Er hat mich verlassen Partner mit ADHS

Ich hab es gemerkt weil ich in der Gesellschaft oft angeeckt bin und irgendwann dachte, das es wohl an mir liegen muss, nicht an den anderen.

Ich muss sagen, bei mir hat es geholfen wenn Partner konsequent waren und auf den Tisch gehauen haben, denn das hat mich wieder in die Realität geholt.

Wenn die Partner immer nur nachsichtig sind und zurück kommen und sich immer wieder bequatschen lassen wird das zur Gewohnheit. Man weiß das man sich nicht die Mühe machen muss sich zu kontrollieren und sich benehmen kann wie man will, da der andere eh immer wieder zurück kommt.

Ich war sehr einnehmend, habe Theater gemacht wenn er abends mal spontan weg wollte.
Habe bei Streits diskutiert bis in die Nacht, konnte es nicht ruhen lassen. Habe ihn bedrängt, ihm keine Ruhe gelassen bis es für mich geklärt war.

Habe immer wieder mit alten Geschichten angefangen, Themen tot geredet, mich im Ton vergriffen.

Am Anfang habe ich ihm auch oft in Streits mit Trennung gedroht um ihn zu erpressen.

Ich habe kein ADHS und auch bei jeder heftigen auseinandersetzung mit Trennung gedroht. Ich habe mich manchmal so genervt wegen seines Egoismus das ich gedroht habe einen anderen zu nehmen...ich war auch nicht korrekt weil ich mit seiner Art überfordert war....und für das habe ich mir sehr lange vorwürfe gemacht.

Auch wenn ich mich über ADHS habe aufklären lassen...manchmal war ich eine unfaire freundin aus überforderung.

Hat mein Partner auch. Hat sich zweimal getrennt, beim letzten Mal kurzzeitig sogar eine andere gehabt.

Ich kann ihn aus heutiger sicht etwas verstehen. Mir ist mein damaliges Verhalten mit dem heutigen Wissensstand auch sehr peinlich.

Ich finde es falsch mit Trennung zu drohen...für das schäme ich mich. noch jetzt....ich frage mich wie ich so weit kommen konnte...so kenne ich mich nicht...

Naja, wenn man emotional so viel mitmacht, dann kommt man an seine Grenzen und erträgt es irgendwann nicht mehr.

Da hast du wohl recht.

Ich habe das Gefühl er versucht sich wieder anzunähern... am Freitag ha er den kleinen für das Wochenende abgeholt. Er stellt mir viele Fragen und möchte wissen was ich mache, ob ich jemand kennenglernt habe wie es im Job läuft usw. Er hat mich dann zum Essen bei sich eingeladen.... als er das fragte bin ich zuerst nicht darauf eingegangen weil ich irgendwie überfordert war.... danach hat er mich nochmals gefragt........

Er fragt auch unser Freundeskreis nach mir aus....... Ich denke ein Neuanfang wäre jetzt von meinerseite aus nicht sinvoll... aber vieleicht meint er es ja nur Freundschaftlich?

Ich weiss nicht ob ich mich dadrauf einlassen soll? Vieleicht hat er ja keine Absichten.... oder wäre das Naiv von mir? (ich habe ihm ja vor einiger Zeit gesagt das die Trennung das richtige ist.)

Ich würde mich nicht drauf einlassen. Er meint es nicht nur aus Freundschaft.

Und ausfragen bei den Freunden Find ich schon übergriffig. Setz da bitte Grenzen.

Und wenn er es doch tut?...ok eigentlich dürfte er sich nicht mehr so für mich Interessieren nach so vielen Monaten.

Red mit den Freunden das sie das wenn möglich unterbinden.

Und mit ihm vll auch. Ich würde wirklich ein annähern erst in erwaehgung ziehen wenn er einige Zeit in Therapie ist.

Unbehandeltes adhs lässt sich nicht steuern oder unterdrücken.
Er braucht Hilfe damit umzugehen. Professionelle Hilfe.

Da hast du recht betreffend unseren gemeinsamen Freunden. Ich hab einer gemeinsamen Freundin im Vertrauen erzählt das ich eine Affäre hatte....ihr ist das bei meinem ex Freund rausgerutscht er war recht wütend und hat mich auf das angesprochen... (Ein Nachbar denn wir nur vom sehen her gekannt haben)

Ich finde seine Reaktion übertrieben....und war auch wütend auf meine Freundin.

Warum wird msn wütend wenn man keine Gefühle mehr hat?

Naja...auf jedenfall ist das mit einem Neuanfang nichts von meiner Seite aus.

Danke für deine vielen Tipps. Hat mir sehr geholfen!

Also natürlich eine Affäre ein paar Monaten nachdem schon schluss war in der Beziehung war ich immer Treu.

Dann ist es ja keine affaire und geht ihn auch nichts an. Ich würde ihm das ganz klar raten, wir adhsler brauchen immer direkte und klare Aussagen.

