Zitat von tina64:Hallo an alle die heute Abend auch zu Hause sind, was macht ihr
denn so. Mir fällt ausser Fernsehen gucken nichts ein.
Ist wahrscheinlich meine Depression.
Ist nun mal so.
Hier tobt gerade ein Unwetter da koennen wir nicht vor die Tür
gehen.
Oh man. .......
Hallo zusammen
Ich lese bei euch schon eine ganze Weile mit
und ich kann euch so gut verstehen.
Seit 13 Monaten lebe ich nun alleine.
Am schlimmsten waren für mich die ersten 10 Monate.
Ich bin ständig geflüchtet, um ja nicht alleine zu sein.
Schnell hatte ich zwei Singlefrauen kennengelernt, von Männern wollte
ich nichts wissen.
Jedenfalls bin ich mit oder ohne Freunde viel weggegangen.
Ins Cafe, zu Märkten, zu Veranstaltungen, alleine frühstücken usw.
Irgendwann merkte ich, dass meine Kraft immer mehr schwand.
Ich war kaum noch zuhause.
Abends war es immer am schlimmsten, ich konnte mich nicht auf Filme konzentrieren,
die Gedanken liessen sich nicht einfach so abschalten.
Auf der Arbeit konnte ich das recht gut, aber man arbeitet ja nicht rund um die Uhr.
Ich las hier auch, dass der Schmerz der Trennung, egal aus welchem Grund, raus muss.
Das ganze Verdrängen bringt nichts, früher oder später muss man das zulassen.
Ich hatte mich dann auch mit 3 Männern aus dem Netz getroffen ( ich hätte nie gedacht, dass ich
das in meinem Leben mal nötig habe), aber da ich noch lange nicht alles verarbeitet hatte, ging
das voll nach hinten los.
Auch heute bin ich noch nicht für eine neue Partnerschaft bereit, ich geniesse mein
Singledasein mal mehr, mal weniger.
Ich kann inzwischen gut mit mir alleine sein.
Es fühlt sich nicht mehr so schlimm an und ich geniesse auch die Vorteile.
Ich habe zwei Urlaube alleine verbracht und es war toll.
Nur muss man eben auch sehen, dass man im Alltag zufrieden ist.
Und dazu gehört, dass wir lernen müssen, uns alleine auszuhalten.
Glücklicherweise bin ich eine von den Wenigen hier, die froh ist, dass die Partnerschaft
beendet ist.
Das heisst nun aber noch lange nicht, dass ich weniger gelitten habe, als diejenigen,
die ihrer Liebe noch hinterher trauern.
Ich habe meinen Mann ja schliesslich mal sehr geliebt und letztendlich vermissen wir doch
allen den Partner, egal wie lange wir mit ihm zusammen waren und egal, warum die Trennung stattfand.
Ja, was ich sagen wollte:
Nehmt euch die Zeit für die Trauer, es ist ein Abschied von einem Menschen, der einen sehr viele Jahre
begleitet hat, mit dem man durch Dick und Dünn gegangen ist.
Dem man vertraut hat und das tut eben sehr weh.
Weinen hilft, den Schmerz zulassen hilft.
Verdrängung hilft überhaupt nicht weiter.
Mir hilft die Kontaktsperre nach wie vor.
Ich habe es aber auch leichter, weil er inzwischen in einem andern Land in Südeuropa lebt.
Durch meinen erwachsenen Sohn erfahre ich hier und da etwas über ihn und sein neues Leben.
So langsam verblasst aber das Interesse an ihm immer mehr.
Ich habe ihn verloren oder er mich.
Ich weiß, dass es ihn sehr quält.
Aber damit muss er zurecht kommen, er hat es nicht anders gewollt.
Manchmal sehe ich auf einer Internetseite nach, ich weiß in welcher Taverne er unterwegs ist
und manchmal sehe ich ihn auf einem Bild mit seiner Neuen.
Das ist schon ziemlich daneben, was ich da tue, aber irgendwie kann ich dagegen nicht an.
Er ist nicht mehr der Mann, den ich mal geheiratet habe.
Er ist sehr hager geworden, sieht sehr verhärmt aus und frönt weiterhin seinem Hobby,
nämlich Hochprozentiges zu vernichten.
DAS muss ich mir nun nicht mehr mit ansehen, wenn ich soweit bin, dass ich mir die Bilder
von ihm im Netz nicht mehr ansehe, dann habe ich es geschafft.
Also liebe Leute hier, es geht immer mehr aufwärts, es braucht nur seine Zeit, da können
wir nichts anderes machen, als die Phasen zu durchleben, die eine Trennung mit sich bringt.
Es wird besser, garantiert.
Und nun werde ich mal gucken, was es heute im Fernsehen gibt.