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Er gibt unsere Ehe auf und liebt mich nicht mehr

VictoriaSiempre
Oh jeh, Dein Kummer tut mir sehr leid!

Vielleicht hat Eure Beziehung grade deshalb so lange gut funktioniert, weil es gewisse Verbindlichkeiten nicht gegeben hat. Damit meine ich nicht Eure Liebe zueinander (die will ich nicht in Frage stellen), sondern die äußeren Umstände.

„Living apart together“ wäre mittlerweile total mein Ding: Jeder hat seine eigene Wohnung, kann dort schalten und walten, wie er und sie will. Sich dort einrichten, wie man mag, ordentlich oder unordentlich sein, wie es gefällt, behält seinen Rückzugsort und treffen tut man sich, weil man will und sich aufeinander freut und nicht, weil man sich eh über den Weg läuft.

Ich hab jedoch auch eine Ü25jährige Ehe (natürlich unter einem Dach) hinter mir; mag Männer nach wie vor - aber doch eher ambulant und nicht mehr stationär.

Eure Beziehung ist aus dem Gleichgewicht geraten. Wahrscheinlich wirklich mit dem Hund - anderen (Ehe)Paaren passiert sowas, wenn Kinder kommen, selbst, wenn beide sie wollten. Plötzlich muß Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernommen und der Tagesablauf darauf abgestimmt werden. Täglich, nicht nur, wenn man grade Bock drauf hat.

Ich will jetzt nicht Kinder mit Haustieren vergleichen - aber irgendwie tu ich es doch und hoffe, dass ich nicht falsch verstanden werde!

Bei Euch kam der Traum vom Haus auf dem Land (wobei ich mich frage, wie realistisch der war, wenn Du keinen Führerschein hast Meiner Erfahrung nach braucht man den außerhalb einer Stadt zwingend, wenn man halbwegs mobil sein möchte), Garten, noch mehr Tiere, zusammen an den Rosen schnippseln- hört sich alles super idyllisch an. Zwischen davon träumen und es in die Realität umsetzen zu wollen liegen allerdings Welten.

Im Grunde kannst Du froh sein, dass Dein Mann jetzt die Reißleine gezogen hat statt nach dem Hauskauf. Ja, er hätte nicht mit Dir in solchen Träumen schwelgen müssen - geschenkt. Die bittere Wahrheit ist, dass die Wellenlänge leider bei weitem gar nicht so gleich war, wie gedacht. Tut weh, ja

Zitat von Femira:
Naja... Sagen wir, dein Freundeskreis hat nicht mehr zu deiner Lebensentscheidung, einen kranken Hund aufzunehmen, gepasst.

Das stimmt und auch da sehe ich Parallelen zu Kindern. Da paßt es im Freundeskreis halt auch oft nicht mehr, wenn die einen spontan feiern (oder was auch immer) gehen können und die anderen erst einmal einen Sitter besorgen müssen, egal ob Kind oder Hund. Beziehungen verändern sich dadurch, ob Freundschafts- oder Liebesbeziehungen.

Ich kann nicht von meinen Freunden erwarten, dass sie die Wochenenden künftig bei mir zuhause verbringen, weil ich wegen Baby oder Welpen nicht weg kann. Wenn die nicht ähnliche Lebensmodelle haben, dann driften die Interessen einfach auseinander. Richtig gute Freunde bleiben trotzdem erhalten, wenn auch vielleicht in einer anderen Frequenz.

Zitat von Femira:
Aber darüber kannst du neue und passende Menschen finden. Bei FB gibt es auf jeden Fall eine aktive Hundetreffgruppe. Da sind sicher Menschen, die nun besser zu dir passen.

Das finde ich ne gute Idee. Andere Menschen mit gleichen Interessen zu treffen hilft über akuten Herzschmerz hinweg, aber auch darüber hinaus.

18.09.2023 22:23 • x 12 #16


HowItEnds
Zitat von Wulf:
Lächle und sei froh, denn du kannst nicht alle tö.ten. Ja, kaum haste einen erlebt kommt gleich der nächste. Aber das ist die Großstadtstimmung. Zum Freundeskreis, ja solange es nur beim Schwätzchen und Posing bleibt ist alles grün. Aber wehe das 5000Euro vegane Nappaleder Sofa wird ...

