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Er hat Kinder, ich bin schwanger und er möchte es nicht

S
Hallo,

ich bin ziemlich verzweifelt und wende mich deshalb an euch.

Erstmal zu meiner bzw unserer Situation:
ich bin mit meinem Freund seit ca einem Jahr zusammen. Er hat schon zwei Kinder. Es ist bei ihm momentan noch ziemlich kopliziert, da seine Kinder noch sehr unter der Trennung der Eltern leiden.. Ich habe seine Kinder bisher erst einmal gesehen.. Er selbst findet sich gerade erst mit seiner neuen Rolle gegenüber seinen Kindern zurecht. er sieht die beiden 2-3 mal in der Woche. Wir wohnen nicht zusammen. er arbeitet zu 80 % und ich bin Vollkraft..
Nun, ich bin jetzt in der 8+4 Woche schwanger. Anfangs war es für uns beide ein sehr sehr großer schock.. Mittlerweil steht für mich fest dass ich es behalten möchte. Er hatte mir anfangs auch gesagt dass er sich schon besser darauf einlassen kann.. soweit so gut... Er hat es dann seiner Mutter erzählt. Sie hat ihm aber nur die ganzen negativen Sachen aufgezählt und ihn damit so sehr alles verdreht, dass er nun genau wie seine Mutter möchte, dass ich es abtreiben lasse.. Mehrere Gespräche mit ihm und auch mit seiner Mutter haben nichts geholfen. Er steht nun fest zu seiner entscheidung dass das Ungeborene sein Leben, das Leben seiner Kinder und unsere Beziehung regelrecht zerstören würde... Ich kann ihn ein Stückweit verstehen und bin dadurch nun sehr hin und her gerissen.. Wir haben zwar am Dienstag ein Beratungsgespräch... aber ich bin einfach nur am Boden zerstört..

Ich erwarte hier keine Hilfe (ich muss das nachher selbst entscheiden) aber ich hoffe dass mir jemand ein paar Denkanstöße geben kann oder villeicht seine Erfahrungen mit mir teilen kann..

Ich danke schon mal im Voraus für Antworten.

Liebe Grüße

08.12.2013 13:53 • #1


N
Das kannst nur du selbst entscheiden. Ich selbst war auch ein Unfall gewesen. Meine Mutter wollte mich damals unbedingt behalten, meine Großeltern und mein Vater haben alle gemeinschaftlich entschlossen, dass sie unbedingt abtreiben soll, was sie nicht getan hat. Das Leben ging weiter. Es ist zwar alles nicht so verlaufen, wie man sich das vorher gedacht hat, aber irgendwie ging es immer weiter.

Mittlerweile ist es so, dass diejenigen, die mich am meisten los haben wollten (mein Vater und meine Oma) unglaublich froh und glücklich sind, dass meine Mutter damals nicht auf sie gehört hat, während ich zu meiner Mutter (die mich damals unbedingt haben wollte) so gut wie kein Kontakt mehr habe.

Lass dich nicht beeinflussen. Es ist dein Leben und deine Entscheidung. Niemand weiß, wie sich alles entwickelt. Wenn du das Kind nicht haben möchtest, ist das natürlich deine Entscheidung, allerdings solltest du diese Entscheidung wirklich nur für DICH treffen. Viele treiben ab. Und bei vielen ist es so, dass sie sich noch Jahre später mies fühlen, selbst wenn es für sie die richtige Entscheidung ist. Die emotionalen Schäden bei jemanden, der sich nur hat drängen lassen, können da sicherlich bedeutend größer ausfallen.

Es ist alles noch ein großer Schock für dich und für ihn. Er braucht auch Zeit, sich mit der Situation auseinander zu setzen. Wenn er dann noch von jemand beeinflusst wird, gerade wenn es die eigene Mutter ist, ist er vermutlich völlig verwirrt. Es kann natürlich keiner garantieren, dass er sich an den Gedanken gewöhnt und alles wieder gut wird, aber ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass seine jetzt in Stein gemeiselte Ablehnung in 2-3 Monaten schon wieder ganz anders aussehen kann.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute

08.12.2013 14:07 • #2


A


Er hat Kinder, ich bin schwanger und er möchte es nicht

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S
vielen Dank für die Worte.
Es ist einfach nur so unheimlich schwer..
vor dem gespräch mit seiner Mutter, wollte er mich auch zum nächsten Termin beim FA begleiten.. das war sogar sein ausdrücklicher Wunsch.. Jetzt will und kann er das plötzlich nicht mehr.. Das nagt alles so sehr an mir. vorallem stoße ich dann bei jedem Gespräch mit ihm nur auf unverständnis.

