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Er hat mir alles genommen nach der Trennung

Kummerkasten007
@VictoriaSiempre

Das sind alles Gedanken, die mir auch durch den Kopf gegangen sind

23.03.2020 16:45 • x 2 #76


perpetuum
Für mich hört sich das alles sehr sehr merkwürdig an, Groschenroman war genau das Wort, was auch mir in den Sinn kam.
Nun gut, das Leben schreibt die verrücktesten Geschichten.

Habe gesehen, dass Du, TE, dich 2016 angemeldet hast. Also als du deinen Job angefangen hast. Besteht da ein Zusammenhang?
Seitdem kein einziger Beitrag bis 2020.

23.03.2020 16:46 • #77


A


Er hat mir alles genommen nach der Trennung

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unbel-Leberwurst
Zitat von BL45:

Je nachdem wie groß der Mist ist, den er vielleicht machte und von dem sie weiß : auch das!


So ein Verhalten spricht aber nicht für einen selbstbewussten und gestandenen Mann.

Seine Karriere ist ihm halt wichtiger als sein Betthäschen.

23.03.2020 17:04 • #78


B
Gut möglich, das Du Recht hast ...

Allerdings ist die Branche sehr schräg (Kreativ- / Medienlandschaft) und daher gibts fast nichts, was es nicht gibt. Ich war vorher lange Jahre als Abteilungsleiterin mit über 200 Mitarbeitern in einer anderen Stadt - 400 km von meiner Heimat entfernt, wo ich jedoch wegen meiner alten und kranken Eltern zurück wollte - und auch da hätte ich ganze Bücher schreiben können über den täglichen Büroalltag, wo viele mit den Augen gerollt hätten und was für mich noch normal gewesen wäre!
Vielleicht bin ich da abgestumpft, vielleicht habe ich zu viel gesehen und erlebt, doch so schräg wie es vielleicht durch meine Erzählungen rüberkommt, empfand ich dieses Unternehmen nie.

Und ja : unser erstes aufeinandertreffen war irgendwie magisch.
Er hatte eine Aura und Ausstrahlung, die mich sofort in seinen Bann zog, obwohl er optisch noch nicht mal ansatzweise meinem üblichen Typ Mann entspricht.
Da es mir jedoch um den Job ging, es eine der Top 5 Adressen in Deutschland ist und ich durch das erste Gespräch mit seinem Stellvertreter und der Perso nicht nur den Job, sondern auch die GF Position in Aussicht hatte, dachte ich mehr daran, das ich mit ihm sicher bestens zurecht komme und gut mit ihm arbeiten kann als daran, das ich die Chance nutze und ihn mir als Mann schnappe!
Zumal ich bislang auch hier immer meine Prinzipien hatte und in meinen gut 30 Jahren Berufsleben noch nie etwas mit jemandem aus der eigenen Firma angefangen hatte und bislang auch nie etwas mit einem vergebenen Mann und auch seinen Freundschafts-/Ehering habe ich auch gesehen.
Warum hätte ich daher also einen Traumjob in meiner Heimatstadt mit Aufstiegschancen und perfekten Rahmenbedingungen ablehnen sollen?
Über den Mann selbst, habe ich mir da noch nicht wirklich Gedanken gemacht ...