Ich war bei der alten Firma sehr unglücklich und komplett überarbeitet, aber es kann sein, dass dort die Chance auf eine Wiedereinstellung besteht, bin im Guten gegangen. Ausbooten würde er mich nicht, er ist wirklich kein Charakterschwein, aber ich denke es wäre ihm natürlich lieber, dass ich gehen würde, weil er mich ja sonst als Spiegelbild sein unkorrekten Verhaltens jeden Tag aufs neue vor der Nase hätte.

Ja, es wird sich noch zeigen, wie sich die Freunde nun verhalten, wenn sie nach und nach von der Trennung Wind bekommen. Ich rechne mit gar nix, dann ist die Enttäuschung geringer.

18.09.2023 22:29 • x 3 #17


A


Er gibt unsere Ehe auf und liebt mich nicht mehr

x 3


Sequa
So wie es mir erscheint, befindet ihr euch in unterschiedlichen Lebensphasen.

Ich denke schon, dass er dich aus Liebe geheiratet hat aber am Ende hat sein Egoismus gesiegt.

Zitat von HowItEnds:
Er trennte sich am 7. September, nachdem ich ihm gerade sagte, dass ich glaube, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, weil es mir mehr als dreckig geht, ich Angstzustände in öffentlichen Situationen entwickelte und am Tiefpunkt meiner seelischen Verfassung angelangt bin. Dass ich glaube, hormonell durch die nahenden Wechseljahre aus der Bahn geworfen zu sein,

Zitat von HowItEnds:
Die Angst draussen kam schleppend, sie war schon immer im Ansatz da, weil ich vielleicht etwas misanthropische Tendenzen habe, aber seit ich viel draussen bin beim Gassi gehen, wird mir die Rücksichtslosigkeit und zum Teil Boshaftigkeit der Menschen jeden Tag noch mehr bewusst.


In deinem Alter ging es mir ganz genauso, ob es nun die Wechseljahre oder Anzeichen eines Burnouts waren, weiß ich bis heute nicht. Auf jeden Fall solltest du dich damit deinem Hausarzt anvertrauen und es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich habe viel zu lange damit ausgeharrt und arbeite das gerade in einer Psychotherapie auf.
Zitat von HowItEnds:
Was ich an meinem Hund liebe? Alles. Vor allem die reine Seele.

Zitat von HowItEnds:
ich bin das ganze Wichtig-wichtig Getue und Rumgepose einfach leid. Wir sprechen hier von der Unterhaltungsbranche - wie wichtig kann da schon etwas sein. Also spiele ich Lotto und hoffe auf einen Millionengewinn um einen Tiergnadenhof zu betreiben, wenn ich ehrlich bin.

Du hast ein gutes Herz und möchtest zur Ruhe kommen. Deine misanthropischen Tendenzen können auch davon kommen, dass du dich in einem für dich unpassendem Umfeld befindest.

Ich denke wenn genug Zeit vergangen ist, wird dir immer klarer werden, dass dieser Mann als Partner nicht zu dir gepasst hat.

Es tut mir wirklich sehr leid, wie es dir geht und hoffe, dass du schnell wieder auf die Beine kommst. Liebeskummer ist richtig mies.....

Ganz liebe Grüße und einen Drücker an dich.

18.09.2023 22:32 • x 7 #18


Aplysia
Ich kann das auch irgendwie nachvollziehen, da es mich auch betrifft. Es ist nicht einmal die Zeit, sondern die Intensität.
Es benötigt dann doch mehr Zeit als wir denken um zu vergessen was uns geschadet hat. Und je negativer es für mich war, desto länger dauert es. Keine Ahnung warum. Dementsprechend, was ich überstehe, kannst du auch überstehen, so denke ich.

18.09.2023 23:04 • x 1 #19


HowItEnds
@VictoriaSiempre Du hast so Recht und ich sehe alles fast ganz genauso wie du. Der Vergleich Hund/Kind hinkt hier meines Erachtens nach überhaupt nicht!
Und sorry, ich kriege das hier mit dem zitieren irgendwie nicht hin, aber um auf deinen Punkt einzugehen, wie realistisch es ist, ohne Auto und Führerschein aufs Land ziehen zu wollen: Das besagt Haus wäre in einer sehr nahen Kleinstadt gewesen, mit eigenem Stadtzentrum und perfektem öffentlichen Nahverkehr, S- und U-Bahn fußläufig erreichbar und ne Bushaltestelle direkt vor der Tür. Sonst wäre es auch nie für uns in Frage gekommen. Und ich hatte ja selbst auch mit der Entscheidung gehadert.

