Hey MeMyselfAndI,
hm. Ich kenne das. Man möchte seinen Ex-Partner am liebsten anschreien mit Liebe mich! und am liebsten würde man alle esoterischen Liebestränke an dem Partner ausprobieren. Doch man muss der Realität ins Auge blicken. Es ist hart. Es ist grausam. Doch Selbstzweifel... nein! Ich mache mir ständig Selbstzweifel, ich werfe mir vor der dümmste, idiotischste Freund für eine Frau zu sein, der existiert. Ich entschuldige mich ständig (selbst bei Situationen, wo ich nicht Schuld dran war ). Doch, in meinen klaren Momenten denke ich: Du bist dir doch selbst was wert. Du musst nicht Selbstzweifel haben um dein Ego zu minimieren. Sie sollten dazu da sein, das eigene Ego zu steigern. Sie hat den Mist gemacht. Mir fällt nur eine geringe Schuld zu. Ich schrieb ihr am Samstag den 11.10. eine laaaaange E-Mail wo ich ihr Vorwürfe mache, ihr Ratschläge für die eigene Entwicklung gebe und ihr aufzeige, was ich falsch gemacht habe. Ich stelle fest: Wow, ich bin sehr selbstreflektierend. Und aus dem Geschriebenen werde ich die Erfahrung schöpfen. Ich werde in meiner nächsten Beziehung nicht den Fehler noch einmal machen, den ich in unserer verflossenen Beziehung hatte. Ich habe mich gehen lassen, in unserem letzten von fünf Jahren. Habe ihr wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Daraus werde ich lernen.
Was ich sagen will: Mach dir nicht Selbstvorwürfe einfach aus pessimistischer Sicht. Mach sie dir, um daraus zu lernen und zu reifen. Das ist sinnvoll. Irgendwo muss jeder Mensch auch die Realität verdrehen und sich selbst hervorheben. Nicht den Ex-Partner, der uns wie ein überirdisches Wesen erscheint. Nein. Dieser Partner hat dich verlassen. Er hat dir weh getan und das bewusst in Kauf genommen. Ist er wirklich so gut für dich, wie du ihn hervorhebst? Das musst du dich fragen.
Meist ist die Antwort: Nein. Er ist nicht so gut, wie ich denke. Er hat Fehler. Bzw. in meinem Fall: Sie hat Fehler, ist etwas unreif und muss sich erst selbst besser kennen lernen. Daher bin ich ihr nicht einmal wütend. Keiner kann etwas für seine Gefühle. Doch wir können sie mit Moral (niemand sollte jemanden aus Lust zum Beispiel verprügeln!) und Würde behandeln. Aber wir alle, die Trennungsschmerzen und Liebeskummer erleben, müssen auch daraus lernen. Erfahrungen und Reife. Diese bringen uns irgendwann zu unserer Traumbeziehung.
Das wollte ich dir schreiben, aber auch mir selbst, um mir das immer wieder vor Augen zu führen.
Beste Grüße aus Thüringen!
Astra
PS: Nur nebenbei. Deine Signatur sagt Die Hoffnung stirbt zuletzt - Aber sie stirbt. Das ist zwar wahr, aber weißt du was daran gut ist? Also falls du das aus pessimistischer Sicht meinst... Gut daran ist, dass alles was auf dieser unserer Welt geschieht nur kurz von Bestand ist. Glaub mir, ich bin Evolutionsbiologe und das Gute daran ist: Dadurch gewinnen Dinge an Wert. Selbst die kommenden und alten Beziehungen sind limitiert. Unser Leben. Das Leben auf der ganzen Welt. Selbst unsere Sonne Sol ist nur von kurzer Dauer. Und all den Schmerz den wir spüren ist zwar heftig und kaum zu ertragen. Aber ich bin davon überzeugt, dass er das Leben erst so richtig wertvoll macht. Denn wir fühlen. Gutes und Schlechtes. Doch alles hat seinen Sinn (bzw. wir Menschen geben diesem Leben einen Sinn - vllt gibt es keinen, aber wir leben und denken daran, also können wir behaupten, es gibt einen Sinn in allem, zumindest für unsere Vorstellungskraft als Menschen). Versuch so gut es möglich ist, deinen schlechten als auch guten Erfahrungen einen Sinn abzunehmen. Und bedenke: Am Ende, führt er dich zu einer glücklichen Beziehung. Wir sind all nur Schüler, wir lernen. Tag ein Tag aus.
19.10.2014 20:41 •
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