Ich (24) bin so unendlich verzweifelt und übermüdet. Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll.
2016 verstarb mein bester und gleichzeitig fester Freund bei einem Motorradunfall.
Danach fiel ich in das tiefste Loch, konsumierte Dro., bekam eine Psychose und wollte mir das Leben nehmen. Den Schmerz den ich empfunden habe, sein Verlust, war und ist an Schmerzen nicht zu übertreffen. Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen und versuchte mich umzubringen, wurde aber wiederbelebt.
Die Zeit danach. kommt mir komatös vor. Ich erinnere mich nichtmal mehr genau.Man muss dazu sagen, dass ich eine Panikstörung habe und seit vielen Jahren nicht das Haus verlasse, mich damit aber abgefunden habe und nach seinem Tod keinen Sinn im kämpfen mehr gesehen habe, außerdem leide ich unter einer sehr ausgeprägten Borderlinestörung, soziale Beziehungen fallen mir sehr schwer, weil ich sehr manipulativ bin, idealisiere, entwerte, ranziehe, klammer, verletze, wegestoße und ausraste aufgrund von Verlustangst. Die letzte Diagnose ist die Ptbs. Außerdem bin ich durch einige Erfahrungen ein ziemlicher Misanthrop und sehe alles schwarz. Attraktiv oder?
Er war der einzige Mensch, bei dem ich so sein konnte, wie ich bin, der mich bedingslos liebte. Der einzige mit dem ich an meinen Panikattacken arbeiten konnte, mit wem ich Pläne schmiedete und die Welt öfter bunt als grau sah. Ich habe ihn wahnsinnig geliebt. Er war etwas ganz besonderes.
Anfang 2017 lernte ich online einen Mann (25, nennen wir ihn Fabi*) kennen aber ich blockte, weil ich mir noch nichts vorstellen konnte. Nach 3 Monaten schrieb er erneut und warum auch immer, kamen wir uns Gespräch und ich war von diesem Menschen so unglaublich beeindruckt. Er war ein sehr offener, durchweg positiver, Lebensfroher Mensch, der viel reiste und das Leben und die Menschen liebte. Völliger Kontrast. Ich war faziniert und so fingen wir an täglich zu telefonieren und es passierte, was ich nicht dachte, wir verliebten uns auf so eine intensive Art, dass ich dachte, dass das nicht von dieser Erde sein könnte. Das erste mal, nach dem Tod meines Freundes und wenn ich ehrlich bin, dass erste mal überhaupt, inspirierte mich ein Mensch und schaffte, dass ich über den Tellerrand blickte.Wir führten unglaubliche Gespräche. Ich erzählte, davon, dass ich das Haus nicht verlassen kann und äußerte meine Bedenken bezüglich meiner Borderline. Ich versuchte ihm in etlichen Gesprächen zu erklären, dass eine Beziehung mit mir Gift ist und ich ihm das eigentlich nicht antun möchte. Er sagte, er kenne Menschen wie mich und das wir daran arbeiten können. Das nichts unmachbar wäre und er bleiben würde. Für immer und immer.
Das erste mal hätte ich Hoffnung und schmiedete Plöne, nochmal gegen die Panikattacken zu kämpfen. Dieser Mensch inspirierte mich einfach und ich glaubte ihm, als er sagte, dass er bleibt und mit mir an allem arbeiten würde.
Dann erlebten wir unglaublich intensive Monate.
Er kam mich immer 2 mal die Woche besuchen. Wegen der Entfernung und es fühlte sich nach zuhause an.
Es kam wie es kommen musste und meine Psyche drehte durch. Ich hab ihn so sehr geliebt, war besessen und dachte, dass mein toter Freund ihn mir geschickt hat.
Trotzdem fing ich an, auf Fehler zu lauern wenn er einen machte, trennte ich mich. Er stand dann jedesmal weinend und flehend vor der Tür. Dies wiederholte sich. On / off / On / offIch muss dazu sagen, dass er damals und heute sein Geld mit nicht so legalen Dingen verdiente und selbst ziemlicher Konsument war.Am Anfang störte mich das nicht aber so mehr ich ihn liebte, umso mehr wollte ich, dass er es lässt. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren. An den Tod oder den Knast. Doch das sah er nicht ein. Er verlor seine Wohnung und zog bei einem richtigen J. ein. Es sollte vorübergehend sein. Er schwor mir, dass sich dadurch nichts zwischen uns ändern würde.
Wir hatten immer 24 Stunden Kontakt über Video, zockten und wussten immer was beim anderen los war.
Er fragte sogar ob ich ihn heiraten wollte und ich sagte ja.