Zitat von monchichi_82:

Dieses impulsive schwarz-weiß Denken hatte er lt. deiner Beschreibung schon von Anfang an. Wäre das nicht einem tolerierbaren Bereich würde man nicht 5 Jahre zusammenbleiben und sich ein Kind machen lassen oder? Du schreibst Versteh manchmal sein verhalten echt nicht. - warum verstehst du das nicht? Es ist dir nicht fremd, das ist nur die erweiterte Form von Schluss machen und wieder zusammen kommen. Offensichtlich will er diese Beziehung wieder aufleben lassen.



Es ist normal für jemanden der normal funktioniert. Das ist bei ihm nicht der Fall. Er hat genau in dem Bereich seine Schwierigkeiten und dementsprechend hat er seine Gefühlsregulation und sein Gefühlsempfinden nicht im Griff - das kann auch dann der Fall sein wenn er angenommen schon Jahre in Behandlung wäre. Das ist vom Schweregrad abhängig. Es ist auch verständlich das ihn das verwirrt wenn er dieses Verliebtheitsgefühl nicht empfindet und merkt es sollte eigentlich anders sein. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht das man nicht liebt.

Ich verstehe deinen letzten Absatz nicht
könntest du den erläutern... man kann das Gefühl haben nicht zu lieben ohne dass man nicht liebt?

Zitat von Nancy1:

Ich verstehe deinen letzten Absatz nicht
könntest du den erläutern... man kann das Gefühl haben nicht zu lieben ohne dass man nicht liebt?

Dieser Absatz bezieht sich darauf, dass sie schreibt: Laut ihm fehtl ihm die Verliebtheit, aber ist es nicht normal das diese irgendwann schwindet und man an den Gefühle arbeiten muss? - Ja, das ist normal, das ist in jeder gesunden Beziehung so, dass sie mit einer starken Verliebtheit beginnt, diese Verliebtheit ruhiger wird, im besten Fall in Liebe übergeht und dann kontinuierlich an der Beziehung gearbeitet werden muss. Das ist aber nicht so wenn man einen ADHSler zum Partner hat.
Liebe kann man nicht greifen und nicht messen und wenn man mit jemandem eine Partnerschaft eingeht der in der Emotionsregulation starke Schwierigkeiten hat, jähzornig ist, Wut schlecht kontrollieren kann, chaotisch ist, kann man nicht gleichzeitig die Erwartung haben das derjenige plötzlich normal funktioniert in Sachen Liebe. Dann ist das eine normale Konsequenz was die Fragestellerin über ihn schreibt, nämlich, dass er sich Beziehungen nicht halten kann, es öfters eskalierte... Manche zeigen sich abweisen, abwehrend aber lieben dennoch ihren Partner, können aber nicht anders. Von außen sieht es aber anders aus.
Sicher trifft das nicht auf alle ADHS-Menschen zu. Es gibt natürlich auch andere Lebenserfahrungen. Aber meiner Erfahrung nach trifft das doch auf sehr viele zu. Da ich auch selbst betroffen bin kann ich leider aus dem Nähkästchen plaudern. Mein Mann braucht mit mir auch oft genug schon sehr starke Nerven

Zitat von monchichi_82:

Dieser Absatz bezieht sich darauf, dass sie schreibt: Laut ihm fehtl ihm die Verliebtheit, aber ist es nicht normal das diese irgendwann schwindet und man an den Gefühle arbeiten muss? - Ja, das ist normal, das ist in jeder gesunden Beziehung so, dass sie mit einer starken Verliebtheit beginnt, diese Verliebtheit ruhiger wird, im besten Fall in Liebe übergeht und dann kontinuierlich an der Beziehung gearbeitet werden muss. Das ist aber nicht so wenn man einen ADHSler zum Partner hat.
Liebe kann man nicht greifen und nicht messen und wenn man mit jemandem eine Partnerschaft eingeht der in der Emotionsregulation starke Schwierigkeiten hat, jähzornig ist, Wut schlecht kontrollieren kann, chaotisch ist, kann man nicht gleichzeitig die Erwartung haben das derjenige plötzlich normal funktioniert in Sachen Liebe. Dann ist das eine normale Konsequenz was die Fragestellerin über ihn schreibt, nämlich, dass er sich Beziehungen nicht halten kann, es öfters eskalierte... Manche zeigen sich abweisen, abwehrend aber lieben dennoch ihren Partner, können aber nicht anders. Von außen sieht es aber anders aus.
Sicher trifft das nicht auf alle ADHS-Menschen zu. Es gibt natürlich auch andere Lebenserfahrungen. Aber meiner Erfahrung nach trifft das doch auf sehr viele zu. Da ich auch selbst betroffen bin kann ich leider aus dem Nähkästchen plaudern. Mein Mann braucht mit mir auch oft genug schon sehr starke Nerven

Verstehe, das bringt mich wirklich zum Überlegen. Er liebte mich also auch als er mich eiskalt abservierte? Naja es passt zu seinen on off. 4 wochen später wollte er zurück...passt wahrscheinlich auch zu seinen zwischendurch vielleicht mal nach was anderem suchen ....

Findet ihr das typisch für adhsler?

- er ist sehr impulsiv
- erträgt nicht zu viel Nähe
- seine stimmung schwankt extrem
Von extrem lieb-fürsorglich zu genau dem Gegenteil
- er denkt schwarz/weiss
- opportunistisch
-vergesslich