08.12.2013 14:56 • #3


N
Er scheint da extrem beeinflusst wurden zu sein und sehr verwirrt. Ich denke nicht, dass das was persönlich mit dir oder dem Kind zu tun hat. Er ist einfach total durch den Wind und hört nur auf seine Mutter. Viel wirst du da vermutlich nicht machen können, aber wenn er vorher er sich schon einmal an die Situation gewöhnt hat und jetzt nur beeinflusst wird, ist es (denke ich) nicht unwahrscheinlich, dass er das Ganze in 1-2 Monaten wieder etwas anders sieht.

Er hat halt Angst und braucht die Zeit, damit umzugehen. Ich kann gut nachvollziehen, dass die Situation für dich nahezu unerträglich sein muss, aber so schwer wie es ist, versuch dich auf dich und dein Baby zu konzentrieren und tu dir was gutes und sei für dich da. Er wird sich schon wieder einkriegen.

Es tut mir echt leid, dass du in so einer schwierigen Situation jetzt auch noch mehr oder weniger alleine da stehst, da dein Partner da gerade kein Rückhalt bieten kann. Das muss wirklich, wirklich hart sein .

08.12.2013 15:03 • #4


N
Hallo Sie21,

Zitat von Sie21:
Er hat es dann seiner Mutter erzählt. Sie hat ihm aber nur die ganzen negativen Sachen aufgezählt und ihn damit so sehr alles verdreht, dass er nun genau wie seine Mutter möchte, dass ich es abtreiben lasse.. Mehrere Gespräche mit ihm und auch mit seiner Mutter haben nichts geholfen.

Ich drück dich mal ganz feste.
Weißt du, welche Frage ich mir bei solchen Geschichten immer stelle: Hat er seine Mutter auch informiert oder gefragt, was sie davon hält, wenn er mit dir ins Bett geht?
Es ist doch unglaublich, dass Man/n erst seinen Spaß haben will, an Verhütung keinen Gedanken verschwendet, dann nicht bereit dazu ist, die Konsequenzen zu tragen und auch noch in Mamis Arme flüchtet und sich ausheult.
Was für ein Feigling!
Zitat:
Er steht nun fest zu seiner entscheidung dass das Ungeborene sein Leben, das Leben seiner Kinder und unsere Beziehung regelrecht zerstören würde... Ich kann ihn ein Stückweit verstehen und bin dadurch nun sehr hin und her gerissen.. Wir haben zwar am Dienstag ein Beratungsgespräch... aber ich bin einfach nur am Boden zerstört..

Das einzige, was jetzt wichtig ist, ist die Frage, was DU willst.
Du allein entscheidest.
Wenn du das Kind bekommen willst, dann bekomm es.
Ich kann Niemand nur zustimmen. Viele Frauen, die -selbst wenn gute Gründe vorlagen- ihr Kind nicht bekommen haben, leben danach mit schrecklichen Schuldgefühlen, mitunter ein Leben lang. Und bereuen zutiefst ihre Entscheidung, vllt sogar getroffen, weil sie auf andere hörten.
Hör auf dich! Was sagt dir dein Herz? Und dann triff deine Entscheidung.

P.S.
Übrigens ging es mir ähnlich wie Niemand. Als meine Mutter mit mir schwanger wurde, war sie erst 17. Ihre Familie wollte, dass sie mich abtreibt. Glücklicherweise hatte sie einen guten Arzt, der über den Tellerrand hinaus schaute. Und er fragte meine Mutter, was sie denn möchte. Sie sagte, sie möchte das Kind bekommen. Der Arzt erwiderte dann, dass das dann auch so geschehen solle.
Trotz aller Bedenken, Gegenwehr und Streitereien war ich dann Omas Liebling-obwohl sie mich gar nicht wollte.
UInd das ist bis heute so geblieben. Omi wird morgen 90.

