoffnung, alles besser verarbeiten zu können.
Mein Partner und ich sind vor zwei Jahren zusammen gekommen, jeder von uns hat ein Kleinkind mit in die Beziehung gebracht. Anfangs lief alles gut, wir sind ein 3/4 Jahr später zusammen gezogen, also er zu mir; sein Kind, das alle zwei Wochen und in der Woche 2x nachmittags bei ihm ist, bekam in der Umbauphase ein eigenes Zimmer und alles hätte schön werden können.
Leider hat sich das ganze vollkommen anders entwickelt, er ist zeitlich sehr eingebunden, das ist das eine Problem: seine Position im Familienbetrieb; eigentlich leitet er diesen, kümmert sich um fast alles, das Handy klingelt ununterbrochen, und doch, wenn er Entscheidungen trifft, wird er von seinen Eltern gebremst.
Die Familie hat sich mehr oder minder gegen mich gestellt, analysiert gern meine Art und Weise, da ich nicht genügend Verständnis und Rücksicht aufgebracht habe für seine Situation. Ich war nicht gezwungen, auf sein Kind aufzupassen, habe ihm diese Last gern abgenommen, und wenn ich ihn gebeten habe, mir einen Gefallen zu tun (essen gehen, Kino etc.) wurde das abgeschmettert. Ein Besuch oder Kurzurlaub mache für ihn zu zweit keinen Sinn, wenn, dann mit Kindern.
Ich habe immer versucht, diese Beziehung zusammen zu halten, doch leider war ich auch immer wieder sehr enttäuscht und genau das konnte ich nicht mehr verbergen. Meine Stimmung war nahezu depressiv, mein Gejammer nach Aufmerksamkeit hat ihn wahnsinnig gemacht. Ich habe versucht, mit allen Mitteln ein Familienleben herzustellen, Rituale einzuführen, Paarzeit einzubauen, aber es war nicht möglich, immer wieder bin ich an (seine) Grenzen gestoßen.
Zuletzt war es dann so weit, das ich Bedingungen bekommen habe: ich sollte aufhören zu diskutieren, sonst trennt er sich. ich konnte nicht darauf eingehen und habe es abgelehnt, da ich doch noch jemand bin, dessen Bedürfnisse auch Bestand haben dürfen. er meinte, er sei ein freier Mensch und lässt sich nicht verbiegen. Aber ich habe mich für ihn aufgeopfert, ihm Dinge abgenommen, damit er mehr Zeit für mich gehabt hätte.
Seine Antwort war jedes Mal, das mich niemand darum gebeten hat, und all mein Bemühen nicht erwünscht war, niemand hat etwas gefordert und eine Beziehung sei ein Selbstläufer, und ich hätte mit dem ständigen Druck alles kaputt gemacht.
Und nun sitze ich hier, er ist Knall auf Fall ausgezogen, wir haben seit Wochen keinen Kontakt mehr. Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich Hoffnung hatte, dass er sich melden würde, aber es passiert einfach nichts.
Ich vermisse ihn schrecklich, aber ich kann mich nicht melden. es ist soviel passiert.
Er war fürchterlich aggressiv in der letzten Zeit, unsere Diskussionen über gemeinsame Zeit, ob es Geburtstage in der Familie waren, die er nicht begleiten wollte, oder ob es auch nur die allgemeine Planung war, sind vollkommen eskaliert.
Er ließ mich einfach mittags warten, kam gar nicht, hat vergessen, Bescheid zu sagen, uvm.
Wenn ich gekocht habe für alle 4, saß ich zeitweise mit meinem Kind hier, aber er ist einfach nicht gekommen.
Ich muss dazu sagen, dass ich bei ihm auch Dro. entdeckt habe, ich bin fast ausgerastet, weil er es in unserer Wohnung liegen lassen hat. Seitdem habe ich nie wieder was gesehen, aber sein Verhalten lässt für mich darauf schließen, dass er damit mehr zu tun hat, als nur ein paar mal hab ich was genommen.
Er ist immer irgendwas zwischen total witzig, endlos genervt und vollkommen abwesend. Ich dachte, es liegt an der Arbeit, da er so viel zu tun hat. Nun mittlerweile bin ich auf dem Stand, das die ständige Verdrehung der Tatsachen, der von mir aufgedeckten Lügen in Diskussionen wohl doch einen anderen Hintergrund haben, sicher bin ich mir aber nicht. Er hat versucht, mich von meinen Freunden zu isolieren, indem er erzählt hat, was sie angeblich über mich gesagt haben oder er hat einfach wahllos auf ihnen rumgehackt. Andererseits sollte ich meine Freizeit doch einfach mit meinen Leuten verbringen, damit er seine Ruhe hat, es passt alles nicht zusammen.
. zu meinem Ex Partner habe ich ebenfalls ein gutes Verhältnis, wegen des Kindes, aber auch das gefiel ihm nicht. Er hingegen macht auch seine Ex schlecht, von Anfang an, ich habe sie dann selbst kennenlernen dürfen und das schlechte Bild hat sich in meinen Augen nicht bestätigt.
Und so ziehen sich die merkwürdigen Geschichten durch zwei Jahre, es gibt so viele Anekdoten, wo ich gedacht habe, ich sei übergeschnappt und er hat es mir immer wieder glaubhaft versichert, dass es mit mir nicht stimmt.
Wenn ich es so niederschreibe, denke ich mir, was war ich so blöd, aber es gab doch auch gute Zeiten, die, in denen wir nicht gestritten haben, schöne Abende miteinander verbracht haben, ich hab mich nicht an eine Illusion geklammert, wir haben uns geliebt, aber immer nur dann, wenn er es wollte.
19.03.2018 08:30 •
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