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Er hat mich geschlagen, Schuldgefühle & Beziehungsende

E
Zitat von Gretel:
Als Du noch nicht zur Schule gingst, war ich bereits feministisch drauf.


Ja klar total. aber nicht emanzipiert. und selbst das heisst ja nicht dass der Horizont von der Stirn wieter reich als zur Nasenspitze gelle? Also laber nicht wovon Du nix verstehst

Aber es geht hier ja um die TE. nicht um Rentenerinnen im Laberzustand

07.06.2018 23:59 • x 1 #31


blackeyed
@deni:

Oftmals ergibt sich diese Dynamik:
Er schlägt, sie verzeiht und möchte ihn mit ihrer Liebe heilen, er beginnt sie dafür zu verachten.

Vermutlich erinnerst Du ihn an seine Mutter. Du wurdest sie, er zum verhassten Vater.
Ihr wurdet zu seinen Eltern.

Sollte er so traumatisiert sein wie Du darstellst, ist Eure Beziehung der Trigger für ihn mittlerweile schlechthin.
Und von dort will man weg.

Du hättest ihn beim ersten Mal rauswerfen müssen, damit hättest Du Dich abgegrenzt und ihn _begrenzt_.
Dann hätte man evtl. das Ruder in eine halbwegs gesunde Richtung noch umbiegen können mit Hilfe von außen.

Apropos Therapie: Da geht man nicht ein paar Mal hin und kommt als runderneuerter, von allem Geheilter wieder raus.
Mitunter dauert so eine Trauma- Aufarbeitung Jahre. Und nicht mal dann ist eine langfristige Heilung etablierbar oder garantiert.

Lass ihn gehen, wenn er möchte und schau bei Dir, warum Du wenig eigene Grenzen hast.

08.06.2018 00:59 • x 4 #32


A


Er hat mich geschlagen, Schuldgefühle & Beziehungsende

x 3


W
Zitat von Deni:
Und ich will mich nicht trennen weil ich daran glaube dass nach einer Therapie oder ähnlichem alles gut werden kann.
Und ich will nach allem guten und schlechten nicht aufgeben bevor er diesen Schritt getan hat.


Ja, dann warte halt die Therapie ab. Wenn er sein eigenes Verhalten in einem Maß durchschaut (in der Therapie), daß er es auch grundsätzlich und nachhaltig verändern kann, dann wird sich auch der Trennungsgrund verflüchtigen, also daß er Dich nicht mehr ansehen kann, weil er sonst immer seine Schandtaten vor Augen hat.

Jemandem wegen seinen Kindheitserfahrungen alles nachzusehen, ist allerdings eine etwas zweischneidige Sache. Denn allein entsprechende Kindheitserfahrungen reichen nicht aus, um ein ausartendes Aggressionsverhalten vollständig zu erklären.
Und zudem muß das, was für ihn gilt, auch zwangsläufig für seinen schlagenden und destruktiven Vater gelten - der muß ja dann ebenso das Opfer seiner Kindheit sein. Ein Nachahmungstäter nach dem anderen, könnte man sagen, der aufgrund seiner Kindheit nicht anders kann, als nachzuahmen.
Worauf es ankommt, ist, ob es tatsächlich gelingt, die Aggressionen so weit beherrschen zu lernen, daß sie nicht ausufern. Und vor allem zunächst darauf, sich auf die Hinterbeine zu stellen und diese Problematik entschlossen in Angriff zu nehmen.

08.06.2018 02:01 • x 3 #33


K
Stell Dir mal folgende Fragen:

Was glaubst Du, unterscheidet ihn von anderen Typen, die ihre Frauen schlagen? Was glaubst Du, wie es bei denen beginnt?

Was glaubst Du, unterscheidet Dich von anderen Gewaltopfern? Was glaubst Du, worin unterscheidet sich Deine Argumentation von ihrer?

Glaubst Du wirklich, da ist ein Unterschied?

Auch Tierquälerei, Vergewaltiger, Kindermörder haben gute Seiten. Relativiert das ihre Taten?

08.06.2018 03:56 • x 1 #34


Liessa
Zitat von Deni:
Nochmal, ich kann verstehen dass es verrückt klingt.

Das tut es nicht, alle Frauen, die bei Schlägern bleiben, sagen genau das Gleiche. Und niemand schlägt 24/7. Aber es wurde eine Grenze überschritten, die mit jedem Mal einfacher überschritten werden wird.
Du kannst ihm nicht helfen, er selber muss das tun. Und sein erster Schritt ist es, sich von dir zu trennen, was ich eigentlich ganz gut finde. Und du kannst es letztlich nur akzeptieren (und dankbar sein, dass er vernünftiger ist als du).

08.06.2018 06:45 • x 1 #35


unbel-Leberwurst
Er sollte in eine Therapie gehen, um seine Erlebnisse aufzuarbeiten.
Unabhängig von Dir, da er auch bei anderen Frauen in so ein Muster fallen würde.

Wenn die Therapie erfolgreich ist, könnt ihr einen neuen Anlauf wagen.