Als ich anfing, flirtete er. Allerdings dachte ich mir auch da nicht unbedingt etwas bei. Klar, tut es dem Ego gut, allerdings gibts da auch öfter mal Flirts am Arbeitsplatz, wenn man viel Zeit verbringt, ohne, das es Bedeutung hat und ohne, das man Hurra schreien muss.
Meine PA machte mich dann mehr oder weniger darauf aufmerksam. Bei einem gemeinsamen Essen mit Freelancern, um ein Projekt zu feiern, saß er mir gegenüber und konnte wohl den ganzen Abend den Blick nicht von mir abwenden und war auch nicht wirklich bei den Gesprächen anwesend. Meine PA meinte, das sie bereits lange mit ihm zusammen arbeitet, ihn oft begleitet hat, etc, aber so habe die ihn noch erlebt.
Und dann gings los : Krawatte weg, spiessige Anzüge weg, Jeans und Sneaker an, 3 Tages Bart, neues After Shave, vom eher wortkargen Chef zum gut gelaunten Charming Bär. Er war Tuschelthema Nummer 1, da viele jahrelang mit ihm zusammen arbeiteten und ihn bislang nur als stocksteifen Anzugsträger kannten und ihn da zum ersten mal lachen sahen.
Natürlich fiel mir auf, das er viel Zeit mit mir verbrachte, mich persönlich eingearbeitet hat, etc. Doch auch da dachte ich, das gehört dazu, da ich ja GF werden sollte.
Nach der Probezeit gings los mit gemeinsamen Geschäftsreisen, damit ich die VIP Kunden kennen lerne und wenn man hier stundenlang nebeneinander im Auto sitzt, am Airport auf Flüge wartet oder auch zwischen Terminen gemeinsam isst, unterhält man sich früher oder später auch über private Dinge. Normalerweise über alltägliches wie Fußballergebnisse, Hobbies, Musik. Er dagegen sprach übers Leben, Wünsche, Erwartungen. Was hat man erreicht? Worauf ist er stolz? Was möchte er noch? Da es allgemein war, war es zwar unüblich, solche tiefgründigen Gespräche mit einem Kollegen zu führen, aber jeder Jeck ist anders.
Nach den Herbstferien 2018 erhielt ich dann die ersteh privaten WhatsApp. Fotos aus dem Urlaub oder aus dem Stadion oder von Events mit lieben Grüßen.
Ja, sein Flirten war erkennbar, jedoch dezent und nicht aufdringlich und auch nicht so, das ich davon ausgehen und erkennen muss, er will mich oder meint es ernst!
Irgendwann kam dann die Beichte, das er sich in mich verliebt habe und das bereits im 1. Bewerbergespräch. Er bekam daraufhin einen Korb, da ich mich in der Firma definitiv nicht mit dem vergebenen Chef einlasse und das akzeptierte er auch. Daraufhin klärte er auch binnen kurzer Zeit sein Privatleben, ließ es auch nochmal 3-4 Wochen sacken, um dann Ostern 2019 mit Rosen vor der Tür zu stehen. Auch hier nutzten wir dann erst eine ca 2 monatige Kennenlernphase, um heraus zu finden, ob es wirklich passt.
Ob er daher der typische Jäger ist, der nur sammeln möchte, kann ich nicht beurteilen. Auf mich machte er diesen Eindruck nicht wirklich. Hinter die Stirn schauen kann man einem anderen Menschen jedoch nie ...

Und das Private mit dem Geschäftlichen 100% trennen, ist in der Branche auch schwer möglich. Man bekommt permanent Einladungen zu roten Teppichen, VIP Tickets etc. Man geht am Abend und an den Wochenenden hin, man Netzwerkt, man hat natürlich auch Spaß, die Grenze vom Geschäftlichen ins Private ist jedoch oft fließend.

Und ja: meine Aufgabe muss und wird die sein, den Fokus wieder ausschließlich auf mich zu richten, mein Krönchen zu richten und in meine Mitte zu kommen.
Allerdings ist das gerade nicht so einfach.
Trennen sich andere, verlieren sie in der Regel meist nur den Partner, bei mir ist aber auch der Traumjob weg und das aufgrund Corona zu einem sehr miesen Zeitpunkt. Ich habe zwar auch Kontakte und meine Fühler bereits ausgestreckt und in der Vergangenheit hatte ich immer wieder Angebote auf dem Tisch, doch aktuell stellt natürlich niemand ein, sondern alle hoffen erstmal die bislang vorhandenen Mitarbeiter zu retten, ohne entlassen zu müssen. Um etwas Neues zu finden, ist somit ein absolut mieser Zeitpunkt
Genauso wie es gerade ätzend ist, sich abzulenken. Kein Wein-Abend mit den Mädels, kein Fitnessstudio, keine Sauna, kein Schwimmbad, nichts... stattdessen zu Hause mit Kopfkino, was es aktuell auch nicht besser macht

23.03.2020 17:09 • #79


B
Zitat von perpetuum:
Für mich hört sich das alles sehr sehr merkwürdig an, Groschenroman war genau das Wort, was auch mir in den Sinn kam.
Nun gut, das Leben schreibt die verrücktesten Geschichten.

Habe gesehen, dass Du, TE, dich 2016 angemeldet hast. Also als du deinen Job angefangen hast. Besteht da ein Zusammenhang?
Seitdem kein einziger Beitrag bis 2020.


Nein, ich fing erst danach in der Firma an.

