Hallo @aequum, ja ich habe mich die Tage nochmal durchgelesen, da ich mich zeitnah abmelden werde und mich noch von einigen netten Mitgliedern verabschieden wollte, die mir beigestanden haben und die mir wertvolle Begleiter geworden sind.
Seit Anfang des Jahres geht mir deutlich besser, da ich beschlossen habe, das Trauerjahr 2023 endgültig zu beenden. Am 19.01. trafen wir uns das letzte Mal, da ich darauf bestanden habe meine letzte Grundstücksurkunde von ihm zu erhalten und sie bei einem Treffen auch bekam - zudem brachte er mir einen Schokoladennicklaus und einen USB-Stick mit Folgen einer Serie mit. Während ich die Urkunde auf die Vollständigkeit der Seiten prüfte, erzählte er mir, dass er demnächst wohl für zwei Jahre beruflich in die USA gehen wird, er hofft ich bekomme mein Traumhaus und mal etwas von mir hört. Ich nahm alles emotionslos zur Kenntnis, packte alles in meine Tasche und bin gegangen. Das war das letzte Mal, das ich im Auto auf dem Rückweg geweint habe. Nachdem ich mit der Serie durch war, habe ich alles per Post an den Absender zurückgeschickt mit einem Zettel, dass wir nicht im Guten auseinander gegangen sind, dass wir keine Freunde sind und dass ich keinerlei Interesse an weiteren Filme/Serien etc. pp habe und er für mich als Mensch und Partner versagt hat und legte den mit einem Hammer kleingemachten Ring, den ich einst bekam mit dazu und fügte hinzu, dass ich mich trotz seinem Wunsch nie an das Gefühl gewöhnen konnte, mit ihm verheiratet zu sein.
Mittlerweile stelle ich mir die Fragen nach dem warum? warum ich? warum gerade jetzt? nicht mehr, denn ich verstehe, dass eine Beziehung auch mal BeziehungsARBEIT bedeutet und ich hatte so viele Jahre das Gefühl immer nur die zweite Geige hinter seinen Freunden/seiner Studentenverbindung/seiner Tanztruppe zu sein, dass ich inzwischen sagen kann: Was soll ich denn vermissen? Den untreuen, unzuverlässigen und unerwachsenen Kerl? Nein, ich vermisse die Person, die er einst war als ich ihn kennengelernt habe, die für mich da war und die mir zugehört hat. Zudem habe ich letztes Jahr im August jemanden kennengelernt mit dem ich teilweise stundenlang und nächtelang durchgeschrieben habe. Es ist nichts draus geworden, aber in diesen Momenten habe ich nie an ihn gedacht und mir ist eher klar geworden, was ich bei einem Mann suche und worauf ich Wert liege. Dank meiner Selbsthilfegruppe, die ich auch nicht mehr wirklich aufsuche, weiß ich auch, dass ich so viel mehr hätte verlieren können. Ich bin froh jetzt nicht in einem riesigen Haus ohne ihn zu sitzen, das er aber mitfinanziert und ich mich mit ihm um das Eigentum streiten möchte. Ich habe längst die Planungen für mein eigenes Domizil wieder aufgenommen. Mit dem Urlaub hat es letztes Jahr leider nicht geklappt, aber dieses Jahr möchte ich unbedingt wieder verreisen. Ich plane sogar mein soziales Engagement endlich wieder aufzunehmen, da zum Glück endlich alles geregelt, überschrieben und aufgeteilt ist.
Dennoch fühle ich mich oft alleine; einsam war ich nie, da ich mich gut beschäftigen kann und mittlerweile wieder unter Menschen gehen kann ohne das Thema anzuschneiden oder x-mal durchzugehen. Jedoch wäre es falsch zu sagen, dass mir kein Partner fehlt und ich mich nicht nach den guten Zeiten zurücksehne und auch Angst davor habe, nie mehr jemanden zu finden oder es wieder nicht hält. Unter dem Strich weiß ich, dass er menschlich kein Verlust ist. Ich habe zu lange zu viel ertragen und als ich endlich den Mund aufgemacht habe und für mich selbst endlich wieder eingetreten bin, knickt er ein, weil es unbequem wird. Darauf kann ich gerne verzichten. Dank meiner rationalen und strukturierten Seite bin ich auch, wie viele geschrieben haben, gut durchgekommen. Nun hoffe ich, dass mein Herz endgültig irgendwann komplett loslassen kann, denn in all den Jahren wollte ich immer, dass er glücklich wird, wenn auch nicht mit mir. Es ist die Art und Weise wie er sich verhalten hat, wie er mich monatelang angelogen und wochenlang betrogen hat - falls es den ein oder anderen interessiert: Seine Stadtmatratze ging wirklich ohne ihn nach dem Ende des Studiums zurück in ihre Heimatstadt. Es mögen manchmal kleine Schritte sein, es gibt auch Rückschläge und Tage an denen ich mir die Fragen Was wäre, wenn...? oder Hätte ich doch... stelle, aber es geht vorwärts. Ich hätte in dieser Beziehung nicht noch mehr geben können ohne mich selbst zu verlieren. Ich hoffe irgendwann meinen Frieden damit machen zu können. Ich weiß, dass ich mir vergeben muss und nicht ihm, denn wie er sich benommen hat und was er mir angetan hat, werde ich ihm nie verzeihen.
31.03.2024 10:53 •
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