08.06.2018 07:40 • #36


B
Ich finde er übernimmt Verantwortung. Er hat eingesehen dass er in dieser Paardynamik etwas ist was er nie sein wollte. Er will kein Schläger sein und tut das was er akut kann : er geht ! So wird er nie wieder wie sein Vater und es verhindert sofort weitere Gewalt. Lass ihn gehen..lass ihn einen Weg für sich finden..Agressionstrainig oder Therapie oder was immer er versuchen will. Das alles braucht aber Zeit. Und in der Zeit sich selbst und dich zu schützen damit er noch in den Spiegel schauen kann..Das finde ich vernünftig. Die meisten wollen nicht so werden wie ihre Eltern und die Erkenntnis die Muster der Eltern übernommen zu haben schockt gewaltig

08.06.2018 07:47 • x 2 #37


T
Zitat von blackeyed:
Oftmals ergibt sich diese Dynamik:
Er schlägt, sie verzeiht und möchte ihn mit ihrer Liebe heilen, er beginnt sie dafür zu verachten.

Du hättest ihn beim ersten Mal rauswerfen müssen,
Sehr schön beschrieben, Blackeyed.

08.06.2018 07:50 • x 1 #38


D
Wie kommt man den schneller an einen Therapieplatz? Allen die dazu was wissen wäre ich sehr dankbar wenn Sie mir Tipps geben können. Gerne auch per PN.

08.06.2018 07:53 • #39


J
Zitat von Deni:
Hallo zusammen,
ich weiß daß mein Fall sicher etwas speziell ist, aber ich hoffe trotzdem daß da draußen jemand ist der mich versteht und mir helfen kann, da ich echt tierisch verzweifelt bin.

Mein Freund und ich sind jetzt knapp 2 Jahre zusammen und in dieser Zeit ist es zwei mal vorgekommen, daß er mich geschlagen hat und weitere Male dass er mich bedroht hat. Ja ich weiß, eigentlich etwas unverzeihliches, dachte ich vorher auch immer. Aber er ist ein absolut lieber Mensch und nicht der klassische Schläger. Er hatte eine verdammt miese Kindheit. Sein Vater hat seine Mutter immer verprügelt und damit ist er aufgewachsen. Mit ständigen irrationalen Ausrastern bei denen sein Vater die Mutter verprügelt hat und das halbe Mobilar zerlegt hat.
Seine Mutter ist vor einigen Jahren an Krebs gestorben und sein Vater und er haben ein total unterkühltes Verhältnis und er hat es nie geschafft mit seinem Vater über all das zu reden was an Wut und Trauer in ihm steckt.
Und in diesen besagten Momenten wo er mich geschlagen hat, da habe ich ihn zugegeben auch wirklich zur Weisglut getrieben und dann war es in den Momenten als hätte bei ihm ein Schalter umgelegt und er wäre nicht mehr er selbst. Da brach einfach die ganze sch. die seit seiner frühsten Kindheit in ihm steckt aus Ihm heraus und ich habe es eben abbekommen.
Wir haben darüber geredet und ich habe ihm verziehen, weil ich ihn irgendwie auch als Opfer in dieser ganzen Geschichte sehe. Er hatte nie jemanden mit dem er über all das reden konnte und all die Erinnerungen und die Verzweiflung und der Zorn stecken in ihm fest.

Jetzt hatte er vorgestern wieder einen Ausraster, hat mir aber nichts getan sondern sich in seiner Wut noch grade so zurückhalten können.

Aber jetzt hat er mir gesagt, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein kann. Er hat noch nie in seinem Leben jemanden geschlagen und er wollte auch nie eine Frau schlagen. Und immer wenn er mich ansieht hat er all die Bilder im Kopf wo er auf mich losgegangen ist. Er kann nicht mehr mit einer Frau zusammen sein, die er geschlagen hat. So waren in etwa seine Worte.

Er hat geweint und ich weiß auch dass er mich noch liebt, denn das Wochende davor waren wir noch super glücklich und er hat mir mehrfach gesagt wie sehr er mich liebt und dass er mich nie mehr verlieren möchte.

Und jetzt plötzlich sagt er er kann das nicht mehr, weil er mich nicht mehr ansehen kann. Er sagte das schlummert schon länger in ihm, aber er hat nie etwas zu mir gesagt.

Ich bin aus allen Wolken gefallen, es war wie ein Messerstich ins Herz. Kann seit dem kaum schlafen und nichts essen. Ich will ihn nicht verlieren. Ich liebe ihn trotz allem und weiß dass wir das hinbekommen können.
Aber er bleibt hart und sagt dass er das nicht mehr kann und will und das er nicht glaubt dass es jemals besser werden wird. Ich werde immer die Frau sein die er geschlagen hat und deswegen wird er mit mir nicht glücklich werden.

Bitte helft mir, was soll ich tun? Wie kann ich ihm helfen sich selbst zu verzeihen und einen Weg zu finden dass seine Schuldgefühle nicht seine Liebe zu mir überschatten und all die guten Dinge die zwischen uns sind?