Im September 2016 habe ich mich von meinem damaligen Freund getrennt und obwohl ich der Verlasser war und die Notbremse zog, ging es mir damals mies und ich meldete mich hier an, war jedoch nur stille Mitleserin.

23.03.2020 17:15 • #80


B
Zitat von VictoriaSiempre:
Seine Wahrheit, Deine Wahrheit oder die Wahrheit, die der Rest sich zusammen reimt? Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass in einem 10.000-Mitarbeiter-Unternehmen ein gemeinsames Doppelzimmer vom Cheffe und seiner Mitarbeiterin geheim bleibt? Hat der Bereich HR nicht nur eine Verschwiegensheitklausel unterschrieben, sondern wickelt parallel auch noch die Logistik und die Buchhaltung mit ab? Die Steuer? Auf der Rechnung fürs Doppelzimmer stehen auch die Namen der Gäste, wenn man es absetzen möchte.

Die Geschichte wird für mich immer schräger. Wer ist denn bitte so blöd und bucht ein gemeinsames Zimmer, wenn man seine Liebschaft nicht öffentlich machen möchte? Wer lässt sich als Oberchef von einer Geschäftsführerin (Ex-Lebensgefährtin hin oder her) dermaßen beschimpfen und vorführen? Es gibt Gesellschafter? Denen es völlig wurscht ist, ob eine alk-kranke Exfreundin ihren Job überhaupt noch erledigen kann und die es freudig mittragen, dass diese fürs Absitzen im Homeoffice ein sicher nicht schlechtes Gehalt bezieht?

Und für welchen Job braucht man mehrere Taschen und Abendkleid im Büro? Begleit-Dienste?


Die Abteilungsleiterin Perso ist gleichzeitig auch seine PA
Alle Ausgaben, Reisen etc, die er macht, werden ausschließlich von ihr gebucht, abgerechnet und versteuert

Die Gesellschafter sind in der Regel handzahm
Solange die Zahlen am Ende des Tages stimmen, interessiert sich niemand, was intern passiert. Entscheidungen, die er wollte, hat er daher grundsätzlich durch gewunken bekommen und das ohne Gegenwehr und Widerspruch, da die Zahlen stimmten
Gesellschafter wollen am Ende auch nur ihren Gewinn sehen und viele waren branchenfremd und denen war der Rest komplett egal

23.03.2020 17:30 • #81


Ayaka
Zitat von BL45:
Die Abteilungsleiterin Perso ist gleichzeitig auch seine PA


die Personalverantwortliche Abteilungsleiterin eines 10.000 MA Unternehmens macht die Assistenztätigkeiten des Chefs? Normalerweise haben die was anderes zu tun als die honeymoon suite zu buchen.

23.03.2020 17:38 • x 2 #82


B
Zitat von Ayaka:

die Personalverantwortliche Abteilungsleiterin eines 10.000 MA Unternehmens macht die Assistenztätigkeiten des Chefs? Normalerweise haben die was anderes zu tun als die honeymoon suite zu buchen.


Er hat - wie ich schrieb - insgesamt 13 Firmen
Im Headquarter sind 2 Firmen mit insgesamt ca 45 Mitarbeitern
Alle anderen 11 Standorte sind in Deutschland verteilt mit jeweils eigener Perso, Buchhaltung

Die Abteilungsleiterin Perso ist gleichzeitig auch seine PA und dies seit über 20 Jahren
Und eine Honeymoon Suite wurde auch nicht gebucht, sondern seit August 2019 ein Doppelzimmer

23.03.2020 17:53 • #83


Porcelina1801
Es amüsiert mich sehr hier mitzulesen.

Freelancer, Meetings, Homeoffice, GFs, PAs, Gesellschafter, VIP-Kunden, Airport, Events, Charming Bär, HR, VIP Ticket, Headquarter, Wohnungs-Exposé

Ich hätte noch als Vorschlag:
Golfclub, Yacht, Zugehfrau, Dienstwagen, St. Moritz.

Bitte mit in die Story einbauen

23.03.2020 18:40 • x 2 #84


B
Zitat von Porcelina1801:
Es amüsiert mich sehr hier mitzulesen.

Freelancer, Meetings, Homeoffice, GFs, PAs, Gesellschafter, VIP-Kunden, Airport, Events, Charming Bär, HR, VIP Ticket, Headquarter, Wohnungs-Exposé

Ich hätte noch als Vorschlag:
Golfclub, Yacht, Zugehfrau, Dienstwagen, St. Moritz.