18.09.2023 23:15 • x 2 #20


HowItEnds
Zitat von Sequa:
So wie es mir erscheint, befindet ihr euch in unterschiedlichen Lebensphasen. Ich denke schon, dass er dich aus Liebe geheiratet hat aber am Ende hat sein Egoismus gesiegt. In deinem Alter ging es mir ganz genauso, ob es nun die Wechseljahre oder Anzeichen eines Burnouts waren, weiß ich bis heute nicht. Auf jeden ...

Ich stimme dir zu, und über diesen Egoismus bin ich so maßlos enttäuscht, weil es überhaupt nicht zu seinen Wertvorstellungen, die er die 5 ersten Jahre mit mir kommuniziert und gelebt hat, passt. Es wirkt zudem auch so, als ob er seit seiner Beförderung eine Art Höhenflug hat, dieses permanente Leute treffen, saufi hier, laber da, von einem Land ins andere jetten, überall angehimmelt werden etc, war ihm vorher so egal. Also er ging schon immer gerne aus, vor allem auf Konzerte, ich ja ebenfalls, aber nicht in diesem Ausmaß - was ihm ja jetzt laut eigener Aussage das ALLERwichtigste ist.

Und ja, ich muss für mich rausfinden, ob meine ganz eigenen Probleme aus einem hormonellen Ungleichgewicht resultieren oder (und?) es eine depressive Verstimmung oder ähnliches ist.

18.09.2023 23:26 • x 2 #21


BrokenHeart
Lebens- und Zukunftsansichten und -ziele ändern sich ....

aber so schnell .... ?

19.09.2023 03:07 • x 3 #22


Gorch_Fock
How, für mich wirkt das Ganze mega toxisch, fast wie geplant. Und auch wenn Du es nicht hören willst, die Idee mit dem Hund (vermute eher dass er das impliziert hat, Du hattest früher eine Katze) war bewussdt gewählt, um Dich an die Wohnung zu ketten / Kontrolle zu haben. Das alles wirkt nett verpackt, letztlich wurdest Du aber isoliert. Ein Verhalten, dass man bei Narzisten gerne findet. Dazu wurde Dein Freundeskreis gekapert und beruflich hat er auch das volle Programm mitgenommen. Das man übrigens an solche Positionen nicht als weicher Softie kommt, sollte Dir aus der Lebenserfahrung bekannt sein. Hattet ihr das Haus jetzt gekauft? Ich hoffe nicht.

Ich warne fast in allen Beiträgen mit beruflichem Kontext vor dieser Vernetzung von Privat- und Berufsinteressen. Du musst jetzt ggf. alles Rückabwickeln, beim alten Arbeitgeber nachfragen und auch bzgl. des Hundes würde ich Tierschutzstellen ansprechen, damit er ein gutes zu Hause bekommt, Du aber ins Leben zurück finden kannst. Therapiebegleitung brauchst Du.

19.09.2023 03:23 • x 3 #23


Femira
Guten Morgen,
Zitat von HowItEnds:
Mist, ich hatte dir eben eine ziemlich ausführliche Antwort geschrieben, aber ich sehe sie nun nirgends,

Ist uns allen schon passiert. Rechts oben in der Schreibbox ist ein Disketten Icon. Da kannst du deinen Text wiederholen.

Zitieren geht, indem du den Text markierst. Dann kommt so ein Pop up, Das dir zitieren anbietet.
Zitat von HowItEnds:
Bin auf der Suche nach einer Phychologin,

Ruf bei deiner Krankenkasse an und frage, wie du vorgehen sollst. Die haben alle ein bestimmtes Verfahren.
Dann über die zentrale Ärztesuche. Dann kann es schnell gehen.

Ich würde den Job jetzt nicht wechseln. Bei dir ist so viel unsicher gerade, dass du nicht noch etwas Neues brauchst.

19.09.2023 04:47 • x 2 #24


L
@howitis

So ein Mist. Ich wünsche Dir viel Kraft. Der Hund wird Dir dabei sicher helfen.

