Zitat von Sabrina2425:Hallo Nostraventjo, Du hast auch ADHS? Wie ist das mit deinen Gefühlen zu deinem Freund? Hast du Proleme mit deiner Gefühlsregulation? WIe ist das? und hattet ihr auch Probleme in der Beziehung? Ja ich habe mich mit ADHS auseinandergesetzt. Ich war bei einer Aerztin die darauf spezialisiert ist. Aber denoch kam ich ein paar mal an meine Grenzen in dem ich dann ausgeteilt habe (was recht untypisch ist für mich) Ich hatte auch das Gefühl das mein Ex Partner ziemlich viel und ziemlich oft austeilen kann aber wenn ich dann mal ausgeteilt habe konnte er ...
Mir geht es wie deinem Freund. Du musst wissen, dass zu adhs oft auch Depressionen dazugehören und Begleiterscheinungen sind. Dieses Schwarz-Weiß-Denken, da man mit seiner Art natürlich in der Gesellschaft aneckt.
Ich habe ganz lange nicht gewusst dass ich selber ADHS habe, ich habe das jetzt mit 32 Jahren erst durch meinen Sohn herausbekommen da das bei meinem Sohn sehr deutlich zuzuordnen ist.
Bin mit meinem Partner jetzt sieben Jahre zusammen und es gab ganz viele Probleme. Er wollte mich schon zweimal verlassen und hat sich in eine andere Beziehung geflüchtet, ich habe meine Fehler jedoch nie gesehen sondern immer nur seine Fehler, meine Wahrnehmung war dahingehend ganz gestört.
Mittlerweile mache ich eine Verhaltenstherapie, das macht es mir einfacher, seit ich weiß was mit mir los ist da gegen zu steuern. Bei mir ist das Schwarz-Weiß-Denken auch ganz doll vorhanden gewesen, wenn wir Streit hatten dann habe ich plötzlich überhaupt keine Gefühle mehr für ihn empfunden, mittlerweile weiß ich dass ich ein bis zwei Tage warten muss bis ich das wieder reguliert und dann ist alles in Ordnung.
Ich reagiere dementsprechend in solchen Situationen auch nicht mehr impulsiv sondern schlucke das runter, weil ich weiß dass meine Psyche mir da einfach einen Streich spielt. Seit mein Partner weiß dass ich ADHS habe geht er auch ganz anders und viel verständnisvoller mit mir um, ich rede allerdings auch viel über meine Gefühle. Das Problem ist, dass man oft keine Worte für das hat was in einem vorgeht, mir hat es da sehr geholfen mich mit einer Freundin auszutauschen, dieselbe ADHS hat.
Es gibt bei mir Zeiten da ist alles düster und depressiv und ich frage mich warum ich mit meinem Partner noch zusammen bin, und alles was er tut er scheint mir absolut egoistisch und total lieblos, ich hatte auch ganz lange eine Wunschvorstellung einer Beziehung im Kopf, die er natürlich nicht in dem Maße erfüllen konnte.
Daher ging ich ganz lange davon aus dass er mich gar nicht liebt, zu realisieren dass das völliger Unsinn ist braucht ganz viel Zeit. Zudem muss man bereit sein sich auch selber zu durchleuchten und zu hinterfragen was nicht immer angenehm ist. Ich denke dass die Liebesgefühle einem nichts vormachen und du deinem Freund glauben kannst wenn er sagt dass er dich liebt.
In dieser seine Situation der Impulsivität ist man einfach verzweifelt und absolut überfordert mit den ganzen Gefühlen die in einem aufrollen, und man weiß nicht wie man diesen Druck ablassen kann. Er sollte eventuell auch eine Verhaltenstherapie machen um einfach mit solchen Launen anders umzugehen.
Ich sage meinem Freund z.b. wenn es mir wieder etwas schwierig geht dass ich mich gerade wieder nicht so gut fühle und er mir einfach etwas Zeit geben soll. Ich habe aufgehört ihn zu beschimpfen, ich habe aufgehört zu diskutieren, ich habe aufgehört ihn einzuengen sondern ich ziehe mich dann zurück und warte bis diese Welle vorbei ist und lerne einfach diese Welle auszuhalten.
Ich weiß, dass solche Beziehungen oft in einer on und off Beziehung enden. Ich würde dir ehrlich gesagt raten, erstmal von einem Neuanfang abzusehen, wenn du ohne ihn auch glücklich bist und den Absprung geschafft hast.
Ich würde ihm aber auch die Wahl offen lassen, dass es durchaus einen Neuanfang geben 'könnte', wenn er einige Zeit eine Verhaltenstherapie besucht und eventuell bereit ist, sich medikamentös einstellen zu lassen damit er seine Art in den Griff bekommt. Aber bevor das nicht passiert ist würde ich mit diesem Menschen keine zweite oder dritte oder vierte Chance versuchen.