Hallo liebe Alle. Nach langem Ringen habe ich beschlossen die Geschichte meiner Trenung zu teilen und ich erhoffe mir Rat und vielleicht sogar Trost.
Ich habe mit 21 meinen vermeintlichen Traummann in einer tollen Bar kennengelernt. Er ist 12 Jahre älter als ich und dort Stammgast. Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen aber was er immer beteuert hat war, dass er mich liebt. Wir haben oft gestritten: er ist sehr emotional und weinerlich und ich eher rational. Dennoch habe ich mich so gut es eben ging um seine Bedürfnisse gekümmert. Schnell hat sich eine eher Mutter-Sohn ähnliche Beziehung entwickelt. Ich musste für 2 stark sein. Er hat sehr geklammert, hat mir Phrasen wie Du bist meine Welt in Briefen geschrieben usw. Daran habe ich auch geglaubt. Es war meine erste Beziehung. Und ich weiß, dass es richtig ist, dass sie zuende ist.
Über die Zeit haben wir in der Bar einen Stammtisch jeden Montag aufgebaut und enge Freundschaften geschlossen. Vor 2 Wochen wollte er auf einmal eine Pause. Ich war geschockt, habe das aber respektiert. Ich habe reflektiert in der Zeit und bin mit der Einsicht zum Stammtisch gekommen mich für diese und jene Auseinandersetzungen nochmal zu entschuldigen. Es lag aber nicht daran, wie ich heute erfuhr. Letzten Montag hat er in der Bar mit mir schluss gemacht. Ich habe eine Woche lang geweint wegen Schuldgefühlen, was habe ich falsch gemacht? Er meinte er fühlt sich nicht mehr geliebt. Ich habe so gelitten, hatte 10000 Szenarien im Kopf, wo ich noch liebevoller hätte sein müssen. Gestern habe ich den Stammtisch ausfallen lassen, ihn zu sehen wäre zu schlimm gewesen. Die Trennung war sehr tränenreich, wir haben uns umarmt, entschuldigt usw. Ich dachte er leidet und deshalb hab ich mich fertig gemacht. Dann der Schock heute: eine Freundin von dort berichtete mir, dass er mit seiner neuen Freundin da war. Sie gehört mit zum Stammtisch, hat mir am Tag der Trennung noch zugelächelt. Die Freundin erzählte überdies, dass mein Exfreund glücklich und beschwingt war, definitiv über mich hinweg und nicht, wie ich annahm, unglücklich. Und ich trauere. Alle Leute dort wissen mehr als ich. Ich werde nicht nur meinen Exfreund, sondern auch diesen Platz dort verlieren. Immerhin sind beide fester Teil der Gruppe. Als ich ihn heute fragte wann er seine Sachen holen will hat er das Bild vom Leidenden aufrecht erhalten. Wir haben uns auf nächsten Mittwoch geeinigt. Er schrieb dass er hoffe, dass es mir gut geht usw. Er hat keine Ahnung wie sehr ich grade kämpfe nicht zusammenzubrechen. Ich würde ihm so gern sagen was er mir antut, weil er sicherlich (dadurch dass ich immer stark war) nicht weiß, was bei mir abgeht. Ich will ihm sagen, wie sehr er mich verletzt und ich will, dass er auch ein schlechtes Gewissen hat ! Natürlich unerwachsen das so zu sagen. Und dann heule ich wieder. Das Absurde: ich will ihn nicht zurück, aber hoffe immer , wenn ich den Fahrstuhl höre, dass er es ist. Und ich ihm in die Arme fallen kann. Ihm anvertrauen kann wie leer ich grade bin, wie unendlich traurig und er mich tröstet. Natürlich Illusion. Ich weiß nicht, ob ich die Bar meiden sollte im Wissen, dass er mir auch das genommen hat, oder hingehen sollte mit der Gefahr, dass es zu sehr schmerzt. Sollte ich bei der Sachenübergabe ein Gespräch führen, versuchen meine Fragen (warum gleich eine neue ? Warum haste mich betrogen?) O.ä. zu stellen oder versuchen dass es halbwegs harmonisch läuft damit wir in der Bar co-existieren können . oder radikal Kontaktabbruch ? Also auch zur Bar? Oder die Sachen vor die Tür stellen und gar nicht mehr mit ihm reden ? Ich bin so überfordert, es ist meine erste Trennung. Ich bin grade in der Prüfungsphase und kann mich 0 konzentrieren- ich brauche Hilfe.
21.02.2023 21:22 •
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