Hab ihr noch Kontakt aktuell? Darf ich fragen, wie Eure Gespärche am Ende aussahen? Hast Du Deinen Gefühle noch an ihn adressieren können?

Ansonsten liest sich bei ihm alles etwas choreographiert. Ich habe das noch nie in diesem Forum geschrieben, aber hier denke ich zum ersten Mal: Da steckt was Neues dahinter.

Ruf die Krankenkasse an UND 116 117. Aktue Notlage schildern und da helfen die meist. Ich würde parallel in ein Hormonzentrum gehen.

Warst Du schon beim Anwalt wegen der Formalitäten?

19.09.2023 07:15 • x 2 #25


L
Zitat von Gorch_Fock:
Und auch wenn Du es nicht hören willst, die Idee mit dem Hund (vermute eher dass er das impliziert hat, Du hattest früher eine Katze) war bewussdt gewählt, um Dich an die Wohnung zu ketten / Kontrolle zu haben.

Krass... was für Theorien. Mein Mitgefühl für Dich. Muss viel passierts ein, dass man so denkt.

19.09.2023 07:16 • x 8 #26


B
Liebe @HowItEnds,

kann es sein, dass du seit einigen Jahren ein Leben lebst, dass nicht deins ist? Du beschreibst sehr ausführlich ein für euch tolles Yuppie-Leben, Reisen, Freunde, gemeinsame Jobaktivitäten, eigentlich perfekt abgestimmtes, unkonventionelles, aufregendes Leben. Für euch beide toll.

Fast als Randnotiz zum Schluss berichtest du von Themen, die die Beziehung schon lange belastet haben müssen. Bereits vor der Hochzeit deine S. Unlust. Seine Trauer darüber. Deine sich entwickelnde Angst vor Menschen. Von gemeinsamer Aufarbeitung der Themen, langen Gesprächen, um Lösung ringende Therapien lese ich nichts. Vielleicht fehlt der Part nur. Aufgefallen ist es mir. Auf mich wirkt es, als sei die Erwartung deines Partners an die Hochzeit eine völlig andere gewesen als deine. Was habt ihr im Vorfeld vereinbart? Er hat wohl geglaubt, sein geliebtes, aufregendes Leben mit der super Frau an seiner Seite fortsetzen zu können, du hast mit dem Nestbau angefangen und dich mit Hund selbst angekettet, so dass alles, was vorher zu zweit möglich war, plötzlich nicht mehr ging. Von 100 auf null. Wenn das im Vorfeld nicht kommuniziert war zwischen euch, auch wie ihr beide als Paar damit umgeht, dann stelle ich mir das tatsächlich sehr schwer vor.

Zitat von HowItEnds:
Ich fand es wunderschön, er scheinbar nicht.

Ich fürchte, das beschreibt sehr gut eure unterschiedlichen Zielsetzungen und Lebensentwürfe. Es passt nicht (mehr). Deshalb ist die Trennung auch für dich möglicherweise eine Chance, dein Leben so zu gestalten, wie es deinen Bedürfnissen entspricht. Lass dich körperlich und hormonell gründlich durchchecken, schau, dass du mit professioneller Unterstützung an deinen Ängsten arbeitest und schau vielleicht mal, was du wirklich brauchst. Denn auch der hilflose Hund, der dich gerade ans Haus kettet, steht möglicherweise für ein ganz anderes Rückzugsbedürfnis.

19.09.2023 08:34 • x 15 #27


Milly85
Zitat von HowItEnds:
An dieses Forum: Ich habe viele eurer Geschichten gelesen in den letzten Tagen und kam mir dadurch nicht ganz so allein mit meinem Kummer vor. Mir ...

Na na na… du kannst für den Hund auch einen Hunde sitter finden! Das geht natürlich ins Geld… aber vielleicht findet sich ja über nebenan.de oder so jemand der es regelmäßig für kleines Geld machen würde!

Falls der Hund schwer erziehbar ist, weiß ich gerade nicht mehr, gibt es für diese Fälle ja hundetrainer. Das wird schon!

zu dem Kerl muss ich nix mehr sagen das wurde alles gesagt

19.09.2023 08:41 • x 3 #28


HowItEnds
@Gorch_Fock sorry, aber nein! Nicht böse gemeint, aber du liegst bei allem wirklich komplett falsch. Er hatte die Zweifel an dem Hund, ich wollte das unbedingt. Er ist das Gegenteil von einem Narzisten und ist auch ganz sicher nicht durch Ellenbogengehabe an diese Beförderung gekommen. Auch wollte er mich niemals ans Haus ketten oder meinen Freundeskreis stehlen. das ist wirklich fern ab von allem, um was es hier geht. Ich danke dir aber trotzdem für deinen Input.

