Zitat von Elisa555: Vielleicht brauche ich zu viel Bestätigung und vielleicht stimmt tatsächlich etwas mit mir nicht.
Da stimme ich Dir voll zu. Du übst Druck auf ihn aus und merkst es nicht. Liebe besteht, wenn auch Verlunstängste da sind? Nein, Verlustängste hat man, wenn man sehr selbstunsicher ist und den Partner benützt, damit er Dir Sicherheit vermittelt.
Alles was Du schreibst, liest sich verkrampft und kontrollierend. Du willst die Situation kontrollieren, indem Du ihn emotional unter Druck setzt (Tränen, wenn er ungehalten wird, weil Du ihn nervst) und ihm wegen seiner Playlist Verlassensabsichten unterstellst.
Mensch, Mädel, Du bist 20 und hast noch null Ahnung vom Leben. Aber Du willst es planen und kontrollieren und das Mittel dazu ist er. Er soll lieb sein, Dir Sicherheit vermitteln, mit Dir Pläne schmieden und feste Absichten haben und was weiß ich noch alles. Und dann verlangst Du, dass er sich so verhält damit es in Deine Wunschwelt passt. Du merkst überhaupt nicht, dass Du ihm mit Deinem Sicherheitsdrang die Luft zum Atmen nimmst und ihn einengst. Sein Kanal dafür ist seine Playlist, denn irgendwo muss er den Druck ja ablassen.
Du setzt Liebe mit Verlusangst gleich. Wer sich mit sich und dem Partner sicher fühlt, der hat keine Verlustangst. Aber Du treibst ihn noch dazu, dass er eines Tages genau das tun wird, was Du am meisten befürchtest, indem er sich trennt, Und dann kommt das große Jammern und Klagen, aber Deinen Anteil daran siehst Du nicht.
Was soll denn bitte mit 20 die Absicht, den Rest Deines Lebens zu planen. Du bist noch nicht mal erwachsen und er steckt im Abistress und Du hast ihm bereits das Versprechen abgerungen, dass ihr mal heiratet und eine Familie gründet? Mit 20, wo andere erstmals von zu Hause ausziehen, irgendwohin zum Studium ziehen und lernen, sich erstmals allein durchs Leben zu schlagen ohne das elterliche Sicherhieitsnetz. Du tust das nicht, willst zwar ausziehen, aber nicht ohne ihn. Wegen des Geldes oder weil Du ihn dann noch mehr kontrollieren und unterdrücken kannst?
Ganz ehrlich, Du hast verquere Ansichten von Liebe und bist ständig damit befasst Dir Sicherheiten zu verschaffen, die Du dann doch zu wenig bekommst. Und dann suchst Du noch mehr nach Sicherheiten. Was ist mit Dir los? Warum hast Du solche massiven Ängste die Du ständig in Schach halten musst durch Kontrolle des Anderen, durch Lebensplanungen, durch Heiratsversprechen etc.?
Ich würde Dir raten, eine Therapie anzustreben, um die Ursachen Deiner Planungswut, Deiner Unsicherheit, Deinem beständigen Streben nach scheinbaren Sicherheiten auf den Grund zu gehen. Das hat vermutlich Ursachen in Deiner Kindheit, aus der Du möglicherweise Verlustängste ins Erwachsenenleben übernommen hast, die Du jetzt auf den Partner projetztierst, der Dir Sicherheit geben soll, was er nur unzureichend kann.
Er kann nicht richten, was in Dir defizitär ist. Darum musst Du Dich selbst kümmern, das ist allein Deine Aufgabe und ein Partner ist nie ein Sicherheitsnetz.
Du bist eigentlich viel zu jung für so ein Verhalten. Du solltest ausgehen, Freundinnen treffen, Lebenslust empfinden, Spaß am Leben haben, aber nicht Pläne machen wie eine Frau mit Mitte 30 oder 40. Du lebst am Leben vorbei und merkst es nicht, denn alles dreht sich um Kontrolle und Sicherheit und Pläne, die sich so nicht erfüllen werden.
Dein Partner braucht um Dich keine Angst zu haben, denn er weißt doch, dass Du wie eine Klette an ihm hängst. Wieso sollte er Angst haben vor Entfremdung? Braucht er doch nicht, denn Du bist ihm doch sicher.
Du aber registrierst dass er sich verändert hat? Ja, warum nur? Vermutlich weil er sich nicht mehr so wohl fühlt, wenn er vor dem Abi steht und Du mit Heiratsplänen ankommst und mit sonstigen Forderungen. Wofür sollte er sich denn anstrengen?
Sein Leben ist anstrengend und einer der Faktoren bist Du und merkst es nicht. Stattdesssen forderst Du von ihm, auch ohne Worte. Er soll geben damit es Dir gut geht und Du Dich sicher fühlst. Was Du machst, ist so was wie Missbrauch, denn Du gestehst ihm seine Freiheit nicht zu.
Versuche, Deine Ängste aufzuarbeiten. Ohne therapeutische Unterstützung wirst Du Dich vermutlich schwer tun, weil Du immer nur dasselbe Heilmittel benützt, das Dich nicht weiterbringt, aber den Partner einengt und zu viel abverlangt.