Wir wohnen noch zusammen weil es hier in der Region nicht so einfach ist eine neue Wohnung zu finden, wollen wir uns erstmal so arrangieren.

Er will mich auch als Mensch nicht verlieren und alles ganz freundschaftlich und fair über die Bühne bringen.

Ich versuche grade ruhig zu bleiben und nicht ständig zu heulen.

Wie schaffe ich es dass er in mir wieder die Frau sieht die er liebt und mit der er bis vor ein paar Tagen noch seine Zukunft geplant hat und nicht mehr nur die Frau die er geschlagen hat?


Ein absolut lieber Mensch?
Ganz gewiss nicht!
Ich habe nach den ersten Zeilen nicht mehr weiter gelesen! Sieh zu, dass Du da weg kommst und hör auf, seine Taten zu entschuldigen!

08.06.2018 07:54 • #40


B
Zitat von Deni:
Wie kommt man den schneller an einen Therapieplatz? Allen die dazu was wissen wäre ich sehr dankbar wenn Sie mir Tipps geben können. Gerne auch per PN.

Bitte lese das was Tempo zitiert hat zwei Beiträge vorher... er muss sich das suchen..Er muss das wollen. .. er manövriert dich in eine Situation in der du dich nachher nicht mal mehr über Schläge beschweren kannst. Lass ihn gehen...lass nicht zu dass ihr beide die Dynamik seiner Eltern lebt.

08.06.2018 08:01 • x 1 #41


D
Wir unterscheiden uns trotz allem von seinen Eltern. Sein Vater hat immer so reagiert und hat bei jeder Kleinigkeit zugeschlagen und sich nie für irgendwas entschuldigt. Und seine Mutter hat immer stillgehalten und es über sich ergehen lassen. Ich habe mich gewehrt. Habe ihn angeschrien und ihn mit seinem Vater verglichen und versucht ihm so die Augen zu öffnen. War auch nicht immer produktiv. Auf jeden Fall war ich in den Momenten kein kleines winzelndes Mäuschen wie seine Mutter sondern habe mich gewehrt. Und auch wenn das für viele sicher keinen Unterschied macht, er hat nicht wie sein Vater seine Mutter mich richtig verprügelt. Er hat mir einmal ins Gesicht geschlagen und beim zweiten mal gegen den Arm geboxt und mich geschubst. Der Rest war schreien und toben und gegen Stühle treten und Sachen vom Tisch runter schmeissen. Eben diese ungezügelte Wut mit der er nicht wusste wohin. Ich will nichts verharmlosen, aber ich denke trotzdem dass es noch einen kleinen Unterschied gibt zwischen jemanden richtig verprügeln oder einmal schlagen.

Und auch will ich noch sagen dass er tatsächlich vorher noch nie jemanden geschlagen hat. Er hat seine Wut vor meiner Zeit auch schon mal an Gegenständen losgelassen, aber nie an Menschen. Meine Theorie ist, dass die Tatsache dass er sich bei mir zum ersten Mal in seinem Leben überhaupt geöffnet hat, über alles was er erlebt hat geredet hat überhaupt erst die Tür dahin geöffnet hat. Und ich habe sehr viel gebohrt und hinterfragt und viele Dinge gesagt die er wahrscheinlich erstmal nicht hören wollte. Macht es irgendeinen Sinn dass grade weil er bei mir angefangen hat sich zu öffnen ich nun auch die erste bin die er geschlagen hat? Keine Ahnung, viele denken jetzt sicher wieder ich Spinne...

Und ja er selbst will die Therapie, er will nicht so sein, ihn macht das fertig. Deswegen ich bin für Tipps wie es schneller geht dankbar

08.06.2018 08:28 • #42


Lebensfreude
Nochmal: Therapie selbst bezahlen ! dann kriegt man schnell einen Platz.

08.06.2018 09:12 • #43


E
Klingt irgendwie nach Nur ich kann ihn retten .Du bist keine Therapeutin.Was gibt es dir, in solchen Geschichten rumzubohren,bei einem Menschen,der aufgrund mangelnder Impulskontrolle ausrastet?Meinst du,wenn du ihn rettest,wird er dir ewig dafür dankbar sein und bei dir bleiben?Deine Motive solltest du da ganz dringend hinterfragen,was du machst ist ein Tanz auf dem Vulkan.
Du bist nicht in der Lage ihn zu retten.
Du ziehst ihn aus der Verantwortung, wir reden hier ja nicht über einen armen Welpen,der mal geschnappt hat,weil er in die Ecke gedrängt wurde.
Er hat sich getrennt, weil er erkannt hat,dass eure Dynamik Gift ist.Er muss eine Therapie machen, die bei seiner Geschichte eine gewisse Zeit dauern wird. Und er will dich nicht dabei haben.
Es tut weh,dass er die Entscheidung getroffen hat, obwohl du soviel ausgehalten hast,aber er tut dir damit einen Gefallen.

08.06.2018 09:33 • x 2 #44


D
Selbst bezahlen muss man sich auch erstmal leisten können....

08.06.2018 10:24 • #45


A


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