Bitte mit in die Story einbauen


Wärst Du an meiner Stelle, würdest Du es vielleicht nicht so witzig finden ...

23.03.2020 18:42 • #85


H
Groschenroman oder dick aufgetragen halten sich bei diesem Thread die Waage.

23.03.2020 18:45 • #86


B
Sorry, tut mir dann für einige von euch leid, wenn ich nun nicht einen 08/15 Job hatte ...

Würde es denn etwas ändern, wenn ich aus einer anderen Branche oder Schicht komme?
Ist mein Trennungsschmerz weniger wert, nur, weil ich scheinbar und von außen betrachtet ein anderes Leben führte und einen anderen Job hatte als die meisten hier?

Habe ich deswegen nicht das Recht, meine Story aufzuschreiben und Meinungen hierzu zu bekommen? Ggfs auch Trost und einen neuen Blickwinkel?

23.03.2020 18:52 • #87


K
Doch. Aber ich glaube für neue Blickwinkel brauchst Du noch etwas Zeit. Das ist gar nicht schlimm, aber eben auffällig, dass Du sehr damit befasst bist, ihn zu verteidigen.

Was mich wundert: Du scheinst doch clever zu sein. Warum hast Du Dich nicht von dem ganzen Affentheater distanziert?

Hinzu kommt halt der Eindruck, dass der äußere Schein Dir sehr wichtig ist, aber Selbstkritik scheint nicht so Dein Ding zu sein. Es ist immer gut zu wissen, was man kann. Man darf auch stolz auf das Erreichte sein. Aber es macht eben sympathisch, auch Zweifel an sich und dem eigenen Handeln zu haben. Davon kommt hier leider nicht viel rüber. Die Mischung macht´s!

Ich habe Dich in einem anderen Thread gelesen. Mir hat das damals sehr geholfen, um Ablenkung zu bekommen. Zeitgleich hilft man vielleicht sogar jemandem.

23.03.2020 19:07 • x 2 #88


Kummerkasten007
Zitat von BL45:
Ggfs auch Trost und einen neuen Blickwinkel?


Selbstverständlich. Du musst aber auch verstehen, dass es seltsame Ungereimtheiten gibt. Einerseits ist hier von der Größenordnung eines Weltkonzernes die Rede (13 Gesellschaften mit 10.000 Mitarbeiter), und gleichzeitig ist das Headquarter mit 45 Angestellten aufgestellt.

Und ich persönlich frage mich, wie jemand so einen Firmenverbund führen kann (und ich denke mal, wenn er den aufgebaut hat, ist er der Obermacker) und sich dann so unprofessionell auf der Nase herumtanzen lassen kann.

23.03.2020 19:07 • x 1 #89


B
@KBR

Vielleicht hast du Recht und ich brauche wirklich noch Zeit?!
Aktuell wechseln sich Wut, Tal der Tränen und Fassungslosigkeit bis hin zur Trance und sich betäubt fühlen wie in einer Art Wellenbad ab ...

Natürlich versuche ich auch, mich zu reflektieren und mir die Frage zu stellen, wo und wie und wann ich Fehler gemacht habe und das war sogar das allererste mit dem ich quasi am Tag danach anfing
Und ja : natürlich ärgere ich mich über mich selbst
Ich war immer ehrgeizig, habe für die Jobs alles gegeben, bin für den letzten Job auch 400 km umgezogen, lebte gut 18 Jahre in einer anderen Stadt - fernab von Freunden und der Familie, habe für die Karriere bewusst auf Kinder verzichtet, woran auch letztlich meine Ehe scheiterte und als ich wegen meiner alten und kranken Eltern zurück in die Heimat wollte, war dieses Jobangebot wie ein 6 er im Lotto
Natürlich ärgere ich mich heute, das ich gegen meine Prinzipien verstoßen habe und nicht nur etwas mit einem Kollegen, sondern gleich mit dem Chef und Inhaber etwas anfangen musste und quasi somit all in spielte und verloren habe
Nun stehe ich auch kurz vor meinem 50. und kann gerade die Scherben meines Lebens zusammen fegen! Anstatt endlich angekommen zu sein - wie ich das vor 3 Wochen fest glaubte - darf ich nun wieder bei 0 anfangen und das tut gerade unendlich weh

23.03.2020 19:32 • x 1 #90


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