Zitat von Deni:Ich kann euch alle sehr gut verstehen...ich weiß selbst dass es mega armseelig klingen muss, dass ich ihn verteidige.
Aber er ist nicht ständig so. Man kann sich normal mit ihm streiten ohne dass er aggressiv wird. Und es wird auch nicht mehr. Es kam mit vorgestern insgesamt 4 Mal vor dass er so ausgerastet ist und 2 mal davon hat er mich geschlagen. Und bei all diesen Malen hatten wir auch das entsprechende Reizthema Vater, Familie, Mutter usw....
Und nur dann legt der Schalter um und er ist wie ausgewechselt und nicht jedes mal wenn wir einen Konflikt haben.
Und ansonsten hat er zwar auch eine niedrige reizschwelle, aber das ging nie gegen mich.
Und ja er will zum Therapeuten gehen, aber hier haben wir ein halbes Jahr Wartezeit (wenn jemand weiss wie man schneller an einen Termin kommt...?!)
Er ist wirklich ein lieber Kerl, der nur nie gelernt hat mit dem ganzen Graus aus seiner Kindheit und allem was er gesehen und erlebt hat umzugehen. Er hatte vor mir nie jemanden mit dem er darüber reden konnte, alles wurde totgeschwiegen.
Und ist er jetzt ein böser Mensch nur weil das alles noch in ihm steckt? Zählt alles andere gute an ihm nicht? Weil bis auf diese 4 Ausraster war unsere Beziehung bisher einfach nur toll und schön und wir waren glücklich....zählt das alles nicht?
Kein Mensch ist stets und ständig durchgehend nur wütend, aggressiv und schlägt um sich.
Typische Frauenschläger sind zwischendurch ganz im Gegenteil immer wieder freundlich zugewandt und erscheinen liebevoll.
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Jeder von denen hatte eine schlechte Kindheit, war direkt körperlicher Gewalt ausgesetzt oder wurde Zeuge selbiger.
Jeder von denen hat es bisher versäumt, sich therapeutische Hilfe zu holen.
Nur dort gehören diese Themen besprochen und professionell aufgearbeitet. Die Rückfallquote ist selbst nach absolvierter Therapie gigantisch hoch.
Geeignete Programme Täter zu therapieren sind in Deutschland überhaupt seltenst zu bekommen.
Es könnte eine Möglichkeit bestehen, dass die Diakonie oder ein ähnlicher gemeinnütziger Träger einen Spezialisten zur Gewaltprävention im Angebot hat.
Wenn er es denn überhaupt ernst meint mit dem Ändernwollen.
Zur Zeit läuft es nämlich so rum:
DU BEKOMMST JETZT GERADE DEN SCHWARZEN PETER ZUGESCHOBEN. Dein Anblick sei für ihn unerträglich.
Als Erinnerung für seine Missetaten seiest DU unerträglich geworden.
VERANTWORTUNGSÜBERNAHME SIEHT ANDERS AUS!
Und jetzt kommst du mit deinem Helferkompkex (fremde Verantwortung am dich nehmen) ins Spiel und verkaufst dir selbst seine körperlichen Ausraster als Gütesiegel für die besondere Tiefe eurer Beziehung?!
Und überhaupt, sein Vater habe seine Mutter ja nochmal viel schlimmer geschlagen? Die hätte sich ja nicht gewehrt, du würdest das viel besser machen als die Frau in einer anderen Situation bei einem anderen Mann, ist das jetzt ernsthaft ein Argument?
Für wen oder was ist das ein Gradmesser?
Warum, wenn ER denn ach so sehr unter sich selbst leidet schreibst DU hier und suchst nach Therpiemöglichkeiten?
Kann der Mann doch selbst, WILL er aber offensichtlich nicht.
--Du--- reagierst auf körperliche Ausraster mit klammernder, weinender, helfenwollender, realtivierende Ausreden für ihn erfindender Schwäche. Willst gar noch seine Therapeutin spielen.
Bei --ihm--- sinkt mit jedem Ausraster der Schwellwert so zu agieren. Damit verfestigt sich weiter sein Muster.
Gekoppelt mit deinem Reaktionsmuster sinkt weiter sein Respekt vor dir. Das ergibt die berühmte Gewaltspirale.
In immer kürzeren Abständen wird es knallen.
Da es ja unfassbar lange 6 Monate dauert, dass man einen (vermutlich völlig ungeeigneten) Therapieplatz bekommt, seid ihr also auch erst ein paar Tage zusammen, ja, ist richtig? In keinem Falle zerschlug er Mobiliar oder schlug dich vor länger als 6 Monaten, das MUSS ja so sein.
Da er furchtbar leidet unter seinen eigenen Ausrastern. Vielmehr als du. Glaub mir. Also hat er sich gleich nach dem ersten Ausraster einen Therapeuten gesucht. Isso.
Misstrau bitte deinem Kalender an der Wand. Glaube unerschütterlich an deine Fähigkeit ihn zu ändern. Hinterfrage nie, ob an deiner Art eine Beziehung zu führen grundsätzlich was falsch sein könnte. Ob an deiner Sicht auf einen zu körperlichen Ausrastern fähigem Mann etwas falsch sein könnte.
Sag dir einfach, ich liebe ihn, ich glaube an das Gute in ihm.
Pinie hält ihn pauschal für einen durch und durch allzeit bösen Menschen.
So einfach ist die Welt.
Ich habe ihn zur Weissglut gebracht.
Naja, da kann man das ja fast schon verstehen, wenn einer 3, 4 Mal gewalttätig gegen eine Frau wird oder Mobiliar zerlegt.
Frage: Wie oft hast du in vorherigen Beziehungen jemanden zur Weissglut gebracht und anschliessend hat der Mann Gewalt angewandt?
Wie oft überhaupt jemanden zur Weissglut gebracht?
Die durchschnittliche Frauenhausinsassin geht 6 Mal zurück zu ihrem tief verbundenen und von ihr regelmässig zur Weissglut gebrachten Partner.
Und hat ähnlich naive Vorstellungen von im Kern guten Menschen und dann müsste man ganz liebevoll den Kern freilegen, alles wird gut.
Verhaltensmuster ändern ist ein Unterfangen, wozu ein Mensch einen ganz starken festen Willen benötigt.
Entsteht durch sehr, sehr hohen Leidensdruck.
Dass er so austickt, dass er Möbel zerlegt (war in vorigen Beziehungen auch schon so? Ich nehm es an.) hat ihn nicht ausreichend leiden lassen, sich Hilfe zu holen.
Eine Frau wie du, die an ihm klammert, egal wie shice er sich verhält, egal, ob er ihr Verantwortung zuschiebt, egal ob er 'Schluss macht', die verursacht auch keinen Leidensdruck.
Die ist schlimmstenfalls eine offene Einladung, sich noch irrer aufzuführen.
Hängst du finanziell ab von dem Mann oder stehst du auf eigenen Füßen?