Doch ziemlich schnell, stritten wir uns immer häufiger am Telefon, wir verletzten uns so unglaublich. Immer und immer wieder. Einfach weil ich mit der wenigen Aufmerksamkeit und seinem Leben nicht zurecht kam und er mit mir, weil er sagte, dass er bei dem Gedanken verrückt werden würde, mich da durch zu verletzen, verlieren aber das er im Moment so viel Stress hat und deswegen weniger Zeit hat. Wir vertrugen und zwar immer wieder und für mich war jede Trennung nicht echt aber keine 2 Tage später ging alles wieder los. Er weinte viel, ich weinte vie. Ich sagte, ich würde ihn nie wirklich verlassen und er schwor, dass es garnicht möglich wäre, dass wir nicht zusammen sind. Ich wäre trotzallem alles was er je wollte, ich wäre seine Zukunft, sein Leben und wenn ich gehen würde, würde er zerbrechen und nicht mehr heilen.Seine Wohnsituation änderte sich nicht, wir stritten weiter, ich klammerte, er hätte Stress und keine Zeit aber wollte mir gerecht werden, wir waren am Ende und trotzdem stand für mich fest: Wir schaffen das irgendwie.
Nun.
Letzten Dienstag teilte er mir am Telefon mit, dass er das alles nicht mehr könnte, dass er mir nicht gerecht werden könnte und das er meine Psyche nicht mehr eträgt. Das er nicht weiß, ob er mich noch will. Es wäre alles zu viel geworden und wir würden eh niemals glücklich werden. Er wäre total am Ende und bräuchte Zeit um herauszufinden, ob er mich noch liebt.
3 Tage hielt ich die Kontaktsperre aus. Dann flehte ihn an, dass er zurückkommen muss. Das wir alles schaffen werden. Das er an die guten Dinge denke muss und das er doch immer Angst gehabt hätte, dass ich gehe und nun tut er es.
Er weinte und sagte, dass er mich nicht mehr will, dass es zu verkorkst wäre, dass sein und mein Leben nicht kompatibel sind. Das er mit dem ticken nicht aufhören will, dass er meine Dunkelheit nicht mehr erträgt.
Das er sich mit der Beziehung übernommen hätte und es ihm krank machen würde.
Ich heulte und flehte. Es fühlt sich so an, als würde ich das nicht überleben. Nicht nach allem. Wie kann das sein? Wie kann er Montag noch von Liebe sprechen. Ich flehte und flehte und er weinte und sagte, dass er sich neu verliebt hätte. Dann war vorbei und mein erster Gedanke war: Du überlebst das nicht. Du hast ihn verloren. Du musst von der Brücke springen. Ich heulte und fragte, was an ihr anders wäre und er meinte, dass er es nicht weiß, es wäre halt leicht, unbelastet und sie passe in seine Lebenssituation.
Ich weinte weiter und er meinte, ich solle ihm 2 Wochen Zeit geben ohne mich zu melden und vielleicht käme er zurück aber könnte das nicht versprechen.
Er sagt, dass er Zeit für sich brauch um herauszufinden, ob er mich nochmal sehen will. Ich solle 2 Wochen warten aber er könnte halt nichts versprechen.
Vorgestern kam er plötzlich an und meinte, dass die neue ein Fehler war. Er hätte gemerkt, dass es nur einfacher wäre aber das er mich liebt und wir uns Montag sehen müssen.
Ich sagte zu und trotzallem, ging es mir schlagartig besser und ich konnte 3 Stunden schlafen.
Als ich wach wurde der Schock:
Er bräuchte doch mehr Zeit.
Das wäre jetzt doch alles zu schnell passiert. Er könnte nicht zurückkommen. Nicht einfach so. Er hätte eine Blockade weil die Zeit so schwer gewesen wäre und wenn er zurückkam, dann nur wenn er sich zu 1000 % sicher wäre.
Also sollte ich ihm noch mehr Zeit geben aber gleichzeitig teilt er mir mit, um seine Blockade zu lösen, müsste er nochmal mit der Frau reden um wirklich sicher zu sein.
Ich bin völlig am Ende. Auf so vielen Ebenen.
Nun sitze ich hier, völlig zerstört, habe seit fast 40 Stunden nicht geschlafen, schlafmittel helfen nicht und ich habe das Gefühl, wirklich von einer Brücke springen zu müssen. Ich ertrage das nicht. Wie konnte es nur so weit kommen und was soll ich tun? Ich kann nicht ohne ihn. Ich müsste schlafen aber es geht einfach nicht.
Es tut mir leid, dass ich jetzt einen Roman geschrieben habe aber ich komme nicht klar.
19.02.2018 04:28 •
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