Hallo liebe Leidensgenossen...
gestern Abend hat mein Freund mit mir nach 6 1/2 Monaten Schluss gemacht. Es geschah hmmm... eher plötzlich. Am Abend zuvor hat er noch auf dem Weg zu ihm mit mir gelacht und gemeint, er wüsste schon, warum er mich liebt. Morgens hat er noch für uns Brötchen aufgebacken. Mittags waren wir zusammen skaten und haben uns anschließend ne Pizza bestellt. Abends haben wir uns aufgehübscht und sind zu zweit feiern gewesen. Wir haben gelacht, getrunken und gesungen und dann auf dem Nachhauseweg meinte er in der U-Bahn, dass es nicht mehr geht.
Ich bin 29- 4 Jahre älter als er und war als ich ihn kennenlernte in einer fast 10-jährigen Beziehung drin, die nur noch vor sich hinplätscherte. Es war Liebe auf den ersten Blick und er war der Auslöser, mich aus meiner festgefahrenen Beziehung zu lösen.
Die ersten Monate waren recht schwierig, weil ich ohne Wohnsitz und Arbeit war, aber mein neuer Freund unterstützte mich nach Kräften.
Als Begründung für das Aus führt er an, dass er (auch wenn er vorher was anderes behauptet hat) eigentlich noch gar nicht wüsste, was er vom Leben wirklich will und ob er ne feste Beziehung überhaupt aushält. Bei mir würde ja (auch wenn ich es nicht ansprechen würde) die Uhr ticken und das setze ihn auch unter Druck und dann bräuchte er mehr Abstand und Raum für sich- wir hätten uns zu schnell zu intensiv verhalten- er hätte Bindungsangst und ihm würde das alles zu viel. Ich sollte es nicht falsch verstehen: Er findet mich wundervoll, weil ich alle seine Hobbies teile, ihn auch bekoche, den gleichen Humor habe und er meint, er hätte den besten S. seines Lebens gehabt. Ich sollte den Fehler nicht bei mir suchen, weil ich die tollste Frau wäre, die er kennengelernt hätte.
Momentan fühle ich mich so, als hätte man mein Herz genommen, auf den Boden geworfen, darauf rumgetrampelt, anschließend gehäckselt und dann auf dem Boden verstreut.
Er möchte gerne in Zukunft mit mir weiter befreundet sein. Meint auch, er hätte wohl gar nicht erst Schluss gemacht, wenn er gestern nicht so betrunken gewesen wäre, aber jetzt bliebe er halt dabei.
Ich glaube ja, er weiß gar nicht, was er da überhaupt so einfach wegwirft. Ich habe ihm mitgeteilt, dass er den Raum und die Freiheit hätte kriegen können, wenn er denn mal versucht hätte, mit mir drüber zu reden. Er meint, er hätte mich ja nicht verletzen wollen, indem er sich so egoistisch verhält.
Jetzt ist Schluss.
Wenigstens eine Woche lang werden wir uns nicht kontaktieren. Ich habe ihn nur gebeten, seine Gefühle in der Zeit nicht wegzusperren, sondern zuzulassen, um zu sehen, ob sich evtl. was retten ließe. Überzeugt bin ich aber nicht wirklich- aber jeder Strohhalm ... naja... ihr wisst schon...
Und selbst wenn sich was retten ließe, würde es wahrscheinlich auf eine offene Beziehung hinauslaufen. Ob ich sowas wirklich noch will und kann?
Ich liebe ihn wie bekloppt und wäre so ziemlich bereit, alles zu tun, aber ich darf mich auch nicht selbst vergessen.
Blöd ist, dass ich im Juni eine Präsentation im Studium habe, die es erfordert, dass ich mit ihm zusammen musikalisch probe. Und evtl. auch ein sehr sehr gutes Jobangebot besteht, was zur Folge haben würde, dass ich allerdings mit ihm zusammen arbeiten würde
Und mir gehts so dermaßen sch... - ich denke schlafen ist erstmal so gut wie erledigt.
Meine Freunde sagen, ich hätte das nicht verdient. Vor allen Dingen nicht, wenn er nicht mal was an mir auszusetzen gehabt hätte. Wir haben uns auch kaum gestritten und wenn dann nur kurz und konstruktiv. Eigentlich der Perfektion am nächsten. Wie kann man sowas einfach nur wegwerfen?
Vielleicht mag ja einer von euch ein paar Erfahrungen oder Anmerkungen anführen oder mir Tipps geben, wie ich jetzt am Besten den Schmerz verarbeiten kann und vor allen Dingen: Was einen zum Einschlafen bringt, damit man am nächsten Tag wieder arbeiten gehen kann und nicht auch noch mega-übernächtigt ist.
Liebe Grüße von einer Herzschmerzgeplagten
21.04.2013 19:24 •
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