19.09.2023 08:54 • x 6 #29


E-Claire
Zitat von HowItEnds:
Mit dem Alleine-, bzw. Single-Dasein habe ich auch generell kein Problem, denn meine Devise war irgendwann: Besser alleine sein, als sich zu zweit einsam fühlen.


Zitat von HowItEnds:
und durch meine bisherigen Erfahrungen eigentlich schon resigniert, beendete ich doch gerade eine im Nachhinein gesehen toxische Beziehung.


Liebe HowitEnds,

Ich habe großes Mitgefühl für Dich und hoffe, das Forum kann Dich ein bißchen auffangen und unterstützen auf der Reise, die nun beginnt.

Euer Leben liest sich auf den ersten Blick, leicht, überschwänglich, voller neuer Impulse, ein wenig schnell und als wärt ihr von den gleichen Werten und dem gleichen Lebensmodell bestimmt gewesen. Bei genauerem Hinsehen, sehe ich da aber viel unaufgeräumtes, unausgesprochenes.

Es gibt kein echtes Leben im Falschem fällt mir dazu spontan ein.
Vielleicht lag es an Corona, vielleicht an dem neuen Lebensabschnitt, vielleicht an den Hormonen und vielleicht ein bißchen an allem.

Ich habe für Dich oben zwei Zitate ausgewählt, um zu demonstrieren, was ich meine. Es mag sein, daß Deine Überzeugung lieber allein, als schlecht zu zweit zu der Entscheidung, Dich aus der Beziehung zu lösen, beigetragen hat, aber in meinen Augen löst man sich nicht aus einer (auch) toxischen Beziehung und ist ein paar Monate später geheilt und startklar für die nächste. Genauso ist es das eine sich zu sagen, man sei lieber allein als schlecht zu zweit und etwas völlig anderes dies so zu verinnerlichen, daß man es lebt.

Ich arbeite nicht in der Unterhaltungsindustrie aber auch mein Leben vor Corona war von Events und Internationalität geprägt. Corona hat mich da inne halten lassen und ich habe für mich festgestellt, daß für mich etwas weniger von allem, deutlich mehr ist, auch wegen der Katze , die älter wird und daher mehr Betreuung braucht. Worauf ich hinaus will, so sehr ich den Wunsch nach einem Tier verstehe und ich so gar den Wunsch nach einem Hund teile, so sehr weiß ich aber auch, daß jetzt (!) ein Hund für mich mit diesem Lebensstil noch nicht in Frage kommt. Versteh mich richtig, jetzt ist der Hund da, ich würde den auch nie wieder weg geben, aber was war denn der Plan? Wie sollte denn der Hund mit dem Leben, was Du führst, in Einklang gebracht werden?
Und ja ok, es sollte ein Haus werden, zusammen ziehen etc, aber das sind ja alles Äußerlichkeiten und erklären so wenig, wie das eine Leben mit dem anderen zusammengehen sollte.

Du bist gerade sehr am Boden, das wird nicht für immer so bleiben und vielleicht ist es jetzt für Dich auch an der Zeit, Dein echtes Leben zu suchen?
Ich weiß, daß das unmöglich wirkt, wenn alles gerade kaputt ist und man selbst nicht ein Krümelchen Kraft mehr in sich spürt. Aber Dein Hund wird Dir Struktur geben und zerrt Dich, ob Du willst oder nicht vor die Tür. Und langfristig wird sich alles finden.

Ich finde es gut, daß Du Dich nach psychologischer Unterstützung umschaust, bitte bleib da dran und ziehe vielleicht auch in Erwägung, Selbstzahler zu sein. Soziale Ängste sind super unangenehm, aber meistens mit der richtigen Unterstützung gut und schnell in den Griff zu kriegen. Das was alles da drunter liegt, das wird ein bißchen länger dauern, aber es ist in jedem Fall die Auseinandersetzung wert.

19.09.2023 09:35 • x 10 #30


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