08.12.2013 17:46 • #5


E
hallo du,

wie enttäuscht musst du von deinem freund sein, ich kann gut verstehn, dass dir die situation gerade den boden unter den füssen wegzieht. eigentlich hast du dich nach dem ersten schock, schon auf dein/euer überraschungszwerglein gefreut! und jetzt ist alles plötzlich ganz anders echt total verdreht...

wie kann das sein, dass die mutter deines freundes so großen einfluss auf ihn hat und er all die negativen gefühlsentwicklungen übernimmt... ja sich davon bestimmen lässt!?
ich fühle sehr mit dir. hoffe, dass dir die beratung morgen hilft und die beraterin dir/euch doch noch andere möglichkeiten und wege aufzeigt, wie sich vielleicht alles wieder zum guten wenden kann!
mich berührt es sehr, dass du dich schon fest für dein krümelchen entschlossen hattest und jetzt mit den ängsten deines freundes, so unsicher geworden bist!
was spürst du wenn du an dein kind denkst und was bräuchtest du, um dir vorstellen zu können, es auf jeden fall schaffen zu können! was ist dir wichtig?

du ich schick’ dir ein gutes gedankenpäckchen mit viel geduld, mut und zuversicht drin! - ich hab’ das gefühl, du bist die stärkere in eurer beziehung... bleib bei dir und lass’ dich zu nichts drängen. tu das was du auch vor dir selbst verantworten kannst!

herzliche umarmung von eva

09.12.2013 13:26 • #6


S
Ich danke euch sehr für die Anteilnahme.

Ich setzte echt viel in das Gespräch morgen.. Denn heute hat er mir nochmals gesagt dass er nicht will dass ich die Entscheidung für mich entscheide sondern auf ihn eingehe... Das hat mir dann mal wieder nen Hieb versetzt...

Wenn ich an das Kind denke.. Weis ich eigentlich schon dass ich es möchte. Er ist nur derjenige der mich so mit seinen Ängsten und Sorgen wahrscheinlich unterbewusst unter Druck setzt... Das habe ich ihm auch gesagt, weil ich finde dass man gerade jetzt ganz offen miteinander reden sollte... Komisch nur, wenn er das tut, fühle ich mich nicht wohl und will am liebsten ganz alleine sein..

Das ist eine sehr schwierige und anstrengende Situation. Vor allem weil es mir nicht gelingt mal abzuschalten.

09.12.2013 19:28 • #7


H
Hallo

Er zeigt dir gerade sein wahres Gesicht, schau genau hin! Ist zukunftsweisend, ich habs leider auch am eigenen Leib erfahren müssen, wenn man wegguckt!

Auch allein ist es mit Kind zu schaffen. Immer noch besser als mit einer Abtreibung leben zu müssen, die man vor allem eigentlich gar nicht wollte! Die sie gewollt haben und es durchzogen haben oftmals schon genug zu leiden danach, aber das Baby zu wollen innerlich, und dann an sowas zu denken... nö, mach das bloß nicht.

Paß schön auf dich auf, und guck gut hin!

10.12.2013 07:19 • #8


M
Hallo meine Liebe.

Mittlerweile steht für dich fest, dass du dein Kind zur Welt bringen möchtest.
Letztendlich musst du jetzt nur noch entscheiden ob du es gemeinsam mit dem
falschen Partner oder eben alleine groß ziehen möchtest.
Beim Beratungsgespräch wird der gute aber alt aussehen.
Bitte lass dich zu nichts drängen oder dir irgendwas einreden.
Wir leben in einem Sozialstaat und ich finde es beschämend wie sich dein Freund verhält.
Er hat bereits Kinder und will es dir ausreden?
Zeugt nicht gerade von Liebe und Verständnis.
Eher hat er Angst noch mehr zahlen zu müssen.
Hab keine Angst und höre auf dein Herz.
Lg und viel Kraft sendet eine alleinerziehende Mama mit Kindchen (4jahre)

