Hallo,
ich muss mich an euch wenden, Unbekannter weise, weil ich einfach so ein komisches und ungutes Gefühl habe!
Ich habe hier bereits einen Account gehabt, aber durch Handyverlust etc, ist es etwas schwerer und ich kenne den Zugang nicht mehr.
Ich brauche aber Rat. Vor gut drei Jahren habe ich mich von meinem mittlerweile Exmann losgesagt und bin mit dem gemeinsamen Sohn gegangen. Wir sind Anfang 30 und unser Sohn ist 5 Jahre alt. Alles war dramatisch, er ist Narzisst, es gab psychische Gewalt zu Hause (alles ein schleichender Prozess).
Ein Jahr nach der Trennung hatte er eine neue Freundin, mit zwei Kindern von unterschiedlichen Vätern und er schwängerte sie innerhalb weniger Wochen nach Beziehungsbeginn.
Wir waren etliche Jahre zusammen, er und ich. Hatten eine sehr intensive Zeit. Es gab auch wirklich super schöne Momente. Ich glaube, er hat mich schon geliebt - ist ja mit Narzissten nicht ganz so einfach. Aber wir waren dennoch ein super Team.
Natürlich überwogen gegen Ende die schlechten Ereignisse und das war der Grund weshalb ich es es dem Kind und mir nicht zumuten konnte. Ich habe uns schützen wollen.
Es gab einen Rosenkrieg, fast zwei Jahre lang.
Dieses zweite Kind von ihm ist geboren, da waren wir nicht mal geschieden. Ich habe Vermutungen wieso es dieses kind gibt, aber es bleiben Vermutungen.Er hat es sicher nicht darauf angelegt. nicht zu dem Zeitpunkt. Dazu war es zwischen uns zu intensiv hitzig, er wusste nicht was finanziell ansteht (Scheidung, Unterhalt etc ). Solche Dinge möchte er kalkulieren können mittlerweile kommen wir aber gut zurecht, können auch miteinander lachen und Scherze machen. Es ist entspannt wenn er das Kind holt und bringt. Ab und an schreiben wir mal zwischendurch. Mal was oberflächlich lustiges und mal natürlich das Kind betreffend.
Jetzt hat er aber den Vogel abgeschossen indem er sagte, er hätte Dinge von uns in einem Tresor zu Hause. Fotos, Erinnerungen .
Dann sagte er, er, ist hat die Trennung nicht verarbeitet und kann und möchte es auch nicht verarbeiten. Ich war perplex - ich dachte für ihn als Narzisst wäre es ein leichtes ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich dachte er ist mit allem durch! Er lebt in einer neuen Partnerschaft und sagt mir, er denkt ständig an die Trennung , wie alles kam. Und dass diese ganzen Erinnerungen, auch die schlechten, das einzige sei, was ihm noch von mir geblieben wäre. Er wirkte neulich Abend so emotional. Als hätte er nach vielleicht ein paar B. Sehnsucht nach seiner Vergangenheit
Ich war tatsächlich sehr überrumpelt. 2 Tage lang waren wir thematisch mit "uns" beschäftigt, einiges hin und her geschrieben. Als brauchte er nochmal ein Aussprechen. Kann ja sein. Dennoch finde ich es seltsam. Früher, als er und ich jünger waren, waren wir auch mal getrennt. Und da war er ähnlich. Da hätte ich gesagt, er liebt mich noch.
Jetzt fühlt es sich für mich ähnlich an. Ich glaube schon, dass er seine Freundin und Mutter seines zweiten Kindes gerne hat, vielleicht auch liebt. Das weiß ich nicht . Aber irgendwas in mir sagt mir, dass dieses nicht loslassen wollen, womöglich auch mit unterdrückten Gefühlen für mich zu tun hat. Bereut er vielleicht einfach nur, dass es so gekommen ist? Für mich würde sich nichts ändern. Das heißt, selbst wenn da seinerseits Gefühle wären, die wären immer einseitig.
Mir ist er auch nicht egal. Und ich habe ihn sehr geliebt. Ich fühle mich ihm auch irgendwie noch verbunden. Trotz allem was war und ist und durch unseren Sohn. Er ist mir nicht egal. Ich wäre auch für ihn da, wenn etwas wäre. Ich habe ihn mittlerweile "wieder" gerne.
Aber Liebe mit Schmetterlingen fühle ich definitiv nicht. Wir umarmen uns auch nicht etc. Für mich ist es einfach wie ein unsichtbares Band - Verbundenheit auf anderer, mentaler Ebene. Gibt es sowas?!
Fühlt er es vielleicht so auch? Ich frage mich nur, wieso er nicht loslassen kann. Immerhin bin ich nie ganz weg. Wir sind durch das Kind ein Leben lang verbunden. Wovor hat er Angst?
Ein bisschen vermute ich, dass sein Leben eine Lüge ist mit der neuen Familie. Er sie nur brauchte um nicht alleine zu sein und nun eben diese Familie hat - sie ist da und gut. Da ist auch nicht alles Gold was glänzt. Es kam kürzlich durch unseren Sohn heraus, dass es dort eine Situation gab, die war wie aus unserer gemeinsamen Vergangenheit- Stress - unschön - Streit. Austauschbar .
Nach 3 Jahren eröffnete er mir, die Trennung nicht verarbeitet zu haben und nicht zu wollen.
Jeder normale Mensch ist doch froh, wenn man alles verarbeitet hat oder nicht?!
Ein wenig Angst macht es mir, da er seine Emotionen nicht im Griff hat. Wenn wir mal streiten, dann hat er sicher gleich alle negativen Emotionen beisammen und schiesst los! Ich möchte einfach nur, dass alles ruhig bleibt.
Und dennoch sitze ich hier und möchte es ergründen.
Habt ihr da eine Idee?! Wieso möchte man eine Trennung nicht überwinden? Wieso sollte man all das vor Augen behalten? "Es ist das einzige was mir von dir geblieben ist." sämtliche Emotionen .
Vor allem: wie steht das im Zusammenhang mit der jetzigen Beziehung?
Hat jemand eine Idee? Sieht jemand etwas, was ich nicht sehe?
16.09.2021 02:21 •
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