Hallo liebe Forums-Mitglieder,
ich lese schon seit geraumer Zeit hier mit und schätze Eure ehrlichen, direkten und auch tröstenden Worte!
Ich bin 42, ebenso wie mein Mann, wir haben zwei Kinder im Alter von 16 und 14 Jahren. Mein Mann ist der weltoffene, lustige Typ, der aber sein ganzes Leben schon immer getrieben ist. Er kann sich nicht über Kleinigkeiten freuen, er muss sich ständig verbessern, Neues erleben und hat wohl schon immer das Gefühl, egal wo er ist, etwas zu versäumen.Ich bin ein eher ein sich gekehrter Mensch, sehr nachdenklich, sehr auf Sicherheit bedacht.... und damit so komplett anders, als er.
Wir haben Vieles geschafft und haben schwere Zeiten Seite an Seite bewältigt, nun ging es uns endlich seit ca. 2 Jahren gut. Die Kinder wurden größer und wir hatten wieder mehr Zeit füreinander. Ich dachte wir sind glücklich, bis auf gelegentlichen Streit, bei denen seine Vorwürfe gegen mich, meiner Meinung nach so übertrieben geäußert wurden. Irgendwie hat sich über die Jahre wohl bei ihm das Gefühl aufgebaut, er muss noch freier sein. Er fühlt sich in diesem Familienleben eingesperrt und möchte sich finanziell nicht mehr mit mir absprechen müssen. Im Oktober meinte er dann, er liebt mich nicht mehr und er schlug eine Paartherapie vor. Diese Therapie hätte uns einen gewissen Lösungsansatz aufgezeigt, allerdings fühlte er sich dort nicht mehr wohl und wir beendeten dies. Kurz vor Weihnachten wollte er dann ausziehen. Ich redete mit ihm lange und bat ihm unserer Beziehung noch eine Chance zu geben. Er blieb, kämpfte wohl in seinen Möglichkeiten, die für mich nie wirklich eine Chance war. Er zog sich immer mehr zurück, blockte Gespräche ab und lies mich spüren, dass ich ihm zu viel sei. Er wollte keine Fachbücher lesen, keinen Fachmann aufsuchen und sprach auch wenig mit anderen Menschen über seine Gefühle.
Vor vier Wochen zog er dann aus, vorerst zu einem befreundeten Paar. Ich durchlebte in dieser Zeit die Hölle, schaffte es aber 12 Tage, ohne ihn. Dann suchte er wieder den Kontakt zu mir, stellte fest, dass dieses aus der Beziehung flüchten auch keine Lösung sei, bat mich, mit ihm eine Lösung zu finden, dass sich er IN der Beziehung wieder wohl fühlen kann........und ich hatte eine solche Hoffnung, dass wir es doch schaffen könnten. Er kam dann am letzten Wochenende wieder heim und wir stritten die ganze Zeit. Ich fühlte nur, dass ich in keiner Richtung mehr der Mensch sein darf, der ich bin - nur dann könne er seine Liebe wieder finden.....
Gestern dann stellte er fest, er habe sich geirrt und ging wieder. Da steh ich nun auf einen riesengroßen Scherbenhaufen. Ich hätte für diese Beziehung gekämpft, während er nur sich selbst sieht. Ich kann ihn nur gehen lassen und lernen mein Leben neu zu beginnen...... aber es tut so unendlich weh...und es wird noch lange weh tun, oder?
Grit
17.02.2016 20:32 •
#1