10.12.2013 09:31 • #9


E
du liebe,

ich denke heute schon die ganze zeit an dich/euch.... wie denn die beratung verlaufen mag? ich hoffe sehr, dass sich möglichkeiten auftun, die deinem freund die ängste und befürchtungen etwas erleichtern können und er wieder zu sich findet und sich beruhigen kann.

echt, ich wünsch dir jetzt ganz viel kraft für den heutigen tag und momente, in denen du auftanken und dich einfach mal wieder freuen kannst.

herzliche grüße dir von eva

10.12.2013 12:37 • #10


S
Hallo zusammen,

Das Gespräch war heute sehr anstrengend mit vielen Tränen meinerseits.. Im Gespräch Habe ich noch mal fest meinen Standpunkt gegen eine Abtreibung vertreten.. Es war trotzdem sehr schwer. Auf der Heimfahrt haben wir kein Wort miteinander gesprochen. Danach hatte er nur gesagt, dass er sich jetzt sehr leer fühlt..

Ich lasse ihm jetzt einfach die nötige zeit seine Gedanken zu ordnen.. Dies sollte ich auch noch tun.

Ich habe die Bescheinigung nach dem Gespräch nicht mitgenommen. Das heißt ich werde das Kind behalten. Entweder mit oder ohne ihn.

10.12.2013 20:38 • #11


P
ich freue mich so sehr für dich!
ich kenne einige Frauen, die abgetrieben haben und es Jahre später sehr bereut haben.

es kann eine tiefe Trauer entstehen um das Nichtgeborene..

ich finde es unheimlich erschreckend, unter welchen Druck er dich stellt und wie natürlich da die Abtreibung gesehen wird, bei ihm und seiner Mutter.

ich weiß, dass du es schaffen wirst! mit oder ohne ihm!
das Kind wird die Stärke nehmen und geben!
es ist ein unheimlich wahnsinniges Gefühl, Mutter zu werden, erlebe ich so bei Freundinnen.

auch wenn ich deine Angst sehr verstehen kann, dass du Angst hast ihn zu verlieren.
aber ich könnte mir auch vorstellen, dass er so oder so nicht die nötigen Voraussetzungen für eine wertvolle Beziehung mitbringt.
schliesslich spricht er lieber mit seiner Mutter als mit dir?

10.12.2013 20:53 • x 1 #12


S
Ich wünsche Dir viel Glück Mut und Kraft für Deine/Eure Zukunft!

Du wirst Kraft und Stärke brauchen für die Zukunft, aber diese auch finden aus der Liebe zu Deinem Kind.

ALLES GUTE!

10.12.2013 20:58 • x 1 #13


M
Du hast als werdende Mutter deinen Standpunkt gegen eine Abtreibung klar gemacht und trotzdem eine Bescheinigung bekommen?
Eine Zustimmung zur Abtreibung? ?
Bin bissl geschockt. Aber nun denn...
Es ist sicher schwer, aber ich bin sehr stolz auf dich!

10.12.2013 21:21 • x 1 #14


E
hey

wie geht’s dir heute? - du bist so eine liebevolle, starke und selbstbewusste frau!
eigentlich hatte ich gestern darauf gehofft, dass der/die berater/in euch stärkt. deinem freund vielleicht möglichkeiten aufzeigt seine ängste und zweifel genau anzuschauen, impulse gibt was dahinter steckt!? was bräuchte er, um dem leben vertrauen zu können? - er wurde scheinbar schon mal sehr verletzt und möchte das nie wieder erleben... und seine mutter will ihn natürlich davor schützen. – schon ganz normal für eine mama.
jedenfalls finde ich deine starke entscheidung echt klasse! und das du deinem freund „in liebe“ zeit gibst, sich zu sortieren und selbst wieder zu finden. um wieder „ganz“ zu werden! das passt auch zu dir!

ich wünsch’ dir viel kraft und durchhaltevermögen für die kommende zeit! gib gut acht auf dich und dein wunder in dir
ich glaub’ an dich und daran, dass alles gut wird!

„liebdrück“ eva

11.12.2013 10:45 • #15


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